„In den letzten Tagen wurden Informationen verfälscht wiedergegeben über Unregelmäßigkeiten bei der Verwendung von Geldern des Globalen Fonds. Richtig ist, dass es im vergangenen Jahr Vorfälle bei vier Empfängerländern von Geldern des Globalen Fonds zur Bekämpfung von Aids, Tuberkulose und Malaria gab, die durch die Kontrollmechanismen des Globalen Fonds entdeckt und offen gelegt wurden“, so Sylvia Urban, Sprecherin des Aktionsbündnis gegen AIDS. „Wir verurteilen das Vorgehen der Empfänger in Mali, Djibouti, Mauretanien und Sambia und unterstützen die Maßnahmen des Globalen Fonds, der die weiteren Mittelauszahlungen in diesen Ländern sofort stoppte und rechtliche Schritte zur Wiedererlangung der veruntreuten Mittel einleitete.“
„Dass Entwicklungshilfeminister Niebel nun alle weiteren Auszahlungen an den Fonds stoppt, ist völlig unangemessen, denn er bestraft die Organisation für ihre schonungslose Offenheit und ihr entschiedenes Handeln. Leiden müssen die Menschen in den Empfängerländern, die auf die Unterstützungszahlungen durch den Globalen Fonds angewiesen sind. Das Entwicklungsministerium ist im Vorstand des Globalen Fonds vertreten und ist daher schon seit Wochen über die Probleme informiert. Dass Niebel nun direkt nach Medienberichten so drastisch reagiert, könnte daher als mediengetriebene Effekthascherei angesehen werden“, so Urban weiter. Die nächste Rate an den Globalen Fonds stünde nach Informationen des Aktionsbündnisses übrigens erst im April an.
Seit seiner Gründung vor acht Jahren ist der Globale Fonds der weltweit wichtigste multilaterale Geldgeber im Gesundheitsbereich geworden. Er kanalisiert zwei Drittel der Finanzmittel, die international für die Tuberkulose- und Malaria-Bekämpfung zur Verfügung gestellt werden, sowie ein Fünftel der internationalen Finanzmittel gegen Aids. Der Globale Fonds ermöglichte mehr als 3 Millionen Menschen ART-Behandlung, 7,7 Millionen Menschen die Anti-Tuberkulosebehandlung. Außerdem konnte der Globale Fonds 160 Millionen Moskitonetze mit Insekten abweisender Imprägnierung zur Malaria-Prävention verteilen.
(Pressemitteilung Aktionsbündnis gegen AIDS)
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