BMS reagiert auf Proteste

Versorgungs-Krise mit Didanosin? Zahlreiche Organisationen protestieren, der Pharmakonzern BMS wiegelt ab.

Der Pharmakonzern Bristol-Myers Squibb plant, eine Fabrik in Frankreich zu schließen. In dieser wird eine Formulierung des Aids-Medikaments Videx® hergestellt, die insbesondere bei Babys und Kleinkindern eingesetzt wird. Experten befürchten durch die Schließung und Verlagerung der Produktion eine monatelange Versorgungskrise bis zur Wiederaufnahme der Produktion in den USA Mitte 2011..

Experten der Organisation UNITAID sowie zahlreiche Nichtregierungsorganisationen forderten daraufhin den Pharmakonzern Bristol-Myers Squibb (BMS) auf, seine Fabrik in Frankreich nicht zu schließen. Die Versorgung mit einem wichtigen Aids-Medikament dürfe nicht unterbrochen werden.

ACT UP Paris protestierte am 23. Juni 2010 vor dem französischen Konzern-Sitz von BMS gegen die Schließung und das Verhalten des Konzerns.

23. Juni 2010 – ACT UP Paris protestiert gegen BMS (Foto: ACT UP Paris)

Inzwischen reagierte der Pharmakonzern BMS auf seiner Internetseite auf die Proteste. Das Unternehmen teilte mit, man sei zusammen mit allen Beteiligten engagiert dabei, für Patienten die Versorgungssicherheit zu garantieren. Es gebe derzeit eine angespannte Situation, aber keine Versorgungs-Unterbrechungen.

ACT UP Paris bezeichnete die Stellungnahme von BMS als wenig überzeugend. BMS bestätige vielmehr erneut seine Verachtung für die Belange von Menschen mit HIV und Aids.

weitere Informationen:
ACT UP Paris 29.06.2010: Videx : BMS ne convainc pas, mais confirme son mépris pour les malades du sida
ACT UP Paris 23.06.2010: 7000 enfants en danger de mort – Bristol Myers Squibb : profits criminels
BMS Frankreich 23.06.2010: Information concernant Videx® (Didanosine) et son changement de lieux de production
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2 Gedanken zu „BMS reagiert auf Proteste“

  1. Answer from the head of communication

    The head of communication answered the activists that they will start the production of Videx in New Jersey beginning of august, without waiting for Affsaps approvals required for supplying, that the pharma expects by the end of next month. He also add that BMS gave $200,000 to a US NGO, for it, in case of stockouts, to buy non-prequalified generic didanosine to south african generic manufacturers.

    http://www.actupparis.org/spip.php?article4129

  2. @ alivenkickin:
    danke für die informationen!
    so scheint es sich nach einigem druck ja doch zum besseren gewendet zu haben …
    (und: wieder ein beispiel, das zeigt: wir müssen uns einmischen, für unsere interessen eintreten …)

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