„Stonewall Uprising“ – der Stonewall-Aufstand, einer der zentralen Wendepunkte der modernen Schwulenbewegung und Namensgeber der heutigen CSDs, ist als Doku-Drama im Kino angekommen.
28. Juni 1969. Wieder einmal Polizei-Razzia im ‘Stonewall Inn’ in der Christopher Street im New Yorker Greenwich Village. Doch in dieser Nacht war etwas anders. Anders als zuvor kuschen die Gäste nicht, beugen sich nicht der Willkür der Polizei – sondern wehren sich.
„Stonewall“ – die Aufstände Homosexueller gegen Drangsalierungen und Verfolgungen durch die New Yorker Polizei wurden zu einem der Startpunkte der Schwulenbewegung. „The big news here is gay power“, kommentierte damals Edmund White die Vorgänge um die Stonewall Bar in der Christopher Street in New Yorks Greenwich Village.
In dem Film „Stonewall Uprising“ kommen zahlreiche Zeitzeugen zu Wort. Historische Aufnahmen werden mit Spielszenen kombiniert
Der Verleih bewirbt den Film lautstark: „Vor nicht zu langer Zeit … 1969 waren homosexuelle Handlungen in den ganzen USA illegal. … Die Geschichte einer Revolution …“.
Der Trailer für den Film:
Die New York Times betont in ihrer Filmkritik Notwendigkeit der Dokumentation wie auch der Form des Doku-Dramas:
„It is a sad indication of the marginalization of homosexuality in the late 1960s that media coverage of the Stonewall riots was mostly after the fact. And even then it was cursory and often condescending. Because so little photographic documentation exists of the unrest, the film relies mostly on eyewitnesses, including Seymour Pine, the now-retired police officer who led the initial raid of six officers and who describes it as “a real war.”“
Der 80 Minuten dauernde Film hatte am 16. Juni 2010 in New York Premiere und wird am 24. Juni auf dem ‚Frameline San Francisco International LGBT Film Festival‘ aufgeführt. Ob er auch nach Deutschland kommt, ist bisher nicht bekannt.
CSD – was bedeutet das nochmal? Viele feiern an den kommenden Wochenenden den „CSD“, nicht allen ist bewusst, was CSD bedeutet, warum ein Homo-Party-Spektakel mit diesen drei Buchstaben abgekürzt wird. Was auf der Christopher Street stattfand, welchen Schritt die Unruhen in und um eine von der Mafia betriebene Bar für Homosexuelle damals bedeuteten – und was das mit uns heute zu tun hat. Filme wie „Stonewall Uprising“ könnten dazu beitragen, ein wenig mehr Geschichtsbewusstsein, ein wenig mehr Wissen um unsere eigene Vergangenheit zu schaffen. Bleibt zu hoffen, dass es der Film auch in Kinos in Deutschland schafft …
weitere Informationen:
towleroad 17.06.2010: Watch Stonewall uprising trailer
New York Times 16.06.2010: Movie Review Stonewall Uprising
Stonewall Uprising bei IMDb
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