Erektionsstörungen: Wirksamkeit und unerwünschte Wirkungen von Potenzmitteln

‚Erektionsstörungen: Wie wirksam sind Potenzmittel wie Viagra und welche unerwünschten Wirkungen haben sie?‘ Hierzu hat das IQWIG auf ‚gesundheitsinformationen.de‘  allgemeinverständliche Informationen zusammengestellt.

Das IQWIG weist auf fehlende Langzeit-Untersuchungen hin

„Leider gab es nur wenige Studien, die länger als drei Monate dauerten, und auch die unerwünschten Wirkungen wurden nicht routinemäßig untersucht“

und betont:

„Außerdem fanden die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler gewisse Hinweise darauf, dass die Arzneimittelhersteller möglicherweise nicht alle von ihnen durchgeführten Studien auch veröffentlicht haben.“

gesundheitsinformationen.de (Hg.: IQWIG): Erektionsstörungen: Wie wirksam sind Potenzmittel wie Viagra und welche unerwünschten Wirkungen haben sie?
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Preisabsprache bei Potenzmitteln – Millionen-Strafe in der Schweiz

5,7 Millionen Franken Strafe müssen drei Pharmaunternehmen in der Schweiz zahlen – wegen illegaler Preis-Absprachen bei Potenzpillen.

Viagra®, Cialis®, Levitra® – der Einfallsreichtum der Pharmakonzerne ist groß, wenn es um bunte Namen für Pillen geht. Weniger groß scheint der Einfallsreichtum, wenn es um die Preise der Pillen geht. Denn die Verkaufspreise für die drei genannten Potenzpillen hätten die drei herstellenden Pharmakonzerne abgesprochen, befand die Schweizer Wettbewerbskommission.

Damit sie der Wettbewerb zum Nachteil der Verbraucher beeinträchtigt gewesen. Bereits seit 2006 war wegen des Verdachts illegaler Preisabsprachen bei Potenzpillen ermittelt worden. Die Wettbewerbsbehörde verhängte nun gegen die drei Pharmakonzerne Pfizer, Eli Lilly und Bayer eine Strafe von 5,7 Millionen Schweizer Franken. Die Konzerne prüfen derzeit, ob sie Rechtsmittel einlegen.

Medikamente zur Behandlung der ‚erektilen Dysfdunktion‘ (vulgo ‚Potenzmittel‘) werden i.d.R. nicht von der Krankenversicherung übernommen; die Kosten hat der Patient selbst zu tragen.

weitere Informationen:
NZZ 01.12.2009: Unerlaubte Preisabsprachen bei Potenzmitteln
stationäre Aufnahme 01.12.2009: Unerlaubte Preisabsprachen bei Potenzmitteln in der Schweiz
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Viagra, Cialis & co – illegale Preisabsprachen?

Geraten die Preise für Viagra und co ins Wanken? Schweizer Wettbewerbshüter werfen den Herstellern illegale Preisabsprachen vor.

Viele Menschen mit HIV berichten über sexuelle Störungen, von Erektionsproblemen über Ejakulationsstörungen bis zu Libido-Verlust. Bei Erektionsstörungen stehen seit Jahren verschiedene Medikamente zur Verfügung, darunter als bekannteste Viagra und Cialis.

Doch seitdem der Gemeinsame Bundesausschuss diese Substanzen als „Lifestyle-Medikamente“ eingeordnet hat, müssen die meisten Patienten Viagra und co selbst bezahlen.

Erstaunlicherweise unterscheiden sich die Preise der Medikamente zur Behandlung der ‚erektilen Dysfunktion‘ kaum. Dies hat nun Wettbewerbshüter auf den Plan gerufen.

Wie ’stationärer Aufnahme‘ berichtet, wirft die Wettbewerbskommission (WEKO) der Schweiz den drei Pharmakonzernen Pfizer (Hersteller von Viagra), Eli Lilly (Hersteller von Cialis) und Bayer (Hersteller von Levitra) vertikale Preisabsprachen zum Nachteil der Verbraucher vor.

Bereits seit Juni 2006 ermitteln die Schweizer Behörden. Nun kommen sie zu dem Ergebnis, dass „unzulässige vertikale Wettbewerbsabreden“ vorlägen, berichtet das Handelsblatt.

Die Schweizer Behörde empfiehlt das Verhängen von Strafzahlungen. Vorher haben die Hersteller nun einen Monat Zeit, mit Stellungnahmen zu reagieren. Bei einem Erfolg der Schweizer Behörden wird mit ähnlichen Klagen der Europäischen und US-Wettbewerbsbehörden gerechnet.

weitere Informationen:
stationäre Aufnahme 16.02.2009: Viagra-Kartell
Handesblatt 10.02.2009: Bayer: Potenzmittel im Visier der Kartellbehörde
oligopolywatch 15.02.2009: Erectile oligopoly accused of cartel
tagblatt.ch 10.02.2208: Preisabsprachen bei Viagra, Cialis und Levitra?
szonline.ch: Weko vermutet Potenzpillen-Preisabsprachen
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Potenz bald rezeptfrei?

Auch Gesundheit und Medikamente sind ein Markt. Klar doch.
Oder nicht?
Geht es nicht um mehr als „nur“ darum, möglichst viel Profit zu machen mit Krankheit und Gesundheit? Sind Medikamente wirklich das gleiche wie Autoreifen oder Fastfood, nämlich nur ein Wirtschaftsgut, mit dem Konzerne versuchen möglichst viel Gewinn zu machen?
Manchmal befürchte ich, ja, auch Medikamente sind nur ein Markt, ein Monopoly, Geschäftemacherei.

Wie bei der Meldung jüngst, der Pharmakonzern Pfizer überlege, seine Potenzpille Viagra auch ohne Rezept zugänglich zu machen.

Und warum, gerade bei Viagra (das ja trotz Rezeptpflicht nicht von den Kassen erstattet wird, sondern vom Anwender selbst zu bezahlen ist)? Hat sich vielleicht bei den vielen Millionen Anwendungen bisher gezeigt, dass dieses Medikament harmlos, ohne potenzielle Nebenwirkungen oder Schäden ist? Oder macht sich ein selbstloser Pharmakonzern Sorgen, dass vielleicht nicht alle Männer in der Lage sein könnten, von den Vorteilen seines tollen Produkts zu profitieren?

Mitnichten, keineswegs.

Der Grund ist vielmehr, ganz profan: Umsatz. Gewinn. Geld.
Auch bei Potenzmittel ist seit der Zulassung der Viagra-Konkurrenten Cialis und Levitra der Wettbewerb ausgebrochen, wenn auch nicht über den Preis, so doch über die ‚Leistung‘. Und diesen Wettbewerb scheint Pfizer nun zu merken, am Viagra-Umsatz (der, nebenbei, allein im dritten Quartal 2006 bei 423 Millionen US-$ lag).

Und klar doch, was liegt da näher, als ein Medikament, zudem ein in seiner Anwendung nicht immer gerade risikoloses, rezeptfrei zugänglich zu machen? Nehmen wir’s mal schnell aus der Rezeptpflicht, wird sich schon ein Weg zu finden (z.B. Dosisänderung).
Umsatzförderung durch Senken der Schwellen?
Dann braucht der schüchterne Mann nicht einmal mehr seinen Arzt zu fragen, sondern kann gleich in den Supermarkt um die Ecke gehen und vielleicht einfach so neben H-Milch und Billig-Bier auch noch eine Packung Potenz kaufen? Und nebenbei stimmt der Umsatz dann auch wieder?

Und wann dreht die BZgA dann einen Spot mit „Tina, wat kosten die Viagra?“
Und wo bleibt der Unterschied zwischen Medikamenten und Waschmittel?