Die erfolgreichste öffentlich-private Partnerschaft in der Aidsprävention wird weitergeführt. Mit insgesamt 16 Millionen Euro unterstützt der Verband der privaten Krankenversicherung e.V. (PKV) die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) für weitere fünf Jahre in der Aidsprävention. Die Partnerschaft hat in den vergangenen fünf Jahren wesentlich dazu beigetragen, den Zuwachs der HIV-Neuinfektionen in Deutschland zu stoppen.
Seit Mitte 2005 unterstützt der Verband der privaten Krankenversicherung e.V. die Aidsprävention der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung mit über drei Millionen Euro jährlich. Mit dieser innovativen Partnerschaft konnten die Mittel der Bundesregierung soweit aufgestockt werden, dass Reichweite, Präsenz und Wirkung der bekannten Präventionskampagne „GIB AIDS KEINE CHANCE“ deutlich verbessert wurden.
„Die großzügige und langfristige Unterstützung der PKV für die HIV-Prävention hat wesentlich dazu beigetragen, dass der bis 2007 beobachtete jährliche Anstieg der Neuinfektionen bundesweit gestoppt werden konnte. So hat Deutschland im westeuropäischen Vergleich mit die geringsten HIV-Neudiagnosen“, betont Prof. Dr. Elisabeth Pott, Direktorin der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung. „Die heutige Vertragsverlängerung ermöglicht es uns, die intensive Ansprache der Bevölkerung, die ohne Mittel der PKV so nicht möglich gewesen wäre, fortzusetzen. Gemeinsam wollen wir dauerhaft die Zahl neuer HIV-Infektionen so gering wie möglich halten.“
„Das Engagement mit der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung ist ein gelungenes Beispiel für eine Partnerschaft, die ohne zusätzliche Bürokratien auskommt“, erklärt Dr. Volker Leienbach, Direktor des Verbandes der privaten Krankenversicherung e.V. „Für die PKV ist Aidsprävention eine zentrale gesellschaftliche Aufgabe. Aids ist nach wie vor eine unheilbare Krankheit, die sehr viel menschliches Leid verursacht. Eine Infektion kann durch Prävention wirksam verhindert werden. Darauf müssen wir immer wieder hinweisen. Zugleich entlasten wir mit dieser Präventionsarbeit das gesamte Gesundheitssystem. Immerhin werden die Kosten einer einzelnen HIV-Infektion heute auf rund 500.000 Euro geschätzt.“
Dass das Schutzverhalten in den vergangenen Jahren wieder deutlich zugenommen hat zeigen die aktuellen Ergebnisse der Repräsentativerhebung „Aids im öffentlichen Bewusstsein 2009“ der BZgA. Verwendeten vor fünf Jahren 74 Prozent der 16- bis 44-Jährigen zu Beginn einer neuen Beziehung Kondome, so ist ihr Anteil 2009 auf 86 Prozent gestiegen. Bei den 16- bis 20-Jährigen ist der Trend, sich mit Kondomen zu schützen, ebenfalls ungebrochen. 83 Prozent der jungen Menschen mit sexuellen Erfahrungen besitzen Kondome. Vor fünf Jahren waren es 75 Prozent und 1990 nur 43 Prozent.
Diese aktuelle Entwicklung ist maßgeblich auf die intensive Aidspräventionsarbeit zurückzuführen. Dazu reagiert die BZgA stets auf neue Rahmenbedingungen und aktuelle Herausforderungen und entwickelt die Präventionskampagne GIB AIDS KEINE CHANCE kontinuierlich weiter. Diese geht in diesem Sommer mit der neuen mach’s mit-Staffel in die zweite Runde. Unter dem Motto „Liebesorte“ werden verschiedene Zielgruppen angesprochen. Passend zur Sommersaison sind unterschiedliche Motive wie Strandkorb, Abenteuer im Auto oder Gartenparty auf Groß und Citylightplakaten, in Anzeigenmotiven und in Kino/TV- Spots zu sehen.
Die beliebten Sommermotive der Liebesorte-Kampagne prägen auch die außergewöhnliche Gestaltung des Informationsstandes der Bundesrepublik Deutschland auf der Welt-Aids-Konferenz, die in diesem Jahr vom 18. bis 23. Juli 2010 in Wien stattfindet. Die BZgA wird dort außerdem einige ihrer Projekte präsentieren.
(Pressemitteilung der BZgA)
Soll man darüber lachen? Ja so eine selbstgefällige PM, die Arbeit der Deutschen Aids-Hilfe wird mit keinem Wort erwähnt. Aber :“…wollen wir dauerhaft die Zahl neuer HIV-Infektionen so gering wie möglich halten“, diese Aussage kann man allerdings als Paradigmenwechsel begreifen. Wollte man bisher doch die Zahl der Neuinfektionen „deutlich“ senken? Wohl an, Frau Pott, die Liebesorte werden es sicher richten!