„Wer HIV-positiv ist, fliegt raus“ – das gibt es heute nicht mehr?
Doch, doch, und ganz offen.
Viele HIV-Positive leben gut ohne Therapien oder können ihre Infektion erfolgreich antiretroviral behandeln lassen.
Und – sie wollen arbeiten. Oder sie müssen, z.B. schon aus ökonomischen Gründen.
Wenn da nicht Arbeitgeber wären, die dem im Wege stünden.
Wie zum Beispiel die Lufthansa. „Die wohl härteste Eingangsuntersuchung“ rühmt die ‚Financial Times‘ die Einstellungsuntersuchungen der Lufthansa für Piloten. Und
„wer beispielsweise HIV-positiv ist, fliegt raus.“
Nun hat die Lufthansa, soweit ich mich erinnere, in der Vergangenheit immer begründet, das Risiko eines HIV-positiven Piloten im Cockpit sei einfach zu groß, z.B. bei neurologischen Problemen.
Da mag man sich fragen, ob dies inzwischen (z.B. angesichts besserer Therapie- und Untersuchungs- Möglichkeiten) wirklich noch so generell gilt. Ob wegen HIV wirklich jeder HIV-positive Pilot nicht tragbar ist.
Und vor allem – warum ihnen nicht einfach ein anderer Job, z.B. am Boden, angeboten werden kann, statt sie an die Luft zu setzen.
Wir leben 2007 …
Und die Arbeits-Bedingungen als HIV-Positiver sind immer noch alles andere als ’normal‘.
Nein, Diskriminierung gibt es ja überhaupt nicht mehr …
Müssen sich Bewerber als Stewardess eigentlich auch immer noch auf HIV testen lassen?
Nur zur Erinnerung: schon vor vielen Jahren war das Verhalten der Lufthansa Anlass für einige ACT UP – Aktionen (wie z.B. Die-Ins) …
Nachtrag 12.10., 12:19: hierzu passt auch gut die Geschichte, die Sabine heute gepostet hat „What We Can’t Talk About“. 20% der HIV-infizierten Dänen und Däninnen behalten ihre Diagnose für sich. Ob das in Deutschland so viel anders ist ?
Wir sind letzt bei einer Diskussion zu der Feststellung gekommen, dass HIV in der Arbeitswelt, und die immer noch bestehende Diskriminierung dort, ein neues Aufgabengebiet der Aidshilfe sein könnte. Information der Arbeitgeber und Kollegen über die Infektion, und den richtigen Umgang mit positiven Kollegen, denn hier gibt es einen grossen Nachholbedarf, da aufgrund der Medikamente die Positiven viel länger im Arbeitsleben stehen wie früher,
lg Kalle
@ kalle:
ja, hier rückt das thema aids und arbeit auch mehr in den vordergrund
lg illo