AIDS-Prävention mit Massenmördern ? (akt.5)

Seit Anfang September sorgt eine Aids-Kampagne für Aufregung, in der Menschen mit HIV als Hitler, Stalin und Saddam Hussein dargestellt werden. Menschen mit HIV fordern, die Kampagne sofort zurück zu ziehen.

Ein kopulierendes Paar ist in einem TV-Spot zunächst zu sehen, im Halbdunkel, sonst nichts. Ganz zum Schluss dann ein Gesicht, das des Mannes, und – es wird immer klarer, dies soll Adolf Hitler sein. „Aids ist ein Massenmörder“, schreit die Kampagne.

Und nur dies. Nichts weiter, keine Präventionsbotschaften, kein „Verwende Kondome“, kein „Safer Sex reduziert dein Risiko“ oder ähnliches.

Die Kampagne wurde initiiert von dem Verein „Regenbogen e.V.“ und realisiert von der Werbeagentur „das comitee“. Regisseur war Ivo Wejgaard. Der Spot ist als TV-Spot konzipiert und soll ab nächster Woche im TV laufen. Die Mediengruppe RTL allerdings hat inzwischen die Ausstrahlung des Spots abgesagt.
Erreichbar ist der Initiator der Kampagne auf der Kampagnenseite nur über eine kostenpflichtige Telefonnummer.

Menschen mit HIV implizit als Hitler, Stalin oder Hussein darzustellen – geht das? Ganz klar nein, finden zahlreiche Menschen mit HIV, und auch zahlreiche Aids-Organisationen im In- und Ausland. Bezeichnen den Spot als menschenverachtend, positivenfeindlich, stigmatisierend. Kritisieren die Kampagne als unverantwortlich dramatisierend.

Auch im Internet ist die Kampagne inzwischen massiver Kritik ausgesetzt. Der Verein habe sich zum Ziel gesetzt „Ängste und Diskriminierung in der Gesellschaft gegenüber HIV positiven und an AIDS erkrankten Menschen entgegenzutreten“, betont ‚alivenkickin‘, und bezeichnet gerade angesichts dieser Zielsetzung die aktuelle Kampagne des Vereins als „Schlag ins Gesicht aller Menschen die HIV Positiv sind“. Er kritisiert zudem die fehlende Transparenz des Vereins – die Verwendung der akquirierten Spendengelder bleibe völlig im Dunklen.
Blogger Kalle betont „durch die Erzeugung von Angst und Schrecken bei den Betrachtern, werden (alte HIV-) Ängste neu geschürt, und Betroffene mit Massenmördern verglichen.“ „Aidskranke sind Nazis“, bringt netzfeuilleton die Wirkung des Spots auf den Punkt und resümiert „Wieder einmal ein Beispiel dafür, wie man etwas Gutes im Sinn haben kann und dabei noch mehr Schaden anrichtet.“

Reaktionen, die die Initiatoren bewusst in Kauf nehmen? Darstellungen von Positiven, die stigmatisieren, bewusst in Kauf genommen? „Dass die Kampagne möglicherweise über das Ziel hinausschießt, haben wir in Kauf genommen, um Aufmerksamkeit zu erzeugen“, sagt ein Vertreter der Werbeagentur.
Und wenn Menschen mit HIV sich gekränkt, angegriffen, an den Pranger gestellt fühlen sollten? „Wenn sie das Video auf diese Weise verstehen, ist das ihr Problem“, so der Vizedirektor der Werbeagentur laut AP.

Es geht um Aufmerksamkeit – für wen, die Frage lässt die Agentur unbeantwortet. Die FAZ jedenfalls kommentiert lakonisch „Da hat man doch hoffentlich die Klickzahlen bei YouTube nicht mit einer Aufklärungsquote verwechselt?“

Die Deutsche AIDS-Hilfe (DAH) hat sich zu dem Spot und den Aktivitäten bisher nicht geäußert deutlich geäußert – als „ekelerregend“ und „entsetzend“ bezeichnete der Pressesprecher die Kampagne, „es ist unerträglich, die Aids-Prävention mit dem Holocaust zu vergleichen“. Die DAH forderte den sofortigen Stopp der Kampagne und kündigte an, TV-Sender aufzufordern, den Spot nicht auszustrahlen.
Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung bezeichnete den Spot laut ZDF und AFP als „geschmacklos und kontraproduktiv für die Prävention“.

Auch die deutsche Aids-Stiftung (DAS) verurteilt die Kampagne. „Die Kampagne leistet damit der Stigmatisierung HIV-positiver Menschen Vorschub. Gleichzeitig ist sie geeignet, bei allen anderen Menschen Unsicherheit und Ängste zu schüren. … Auch angesichts der historischen Tatsachen ist der Spot untragbar. Männer die Sex mit Männern haben, wurden von den Nationalsozialisten grausam verfolgt. In Deutschland zählen sie zur am stärksten von HIV betroffenen Gruppe. Es ist eine Verhöhnung der NS-Opfer und dieser Männer, sie durch einen „Aufklärungsspot“ mit Adolf Hitler in der Hauptrolle schützen zu wollen.“

Die Schweizer Interessenvertretung von Menschen mit HIV und AIDS, LHIVE, forderte unterdessen den Verein auf, den Spot sofort zurück zu ziehen. Es sei „eine Schande wie in diesem Spot Menschen mit HIV und AIDS dargestellt werden. Wir sind entsetzt und erwarten insbesondere, dass alle Prominente, die sich vor bzw. hinter diesen Verein stellen, zu dieser entwürdigenden Kampagne Stellung nehmen. Menschen mit HIV und AIDS mit Hitler, Stalin oder Saddam Hussein gleichzusetzen ist indiskutabel.“ Werde der Spot nicht zurück gezogen, werde der Verein rechtliche Schritte erwägen.
Auch die niederländische Positiven-Gruppe ‚poz and proud‘ fordert in einem offenen Brief inzwischen auf, die Kampagne zurück zu ziehen, und bittet Positive, sich per Email an die Organisatoren der Kampagne zu wenden. LHIVE hat sich diesem offenen Brief angeschlossen.

Selbst Insbesondere im Ausland stößt die Kampagne auf irritierte Reaktionen, auf Erschrecken und Proteste. Irritationen, ob in den Niederlanden, der Schweiz, Kanada, Großbritannien oder den USA. So titelt der britische Aids-Informationsdienst Aidsmap „Hitler safe sex ad condemned as stigmatising. “

Zahlreiche Kritiker weisen auf die problematischen Folgen der Kampagne auch für die Aids-Prävention hin. So betont Henrik Arildsen, von HIV Danmark „warum sollten sich jetzt noch Menschen auf HIV testen lassen, wenn sie wissen, dass sie mit Massenmördern in einen Topf geworfen werden?“

Der Initiator der Kampagne, der Verein „Regenbogen e.V.“, steht bereits seit längerem in der Kritik, nicht nur wegen seiner intransparenten Spendenpraxis. So fragte Blogger ulgurath schon im Mai 2009 „Sind das Aufmerksamkeitstäter, die sich gewissenlos daran bedienen, dass Medien beim Thema Aids gerne „genommen“ wird?“ und weist auf die ominöse Struktur hin: „scheint der Regenbogen e.V. nichts anderes zu machen als Webseiten und TV-Spots zu produzieren und dafür Spenden zu sammeln und Merchandising zu verkaufen. Das Regenbogen-Kampagnenimperium ist groß – sehr groß für einen vorgeblich kleinen privaten Verein aus Saarbrücken.“ Seine Fragen nach Qualifikation und Seriosität der Arbeit wurde bisher ebenso wenig beantwortet wie die nach Umsätzen oder Kooperationen mit anderen Aids-Organisatoren.

Weitere Informationen:
alivenkickin 07.09.2009: Regenbogen e.V. – ein Verein der mehr Fragen offenläßt als er beantwortet
netzfeuilleton.de 07.09.2009: Aidskranke sind Nazis
NGZ 07.09.2009: Hitler-Spot im Kampf gegen Aids
aidsmap 07.09.2009: Hitler safe sex ad condemned as stigmatising
LHIVE e.V. 07.09.2009: offener Brief an Regenbogen e.V.
ulgurath 03.05.2009: Der Regenbogen e.V. und die Aids-Aufmerksamkeits-Industrie
SpON 07.09.2009: Umstrittene Aids-Prävention – Im Bett mit Hitler
Kalle bloggt 07.09.2009: Was die Massen bewegt …
stern.de 07.09.2009: Sex mit Hitler
queer.de 07.09.2009: Scharfe Kritik an deutscher Hitler-Aids-Kampagne
pinknews 07.09.2009: German HIV advert uses Hitler lookalike
welt online 07.09.2009: Was das HI-Virus mit Adolf Hitler gemeinsam hat
Basler Zeitung online 07.09.2009: Aids-Kampagne mit Hitler-Spot wird heftig kritisiert
FAZnet Kommentar 07.09.2009: HIV negativ
BBC News 07.09.2009: Romping Hitler Aids ad criticised
AP 07.09.2009: German AIDS group uses Hitler look-alike in awareness video
poz and proud 08.09.2009: Hitler als boegbeeld van Duitse anti-aidscampagne
HIV Danmark 07.09.2009: AIDS – en trist affære!
TV2 (Dänemark) 07.09.2009: Hiv-Danmark: Aids-kampagne krænker
dagblat.no 07.09.2009: Bruker Hitler i sex-video mot aids
demorgen.be 08.09.2009: Aids-Hitler stoot op heftige kritiek
DAH 08.09.2009: DAH fordert sofortigen Stopp der Aids-Kampagne mit Hitler-Spot
DAS 08.09.2009: AIDS-Kampagne des Vereins Regenbogen stigmatisiert HIV-positive Menschen
ZDF 08.09.2009: HIV und Hitler: Geht das?
SZ 08.09.2009: Massenmörder im Bett
POZ 08.09.2009: Controversial German HIV Prevention Ads Feature Adolf Hitler, Saddam Hussein
Time 08.09.2009: Germany’s New AIDS Ad — Starring Hitler
FAZnet Video: Anti-Aids-Kampagne sorgt mit Hitler-Vergleich für Wirbel
werbeblogger 09.09.09: World AIDS Day 2009: Mass Murderer (Follow-Up)
ksta.de 09.09.09: Youtube sperrt umstrittenes Aids-Video
Saarbrücker Zeitung 08.09.2009: Aids-Spot mit Adolf Hitler sorgt für Wirbel
taz 08.09.2009: Hitler-Porno gegen Aids
kress mediendienst 08.09.2009: „Billige Effekthascherei“: Aids-Hilfe fordert Stopp der Hitler-Werbung
netplosiv 09.09.09: Zensur: Youtube sperrt Hitler-Aids-Video
gay.de 09.09.2009: „Aids ist ein Massenmörder“ – AIDS-Hilfen sind empört!
Tagesspiegel 09.09.2009: Nazis und nacktes Frauenfleisch ziehen immer
samstagisteingutertag 09.09.2009: HI-Viren mit Hitlerbärtchen
lifelube 09.09.09: Is Invoking Hitler the Right Way to Fight the AIDS Epidemic?
New York Times 08.08.2009: Safe-Sex Ad Featuring Hitler Stirs German Anger
yahoo-news 08.09.2009: Safe-sex ad featuring Hitler stirs German anger (AP-Meldung, die in diversen Medien bis nach Neuseeland aufgenommen wurde)
Welt 09.09.2009: Anti-Aids-Verein verteidigt Spot mit Hitler-Darstellung
bild.de 09.09.2009: Stich verteidigt Schock-Plakat gegen Aids
newsclick.de 10.09.2009: „Diese Bilder wecken Angst und beleidigen Aidskranke“
alivenkickin 10.09.2009: „Gedanken über ein deutliches Statement“
Financial Times 09.09.2009: Youtube sperrt umstrittenes Aids-Video
DAH-Blog 10.09.2009: Internationaler Protestbrief wegen “Hitler-Spot” an Ministerin Schmidt
termabox 10.09.2009: einer aufgeklärten Gesellschaft unwürdig (akt.)
queer.de 10.09.2009: Homo-Gurke für die HIV-Hitler-Kampagneros
DAH-Blog 11.09.2009: Laien beurteilen Schock-Kampagnen als wirksamer
Berliner Zeitung 09.09.2009: Empörung über Aids-Kampagne
xtra.ca 11.09.2009: Hitler HIV campaign = Colossal FAIL
Badische Zeitung 12.09.2009: Leitartikel: Die öffentliche Empörung
alivenkickin 13.09.2009: Nachhilfestunde für Jan Schwertner – Regenbogen e.V.
alivenkickin 15.09.2009: Danke Birgit Schrowange – Danke RTL Extra
Aids-Hilfe Schweiz 16.09.2009: Offener Brief an den Verein Regenbogen e.V.
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87 Gedanken zu „AIDS-Prävention mit Massenmördern ? (akt.5)“

  1. @uli
    ja – man sollte auf alle fälle mit sendern – redakteuren ins gespräch kommen sie z.b. über diese kampagne informieren und sie auf die aussage – den inhalt wie wir sie sehen hinweisen. ich mache jede wette das es nicht wenige gibt die wenn sie uns gehört haben vieles in einem anderem licht sehen werden und solche kampagnen dann aus moralischen gründen ablehnen werden zu senden.

    das ist es warum ich der meinung bin das es sinn macht sich zusammen mit den medien auf der nächsten pobe an einen tisch zu setzen um ihnen unsere sichtweise – gerade auch wie wir solche aktioen sehen – was sie mit uns machen – expressis verbis zum ausdruck bringen.

  2. Ich habe bereits begonnen die Sender an zu schreiben. War die Benetton Geschichte in den Achtzigern schon nah am unerträglichen, geht das hier definitiv zu weit. Man fragt sich, woher haben die das Geld solche Spots zu schalten? Aus Spendengeldern? Jahrelang aufgebautes Verständnis in der Bevölkerung für Menschen mit HIV/Aids wird damit teilweise wieder zerstört! Ich bin entsetzt wie eine Werbeagentur nur auf so etwas niederträchtiges kommen konnte.

  3. @ Antiteilchen:
    grosses dankeschön (fürs anschreiben der sender) – magst du über das ergebnis via kommentar berichten?

    warum die werbeagentur das macht? weil sie so aufmerksamkeit bekommt und zeigt, dass sie außergewöhnliches leisten kann … egal zu welchem preis
    wär’s nicht so widerlich und so mies in den konsequenzen, könnt man sagen ‚werber-sch…‘ und drüber hinweg gehen. halt blöde marketing-fuzzis. aber so? manchmal kommt mir beinahe der gedanke, denen sollte man …

  4. Die Recherchen sollten schnell intensiviert werden, bevor von unserer Seite unkoordinierte, einzelne Kommunikation die Wirkung verwässert.

    Vielleicht ist ja Regenbogen e.V. zwar nicht eine Tarngeschichte von Scientology, VPM oder Ähnlichem.

    Ich vermute aber, da gibt es ein einfaches Geschäftsmodell:

    Der gemeinnützige Verein mit einem für Spendenvolumen guten Zweck dient als Sponsorenattraktor für die Finanzierung von darbenden Werbetreibenden…,

    …die ja damit auch in ihren trockenen Kundenkreisen Goodwill schaffen und selbstlos wirken können (wodurch sich eben die Sponsoren rekrutieren lassen…,

    … über sie und weitere Netzwerke auch die ganze Promi-Testimonialgeberei).

    Aber etwas mehr Facts brauchen wir schon, um mit mehr als eigener Empörung (das ist medial: bloss Neid) den Regenbogen e.V. durchgrifnd medienwirksam durch seinen eigenen Schmutz ziehen zu können.

    Übrigens rechnen die Leute wohl mit Reaktionen auf ihre erklärtermassen beabsichtigte Provokation, z.B. unter dem Motto „auch das Benetton-Plakat hat schliesslich Öffentlichkeit geschaffen“, und sie sind sicher bereits disponiert alles dafür tun, die Aufregung als prima Erfolg für sich zu verbuchen („…wir wollten ja bloss Öffentlichkeit in diesem sensiblen Thema schaffen, das haben wir, dafür sollten uns die Funktionärsschnarchnasen doch eigentlich dankbar sein…“).

    Es gibt zwei Ziele:

    – Die Sponsoren und die Testimonialgeber („Promis“) erklärtermassen von der Unterstützung abbringen.

    – Mit öffentlichem Druck und direkter Adressierung!

    Also brauchen wir wiederum zweierlei:

    – die konkreten Adressen: Promis, Sponsoren, Medien.

    – Und: pro bono Anwälte und Medienleute.

    Das ist ein Aufruf!!

    Liebe Grüsse

    Mic

  5. ARD, ZDF, ProSieben, Sat1, Kabel1, RTL habe ich angeschrieben und zwar die jeweiligen Werbeabteilungen. Das geht fix wenn man die Seiten besucht und unter Kontakt klickt. Als Text habe ich diese kurze Mitteilung versendet:

    „Sehr geehrte Damen und Herren,
    vermutlich wird bei Ihnen die Kampagne „Aids ist ein Massenmörder“ geschaltet.
    Die Kampagne wurde initiiert von dem Verein „Regenbogen e.V.“ und realisiert von der Werbeagentur „das comitee“. Ich bitte Sie hiermit, von dieser „Werbung“ Abstand zu nehmen, da es in keiner Weise zu vertreten ist, Menschen mit HIV/Aids mit Adolf Hitler, Stalin oder Hussein in Verbindung zu bringen.

    Mit freundlichen Grüßen,“

    Ich denke das diese Zeilen reichen erstmal um denen klar zu machen das sich was tut.

  6. @ alf:
    ein grund mehr, die MüAH nochmals zu rügen – nun bekommen sie die suppe serviert, die sie uns eingebrockt haben mit ihrer unseeligen kampagne …
    ob sie jetzt kapieren, was sie da angerichtet haben?

  7. Wollen wir nicht den jüngst verliehenen Medienpreis für ondamaris konzentriert nutzen, und alles, was wir wissen und tun wollen hier aktiv zusammen tragen?

    Sozusagen als Beleg für Online-Medienwirksamkeit, aber vor allem:

    In dieser Sache werden die traditionellen Medien nicht um die Wirkung der online-Medien herumgekommen sein. So als formales Ziel? All die Abschreiber Journis werden hier abgeschrieben haben? Auch die Presseagenturen?

    Dann müssen wir allerdings wohl schnell sein!

    Liebe Grüsse

    Mic

  8. @ Mic #14:
    danke für deinen vorschlag
    ja gerne! – lasst uns gerne ondamaris als plattform für information und koordination nutzen
    ob via kommentar zu diesem artikel, oder bei bedarf auch anders (weitere artikel, …) – bei letzterem mail an mich …
    parallel werd ich versuchen, wichtige medien-reaktionen fortlaufend unter dem artikel zu ergänzen – hinweise gerne an mich oder kommentar!

  9. Hatte die Idee eine einstweilige Verfügung zu erreichen. Laut Anwalt ist dies nicht möglich da – auch wenn man HIV + ist NICHT persönlich angesprochen wurde. der einzigste weg ist es eine verfügung oder gerichtliche entscheidungen zu erwirken bzw erreichen wenn man die interessenvertartungen wie z.b verbraucherorganisationen einschaltet. in unserem fall bedeuted das – talk and inform to your local aids hilfe und vor allen dingen informieret die DAH nur sie als ineressenvertreter sind in der lage etwas zu bewirken – auszurichten bzw in gang zu setzen.

    ich werde eine mail an die aidshilfen schicken mit denen ich in den letzten wochen im rahmen meiner aktion telefoniert habe.

  10. übrigens ist es kaum ein zufall, dass dies ausgerechnet jetzt kommt? das gummizeitalter zurückbeschwören auf teufel und komm komm raus?

  11. Die Mediengruppe RTL Deutschland hat Michèle mitteilen lassen, dass sie den Massenmörder-Spot nicht ausstrahlen wird. Dieser Entscheid sei schon vor Michèles Anfrage gefallen.

  12. Schlimm sind nicht nur die Videospots, sondern auch die Plakate und insbesondere die Audiospots.

    Dem Verein Regenbogen e.V. gehört der Status des eingetragenen Vereins und damit seine Rechtsfähigkeit abgesprochen. Dann wäre Schluss mit Geld und mit dieser abscheulichen Volksverhetzung.

    Meines Erachtens besteht hinlänglich Verdacht, dass der Verein sowohl satzungswidrig wirtschaftliche Zwecke verfolgt als auch mit dieser Kampagne durch einen gesetzeswidrigen Vorstandsbeschluss das Gemeinwohl gefährdet. Beides müsste jeweils für die Streichung aus dem Register reichen.

    Gibt es in D Staranwälte, die ein solches Vorhaben auf eigene Rechnung anpacken würden?

    Ganz böse vor mich hin und an die Satzung des Vereins gedacht:

    „Bei Auflösung des Vereins oder bei Wegfall steuerbegünstigter Zwecke fällt das Vermögen des Vereins an Einrichtungen für HIV kranker Menschen, der es ausschließlich und unmittelbar für gemeinnützige bzw. mildtätige Wohlfahrtszwecke zu verwenden hat“

    und

    „Die Mitglieder dürfen bei ihrem Ausscheiden oder bei Auflösung oder Aufhebung des Vereins keine Anteile des Vereinsvermögens erhalten.“

  13. ich habe gestern den spot gesehen und war so geschockt, dass ich erstmal nix schreiben konnte.
    es ist entsetzlich!

  14. Bin ebenfalls für eine gemeinsame Aktion+ jeder nochmals individuell sein persönliches Statement an Stellen anbringt. Bin auch der Meinung das man nur mit juristischen Mitteln bei kommt .
    Last uns etwas unternehmen , und diesen Verein einstampfen!

  15. noch ein paar Nachbemerkungen:
    http://www.das-comitee.de/ die Werbeagentur, der Kreativ Chef hat ein Ding mit Diktatoren, hat darüber auch schon Kunstaustellungen gemacht. Ist wohl stolz auf den Aufruhr. Alle unsere Klagen sind Wasser auf seine Mühlen.
    Eingestampft wird da freiwillig nix. Verstanden wird wohl auch nicht warum wir uns aufregen. Die Leserkommentare z.B. bei Spiegel beschäftigen sich eher mit der Verunglimpfung der NS-Opfer als mit der Verunglimpfung HIV-Positiver.

    Ich hoffe sehr, das rechtliche Mittel und ein Aufruf an die Medien zur Nichtverbreitung (warum glaube ich nicht daran?) helfen können. Ich würde mich freuen, etwas tun zu können.

  16. Pingback: Massenangst « Steven Milverton
  17. Guten Morgen, Community

    Die Kampagne ist absolut ekelhaft und widerlich. Ich finde vieles um den Verein herum sehr dubios und schließe mich da Mic an.
    Ich finds toll, dass ihr schon so viel dagegen unternommen habt. Gleichwohl gehe ich davon aus, dass diese Protestwelle von den Initiatoren der Kampagne kalkuliert war. Bleibt die Frage nach den Hintergründen…..

    Mic hat am 07. September einen Vorschlag gepostet, den ich gerne nochmal aufgreife: Die Sponsoren.
    Ich würde gerne die Sponsoren anschreiben und ihnen verdeutlichen wofür sie Gelder gespendet haben und stelle im Lauf des Tages eine Verteilerliste sowie den Entwurf eines Schreibens fertig.
    Es sei denn, es hat sich schon jemand darum gekümmert?

    Lieben Gruß
    Balu vom lhiving

  18. Ich habe mir mal den Spot zur neuen Anti-Aids-Kampagne angeschaut und ich war doch recht sprachlos. Das auf eine so massive Art und Weise auf diese Problematik hingewiesen wird. Ich finde es nötig, das Aufklärung im Rahmen von Präventionsmaßnahmen statt findet, bin aber dagegen das es auf eine so drastische Art geschieht. Denn der Vergleich mit dem Holocoust ist in meinen Augen Pietätslos.

  19. Werbeblogger hats wirklich getroffen. Wobei meiner Meinung nach die Möglichkeit, einzelne Videos der Kampagne mit hochgeladenen Fotos zu personalisieren ein weiterer Hinweis darauf ist, dass es nicht um Aufklärung geht. Hier sollen Positive stigmatisiert werden.
    Stellt euch mal vor was passiert, wenn jeder ein Bild hochladen kann, welches in ein Kampagnen-Video integriert und das dann per e-mail verschickt wird……da wird mir schlecht 🙁

  20. Youtube sperrt umstrittenes Aids-Video

    Hamburg (dpa) – Der weltweit größte Anbieter von Videos im Internet, youtube, hat das umstrittene Aids-Video mit einem Adolf- Hitler-Imitator gesperrt. Auf den Seiten erscheint nur noch das Plakat der Anti-Aids-Kampagne, das Adolf Hitler beim Sex mit einer jungen Frau zeigt. Auch auf der Internetplattform facebook ist das Video nicht mehr zu sehen. Auf der Internetseite der Kampagne des Vereins Regenbogen, http://www.aids-ist-ein-massenmoerder.de ist das Video aber nach wie vor zu sehen.

    Quelle: http://newsticker.welt.de/?module=dpa&id=22341628

  21. Es ist übrigens wieder einmal schlicht grauenvoll, was Volkes Stimme in Kommentaren so an Geschmacklosigkeiten und Üblerem von sich gibt.

    Da werde ich sehr bissig und phantasiere mir eine Fake-Kampagne rund um folgenden Ansatz:

    „Darf man mit Hitler vor Hunger warnen?

    ‚Hunger ist ein Massenmörder‘, so die neue Kampagne – die mit Hitler, Stalin und Hussein in Verbindung gebracht wird. Die deutsche Hunger-Liga ist schockiert.

    Grelles Licht und ein ausgemergeltes Kind mit Hungerbauch – eine staubige und öde Umgebung. Ein Kind in grosser Not und Armut, doch am Ende: Der Schock, denn da sieht man das Gesicht des Kindes – Es ist Adolf Hitler.

    Unter dem Titel ‚Hunger ist ein Massenmörder – iss dich satt!‘ läuft die neue Kampagne von “Sonnenschirm e.V.” zum Welt-Hunger-Tag. Die Kampagne des gemeinnützigen Vereins ist großer Gesprächsstoff und sorgt für Wirbel. Bislang ist der Clip nur auf einigen Internetseiten und bei YouTube zu sehen, doch nächste Woche soll er im Kino und Fernsehen laufen.

    ‚Das öffentliche Interesse an Hunger nimmt immer weiter ab, die Zahl der Opfer dagegen steigt ununterbrochen‘, sagte der Sonnenschirm-Vorsitzende Jens Schwurbler. Solche krassen Aktionen sind nötig, um aufzurütteln – Und diese Aktion rüttelt definitiv auf. Aber nicht nur Hitler, sondern auch Saddam Hussein und der sowjetische Diktator Josef Stalin entlarven die Fratze des Hungers.“

  22. Sämtliche Promis über deren Agenturen/Management kontaktiert und informiert. Waren durch die Reihe weg sehr nette und konstruktive Gespräche. Jetzt gilt es einfach abzuwarten.

  23. @kees
    exakt!
    @mic… dein hungertuch ist zum schreien…-komisch!
    @balu hast du die sponsoren angeschrieben? wäre super!

    weiteres später, bin komissions-müde. ach ja, ebendiese wollte dazu nicht diskutieren oder stellung nehmen. logisch.

  24. @ Alive
    Vielen Dank!
    @ all
    super, hier die Unterstützung.
    habe meine „persönlichen“ Dinge auf den Weg gebracht.;-) ..wird sehen was da raus kommt.

  25. An alle:

    wir sollten vielleicht noch bestimmen, wie wir die Ergebnisse der mannigfachen Aktivitäten hier, oder sonstwo, kundtun.

    Vorschläge?

  26. @ Mic #48:
    kundtun: vorschlag.
    unterscheiden, was öffentlichkeits-geeignet ist
    was öffentlichkeits-relevant ist: hier posten (kommentar, oder gast-beitrag, ggf. mail an mich)
    rest per pm oder email

  27. Die Sponsoren konnte ich bisher weder anschreiben noch einen mail-Verteiler erstellen. Die HP des Vereins ist ja derzeit off.
    Auf der Kampagnen-Seite selbst sind Sponsoren aufgeführt, die mit Filmproduktion, Vertonung und Merchandising arbeiten. Das sind also die Unternehmen, die von der Werbeagentur zur Produktion eingespannt wurden. Denen würde ich eine Presseschau zukommen lassen, aber ich bin deutlich hungriger auf die regulären Sponsoren des Vereins *evil*

  28. @ ROB:
    gegenkampagne:
    nun – wir haben begrenzte resourcen und sollten diese meines erachtens auf dinge konzentrieren, die UNS wichtig sind – und uns nicht von denen mehr als notwendig die agenda bestimmen lasen.
    wenn’s weitere interessenten gibt, hier fakten und gegenstatements zu sammeln, richte ich dazu gern ne seite ein …

  29. ich habe gestern bei der stich-stiftung angefragt, ob das zitat aus dem gestrigen bild-artikel stimmt. er hielt eben einen anruf, so ist das nicht gesagt worden. der heutige artikel zitiere richtig.

    http://www.bild.de/BILD/regional/hamburg/leute/2009/09/09/michael-stich/verteidigt-schock-plakat-gegen-aids.html

    veränderung:
    er wirft uns nicht mehr die zahl der neuinfektionen vor. (den vorwurf gebe ich gern zurück) sagt aber, wir sollen froh sein über jede/n, die/der sich gegen aids engagieren.

    nun ja. ich bin auch froh über menschen, die sich gegen aids engagieren. dazu gehört jedoch, dass ich mich mal kurz mit der materie befasse und nicht einfach sage, ich mach mal was.

    angelehnt an mics idee: ich freue mich nicht über leute, die altes brot in die sahel zone schicken, weil die menschen da vielleicht hunger haben. ich freue mich über leute, die den hunger nachhaltig bekämpfen, zusammen mit den hungernden ihnen eine perpektive eröffnen, den hunger zu überwinden.

  30. im übrigen: die website, auf der kampagne jetzt läuft, zeigt unter „sponsoren“ alle, die daran beteiligt sind, diesen schmutz zu produzieren.
    ich danke ausdrücklich für diese veröffentlichung. die alle recherchieren zu müssen, ist ne menge arbeit. die können wir nun darin investieren, vielen auftraggebern deutlich zu machen, dass sie veilleicht mit diesen firmen nicht gut beraten sind. 😉

    erstaunlich übrigens, dass die website des regenbogens off ist. haben wohl doch einige „prominente unterstützer“ nachgefragt, wie sie in die liste kamen?

  31. Die BZgA hat aktuell eine Stellungnahme zu Schockeffekten in der Aids-Thematisierung veröffentlicht.
    http://www.gib-aids-keine-chance.de/aktuell/details.php?aid=167

    darin heisst es unter anderem:

    „Wichtiges Ziel der Arbeit unserer Institutionen ist die Festigung eines gesellschaftlichen Klimas gegen Diskriminierung und Ausgrenzung Betroffener und Gefährdeter. Die Gleichsetzung von Menschen mit „Massenmördern“ oder ähnlich negativ besetzten Bildern ist nach unserer festen Überzeugung auch und besonders unter diesem Blickwinkel unzulässig und menschenverachtend.“

    Erfreuliche und eindeutige Worte!

  32. Die Rechtfertigung »Wir wollen dem Virus ein Gesicht geben« so Jan Schwertner vom Verein Regenbogen für die Kampagne »Aids ist ein Massenmörder«, in der man Hitler und andere Diktatoren als das böse Maskottchen verwendet, zeigt, auf welchem Niveau diese Kampagne entstanden ist.
    Daneben führt die visuelle Umsetzung dieser Kampagne die obige Begründung schon ad absurdum. Der Betrachter sieht eine Person und nicht das HI-Virus, ergo verbindet er mit Hitler den HIV-Positiven, der die Frau evtl. infiziert. Zudem impliziert eine Personifizierung vom HI-Virus als Massenmörder, dass automatisch jeder Betroffene als möglicher Überträger vom HI-Virus zum Massenmörder wird. Das ist auch einzig und allein das „Gesicht“, welches sich durch diese Kampagne in den Augen des Betrachters festsetzt.
    Ferner ist der Claim »Aids ist ein Massenmörder« ebenso ungeschickt und falsch gewählt, da der Begriff »Mörder« die Schuldfrage augenblicklich ins Spiel bringt und in diesem Fall einzig und allein dem Träger des HI-Virus, also dem Betroffenen, die Schuld zuschreibt.
    Die Verwendung von schuldbeladenen Begriffen, die Dämonisierung der Krankheit AIDS erreicht letztlich nur eine Stigmatisierung und Ausgrenzung der Betroffenen. Genau dieses erkannte und benannte schon 1989 Susan Sontag (vgl. »Aids and its Metaphors«) und zwar zu einem Zeitpunkt, wo es noch keine medizinische Hilfe für eine HIV-Infektion gab.
    Wenn heutzutage Agenturen solche Kampagnen konzipieren, zeugt dass allein von der Dummheit und Unfähigkeit der verantwortlichen Macher. Es wäre ein Zeichen der Courage und Fairness gegenüber den Betroffenen, wenn der Vorstand des ADC (Art Directors Club) der verantwortlichen Agentur deutlich die rote Karte zeigt!
    (Obiger Text wurde von mir auch an den ADC geschickt).

  33. @kilian foerster

    Zudem impliziert eine Personifizierung vom HI-Virus als Massenmörder, dass automatisch jeder Betroffene als möglicher Überträger vom HI-Virus zum Massenmörder wird. Das ist auch einzig und allein das “Gesicht”, welches sich durch diese Kampagne in den Augen des Betrachters festsetzt.

    so versteh ich den spot auch. leider gibt es nicht wenige hiv positive die dies nicht verstehen – wollen oder können. wie ist es erst da mit der literatur von susan sonntag . . . . .

    eine solche aussage bewegt sich auf der gleichen ebene wie die aussage eines bundestagsabgeordneten hiv positive sind biowaffen.http://www.ondamaris.de/?p=10797

  34. @carsten

    was zählt ist die Gewinn und Verlustbilanz eines Unternehmens. Die Positionen „Moral und Ethik“ gibt es nicht in der Bilanz. Firmenethik besonders in den Zeiten der Krise sind Luxus.

  35. michael stich verteidigt die regenbogen-kampagne.
    warum wohl?
    stichs kampagnen wurden von jung/von matt gemacht, die von regenbogen von „comitee“
    und siehe da:
    „Weishäupl, der mehrere Jahre Creative Director der renommierten Werbeagentur Jung von Matt war und 2007 die Agentur für Kommunikation „das comitee“ in Hamburg gegründet hat“
    quelle: http://www.max.de/lifestyle/gesellschaft/faces-of-evil
    bemerkenswerte querverbindung …

  36. @rob

    nun . . . . .die wahrscheinlichkeit das die beteiligung – die umsetzung dieser kampagne durch diese agentur eine marketing strategie für das buch des zweiten geschäftsführers und somit für die agentur gewesen sein könnt, ist nicht von der hand zu weisen. herr Hans Weishäupl hält sich aus dieser kampagnendiskussion bzgl äußerungen zu – über diese kampagne ja sehr zurück . . . . . .

    wie ich schon mal sagte . .wir haben nur den virus aber nix am kopp

    http://www.max.de/lifestyle/gesellschaft/faces-of-evil

    Austellungen in Deutschland sind in Planung!!!!!!!!!!!

    http://www.amazon.de/FACES-EVIL-Gesichter-Hans-Weish%C3%A4upl/dp/300025059X/ref=sr_1_3?ie=UTF8&s=books&qid=1252653509&sr=8-3

    der uli – alivenkickn und die kongruenz . . . . . . 😉

  37. mir ist immer noch schlecht…
    weil man mit massenmördern keine kampagnen macht.
    zudem ist dieser spot sexistisch, die frau wird als objekt dargestellt.
    er wurde ja auch von männern gemacht und hier sind wohl eigene phantasien oder begierden eingeflossen.
    und einen spot zu machen, nur um „ins gespräch zu kommen“, beweisst, dass es gar nicht um das thema geht.
    aber das kennen wir ja schon aus vielen kampagnen, denn es sitzen die falschen leute in den gremien, die uns verwalten und weismachen, was gut und böse ist.

  38. Das hier findet sich auf der DAIG website:

    Eine Kampagne zum Spendensammeln bietet die folgende Seite: http://www.gemeinsam-gegen-aids.de. Die Spenden kommen dem Verein Regenbogen e.V. in Saarbrücken zugute. Um die Aufklärung und die Prävention zum Thema HIV und AIDS in Deutschland in der Öffentlichkeit weiter bewußt zu machen und auf die Gefahren von Aids hinzuweisen, stellt der Verein Regenbogen e.V. unter dem Onlineportal http://www.stopaids.de eine weitere Plattform zu den Themen Aids/ HIV im Internet bereit.

    unter

    http://www.daignet.de/site-content/links/partner-und-sponsoren/partner-and-sponsoren/

  39. ein weiterer player im spiel:
    „Zuletzt sorgte Doppelgänger Film mit der umstrittenen Kampagne „Aids ist ein Massenmörder“ für Aufsehen. Neben der Produktion des Spots ist die Hamburger Niederlassung der Münchner Twin Film Group zusammen mit der Agentur Das Comitee auch für die Betreuung des Onlineauftritts Aids-ist-ein-massenmoeder.de verantwortlich. “
    http://www.horizont.net/aktuell/leute/pages/protected/Joerg-Fudickar-wechselt-zu-Doppelgaenger-Film_87140.html

  40. Wo nehmen die Leute eigentlich dieses ominöse Postulat vom „Trend zum ungeschützten Geschlechtsverkehr“ her? Ich weiss, dass das aus der HIV/AIDS Präventionistenecke schon vor Jahren gekommen ist, aber ich finde keine überzeugenden Studien/Untersuchungsbelege dafür. Weiss wer was?

  41. Eine gute Frage Mic. Möglicherweise leiden einige an dem Pipi Langstrumpfsymptom:

    2 x 3 macht 4
    Widdewiddewitt und Drei macht Neune !!
    Ich mach‘ mir die Welt
    Widdewidde wie sie mir gefällt ….

    Hey – Pippi Langstrumpf
    trallari trallahey tralla hoppsasa
    Hey – Pippi Langstrumpf,
    die macht, was ihr gefällt.

  42. Pingback: Schock-Prävention nützt – nicht! « alivenkickn
  43. ich bleibe hartneckisch: Gibt es konkrete, wohl interpretierbare Untersuchungen zur Hypothese „Trend zum ungeschützten Geschlechtsverkehr“?

    Danke für jeden hilfreichen Hinweis. Mic

  44. @ MIC
    Nein, die gibt es nicht. Im Gegenteil: Die Verlaufserhebungen von Bochow und Konsorten zeigen, dass das Schutzverhalten unverändert hoch ist. Diesen Trend gibt es nicht. Es gibt allerdings eine Zunahme der Häufigkeit der sexuellen Begegnungen und Partnerzahlen steigen insgesamt wieder. Das ist aber ja nichts Schlimmes.

  45. @Mic
    Untersuchungen – Ergebnisse bzgl des Gebrauchs von Kondomen in der Gesamtbevölkerung oder für für HIV Positive.

    Was es gibt ist diese Meldung der BzgA von 2008
    http://www.bzga.de/?uid=3b60ca5fc4e8975ce53644aca1c96f80&id=pressearchiv&jahr=2008&nummer=458

    Auch in der Gruppe mit dem höchsten Zuwachs an HIV-Neudiagnosen, den Männern, die Sex mit Männern haben, finden sich insgesamt keine Hinweise auf ein Nachlassen des Schutzverhaltens.

    des weiteren gibts infos hier

    http://www.ggg.at/index.php?id=62&tx_ttnews%5Btt_news%5D=2067&cHash=f3b1f8c44a

    möglicherweise gibts hier noch infos
    http://ec.europa.eu/health-eu/index_de.htm

  46. Gestern abend wurde der Regenbogen-Spot bei MTV-Deutschland ausgestrahlt. Umrahmt wurde die Austrahlung durch ein Gespräch der beiden jugendlich-wirkenden Moderatoren. Sie verarbeiteten das Gesehene durch Albernheiten über den Spot und die Agentur, fragten sich aber auch, ob das (Hitler, Massenmörder) nun so der richtige Weg in der HIV-Prävention sei. So viel einstweilen zu der Behauptung von einem der Regenbogen-Attentäter, dass der Spot „gerade bei der Jugend“ gut ankäme. Eine typische Selbsttäuschung. Die Aktion ist jetzt schon „durch“.

  47. up-date:
    die verantwortliche für werbung etc der rtl-mediengruppe hat heute mitgeteilt, dass sie „der angelegenheit rtl-extra“ nachgwehen werde.

    das comittee hat seinen webauftritt redimensioniert, weder irgendwelche arbeiten noch referenzen/kunden sind mehr zu finden! sehr interessant…

  48. So, und jetzt trag mal endlich jemand die Koordinaten der comitee Kunden und der regenbogen Sponsoren zusammen!
    Das muss nicht wieder alivenkickn sein. Gebt mir die google-cache-Seite mit den comitee Kunden und ich putz ihnen morgen in gepflegtem Ton die Kutteln.
    alive sei schon hoch gelobt, dass die Testimonialgeber orientiert sind. Hast du bereits Feedbacks, alive?

    Nach wie vor offen:

    – wer kümmert sich um die regenbogen Sponsoren?

  49. (Eine kleine persönliche Eskalation zu: RTL extra, Birgit Schrowange, vom letzten Montag,, siehe alivenkickin 15.09.2009: Danke Birgit Schrowange – Danke RTL Extra:)

    http://alivenkickn.wordpress.com/2009/09/15/danke-birgit-schrowange-danke-rtl-extra/

    Sehr geehrter Heiko Weiler

    Grundsätzlich gefallen mir Ihre Antworten auf der persönlichen Ebene. Ich glaube Ihnen sogar, dass Sie das Thema persönlich ernst nehmen und Ihr eigenes Engagement auch in Ihrer Arbeit ausdrücken möchten.

    Mein Eindruck ist aber, dass Sie das Thema journalistisch nicht hinreichend durchleuchtet haben:

    1. Der RTL extra Beitrag war zum Thema Massenmörder-Kampagne unter aller Kanone: Wenn die Mediengruppe nicht schalten will, wieso verschenken Sie dann ausgerechnet den Inserenten die von allen Werbetreibenden sehnsüchtig angestrebte Gratiswerbefläche? Ich habe nicht nachgezählt, wie oft Sie das Bild des Hitler=AIDS-kopulierenden Gesichts repetiert haben.

    2. Das war nicht Ihre Absicht, sondern objektive Berichterstattung? Wieso lassen Sie dann dem Inserenten im Beitrag freie Rede? Als beurteilenden Kommentator dazu auch ausgerechnet noch einen Branchenfreund der Inserenten? Wieso interviewen Sie stundenlang direkt von dieser Dreckkampagne (es gibt kein besseres Wort dafür) Betroffene, um schlieslich genau einen Satz in Bild/Ton davon zu senden? Wo bleiben die neutralen Sachverständigen zum Thema Prävention und Kommunikation?

    3. Ach, Sie konnten unter dem Titel „Schockwerbung“ nicht alles berücksichtigen? Da waren ja auch noch andere Aufklärungskampagnen? Und dann noch diese volksnahen „Experimente“?
    Es geht nicht um Schock. Nicht um Hitler, Stalin oder sonst wen. Es geht darum, dass in der unsäglichen Kampagne das Thema einer sexuell übertragbaren Infektionskrankheit in einer sexuellen Situation so visualisiert wird, dass bildlich eindeutig eine Infektionsquelle benannt wird: Wer soll denn in dieser von RTL extra extra-oft wiederholten Szene der Massenmörder sein, wenn nicht der oder die HIV-Positive?

    4. Klar, das (bitte nicht immer „der“) Virus ist gemeint! Nicht die Menschen mit HIV/AIDS. Für wie blöd hält Ihre Gilde eigentlich die Bevölkerung?

    Ich klage Sie an, Heiko Weiler. Gut gemeint ist eben nicht gut getan! Sie sind ein Mittäter an einer volksverhetzenden Kampagne. Sie haben 100% falsch gehandelt.

    (Hören Sie bitte hier auch auf, Menschen mit HIV/AIDS zu diffamieren, die sich aus guten Gründen nicht outen, aber wertvolle Beiträge zu einer wichtigen Debatte liefern: Sie beweisen damit nur, dass Sie vom aktuellen Leben mit HIV/AIDS keine Ahnung haben und Ihrer „objektiven“ Recherchenpflicht nicht professionell nachkommen).

    Ausserdem: Was bilden Sie sich als allem Anschein nach objektivitätsresistenter Angst-Propagandist eigentlich ein, in diesem Zusammenhang von Ihrer persönlichen Angst zu reden? Angst!? ..haben Menschen mit HIV/AIDS vor ahnungslosen Viren-Mythen-Schleudern wie Ihnen!

    Vor Leuten, die glauben zu wissen, wovon sie reden! Journis, die einander die Vorurteile abschreiben, weil (“Mathe und Erdkunde war nie mein Ding…“) sie nicht in der Lage sind, fundiert Informationen aus Gesellschaft und Wissenschaft mit Sachverstand zu verarbeiten.

    Bitte lernen Sie, Informationen einzuholen und zu verstehen, bevor Sie sie subjektiv gefiltert verbreiten!

    Offenes Visier:

    Mic Rasmussen
    Frenkenstrasse 39
    CH-4434 Hölstein

    mic.rasmussen@lhive.ch

  50. habe gestern aus der berliner senatskanzlei antwort bekommen. der regierende bürgermeister kennt den verein gar nicht.
    habe ihnen einen „alten“ link geschickt und um weiterbearbeitung gebeten. dazu bräuchte ich jetzt die neue adresse in berlin….

  51. Pingback: Massenangst | Steven Milverton

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