Neu ab 1. Oktober: Chat-Beratung der Aidshilfen

Ab Oktober startet aidshilfe-beratung.de ein neues Angebot: Neben der Beratung per Mail wird es dann auch regelmäßig einen Beratungschat geben.

Der Vorteil des Chats ist, dass man sehr individuell in den Austausch kommen und bei Unklarheiten sofort rückfragen kann.

Alle Chat-Beraterinnen und Berater sind speziell für diese Beratungsform geschult, denn auch für sie gilt die Verpflichtung, vertraulich, verlässlich und kompetent zu beraten. Erster Chat-Termin ist Freitag, der 1. Oktober, um 14.00 Uhr (bereits gebucht, weitere Termine auf der Internetseite des Angebots).

Um einen Chat zu buchen, folgt man einfach diesem Link: https://www.aidshilfe-beratung.de. Zu Beginn werden pro Woche zwei bis drei Chat-Termine angeboten.

(Meldung der DAH)

„Man merkt ihr die Krankheit nicht an“ – Plaudereien einer „Aids-Betreuerin“

Aids-Beratung – kompetent, verlässlich, vor allem: vertraulich. Eigentlich selbstverständlich. Außer wenn. Zum Beispiel wenn es um Prominente geht. Oder wenn „Aids-Betreuer“ in der Presse plaudern.

Beratung sollte unabhängig, kompetent und vor allem vertraulich erfolgen. Ganz selbstverständlich erscheint vielen, dass kompetente Aids-Beratung diese Kriterien erfüllt und diesen Ansprüchen auch in der praktischen Arbeit gerecht wird.

Doch – was für Aids-Berater der Aids-Hilfen selbstverständlich gilt (und durch umfangreiche Qualitätssicherungs-Maßnahmen auch fortlaufend sichergestellt und optimiert werden soll), ist noch lange nicht in jeder anderen Aids-Organisation üblich.

So gibt es auch „Aids-Betreuer“ und „Aids-Betreuerin“.

‚Aids-Betreuerin‘ mag keine gängige Bezeichnung sein – aber scheinbar eine, deren Standards zumindest andere, vermutlich weit lockerere als die professionellen Standards der Aidshilfe sind.

Wie sonst ist es zu erklären, dass -angesichts der von der Deutschen Aids-Hilfe kritisierten Verhaftung einer Sängerin– eine ‚Aids-Betreuerin‘ in der Boulevard-Presse freimütig über ihre Arbeit plaudert?

„Sie hat einen völlig gesunden Eindruck gemacht, man merkt ihr die Krankheit nicht an“, so die Ärztin, die sich seit 22 Jahren um HIV-Patienten kümmert. „Es gibt auch einen Arzt, der sie im Gefängnis behandelt. Trotzdem war sie ganz dankbar dafür, dass ich ihr mein Wissen angeboten habe.“

So berichtet eine ‚Aids-Betreuerin‘ über die gesundheitliche Situation und Versorgung der verhafteten Sängerin, und ergänzt direkt zu deren psychischer Verfassung

„Sie schien mir nicht stabil zu sein und auch nicht zuversichtlich. Verständlich in dieser Situation. Ich konnte nur versuchen, sie zu trösten.“

Damit ist das Ende der Indiskretionen noch nicht erreicht, so wird auch über Kleidung, Körperpflege, Haftbedingungen berichtet.
Das ganze nicht bei einer Berater-Schulung, z.B. um eine Weiterbildung mit einem Fallbeispiel anonym zu illustrieren. Sondern in der Boulevard-Presse, mit Nennung des Namens der ‚betreuten‘ Person, unter dem Titel „Aids-Beraterin X hat sie in der Zelle besucht und berichtet in der Y“ [Name der ‚Betreuerin‘ mit X und der Zeitung mit Y ersetzt].

„Alle Beraterinnen und Berater verfügen über ausreichende Erfahrung, wurden speziell für die Online-Beratung geschult und dem Datenschutz verpflichtet“  – der Anspruch, der selbstverständlich ist für Beraterinnen und Berater der Aidshilfen (hier am Beispiel der Online-Beratung), scheint für andere andere Organisationen so nicht uneingeschränkt zu gelten.

Danke an K. für den Hinweis!

Mit HIV vogelfrei für die Medien“ – schade, dass sich auch manche „Aids-Betreuer“ an dieser fragwürdigen Inszenierung beteiligen.

„vertraulich – verlässlich – kompetent“, unter diesem Motto wirbt die Online-Beratung der Aidshilfen für ihre Angebote. Und skizziert damit kurzgefasst den Standard, der für jegliche Gesundheitsberatung gelten sollte.

Vertraulichkeit steht dabei nicht grundlos an erster Stelle. Dass Privates z.B. zu Gesundheit und Psyche in den Medien ausgeplaudert wird, ist bei diesen Standards nicht vorgesehen.

Leider halten sich nicht alle, die im Aids-Bereich aktiv sind, an diese Standards. Ein Grund mehr, genau hinzuschauen, von wem man sich beraten lässt. Und im Zweifelsfall sich auf die bewährte Arbeit derjenigen Organisationen zu verlassen, die sich verpflichtet haben diese Standards einzuhalten: die in der Deutschen Aids-Hilfe zusammengeschlossenen Aids-Hilfen.

Aids-Beratung per Telefon und Internet

Am 1. Oktober startet die Telefonberatung der Aids-Hilfen unter einer neuen bundeseinheitlichen Telefonnummer.

Unter 0180 / 33 19411 (9 Ct./Min. aus dem deutschen Festnetz) ist ab 1. Oktober 2008 die  telefonische Aids-Beratung zu erreichen.
Die telefonische Beratung ist unter der neuen Rufnummer nun 62 Stunden pro Woche erreichbar: Montag bis Freitag von 9 bis 21 Uhr sowie Sonntag von 12 bis 14 Uhr.

28 Aids-Hilfen entschlossen sich, ab diesem Datum ihre Telefonberatung zusammenzuführen und dadurch  gemeinsam ein breiteres Angebot mit besserer Erreichbarkeit und langfristig gesicherter Qualität zur Verfügung stellen zu können.

Parallel läuft seit langem auch bundesweit die erfolgreiche Internet-Beratung der Aids-Hilfen unter www.aidshilfe-beratung.de.