‚A Day without A gay‘ – mit dieser landesweiten Kampagne wollen Schwule und Lesben am 10. Dezember in den USA für ihre Rechte, für die Homo-Ehe demonstrieren. Mit Liebe gegen Hass, ist die Idee hinter der Initiative.
Am 8. November 2008 wählte die Bevölkerung der USA nicht nur einen neuen Präsidenten, sondern in mehreren US-Bundesstaaten standen auch schwulen- und lesbenfeindliche Initiativen zur Abstimmung. Das Resultat: in Arizona, Florida und Kalifornien wurde die Homo-Ehe per Verfassung verboten.
Nach einer erste Schock-Starre formierte sich schnell Protest. Landesweit gehen Zehntausende auf die Straßen, demonstrieren, verleihen ihrer Enttäuschung, ihrer Wut Ausdruck – und fordern gleiche Rechte für Lesben und Schwule. Im Mittelpunkt des Protests u.a. die Mormonen, die massiv mit Geld homo-feindliche Kampagnen unterstützt hatten. No on H8 – nein zum Hass ist das Motto.
US-Schwulen- und Lesbengruppen, Aktivisten und Einzelpersonen koordinieren ihre Aktionen und Demonstrationen nicht nur landesweit (z.B. über Websites wie JoinTheImpact), sondern spüren auch immer neue Aktionsformen auf, um ihrem Protest Ausdruck zu verleihen. Eine der landesweiten Kampagnen: der 10. Dezember 2008 wurde zum „Day without A Gay“ ausgerufen.
A Day without A Gay? Ein Tag ohne Schwulen? Was soll das sein?
Die Veranstalter erläutern
„We’ve reacted to anti-gay ballot initiatives in Californaia, Arizona Florida, and Arkansas with anger, with resolve, and with courage. NOW, it’s time to show America and the world how we love. Gay people and our allies are compassionate, sensitive, caring, mobilized, and programmed for success. A day without gays would be tragic because it would be a day without love.“
Der Blog Queers United kommentiert:
„On this day you are encouraged to call in „gay“ to work, school, and whatever obligations you have. It is a national day of protest to show our friends, family, neighbors, and co-workers that they can deny us our rights, but we can deny them our labor and hit back where it hurts, the economy.“
Gegen Hass, gegen Proposition 8 mit Liebe anzustehen, das ist der Grundgedanke des Day without A Gay. Offen schwul oder lesbisch auftreten, sich engagieren, ob im gewohnten Umfeld oder in einem sozialen Projekt, „love and support to those who need it most“.
Die Kampagnenseite des Day without A Gay erläutert:
„Day Without A Gay seeks to shift our strong feelings about injustice toward service! Let’s fight for equality by out-loving those who would deny us rights. Call in „gay“ on December 10th (International Human Rights Day) and volunteer for your local LGBT and/or human rights organizations.
We will not sit at home on December 10, 2008. We will offer love and support to those who need it most, the way only the gay community can!“
Der ‚Day without a Gay‘ hat historische Vorbilder. So machten Künstler in den 1980er und 1990er Jahren mit einem ‚Day without Art‘, einem Tag ohne Kunst, darauf aufmerksam, wie sehr der Kunst- und Kultur-Bereich von Aids betroffen war. Visualisierten massive Betroffenheit, Trauer, Verlust – die Leere, die Lücken, die Aids in den Kunstbetrieb riss. Erstmals 1989 blieben am ‚Day without Art‚ Galerien geschlossen, Museen öffneten ihre Pforten nicht, Bibliotheken und Kunsthochschulen machten Veranstaltungen, Kultursendungen sendeten mit schwaarzem Trauer-Rand. Die Initiative us-amerikanischer Künstler (u.a. um die Gruppe ‚Visual Aids‘) reichte bald schon weit über die USA hinaus, auch in vielen Ländern Europas und Asiens beteiligten sich Institutionen aus Kunst und Kultur.
Mit einem ähnlichen Grundgedanken, noch mehr ins Positive gewendet, versuchen nun die Initiatoren des ‚Day without A Gay‘, die Bedeutung von lesben und Schwulen in der Gesellschaft derutlich zu machen.
Melissa Etheridge . . . .
hat einen coolen Text zu dem Entscheid geschrieben.
. . . . witholds taxes over gay marriage row
She wrote: „OK. So Prop 8 has passed. Alright, I get it. 51% of you think I am a second class citizen. Alright, then. So my wife, uh I mean, roommate? Girlfriend? Special lady friend? You are gonna have to help me here because I am not sure what to call her now. Anyways, she and I are not allowed the same right under the state constitution as any other citizen.“
weiter geht s hier
http://www.guardian.co.uk/music/2008/nov/10/melissa-etheridge-gay-marriage-protest
finde ich absolut genial. 🙂
Interessante Idee. Joe Brummer hatte sie wohl als erster.
Aber ‚Call in Gay‘ und dieser blöde Telefonhörer!?… hoffentlich kommt’s so an, wie’s gedacht ist.