Zahnprobleme und Zahnarzt-Behandlung sind für viele Menschen mit HIV immer noch ein Problem, selbst in Großstädten – wie vielfach hier berichtet (siehe Tag Zahnarzt).
Der Blogger-Kollege alivenkickin hat Zahnarzt-Praxen im Raum Frankfurt am Main getestet – mit bestürzendem Ergebnis: Reaktionen zwischen ‚Verweis an die Uniklinik‘ oder ‚Behandlung nur in Randzeiten‘ waren die häufigsten, häufig auch die glatte Aussage „Positive behandeln wir nicht“.
Alivenkickin 25.04.2012: HIV + und der Gang zum Zahnarzt – Die Situation in Frankfurt/Main
Die Behandlungen in Randzeiten ist leider auch in Unikliniken, die HIV-Schwerpunkt-Klinik sind, hier mitten im Ruhrgebiet (Bochum) systematischer Alltag. Bei Operationen, Magen- oder Darmspiegelungen kann ich mir in der Bochumer Schwerpunkt-Klinik sicher sein, dass ich mich als letzter eines Behandlungstages einsortieren „darf“.
@ anonym:
und wie wird das begründet?
Immerhin war ja Prof. Brockmeyer / Uniklinik Bochum mal DAIG-Präsident und in Bochum der Deutsche Aids-Kongress … es sollte also Menschen geben, die evidenzbasiert und kompetent damit umgehen können.
schon mal die lokale Aids-Hilfe darauf angesprochen?
Bei allen 4 Zahnärzten bei denen ich seit meiner Infektion jetzt in Behandlung war hat meine HIV Infektion noch nie eine Rolle gespielt. Weder bei der Terminvergabe noch Operationen wie Weisheistzähne ziehen oder dergleichen.
Ich wohne in Dortmund und das waren alles keine spezialisierten Zahnärzte sondern gaaaanz normale Zahnärzte!
Wahrscheinlich bin Ich aber mal wieder, wie so oft, die rühmliche Ausnahme!
Pascal
@Ulli
Wie Brockmeyer persönlich dazu steht, kann ich Dir nicht sagen.
Die behandelnden Ärzte teilen einem das offen mit, dass man bei der Terminierung ans Ende gesetzt wird. Sie wirken unglücklich mit der Regelung, scheinen aber auch nicht wirklich zu intervenieren und nehmen die Policie des Hauses so hin (ich habe aber auch noch nie nachgefragt, ob dies mal ernsthaft kontrovers im Haus diskutiert wurde).
Die Bochum AH habe ich bisher daürber nicht in Kenntnis gesetzt.
@Pascal
Bei zwei von vier Zahnärzten, bei denen ich in den letzten Jahren in Behandlung war, wurde ich systematisch mit Verweis auf meine HIV-Infektion mit Terminen am Ende des Behandlungstages versorgt. Grundsätzlich abgewiesen worden bin ich wohl nicht – da hoffe ich aber, dass das nun wirklich auch Einzelfälle und nicht die Regel sind.
die begründung für die „randtermine“ der meisten zahnärzte sind immer die gleichen: intensives desinfektionsprocedere der geräte/des raumes mit anschließender schließung des raumes bis zu 2 std. und dies immer im kontext zu hiv.
ich mußte da nie nach dem warum fragen – ich hab die damen reden lassen mit denen ich telefonierte. die haben diese begründung immer selbst geliefert. manchmal wenn ich ich redefluß war habe ich die begründung auch selbst gegeben was dann auch immer bestätigt wurde. „Ja, wegen des zeitlichen aufwand und der schließung“ war dann auch die prompte antwort.