Mehrere Dutzend Aids-Aktivisten haben am 20. Juli auf der XVIII. Welt-Aids-Konferenz in Wien mit einer Demonstration ihre Unterstützung für HIV-Positive auf Haiti zum Ausdruck gebracht. Auch über ein halbes Jahr nach dem Erdbeben ist die Situation HIV-Positiver dort oftmals katastrophal.
Ein Dach über dem Kopf, etwas zu Essen, Arbeit – und Medikamente. Es sind ganz basale Bedürfnisse, die Menschen mit HIV haben. Doch auch über ein halbes Jahr nach dem schweren Erdbeben, das Haiti am 12. Januar 2010 verwüstete, haben viele HIV-Positive nicht einmal ein richtiges Dach über dem Kopf.
Bei dem Erdbeben wurde auch der Großteil der Infrastruktur zerstört, die auf Haiti für den Kampf gegen Aids ausgebaut war. Haiti hat nach Angaben von UNICEF die höchste HIV-Infektionsrate außerhalb von Afrika. Jeder zwanzigste Haitianer ist HIV-infiziert, alle zwei Stunden kommt ein Neugeborenes HIV-positiv zur Welt.
ACT UP Paris forderte, Haiti benötige dringend eine globale und nationale Aids-Strategie, bei deren Erstellung auch in Haiti lebende Menschen mit HIV einbezogen werden sollten. Regionale Kämpfe, die die internationalen Hilfsorganisationen in ihrer Arbeit behindern und gefährden, müssten schnellstens unterbunden werden. Und die Geberländer, die den Wiederaufbau Haitis unterstützen, sollten auch den Kampf gegen Aids und Aids-Organisationen auf Haiti unterstützen.
Die Haitianische Positivengruppe HAP+ (Plateforme Haïtienne des Associations de PVVIH) sowie die Organisation Housing Works hatten um Unterstützung gebeten.
weitere Informationen:
ACT UP Paris 20.07.2010: Manifestation de solidarité avec les séropos en Haïti
POZ 29.07.2010: International HIV/AIDS Funding Slow to Reach Haiti
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