Tunesien, Ägypten, Libyen, Jemen, Algerien – in vielen Staaten Nordafrikas und des Nahen Ostens finden politische Umbrüche statt oder protestieren Bürger für mehr Freiheit. Doch – über die HIV-Epidemie in diesen Staaten ist bisher wenig bekannt. Ein neuer Bericht will dies ändern.
Gemeinsam haben Weltbank, UNAIDS und die Gesundheitsorganisation der Vereinten Nationen WHO erstmals im Februar 2011 einen umfassenden Bericht über die Situation der HIV-Epidemie in Nordafrika und im Nahen Osten vorgelegt.
Dabei bietet die Region kein einheitliches Bild hinsichtlich HIV und Aids. So spricht der Bericht in Djibouti und im Sudan von einer generalisierten HIV-Epidemie, während in den meisten anderen Staaten überwiegend bestimmte Bevölkerungsgruppen von HIV betroffen sind, die Allgemeinbevölkerung hingegen nicht oder kaum. In vielen Staaten behindere überall vorhandene Stigmatisierung eine wirksame HIV-Prävention.
Laith J. Abu-Raddad, Haupt-Autor des Berichts, betonte bei einer Präsentation am 15. Februar 2011 in Washington, für die Region lägen nun zu HIV/Aids umfassend Daten vor. Zudem seien die wesentlichen Übertragungswege und betroffenen Bevölkerungsgruppen bekannt. Jetzt sei es an der Politik, zu handeln und wirksame Maßnahmen zu ergreifen.
Der Bericht stellt die Situation vor in den Staaten Ägypten, Afghanistan, Algerien, Bahrain, Djibouti, Iran, Irak, Jemen, Jordanien, Kuwait, Libanon, Libyen, Marokko, Oman, Pakistan, Qatar, Saudi Arabien, Somalia, Sudan, Syrien, Tunesien, Vereinte Arabische Emirate sowie West Bank und Gaza.
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weitere Informationen:
World Bank, UNAIDS, WHO: Characterizing the HIV/AIDS Epidemic in the Middle East and North Africa (auf issuu)
UNAIDS 21.02.2011: Breaking the silence: Fact and priorities for the AIDS response in the Middle East and North Africa
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