Spermawäsche erhöht die Sicherheit bei Kinderwunsch nicht mehr als erfolgreiche antiretrovirale Therapie – britischer Richtlinien-Entwurf

Der Entwurf zur britischen Richtlinie zur Behandlung der Unfruchtbarkeit führt aus, dass eine Sperma-Wäsche nicht mehr unbedingt erforderlich sein muss bei serodifferenten Paaren mit Kinderwunsch, bei denen der Mann HIV-positiv ist und die Frau nicht. Sofern der Mann eine erfolgreiche antiretrovirale Behandlung durchführe und Sex ohne Verwendung von Kondomen sich auf die Ovulations-Periode beschränke, werde durch eine Sperma-Wäsche das Risiko einer Infektion nicht weiter reduziert:

„sperm washing may not further reduce the risk of infection“

Der Richtlinien-Entwurf aktualisiert die bisherige Richtlinie aus dem Jahr 2004 und wurde herausgegeben vom National Institute for Health and Clinical Excellence (NICE). Seine Aufgabe ist es u.a., dem britischen National Health Service besonders effektive und Kosten-effiziente Behandlungsverfahren zu empfehlen.

Die Autoren des Entwurfs weisen darauf hin, dass ihre Empfehlung nicht außerhalb ihres Kontextes auf andere Sachverhalte übertragen werden sollte.

Der Entwurf ist bis 3. Juli 2012 für Diskussion und öffentliche Beratung offen.

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zur Situation in Deutschland siehe auch
ondamaris 28.06.2011: ‘Leitlinien zur Diagnostik und Behandlung HIV-betroffener Paare mit Kinderwunsch’ – Aktualisierung verzögert sich (dort auch Link auf die am 09. September 2011 verabschiedeten Leitlinien).

weitere Informationen:
aidsmap 22.05.2012: NICE says sperm washing is no safer than effective treatment and timed intercourse
Entwurf der Richtlinie (pdf), zu Sperma-Wäsche siehe S. 105 – 122
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