Tuberkulose: in Deutschland weiterhin rückläufig

Die Zahl der Tuberkulose-Erkrankungen war auch 2008 in Deutschland im Vergleich zu den Vorjahren rückläufig. Dies teilte das RKI anlässlich des Welt-Tuberkulose–Tags am 24. März mit.

4.543 Menschen erkrankten im Jahr 2008 in Deutschland an Tuberkulose (2007: 4.573 Personen). 155 Patienten verstarben aufgrund der Tuberkulose. Die Zahl der Tuberkulose-Neuerkrankungen pro 100.000 Einwohner (Inzidenz) sank damit von 6,1 im Jahr 2007 auf 5,5 im Jahr 2008.

International sind multiresistente Tuberkulose-Stämme auf dem Vormarsch. In Deutschland waren 2008 nur bei 45 Personen (1,5%) Tuberkulose-Erreger nachweisbar, die gegen viele der verfügbaren Medikamente resistent waren.

Das RKI weist darauf hin, bei vielen Akteuren verstärke sich der Eindruck, dass

„die Erkrankungszahlen zwar rückläufig sind, der Betreuungsaufwand für den einzelnen Patienten jedoch steigt. Dies liegt vermutlich in erster Linie daran, dass die Tuberkulose zunehmend die besonders vulnerable Gruppe der sozial Benachteiligten trifft, darunter auch Risikogruppen wie i.v. Drogenabhängige, Alkoholkranke, Häftlinge, Obdachlose, Migranten mit unklarem Aufenthalts- und Versicherungsstatus, sowie Senioren.“

Weltweit sind Schätzungen zufolge etwa ein Drittel der HIV-Infizierten auch mit Tuberkulose infiziert, insbesondere Menschen in Subsahara-Afrika. In Europa ist Tuberkulose bei HIV-Infizierten seltener.

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weitere Informationen:
RKI: Epidemiologisches Bulletin 11/2010
WHO 18.03.2010: Drug-resistant tuberculosis now at record levels
aidsmap 19.03.2010: Drug-resistant TB now at record levels, says WHO
aidsmap 18.03.2010: Over a third of TB cases in UK prisons are drug-resistant
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