Das folgende Gespräch habe ich mit Klaus (der Name ist ein Pseudonym) der HIV-positiv ist, am Tag nach seiner Entlassung aus einem Krankenhaus (OP wegen analer Fistel /Morbus Crohn) geführt.
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Als ich wie vereinbart 3 Tage vor der OP um 11.30 Uhr auf der Station der Inneren/Infektions-Abteilung des hiesige Krankenhauses erschien, empfing man mich recht kühl und distanziert. Normalerweise hätte ich auf der chirurgischen Abteilung aufgenommen werden sollen. Aber aus mir nicht bekannten, nicht kommunizierten Gründen hatte mir die Verwaltung ein Einzelzimmer auf der Inneren /Infektions-Abteilung zugewiesen.
In meiner Krankenakte waren auf einem Blatt das rot umrandet war meine Krankheiten, HIV, Morbus Crohn und meine ausgeheilte Hepatitis B angegeben. Hinweise, Kurzinfos auf Krankheiten wie man sie manchmal noch auf einem Schild das am Fußende der Krankenbetten angebracht ist findet, so dass sie für jedermann offensichtlich sind, das gab es nicht.
Während der Dauer meines Aufenthaltes und ganz besonders nach der OP hatte ich immer das Gefühl, dass sich das Personal auf der Station wegen meines Status ‚HIV-positiv‘ mir gegenüber sehr zurückhaltend verhalten hat. Ein abschätziges Wort oder dass man mich offen diskriminiert hatte habe ich nicht gehört bzw. erfahren.
Was die OP betrifft: ich wurde mit der Begründung dass man nach meiner OP den OP-Saal einer besonderen Reinigung / Desinfizierung unterziehen musste als letzter operiert.
Es war mehr ein Gefühl das ich hatte. Die Tage nach der Operation ließen mich da schon hellhöriger werden. Die Wundversorgung war sehr unregelmäßig. So nach dem Motto „ der liegt eh auf dem Zimmer. Wenn was ist dann wird er sich schon melden. Wenn der sich nicht meldet, wir melden uns nicht“. Eine regelmäßige Wundversorgung, ein Kontrollieren der Wunde, das Auswaschen der Wunde besonders während der ersten Tage nach der OP fand nicht statt.
Als ich die Schwestern darauf ansprach, sagten sie: „Ja ja, das machen wir nachher“. „Nachher“ ist aber niemand gekommen.
Der Sozialdienst des Krankenhauses hat den Kontakt zu einem examinierten Krankenpfleger hergestellt, der sich nach meiner Entlassung bei mir melden würde. Dieser „Wundmanager“ würde dann die Versorgung und Pflege meiner Wunde durch einen Pflegedienst in die Wege leiten, was in der Folge dann auch reibungslos verlief.
Am Tag nach meiner Entlassung nach hause setzte sich der „Wundmanager“ mit mir in Verbindung. Ich erzählte ihm das was die Wundversorgung i.e. der Verbandswechsel, Duschen der Wunde im Krankenhaus betrifft aufgrund meiner HIV-Infektion sehr unregelmäßig stattfand.
„Ja,“ sagte er, „es ist bekannt dass sich das Krankenhaus mit Menschen die HIV-positiv sind schwer tut.“
„… das was die Wundversorgung i.e. der Verbandswechsel, Duschen der Wunde im Krankenhaus betrifft aufgrund meiner HIV-Infektion sehr unregelmäßig stattfand.“
Ähnlich so erlebt – Leider!
So was ist mir aus Krankenhäusern in großen Städten noch nicht bekannt geworden. Aber bei einem Wald- und Wiesenkrankenhaus kann ich mir das gut vorstellen. Willkommen in der Wirklichkeit, willkommen in der Steinzeit. Das Personal braucht ganz dringend Schulungen, damit sie wieder lernen, wie man Patienten wie Menschen behandelt, egal welche Erkrankung sie haben.
@Lutz
Es passiert auch in KH´s in Großstädten. Hier mal ne Sammlung aus den letzten 2 Jahren . . . http://alivenkickn.wordpress.com/2010/02/04/hiv-im-alltag-teil-3-arztbesuche/
Als ích meinen Sohn entbunden habe per Kaiserschnittt wurde ich echt übel behandelt.
Man wird ja zur Mobilität angehalten; sprich raus aus dem Bett und los geht’s!
Da stand ich, mir war schwindelig…. ein Schwall Blut ergoß sich zwischen meinen Beinen…
„Jetz muss ich das auch noch aufwischen!“ wurde mir an den Kopf geknallt. Mit einem eckelversehen Blick reinigte die Schwester den Boden und verpasste mir eine neue Hygieneeinlage.
Ich durfte nicht die Toilette/Dusche zwischen den Zimmern benutzen. Warum ist jetze alles so anders als vorher? Das wäre halt so. Ich habe geheult. Das hat aber niemanden interessiert. Nur eine ältere SChwester, gab mir ein einleuchtendes Statement:
Wegen Infektionsgefahr!!! Wochenblutung! Ich musste auf eine Toilette den Gang runter, (war toll nach dem Kaiserschitt zu laufen) an der Tür hing ein Schild mit der Aufschrift:
Toilette – DEFEKT!
Auch Duschen durfte ich nicht da wo die Anderen duschen!!!
Ich habe mich gefühlt wie ein Stück Dreck! I