21. August 2010: In China wurde erneut ein Aids-Aktivist festgenommen. Er hatte sich für Entschädigungen für diejenigen Chinesen eingesetzt, die durch Blutkonserven mit HIV infiziert wurden.
17. August 2010: Eingetragene Lebenspartnerschaften müssen künftig bei der Erbschaftssteuer wie Ehepaare behandelt werden. Eine entsprechende Entscheidung veröffentlichte das Bundesverfassungsgericht am 17.8.2010.
14. August: Die Stadt Rotterdam hat ein Cruising-Gebiet im ‚Kralingse Bos‘ mit kleinen hölzernen Pfählen (darauf Regenbogen-Aufkleber mit Füßen) kenntlich gemacht, berichtet minorités. Drei Millionen Bürger nutzen den Park, so die verantwortlichen, und jeder solle für seine Zwecke sein Gebiet finden. Der Sinn des ganzen auch: sexuelle Aktivitäten außerhalb des markierten Gebiets werden künftig als Ordnungswidrigkeit bestraft.
12. August 2010: „The normal heart„, das semi-autbiographische Stück von US-Aktivist Larry Kramer, wird von Ryan Murphy („Glee“, „Eat Pray Love“) verfilmt. Mark Ruffalo wird die Hauptrolle spielen, einen jüdischen Schwulen-Aktivisten, der Ende der 1980er Jahre den Beginn der Aids-Epidemie erlebt.
11. August 2010: Ein 34-jähriger Hamburger wurde freigesprochen von dem Vorwurf, zwei Frauen wissentlich mit HIV infiziert zu haben. Das Gericht sah es als erwiesen an, dass der Callboy zum fraglichen Zeitpunkt von seiner HIV-Infektion nicht wusste.
9. August 2010: „Homo-Ehe = 166 Euro, Hetero-Ehe = 40 Euro“ – SpON schreibt über das teure Ja-Wort bei Homo-Ehen in Baden-Württemberg.
6. August 2010: Guyana (Südamerika) diskutiert die Einführung eines Spezial-Gesetzes gegen HIV-Positive ‚Criminal Responsibility of HIV Infected Individuals‘.
4. August 2010: Ein HIV-positiver 34-jähriger Mann muss sich seit 4. August in Hamburg wegen gefährlicher Körperverletzung vor Gericht verantworten. Ihm wird vorgeworfen, zwei Frauen mit HIV infiziert zu haben.
Die US-Medikamentenbehörde FDA hat ihre Entscheidung über eine etwaige Zuzlassung der Substanz Tesamorelin (geplanter Handelsname Egrifta®) für die Behandlung ungewöhnlicher Fettansammlungen bei HIV-Infektion auf den Herbst verschoben.
3. August 2010: Die ‚Bettencourt-Affäre‚ um Liliane Bettencourt, L’Oréal-Erbin und reichste Frau der Welt und möglicherweise illegale Parteispenden bewegt beinahe ganz Frankreich. ‚Yagg‘ thematisiert eine etwaige ‚schwule Komponente‘ und den Umgang der Medien damit: hatte der 2007 verstorbene Ehemann und konservative Politiker André Bettencourt eine Affäre mit dem Schriftsteller und Fotografen François-Marie Banier? Und wird diese Affäre derzeit in den französischen Medien als Tabu behandelt?
1. August 2010: In Köln wurden am Abend des 31. Juli die ‚Gay Games‚ eröffnet. Eine Veranstaltung voll Events, Trubel, Aktion – sowie bemerkenswertem und kontrovers diskutiertem Aids-Gedenken (siehe queer.de Liveblog 31.7.2010 14:22 #5). Die Aidshilfe Köln organisierte in Mitten des Gay-Games-Trubels einen Ort der Stille und des Gedenkens an Menschen, die an den Folgen von Aids gestorben sind: im ‚Spanischen Bau‘ im Rathaus Köln wird vom 30.7. bis 6.8. die Ausstellung „International Memorial Quilts“ gezeigt.
Bereits Anfang Juli wurde der Proteasehemmer Atazanavir in der Europäischen Union auch für den Einsatz bei Kindern und Heranwachsenden zwischen 6 und 18 Jahren zugelassen.
Zur „Bettencourt-Affaire“:
Es handel sich hauptsächlich und in erster Linie um eine politische Affaire, und eigentlich nur sie. (Parteifinanzierung? und im Ausland verschleierte Konten zur eventuellen Steuerhinterziehung.?)
Dass Madame Bettencourt von ihren vielen Milliarden auch beträchtliche Summen an Herrn Banier geschenkt hat, ist eine andere, ihre ureigene, private Sache.
Dass der in den Nutzen grosser Summen gekommene Mann, dieser sogenannte Photograph und Schriftsteller – von beiden gibt hunderte bessere – und dem ich mehr als einmal in für ihn nicht gerade angenehmen Situationen begegnet bin, seit langen Jahren eine homosexuelle Bindung mit einem ausgezeichneten Schauspieler unterhält, reicht nicht, ihn deshalb und automatisch mit der „affaire als solcher“ in Verbindung zu bringen. Und eine „affaire“ mit dem verstorbenen André Bettencourt???
Que diable! Hier lese ich zum ersten Mal von einer solchen Unterstellung! Denn weder Le Monde,
noch L’Express, um nur diese beiden zu nennen, haben nach ausführlichen seitenlangen Recherchen eine solche Anspielung gewagt.
Und wenn mir eine Person höchst unangenehm ist, dann ist es François-Marie Banier.
Aber: Attention devant des amalgames hâtives!
Gestatte mir eine eigene Meinung:
es ist nicht das erste Mal, dass ich Yagg mit äusserster Vorsicht und mit oft mit wenig Begeisterung lese.
Es gibt weitaus bessere Lektüren.
Manfred
@ Manfred:
merci für deine Erläuterungen.
ja … leider ist bei so manchen schwulen medien eine gewisse vorsicht angebracht (deswegen habe ich auch zurückhaltend formuliert, und den vorgang nur in „Kurz notiert“ erwähnt, nicht einen extra artikel gemacht).
und – um so erfreuter bin ich über fachkundige ergänzungen und hinweise 🙂
liebe grüsse,
ulli
Mein Lieber,
als Schlusspunkt zu dieser Geschichte: wie schade, dass solche sogenannten „medien“ nicht viel eher von den Millionen, die diese Frau u.a. für die aids-Forschung und den damit verbundenen Problemen zur Verfügung gestellt hat, berichten.
Aber der Neid unter Homosexuellen – hier haben wir es mit einem typischen Fall davon zu tun – scheint in einer gewissen Regenbogenpresse wichtiger zu sein.
Ein Franzose würde sagen: beurk !
Ich auch.
Manfred