Deutsche Aids-Hilfe: neuer Vorstand gewählt (akt.)

Auf der Mitgliederversammlung der Deutschen Aids-Hilfe wurde ein neuer Vorstand gewählt.

DAH Vorstand nach Wahl am 5. Oktober 2008
DAH Vorstand nach Wahl am 5. Oktober 2008 (Foto: DAH)

Vor 25 Jahren, am 23. September 1983, wurde die Deutsche AIDS-Hilfe e.V. (DAH) als erste AIDS-Selbsthilfe-Einrichtung in Deutschland gegründet. Inzwischen haben sich 120 Mitgliedsorganisationen unter dem Dach der Deutschen AIDS-Hilfe e.V. (Aids- und Drogenhilfen, Präventionsprojekte, Schwulen- und Lesbenzentren, Wohn- und Pflegeprojekte) zusammengeschlossen.

Am 4. und 5. Oktober 2008 fand in Erfurt die jährliche Mitgliederversammlung der Deutschen Aids-Hilfe e.V. statt. Turnusgemäß wurde für eine Amtszeit von drei Jahren auch ein neuer Vorstand gewählt, die Vorstandsmitglieder nach der Neuwahl sind (in der Reihenfolge der Höhe der erhaltenen Stimmen):
– Carsten Schatz (Berlin)
– Sylvia Urban (Dresden)
– Winfried Holz (Berlin)
– Hansmartin Schön (München)
– Tino Henn (Köln)

Dem vorherigen Vorstand (Maja Czajka, Sylvia Urban, Sven-Christian Finke) wurde einstimmig keine Entlastung erteilt.

Im Verlauf der Mitgliederversammlung sollte auch das so genannte EKAF-Statement (‚keine Infektiosität bei erfolgreicher HIV-Therapie ohne andere STDs‚) diskutiert werden.

ich weiss, was ich tu!
ich weiss, was ich tu!

Nachtrag 07.10.2008: „Die Deutsche Aidshilfe will künftig verstärkt gegen die Stigmatisierung und Diskriminierung von HIV-positiven Menschen am Arbeitsplatz kämpfen“, sagt Neu-Vorstand Carsten Schatz laut dpa-medlung auf krankenkassen.de.
„Stellvertretend für den neuen Vorstand erklärt Carsten Schatz: ‚Der neue Vorstand will die DAH als politische Vertretung der von HIV und Aids Bedrohten und Betroffenen stärken. Als Fachverband werden wir die Leitlinien und lebenspraktischen Empfehlungen für die HIV-Prävention und den Schutz vor sexuell übertragbaren Krankheiten weiterentwickeln – z.B. in Bezug auf differenzierte Botschaften für die verschiedenen Zielgruppen.'“ (Pressemitteilung DAH)

47 Gedanken zu „Deutsche Aids-Hilfe: neuer Vorstand gewählt (akt.)“

  1. Gewitterstimmung zum 25jährigen!

    Bleibt nur zu hoffen, dass sich der neue Vorstand zum Thema Vereinsrecht beraten lässt.

    Der alte Vorstand, darunter Frau Urban, offenbar durch en-bloc-Abstimmung, nicht entlastet.

    Im neuen Vorstand finden wir Frau Urban wieder. Die DAH hat also jemanden im Vorstand, den niemand entlasten wollte. Oder anders: Da wird erst jemandem bescheinigt, schlechte Arbeit abgeliefert zu haben und anschließend heißt es, machs nochmal.

    Damit möchte ich nun überhaupt nichts über Frau Urban und ihre inhaltliche Arbeit sagen, ich kann es schlichtweg nicht beurteilen, wohl aber über die Verfassung der DAH, und die ist mehr als fragwürdig.

  2. Im Verlauf der Mitgliederversammlung sollte auch das so genannte EKAF-Statement (’keine Infektiosität bei erfolgreicher HIV-Therapie ohne andere STDs‘) diskutiert werden.

    SOLLTE diskutiert werden . . . und mit welchem Ziel? um endlich ein eindeutiges Statement auf der Webseite der DAH einzustellen oder ist es nur ein Hinweis darauf das man bei der DAH auch inhaltlich der „DAH als Interessenvertretung von HIV Positiven“ tätig ist?
    ok . . .zur kenntnis genommen . . .

  3. @TGD

    bzgl Frau Urban . . ja das verwunderte mich auch auf s äußerste . . . . . but than – on the other hand, bei der DAH wundert mich ar nix mehr . . .

  4. @ Dennis:
    „sollte“ heisst – als ich die nachricht bekam, lief die mv noch und war bei weitem noch nicht beendet. die ergebnisse der vorstandswahlen allerdings hielt ich dann doch schon mal für berichtenswert 😉

  5. @ TheGayDissenter:
    gewitterstimmung – und vielleicht anschließend umso klarere luft?

    die wiederwahl eines mitglieds des alten vorstands kann man allerdings auch so deuten, dass dieser person im gegensatz zu den anderen des alten vorstands mehr vertrauen entgegen gebracht wurde.
    das muss m.e. nicht unbedingt etwas über fragwürdige zustände aussagen – sondern könnte auch zeigen, dass menschen zu differenzierungen fähig sind. oder dass eben auch in dieser organsiation verschiedene interessengruppen vertreten sind, die sich alle im vorstand wiederfinden wollen.

  6. danke für die schnelle Info!

    Was die Diskussion über das EKAF-Statement betrifft: Als zentrales Ergeignis in diesem Jahr, das die Arbeit von AIDS-Hilfen in vielfältiger Weise betrifft, gehört das Thema selbstverständlich auf die Tagesordnung der MV.

    Wünschenswert ist, wenn ein Impuls von der MV ausgeht, offensiv mit der EKAF-Stellungnahme umzugehen und wenn der Aufgabe der DAH als Interessenvertretung von Menschen mit HIV und AIDS überzeugender Ausdruck verliehen wird.

  7. @ termabox:
    gerne 😉

    ich denke, die debatte über ekaf und die folgen wird auch weiterhin auch im verband geführt werden. und sollte es dazu was auf der mv gegeben haben, wird es sicher demnächst nach außen dringen …

  8. na und carsten schatz, landesgeschäftsführer der pds, ist ja auch ein knaller.
    aber bei dem verein wundert mich gar nix mehr.
    schlechter montag!

  9. @shaveskin

    der linken mittlerweile. 😉 und wenn das der einzige grund ist, den du gegen mich vorzubringen hast, dann bitte.

    der kollege aus köln heißt übrigens tino.

    und zu ekaf: dazu wird es sehr bald ein statement der dah geben. das wurde in der debatte auf der mv sehr deutlich.

  10. . . . . . spät . . . später . . . noch später . . . . .

    gottes mühlen mahlen langsam . . . und die dah ist wohl der prototyp für „mühlen“ schlechthin gewesen 🙂

  11. gratulation an dich -carsten- deine wahl gibt mir anlass zu hoffen, daß themen von positiven wieder einen anderen stellenwert in der dah haben werden…..freut mich sehr!

  12. hi denis,

    nicht dabei gewesen – aber verurteilen! wirklich toll – solche kommentare!

    ich habe mit gewählt – es sind zwar nicht alle meine wunschkandidaten – aber ich denke trotzdem, das dies ein arbeitsfähiger vorstand ist und ich finde auch, das diesem vorstand die möglichkeit der bewährung gegeben werden muss!

    …. nur so nebenbei, ohne frau urban wären viele unstimmigkeiten wesentlich größer gewesen (dies ist natürlich nur eine subjektive einzelmeinung). was ich dem alten vorstand hoch anrechne ist, dass er den neuen vorstand einiges an schwierigkeiten in der letzten zeit noch geebnet hat.

    ich will mal hoffen, das bei dir die mühle auch noch ein wenig tätig wird!

    ich wünsche dem gewählten vorstand – kraft, inovation, mut, visionen und einen respektvollen und guten umgang mit sich und anderen – das selbe, was ich mir übrigens auch von verfassern in diesem forum wünschen würde

  13. @krosk

    oh du darfst dir eine „subjektive einzelmeinung“ erlauben . .weil du da warst. wohingegen ich, als nicht da warender zu schweigen habe . . .

    . . . na dann . . . das ist extra für dich . . . . .

    alles wird gut :ninaruge 🙂

  14. @krosk

    das beschreibt doch unser problem. und insofern möchte ich es nicht abtun oder wegdiskutieren. lass es uns als herausforderung nehmen: die, die sich abgewandt haben wieder in die arbeit einzubinden. sie zu interessieren. mit aufgeschlossenen und kontroversen debatten. mutiger und gewinnender. ich fanbd, die mv hat gezeigt, dass es möglich ist. nun müssen wir da weitermachen.

    mit einem erfolgreichen start der kampagne am 13.10. und mit einem parteilichen statement in der ekaf-debatte.

  15. @ all:
    ich wünsche mir ja nicht nur einen arbeitsfähigen vorstand, sondern einen, der endlich auch einmal kompetenzen für die erforderliche arbeit mitbringt. und unter diesem aspekt finde ich die neue vorstandskonstellation zunächst einmal ermutigend – hoffen wir auf eine wende zum besseren …

    und carstens aufforderung, wieder mehr auch kontroverse debatten zuzulasen und auszuhalten (wechselseitig) ist doch ein klasse schritt als anfang …

    wer ist alles am 13.10 da? 😉

  16. @termabox

    da gebe ich dir recht – mitunter trägt mich die leidenschaft hinweg und die gelassene sachlichkeit bleibt hinter mir auf der strecke. 🙁

    doch ich arbeite – übe und feile daran, das die „Leidenschaftlichkeit im Argumentieren zur Sache“ in die Argumentation hineinfließt.

  17. Diese Mitgliederversammlung hat einen Aufbruch gewagt – einen, der dringend nötig war!
    Dass jetzt nicht alles innerhalb von Stunden besser wird, was in der Vergangenheit schlecht gelaufen ist, ist doch logisch, ein neuer Vorstand braucht erstmal eine gewisse Zeit, bis er umsteuern kann (und schließlich muss da ein Verband von über 100 Mitgliedsorganisationen auch mitkommen!).

    Wünschenswert ist allerdings, dass möglichst bald Signale ausgesandt werden, die zeigen, dass sich etwas ändert (und wohin die Reise gehen soll)! – Und die EKAF-Debatte ist dafür das angemessene Thema.

    Als jemand, der in den letzten fast 20 Jahren die DAH (und auch etliche ihrer Mitgliederversammlungen) erlebt hat, kann ich sagen, dass ich diesmal tatsächlich Anlass zu einer Hoffnung gesehen habe: dass Aidshilfe ihre Aufgabe (auch) Interessenvertretung von Positiven zu sein, wieder beginnt wahrzunehmen.
    Und das liegt nicht nur an der Wahl des neuen Vorstandes, sondern auch an dem insgesamt selbstbewussteren Agieren der Mitglieder.

    Kurz: es war 5 vor 12, aber es lohnt sich jetzt wieder, mit einem gewissen Vertrauensvorschuß Hoffnung (und vor allem Mitarbeit und Einmischung!) in diesen Laden zu investieren!

  18. Ich halte es hier lieber mit der Besonnenheit und etwas respektvoller Zurückhaltung, sowohl was den Rückblick auf den alten, als auch was die Erwartungen an den neuen Vorstand betrifft.

    Wer selber einmal Verbandsvorstand war, weiss, dass viel geschimpft und gemeckert wird über das, was nicht gut läuft – aber wenig gelobt und verstärkt wird, was an guten Entwicklungen angestossen ist. Und es gebietet sich in der Vorstandsrolle auch nicht, öffentlich zu machen, was intern an Auseinandersetzung und leidenschaftlicher Debatte gelaufen ist. Vieles weiss ich eben nicht. Ich sehe nur die Ergebnisse und die zählen.

    Auch wenn ich die DAH in letzter Zeit besonders was die Positionierung zum EKAF-Statement betrifft als zu zögerlich erlebt habe und dies ja auch mehrfach intern und öffentlich kundgetan habe, so sind doch auch in der Zeit des alten Vorstandes viele gute Entscheidungen getroffen worden, die zu würdigen sind und für die einen Dank auszusprechen angemessen ist.

    @ Dennis: Betrachte es doch mal so, dass die DAH bewiesen hat, dass sie eine demokratische Organisation ist, in der Kontroversen ausgetragen werden und Meinungsbildung sich in einer guten Streitbarkeit entwickelt. Manchmal dauern Prozesse eben länger – na und? Du und ich sind doch alt genug, um gelassen bleiben zu können ohne dadurch gleich unsere Leidenschaftlichkeit im Argumentieren zur Sache aufzugeben. 🙂

  19. @carsten,

    wie laufen denn die mv’s dann ab?
    werden sich dann wieder mit funktionärstricks irgendwelche mehrheiten beschafft oder sich nicht an einmal getroffene vereinbarungen gehalten?

    was ist mit den strukturen generell in der dah?
    während „hiv im dialog“ haben wir in einem podium von dah-lern selbst erfahren, dass der vorstand grundsätzlich nur so viele netzwerke zulässt, dass er niemals überstimmt werden darf.
    Natürlich muss es z.b. eine satzung geben, aber wenn teilnehmer/interessierte zu statisten oder scheindebatten geführt werden, kommen sie nicht wieder bzw. wenden sich ab.
    und das ist eben das generelle problem der heutigen aktiven mitarbeit, egal ob in politik oder selbsthilfegruppen.

    Ich würde es ja begrüssen, wenn der hier benannte Ansatz, diejenigen wieder einzubinden, die sich abgewandt haben oder auch neue zu gewinnen, umgesetzt werden würde.
    das setzt aber voraus, dass die teilnehmenden kontroverse debatten auch zulassen und aushalten sowie sichtbare konstruktive ergebnisse erzielt werden.

    will die dah das wirklich?

    dieter (ehemals wasg t/s)

  20. @dieter

    für mich gehört die kontroverse debatte dazu. aber sie muss an der sache orientiert sein. es hilft nicht, wenn leute, die aus gründen, die nicht meine sind, zu einflussagenten erklärt werden. es hilft nicht, wenn funktionär/inn/en sofort abgesprochen wird, eine begründete meinung zu vetreten. da verlange ich auch solidarität und die fähigkeit, sich auch in die position der anderen hineinzudenken. dann kann kontroverse auch fruchtbar werden. und das will ich wirklich.

    @all

    danke übrigens für die diskussionen hier. ich glaube sie sind ein guter beitrag, wirklich etwas zu bewegen.

  21. Ich habe die MV und die Diskussionen auch als sehr engagiert geführt erlebt. Auffällig war mit Sicherheit, dass es deutliche und klare Ansagen aus den Mitgliedsorganisationen gab, die eine Richtung aufzeigten, die Hoffnung gibt. Es wirkte so, als ob wir durchaus Hoffnung haben können und sollten, dass die Meinungen und Bedürfnisse von HIV-positiven Menschen zukünftig wieder stärker den Interessenverband bestimmen werden.
    @shaveskin
    Ob es dazu einer Strukturänderung bedarf, sehe ich noch nicht. Jede und jeder hat die Möglichkeit sich in den vorhandenen Strukturen einzubringen. Es bedarf halt nur des Engagements und der eigenen Kreativität. Jede und jeder Positive muss seinen Bedarf mitzugestalten aber auch anmelden.
    Ich selbst bin Uli da sehr dankbar, da er mich darauf hingewiesen hat, die Augen aufzumachen und zu schauen, wo mein Platz ist, an dem ich mich einbringen möchte. Erst danach konnte ich loslaufen. Aber die Lösung lag bei mir und nicht in den Strukturen.

  22. Ich habe die MV und die Diskussionen auch als sehr engagiert geführt erlebt. Auffällig war mit Sicherheit, dass es deutliche und klare Ansagen aus den Mitgliedsorganisationen gab, die eine Richtung aufzeigten, die Hoffnung gibt. Es wirkte so, als ob wir durchaus Hoffnung haben können und sollten, dass die Meinungen und Bedürfnisse von HIV-positiven Menschen zukünftig wieder stärker den Interessenverband bestimmen werden.

    das sind gute und mut machende neuigkeiten und ist – in meinen augen – eine klare aussage die einen eindruck vermitteln – ahnen lassen – wie auf der MV passierte.

    danke Olaf

  23. @carsten, olaf

    nun ich war bei der wahl nicht dabei, was ja im grunde auch schon einen aussagewert hat.
    es ist mir aber zu einfach, jetzt auf dem mangelnden engagement der positiven herumzureiten, denn auch dies hat wie meist alles ursachen.
    und das pferd wird wieder einmal von hinten aufgezäumt.
    zunächst wird von den wenigen aktiven zu viel zeit verplämpert, um überhaupt erst einmal in die strukturen hineinzukommen.
    sind sie dann drin, kann man das abstumpfen wie an einer fieberkurve ablesen, was ja auch manchmal menschlich sein kann und es immer auch ausnahmen gibt.
    also ich kenne noch zeiten, wo das anders war und es auch jede menge konzepte der basis gab, wobei mir nicht bekannt ist, dass je eines davon umgesetzt wurde…
    also bevor von „schuld“ gesprochen wird, sollten sich die funktionsträger, die ja alle mal freiwillig verantwortung übernommen haben, fragen, warum die basis quasi tot ist oder „alle nur rummeckern“.
    es wird auch nie klappen, wenn man einerseits was aktives fordert, letztendlich aber passiv bleiben soll oder muss.

  24. @ shaveskin

    das ist, meine ich, ein missverständnis. sich an strukturen abzuarbeiten, habe ich immer für falsch gehalten. es führt zu nix. wer inhaltlich etwas will, muss gelegenheit haben, es auf den tisch zu legen und die debatte dazu zu führen. die möglichkeit ist zum beispiel hier. (deshalb mein dank)

    strukturen, die wirklich nichts bringen, überleben sich schnell und verrotten. das leben schafft sich dann neue und bessere. das dauert manchmal. aber letztlich passiert es.

    deshalb möchte ich das pferd von vorne aufzäumen. debatten beginnen indem wir positionen kenntlich machen und vertreten. parteilich, wie ich meine, denn der verband ist für die menschen da und nicht die menschen für den verband.

    und das die basis tot ist, erlebe ich nicht. 😉 immer raus mit der kritik. solange gemeckert wird, besteht noch anlass zu hoffnung. silence = death.

  25. @shaveskin

    es freut mich, dass du dazu bereit bist. ich bin es auch. und wir können das sicher auch auf einen weg bringen. wenn du mir wieder über den weg läufst (und das passiert häufig) spreche ich dich einfach an. 😉

  26. @carsten

    und warum haste uns dann so gegen die wand laufen lassen, obwohl es nichts gebracht hat. ich nenne hier keine details, da dies eine andere struktur war, aber würde das gerne mit dir aus der welt schaffen, dalls du dazu bereit bist.
    (btw: ich mache den anfang, nicht du!)

    solange konstruktive kritik besonders in schwulen gruppen immer wieder als majestätsbeleidigung verstanden wird, habe ich wenig hoffnung, dass sich da irgendetwas ändert.
    alles wird sofort persönlich genommen.
    das mimosenhafte zeigt doch eigentlich nur, dass es nicht um die sache, sondern um sich selbst geht.
    anstelle sich zu freuen und dankbar zu sein, daß leute mitmachen wollen, wie z.b. bei „hiv im dialog“, werden sie schon nach einer bloßen fragestellung nicht mehr existent wahrgenommen.
    und manche kippen gleich um, wenn sie von ihren hierachien z.b. einpaar freikarten für ne gala bekommen und die an persönliche liebschaften verteilen dürfen.
    inzwischen wird sich um promis mehr gekümmert, ja sie werden regelrecht verhätschelt, als um die eigentlich zu vertretenden betroffenen.
    besonders einladend wirkt das jedenfalls nicht.

    wirkliche selbsthilfe benötigt empathie und einsatzwillen.
    wer das nicht leisten kann und will, hat meiner meinung da nichts zu suchen.

    ps: ich hoffe, ulli fühlt sich von meinen beiträgen in seinem blog nicht erschlagen, aber ich hasse nun einmal scheindebatten.
    bitte sag bescheid, wenn ja.

    lg dieter

  27. @ Dieter:
    nur weiter voran … ich freue mich über lebendige debatten …

    und ich freue mich, dass du dich munter in die debatten einbringen willst … denn das ist doch genau die chance, die wir nutzen können – nehmen wir carsten und den neuen vorstand beim wort, und bringen wir uns und unsere positionen und gedanken aktiv ein!

    eine aufforderung und einladung, nebenbei, an alle … sich einbringen, mit diskutieren …
    wenn carsten schon ein altes act up motto ausgräbt, sick ich noch eins hinterher … die berliner hatten als motto damals act up – feuer unter’m arsch …

  28. @ shaveskin und Carsten

    es wäre nett, wenn ihr Debatten, die offenbar hauptsächlich in persönlichen Vergangenheiten begründet sind, anderswo ausfechten könntet…
    (den Vorwurf an Carsten, in der „Linken“ Politik zu machen, muss ich allerdings zurückweisen, wenn er von jemandem kommt, der selber in einer obskuren pseudopolitischen Sekte, wie der WASG mitmachte…!)

  29. @matthias

    ist das dein blog (siehe oben) oder wer bist du?
    achso und wenn die wasg so eine schreckliche „pseudopolitische sekte“ war, warum wurde sie dann von der pds einverleibt, die ja dann zur linken führte?
    du vergreifst dich im ton, hast keine ahnung, erkennst zusammenhänge nicht und verbietest leuten den mund bzw. verteilst maulkörbe-

    das ist obskur und deshalb wohl eher zurückzuweisen!

  30. au weia . . .mir deucht ihr habt n knall. laßt endliche diese verfickte parteipolitik aus dem spiel. es geht um menschen – um hiv positive. dem virus is es scheixx egal ob man schwul, hete, lesbe, afrikaner, linker oder grüner . . . .etc ist. ich würde JEDEN sofort rausschmeißen der auch nur einmal laut denkt . . .die position der grünen, gelben, lilanen, blauen . . .in sachen . . etc . . . .

    genau solche schwachsinnigen diskussionen sind es die mich abhalten an „vereinsarbeit“ mitzuwirken. und ja – ich hab ne zeit in nem obdachlosen projekt mitgearbeitet – auch im vorstand. irgendwann gings da nur noch um I – ME – MINE . . all the time I – ME – MINE. profilneurotische vorstände die sich mit “ isch bin im vorstand von XYZ“ schmückten und wie n Pfau umherstolzierten.

    hiv im dialog . .der bedarf das Menschen Hilfe brauchten und sich alleine gelassen fühlten der war – für mich unüberhörbar wahrnehmbar vorhanden.

    in leipzig gabs voller entrüstung aufgeblasenen dicke backen der funktionäre als eine Frau sich erdreisete „auf einer schwulen veranstaltung das wort zu ergreifen“ . . unter den teilnehmern jedoch konnte jeder mit jedem . . . komisch gell

    die frage die ich mir seit hiv im dialog stelle – was ist geschehen das es nicht möglich war das – die schwulenberatung gab s ja schon – bei gründung der aids hilfe in berlin ein zusammenkommen nicht möglich war? sie haben mauern eingbrochen schwule – lesben – transen – transgender – hiv positive, heten – alle unter einem dach z.b. alle ausgegrenzten gemeinsam. darum geht es – zusammen sind wir stark . . uralte parole – gerne in dem moment vergessen wenn man n pöstchen hat.

  31. @ all:
    nehmt bitte wahr, dass es hier rum eine chance zu dialog und debatte geht – und hört wenn möglich damit auf nach hinten zu denken, euch zu beschimpfen und im ton zu vergreifen.

    debatte und dialog bitte, wenn’s geht konstruktiv und nach vorne argumentierend 🙂

  32. @ulli

    1. ich habe niemanden beschimpft, aber warum werden dann ALLE angesprochen?

    2. ich bin für konstruktiven dialog zum thema deines blogeintrages, matthias hat sich aber nicht zum thema geäussert, sondern siehe Pkt. 1.

    3. der bezug zur partei ergab sich nur daraus, das es ja nicht wegzuleugnen ist, dass carsten ebenfalls in der linken ist und er vorschläge gemacht hat, zu denen ich andere erfahrungen hatte.
    darüber darf doch gesprochen werden und er hat es ja auch so verstanden, hoffe ich noch. oder wie sollte man sonst je zusammenarbeiten können?

    gute nacht!

  33. @dieter

    hat er. und wir klären das gemeinsam. vielleicht ist dieser klärungsprozess allerdings nicht für alle interessant. für uns sicher.

    @dennis

    ich vertrete genau den ansatz, dass mich nicht interessiert, wo die leute den virus herhaben. und ich erwarte von homos eher mehr verständnis, als weniger. wer eigene diskriminierungserfahrung hat, sollte es einfacher haben…

  34. @carsten

    ich erwarte von homos eher mehr verständnis, als weniger. wer eigene diskriminierungserfahrung hat, sollte es einfacher haben

    elementarer denkfehler . . . diskriminierung – ausgrenzung ist kein krankheitsspezifischer wie auch in vielen anderen bereichen existierender aspekt der bedingt das sich jeder – weil er hiv + ist – automatisch verbunden fühlt bzw zu fühlen hat.

    was hiv positive gemeinsam haben das ist der virus. und das ist auch alles. unsere sozialisation – unsere anerzogenen denk und verhaltensmuster bleiben davon erst mal unbeeinflußt.

    als wünschenswert – als vision das „alle menschen brüder werden“, das der virus verbindet und uns wegen der gleichen gemachten erfahrungen (da müßte man erst mal abklären welche das sein könnten etc.) alle an einem strick ziehen läßt- wir also als einheit auftrten . . .nun das setzt einiges und vor allen dingen bei jedem selbst erkennend bzw reflektierend – voraus.

  35. @dennis

    recht haste. der virus verbindet nicht. aber gemeinsame erfahrungen. und die angst, es jemandem mitzuteilen, den man nicht verlieren möchte, ist eine angst, die ich aus gesprächen von vielen kenne. ob europa oder asien, afrika oder amerika. und klar: an diesen schritt zu kommen, setzt ein wenig reflektion voraus. die billige ich aber allen zu.

    und bei homos ist es ähnlich. da gibt es einen moment im coming out, der allen gemein ist. egal welchen sozialen oder kulturellen hintergrundes sie sein mögen. nur diese erfahrung verbindet homos. nicht mehr.

    alle menschen werden brüder – bis auf die schwestern. (ein aphorismus, der nicht von mir ist, sondern von Bernd-Lutz Lange)

  36. @ carsten

    ist eine angst, die ich aus gesprächen von vielen kenne.

    diese angst kennen viele und nehmen bestimmt sehr viele wahr. auch bei anderen. das ist die eine sache. die – imho – essentielle uns verbindendende angst die bedingt das man sich zum einen miteinander emotional verbunden fühlt; das „angst haben“ zum mensch sein – menschlich sein gehört – setzt diese erkenntnis voraus. und da muß man möglicherweise ne ganze menge vorstellungen über bord werfen – die eigenen schubladen entrümpeln.

    nicht nur intellektuel – im kopf sondern sie muß – sollte insbesonder auch mit dem herzen – gefühl erfahren werden. erst diese einheit von verstand und herz/bauch/gefühl bedingt die wahrnehmung der emotionalen verbundenheit – die erkenntnis das man – in diesem fall wir die wir hiv positiv uns verbunden sind macht das wir eine einheit werden können. eine gemeinsame basis – diese innere gewißheit muß vorhanden sein . . . dann kann man etwas bewegen.

    in ihrem überarbeiten vom oktober 2007 leitbild sagt die dah über sich:

    Selbsthilfe

    Wir kommen aus der Selbsthilfe, arbeiten mit und für die Selbsthilfe und verstehen unseren Verband als Selbsthilfeorganisation. Wir initiieren, fördern und unterstützen individuelle und kollektive Selbsthilfe nach den Grundsätzen „So viel Selbsthilfe wie möglich, so viel Unterstützung wie nötig“, „Selbstvertretung geht vor Stellvertretung“ und „Respekt vor der Autonomie“.

    was den selbsthilfegruppen – um als älteste die aa mal anzuführen deren grundsätze die meisten nach ihr entstanden selbsthilfegruppen übernommen bzw entsprechend modifiziert haben – gemein haben und ihre einheit, stärke und wirksamkeit bedingste ist . .

    zitat
    wir haben keine verbindungen zu . . . .politischen gruppen . . .
    mitmachen können alle, ohne rücksicht auf alter, rasse sexuelle identität,glauben, religion oder fehlende religionszugehörigkeit.

    und genau das macht sie stark und glaubwürdig.

    angewendet bedeuted dies, das die dah die interessen von hiv positiven nach außen wahrnimmt ohne rücksicht auf alter, rasse sexuelle identität,glauben, religion oder fehlende religionszugehörigkeit.
    wenn das im bewußtsein der einzelnen die in der dah einbezogen sind verankert ist – dann ist in der außenwahrnehmung die dah eine starke einheit die für alle hiv positven handelt und spricht.
    daran hapert es mal mehr – mal weniger.

    jüngstes beispiel ist deren statement zu dem thema „hiv heimtest. da wird nur von schwulen gesprochen.

    „Wir wissen z.B. dass manche Leute Angst davor haben, dass der Arzt sie herablassend oder diskriminierend im Zusammenhang mit einem Testwunsch oder der damit offenbarten Homosexualität behandelt. Andererseits frage ich mich, ob jemand dann beim richtigen Arzt in Behandlung ist. Gerade wenn es um das Thema Sexualität und Gesundheit geht, brauchen schwule Männer ein Gegenüber, mit dem sie reden können.“

    ja geht s denn noch? ich kenne einige foren da ist das der „hiv heimtest“ fast wöchentlich von heterosexuellen männern und frauen thema.
    und dieses „ich brauche jemand mit dem ich reden kann und habe niemand“ ist unter heterosexuellen männern wie frauen thema.

    genaud hier liegt der hund imo begraben. die dah sieht sich immer noch oder wieder als interessengemeinschaft von ausschließlich schwulen. punkt ende. aus.

    lack of reality würde ich mal sagen.

    ich als hete fühle mich nur bedingt vertreten.

  37. @ dennis No 38:

    „…die dah sieht sich immer noch oder wieder als interessengemeinschaft von ausschließlich schwulen. punkt ende. aus….“

    Eindeutiger Widerspruch!!

    1. Die DAH ist die Summe ihrer Mitgliedsorganisationen. Und vor Ort sind die Zielgruppen Schwule, Drogengebraucher, Frauen, MigrantInnen, Menschen in Haft…
    Heterosexuelle Männer der Allgemeinbevölkerung sind allerdings nicht als Zielgruppe benannt.

    2. Auch die Bundesgeschäftstelle der DAH in Berlin ist keine ausschliessliche Interessensgemeinschaft der/von Schwulen. Sieh Dir den aktuellen Jahresbericht an…

    Falls Du meinst: wie machen AIDS-Hilfen einladende Angebote für heterosexuelle positive Männer, da könnte ich Deinem Anmerken von Defiziten durchaus folgen.

    Falls Du eher dies meinst, wäre es gut, wenn Du es so direkt benennst und Dich darauf konzentrierst. So ein Rundumschlag wie oben wirkt auf mich eher verwirrend – und ich schätze aber auch Dein Engagement. Ich kann nachvollziehen, dass heterosexuelle positive Männer sich eher isoliert fühlen und erleben als schwule Positive. Nur uns schwulen Positiven einen Vorwurf daraus zu machen, dass wir uns vernetzt haben und eine Infrastruktur aufgebaut haben, das ist nicht fair. Heteromänner tun sich, glaube ich, schwerer, sich zu vernetzen und als Gemeinschaft HIV-Positiver zu sehen und zu erleben/organisieren. Das kann an verinnerlichten Rollenbilder als Mann liegen, wo Schwule sich mehr Autonomie und Freiraum für ein eigenes Männerbild erobert haben. Ich habe den Eindruck, Du erlebst Dich als Heteromann ziemlich alleine im Orbit kreisend?

    In meiner Beratungspraxis vor Ort stehe ich allen Anfragenden vorbehaltlos bereit. Dies ist selbstverständliche Grundhaltung aller Berater und Beraterinnen.

    Zielgruppenspezifische Angebote zum Schnelltest (nicht „Heimtest“) richten sich ganz bewusst an MSM/Schwule. Und das ist auch der Realität angemessen.

    In Deinem Kommentar sprichst Du so viele verschiedene Aspekte an, dass es schwer ist, das Dir Wichtigste herauszulesen.

    Um Verstehen bemüht grüßt Michael, die termabox 🙂

  38. @termabox

    einspruch euer ehren ;

    1. ich habe mich auf das leitbild in der neufassung vom okt 2007 bezogen. dort bezieht die dah eindeutig stellung wie sie sich selbst sieht und versteht. der jahresbericht ist insofern irrelevant.

    2. aus diesem grund habe ich auch nur ihr statement – ihre stellungnahme zu dem thema „hiv heimtest“ angeführt.
    und dort spricht sie nur von schwulen männern. kein wort von heterosexuellen frauen und männern, das es auf sie genauso zutrifft, kein wort über deren ängste.

    wenn ich mir als verband auf die fahne schreibe das ich für alle da bin – dann muß ich mich auch einer eindeutigen wortwahl bedienen. in diesem fall hat sich die dah nur auf schwule bezogen . . . und das heißt das andere kein problem damit haben.
    wenn ich mich als verband nur auf einen teil der mitglieder beziehe und andere die sich mit den gleichen problemen konfrontiert sehen aussen vor lasse – dann grenze ich die aus oder nehme nicht wahr das es ausser der gruppe der schwulen auch noch andere gruppen gibt die mit dem gleichen problem konfrontiert sind.

    genau das ist der springende punkt: beziehe ich mich nur auf einen teil so lasse ich andere teile aussen vor.

    das du in deiner praxis für alle zur verfügung stehst zeigt das du gecheckt hast was sache ist und ehrt dich. zu sagen das es grundhaltung für alle beraterInnen ist – ist eine pauschale aussage und stimmt so einfach nicht. es gibt schwule die tun sich mit heten schwer wie auch umgekehrt. wird das in einem verband zum ausdrcuk gebracht dann ist das unangemessen.

    Leitbild der DAH
    http://www.aidshilfe.de/index.php?id=10572&sessionLanguage=de&sessionCountry=DE

    Deutsche AIDS-Hilfe warnt vor HIV-Heimtest
    http://www.aidshilfe.de/index.php?id=13221&sessionLanguage=de&sessionCountry=DE

    was den begriff der selbsthilfe betrifft, so habe ich das verständnis von selbsthilfe wie sie viele gruppen verstehen angefürt. sie haben es auf langem weg erfahren worum es geht. war sozusagen als beospiel gedacht wie man „selbsthilfe“ auch verstehen kann indem man einen gemeinsamen nenner schafft der alle beinhaltet. 😉

    und unser nenner ist der hiv virus . . nicht die sexuelle identität, rasse, hautfarbe, . .

    Gemeinsam gegen Aids – gemeinsam für Menschen mit HIV

    sagt die dah ja selbst – ich zietire da nur.

    im übrigen habe ich mit keinem wort den vorwurf erhoben was den aufbau der vernetzung und infrastruktur betrifft. ich bin mir sehr wohl darüber bewußt wie – woher die aidshilfen kommen. das habe ich nicht in frage gestellt bzw zum vorwurf gemacht. würde ich auch nie tun. ohne euch – ohne die schwulenbewegung – ohne euer (das sage ich bewußt und mit vollem respekt) das engagement auf grund der gesellschaftlichen verhältnisse der 60 ger 70 ger jahre wären wir heute längst nicht da wo wir sind.

    ein mögliches problem die heteros bzgl der vernetzung haben – steht hier nicht zur debatte. das wäre ein eigenes thema. also immer schön beim jeweiligen spiel bleiben und nicht das spielfeld wechseln gell . . .;)

    und nein ich kreise nicht alleine als heterosatellit im orbit . . . 🙂 it s too lonely . . . .

  39. @moin michael aka termabox 😉

    Ich denke darüber nach, ob Deine Argumente besonders die Frage der Aufgabenteilung zwischen BZgA und DAH berührt und fragt, ob das noch zeitgemäß ist: DAH richtet sich an Zielgruppen (incl. aller HIV-Positiven)

    ich verstehe die dah – solange ich sie kenne (sind so paarund20 Jahre) – als verband/dachorganisation die sich den interessen aller hiv positiven menschen angenommen hat, so wie sie es in ihrem leitbild ->punkt verband beschreibt. insofern fühle ich mich als heterosexueller hiv positiver mensch grundsätzlich gut aufgehoben. und um gleich auf deine letzte frage einzugehen ob die dah heterosexuelle als zielgruppe anerkennen soll – nun in der theorie – siehe leitbild – hat sie es ja schon lange getan. sie sollte ihr in der praxis auch gerecht werden d.h. nicht nur von schwulen sprechen sonden von „HIV positiven menschen bzw menschen die einen rk gehabt haben. so hätte ich den artikel über den heimtest verfaßt bzw mich in dem interview geäußert.

    Zu den Ängsten: Der eindeutig und weit größte Teil der Beratungen, die AIDS-Hilfen leisten, ob am Telefon oder in der Online-Beratung, und wo es besonders um Fragen und Hilfe im Umgang mit Infektionsängsten geht, kommt von Heterosexuellen. Ich schätze den Anteil auf 70 – 80%. In der Öffentlichkeit wird aus meiner Sicht zu wenig wahrgenommen, dass AIDS-Hilfen so stark und so viel mit Heterosexuellen zu tun haben.

    So ist es. Du weißt es auf Grund deiner täglichen Arbeit/Tätigkeit heraus und ich – obwohl ich nicht aktiv wie z.b. du oder ondamaris bin – weiß es auch weil mein finger was das thema hiv betrifft sehr wohl am puls der zeit ist. 😉

    als sich mitte der 80ger jahre die aidshilfen und die dah gründeten geschah es aus einer notwendigkeit heraus. die anforderungen dieser zeit und besonders in den folgenden jahren bis ende der 90ger jahren sind sie in vollem umfang auch gerecht geworden geworden. keine frage.

    mittlerweile schreiben wir das 2008 und – so sehe – nehme ich es wahr – sind imho neue anforderungen dazu gekommen. dank der medikamente leben viele hiv positive länger als wir es uns je erträumten. wir – hiv positive menschen, werden älter. dies ist eine völlig neue, veränderte situation. für uns wie auch für die aidshilfen. hier wird man mit einer völlig neuen thematik konfrontiert wie hiv im dialog unter beweis stellte. und dies ist erst der anfang. wir – der einzelne wie auch die aidshilfen und dah sehen sich mit einer völlig neuen situation konfrontiert – d.h. die anforderungen sind gewachsen. dieser neuen situation muß man sich stellen, will man ihr gerecht werden. sich diesen anforderungen zu stellen betrifft die örtlichen – regionalen aidshilfen wie die auch die dah als dachverband – als sprecher nach außen – als interessenvertretung aller hiv positiven.

    gerade unter heterosexuellen wie du selbst sagst nimmt bzw hat die thematik wie sie sich dir in der praxis täglich begegnet, erheblich zugenommen. auch dies ist eine „relativ neue situation“ der es sich zu stelen gilt will man dem anspruch “ die interessen aller hiv positiven menschen zu vertreten“ gerecht werden.

    wenn ich mir die derzeitigen äh selbsthilfegruppen von heterosexuellen hiv positiven so anschau . . . . nein ich bin heute gut gelaunt 🙂 . . . . . . . nun da gibt es ne menge zu tun. aber das ist ein anderes – nämlich ein nur von uns den heten in angriff genommen werden kann und muß. 😉

    dem neuem vorstand der dah bietet sich jetzt die möglichkeit sich gedanken darüber zu machen inwieweit das bestehende konzept – die aufgaben noch den bestehenden anforderungen gerecht werden und noch zeitgemäß sind. sich die frage zu stellen ob und welche neuen anforderungen dazugekommen sind denen es sich zu stellen gilt bzw diesen gerecht zu werden ist so denke ich eine der aufgaben des neuen dah vorstandes. die dah ist nach wie vor für mich der verband für alle hiv positiven menschen – egal ob hete, migrant, moslem, schwuler, lesbe, . . . .

    wenn man in seinem job steckt – ihn täglich macht dann führt dies oftmals dazu das man nicht immer sieht was um einen herum passiert. das ist ein bekanntes phänomen. ich als aussenstehender – von außen wahrnehmender der nicht in den alltag eines jobs eingebunden bin habe möglicherweise den vorteil das eine oder andere wahrzunehmen den man eben nicht hat wenn man „im joballtag mittendrin ist“. 😉

  40. @ dennis: Habe jetzt besser verstanden…

    Ich denke darüber nach, ob Deine Argumente besonders die Frage der Aufgabenteilung zwischen BZgA und DAH berührt und fragt, ob das noch zeitgemäß ist: DAH richtet sich an Zielgruppen (incl. aller HIV-Positiven) und BZgA sieht sich zuständig für die Allgmeinbevölkerung. Zur Allgemeinbevölkerung zähle ich jetzt die von Dir im „Heimtest“-Kontext angesprochenen Heteros.

    Zu den Ängsten: Der eindeutig und weit weit größte Teil der Beratungen, die AIDS-Hilfen leisten, ob am Telefon oder in der Online-Beratung, und wo es besonders um Fragen und Hilfe im Umgang mit Infektionsängsten geht, kommt von Heterosexuellen. Ich schätze den Anteil auf 70 – 80%. In der Öffentlichkeit wird aus meiner Sicht zu wenig wahrgenommen, dass AIDS-Hilfen so stark und so viel mit Heterosexuellen zu tun haben.

    Der eigentliche Blogbeitrag hier geht ja über den neuen Vorstand der DAH. Dennis, verstehe ich Dich richtig: Geht es Dir im Kern darum, dass die DAH Heterosexuelle als ihre Zielgruppe anerkennen soll?

  41. @ondamaris
    ….stimme dir zu….so ist weiter auch zu hoffen, dass der neue vorstand zügig den antrag der AGAV, der von der MV angenommen wurde, umsetzt und sich die dah wieder dem thema „pflege und versorgung“ widmet und eine neue referentenstelle hierzu einrichtet.
    dieses feld liegt seit a.weber die dah verlassen hat nämlich völlig brach und somit gibt es keinen adäquaten Vertreter in den entsprechenden gremien. aufgaben sind laut antrag der AGAV “ – in sozialpolischen Fragen und bei gesetzlichen Neuregelung initiativ zu werden bei z.B.:
    – Gesetzesvorlagen im Sinne pflegebedürftiger HIV erkrankter Menschen
    – Begutachtungskriteien MdK
    – palliativversorgung von Menschen mit HIV und Aids usw. “

    – dass die dah es nicht für nötig gehalten hat, die stelle dieses referenten nach dessen ausscheiden neu zu besetzen, zeigt für mich welchen stellenwert menschen mit hiv und aids in den vergangenen jahren in der dah gehabt haben- trotz aller lippenbekenntnisse-

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