DocCheck einmal anders – Patienten bewerten Ärzte

Die AOK plant ein eigenes Portal, auf dem Patienten ihre Ärzte bewerten können. Ziel sei eine Verbesserung der Behandlungsqualität.

Welcher Arzt ist denn gut bei …? Und wer hat Erfahrungen mit …? Bisher werden Tipps und Erfahrungen von Patientinnen und Patienten mit Ärzten eher im Privaten, in Freundes- und Bekanntenkreisen weitergegeben.

Dabei sind die Erfahrungen, die andere Patienten mit Ärzten machen, womöglich hilfreiche und wichtige Informationen auch für andere Patienten, z.B. bei der Frage der Arzt-Wahl. Eine Art „Ärzte-TÜV“ könnte hilfreich sein, mag sich die AOK gedacht haben.

Mehr Transparenz, mehr Offenheit in Sachen Meinungen und Erfahrungen über Ärzte will nun die Krankenkasse zukünftig ermöglichen, mit einem Portal, auf dem Patienten ihre Ärzte bewerten können.

Die AOK will zusammen mit Medizinern und der Bertelsmann-Stiftung Kriterien für die Bewertung entwickeln. Zudem sollen die Bewertungen erst dann freigeschaltet werden, wenn für einen Arzt mehrere Bewertungen vorliegen. Damit sollen die Angaben aussagefähiger werden.

Die AOK hat bundesweit über 24 Millionen Versicherte. Etwa 185.000 Mediziner arbeiten in Deutschland als niedergelassene Ärzte oder Zahnärzte.

Die Patientenbeauftragten der Bundesregierung, Helga Kühn-Mengel, stimmte dem Projekt grundsätzlich zu. Es könne eine wichtige Orientierungshilfe bieten. Ärzteverbände hingegen äußerten bereits massive Kritik. Das Vorhaben sei „unseriös“.

Der „AOK – Arzt – Navigator“, so der Name des zukünftigen Angebots der Krankenkasse, soll noch im Laufe des Jahres 2009 online gehen. Er soll ein Angebot für die Versicherten der AOK sein.

Weitere Informationen:
Ärtztezeitung 12.06.2009: AOK will Arzt-Bewertungsportal noch in diesem Jahr online stellen
SZ 12.06.2009: Ärzte-TÜV im Internet: „unseriös und anonym“
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2 Gedanken zu „DocCheck einmal anders – Patienten bewerten Ärzte“

  1. Na da wird s aber ein Heulen und Zähneknirschen bei einigen Ärzten geben. Vielleicht wird der eine oder andere Arzt etwas mehr Sensibilität entwickeln wenn er als Überbringer von Botschaften – Diagnosen tätig sein muß. Ich finde die Idee gut.

  2. @ alivenkickin:
    na — die jaulerei bei den ärzten geht ja schon los.

    ich denke, solch ein portal könnte auch für positive sinnvolle informationen bieten, wenn sich viele patientInnen beteiligen …

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