Der Vorstand der Deutschen Aids-Hilfe hat auf seiner Sitzung am 17. bis 19. Oktober 2008 in Berlin einstimmig beschlossen, das Mexiko Manifest zu unterzeichnen.
Das „Mexico Manifest – Manifest der Menschen mit HIV und Aids zum Welt-Aids-Kongress 2008 in Mexico City“ war auf Initiative der Schweizer Positiven-Organisation LHIVE entstanden. Ihm haben sich inzwischen zahlreiche Organisationen und Einzelpersonen angeschlossen.
Das Manifest ist eine Reaktion auf das Statement der Eidgenössischen Aids-Kommission EKAF „keine Infektiosität bei erfolgreicher HIV-Therapie ohne andere STDs“ und die Debatten um dieses Statement (siehe auch „EKAF-Statement, Reaktionen und Folgen„).
Erst am 5. Oktober 2008 war der Vorstand der deutschen Aids-Hilfe neu gewählt worden.
Der Vorstand betonte, mit dem Unterzeichnen des Mexiko-Manifests sei die Debatte nicht beendet. Eine Stellungnahme des DAH-Vorstands zum EKAF-Statement selbst wurde für Dezember 2008 angekündigt.
Ohne Frage eine gute Entscheidung! Meine Freude darüber wäre größer, wenn die Mitzeichnung zeitnaher erfolgt wäre. Aber nundenn, besser spät als nie.
Die Anmerkung, dass die Debatte (um die Infektiosität mit ihrer Auswirkung auf Lebensqualität von HIV+ und die Prävention) nicht beendet sei, ist gut und angemessen. Wie auf der Konferenz „HIV-Kontrovers“ am 11.10.08 in NRW braucht es einen ehrlichen offenen Raum, in der Meinungen und Positionen ausgetauscht werden können. Ich hatte in meinem Blog in Auszügen darüber berichtet: http://termabox.wordpress.com/2008/10/16/akzeptanz-von-relativer-sicherheit-ist-grundlage-der-hiv-pravention/
Zu wünschen ist, dass jetzt nach der Mitzeichnung des Mexiko-Manifestes durch die DAH auch in den Mitgliedsorganisationen der DAH eine offenere und offensivere Debatte geführt wird.