USA: vorläufiger Ratgeber zu PrEP bei Männern, die Sex mit Männern haben

Die US-amerikanischen CDC Centers for Disease Control haben vorläufige Empfehlungen an Ärzte herausgegeben zu Prä-Expositions-Prophylaxe bei Männern mit hohem HIV-Infektionsrisiko, die Sex mit Männern haben.

Ende 2010 sorgte die so genannte IPrEx-Studie für Aufsehen: die tägliche Einnahme eines Kombi-Medikaments solle, so die Studienergebnisse, in der Lage sein, das HIV-Infektionsrisiko bei Männern, die Sex mit Männern haben, um 44% zu senken. Auch wenn die iPrEx-Studie viele Fragen auslöste – die US-amerikanischen Centers for Disease Control reagieren nun und haben am 28. Januar 2011 erste vorläufige Empfehlungen zu Prä-Expositions-Prophylaxe (PrEP) herausgegeben zu PrEP bei Männern mit hohem HIV-Infektionsrisiko, die Sex mit Männern haben.

Die vorläufigen Empfehlungen warnen deutlich, es gebe bedeutende Vorbehalte gegenüber der Studie. Eine detailliertere Fassung der Richtlinien ist in Vorbereitung und im Laufe des Jahres erwartet. Mit der vorläufigen Fassung reagieren die CDC auf Befürchtungen, dass Ärzte aufgrund der iPrEx-Studie bereits jetzt PrEP in der Praxis einsetzen könnten.

PrEP könne wenn überhaupt derzeit (bis die Sicherheit und Wirksamkeit von PrEP nachgewiesen sei) angesichts der begrenzten verfügbaren Daten nur erwogen werden für Männer, die Sex mit Männern haben, und die ein hohes Infektionsrisiko haben. Die CDC empfehlen Ärzten derzeit, das Risiko-Verhalten des Patienten genau zu analysieren und zu dokumentieren. Tests auf HIV sowie sexuell übertragbare Erkrankungen sollten durchgeführt werden. Zudem werden Untersuchungen auf Hepatitis B sowie Nieren-Funktionsstörungen empfohlen (da das derzeit für PrEP eingesetzte Medikament die Nierenfunktion beeinträchtigen kann). Ärzte sollten maximal einen 90-Tage – Medikamentenvorrat verschreiben und umfangreicher Risiko-Reduzierungs-Beratung, Kondome sowie Beratung zu Therapietreue anbieten, empfehlen die CDC zudem.

Das Konzept einer Prä-Expositions-Prophylaxe ist derzeit experimentell und auch unter Fachleuten umstritten. Auch eine französische Studie wird demnächst die Machbarkeit von Prä-Expositions-Prophylaxe untersuchen – durch Einnahme nicht kontinuierlich (wie bei iPrEx), sondern PrEP im Bedarfsfall.

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weitere Informationen:
CDC 28.01.2011: Interim Guidance: Preexposure Prophylaxis for the Prevention of HIV Infection in Men Who Have Sex with Men

DAH 14.02.2011: US-Behörde empfiehlt PrEP nur für MSM mit hohem HIV-Risiko
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Ein Gedanke zu „USA: vorläufiger Ratgeber zu PrEP bei Männern, die Sex mit Männern haben“

  1. „Ärzte sollten maximal einen 90-Tage – Medikamentenvorrat verschreiben und umfangreicher Risiko-Reduzierungs-Beratung, Kondome sowie Beratung zu Therapietreue anbieten, empfehlen die CDC zudem.“

    Und nachdem der 90 Tage Vorrat zu Ende gegangen ist hat sich das Verhalten Desjenigen derart geändert das es keiner PreP mehr bedarf. Wenn nicht – was kommt dann? Vorsorge Inhaftierung oder ein von US Steel Keuschheitsgürtel für Männer, Schlüssel liegt beim örtlichen Gesundheitsamt?

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