Vor dem Start einer antiretroviralen Therapie sollte unbedingt ein Resistenztest gemacht werden. Dies verdeutlichte erneut eine europäische Studie, die jüngst veröffentlicht wurde.
HIV-Positive, die mit einer Kombinationstherpaie behandelt wurden, die nicht komplett aktiv war (bei der nicht alle Substanzen voll wirksam waren), hatten ein dreimal so hohes Risiko eines virologischen Versagens der Therapie wie Positive, deren Kombi voll wirksam war – weil sie entweder keine Resistenzen hatten, oder eine auf die Resistenz-Situation angepasste Kombitherapie erhielten.
Die Forscher schätzen, dass bei etwa zehn Prozent aller neuen HIV-Infektionen in Europa ein HIV-Stamm beteiligt ist, der Resistenzen gegen mindestens ein zugelassenes Aids-Medikament hat. Resistenzen sind einer der wesentlichsten Gründe für ein Versagen antiretroviraler Therapien.
Die Forscher hatten für ihre Studie den Therapieerfolg von 10.000 HIV-Positiven (Erwachsene, Heranwachsende und Kinder) aus 25 verschiedenen HIV-Kohorten analysiert. Als virologisches Versagen der Therapie definierten sie zwei auf einander folgende Viruslast-Messungen oberhalb von 500 Kopien /ml sechs Monate nach Therapiebeginn.
Nach einem Jahr hatte bei 4,2% der Positiven ohne Resistenzen die Therapie virologisch versagt. Bei Positiven mit übertragenen Resistenzen, die aber eine an ihre Resistenzsituation angepasste Therapie erhielten, lag die Rate geringfügig höher bei 4,7%. Bei Positiven hingegen, die Resistenzen hatten und dennoch eine nicht optimale / nicht an die Resistenz-Situation angepasste Therapie erhielten, lag die Rate virologischen Therapie-Versagens bei 15%.
Die Forscher betonen, ihre Studie bestärke darin, dass vor Beginn einer antiretroviralen Therapie eine Resistenz-Testung erfolgen und diese dann Grundlage der Wahl der antiretroviralen Medikamente sein sollte.
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weitere Informationen:
aidsmap 15.03.2011: Study shows importance of resistance testing before start of HIV treatment
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