Ägypten: Gericht bestätigt Urteile gegen Positive

Das Berufungsgericht in Kairo hat die Urteile gegen 5 HIV-positive Männer bestätigt, die bei einer Razzia verhaftet worden waren.

Bei Razzien wurden in den vergangenen Monaten zahlreiche Schwule und Positive verhaftet. Ein Kairoer Gericht verurteilte 5 der Männer im März zu mehrjährigen Gefängnisstrafen. Die Verfolgungsmaßnahmen und die Urteile stießen international auf massive Proteste.

Davon unbeeindruckt entscheid das Kairoer Berufungsgericht am 29. Mai, dass die dreijährigen Gefängnisstrafen aufrecht erhalten bleiben. Diese Männer aufgrund ihres HIV-Status zu inhaftieren sei unmenschlich und ungerecht, kommenterite Human Rights Watch. Ihre Inhaftierung diene weder der Gerechtigkeit noch der öffentlichen Gesundheit.

10 Gedanken zu „Ägypten: Gericht bestätigt Urteile gegen Positive“

  1. Und dennoch werden auch in diesem Jahr wieder hunderte oder gar tausende Schwule in Ägypten Urlaub machen, auf dem Nil unherschippern und (damals wie heute nutzlose) Pyramiden bestaunen…*fassungslos*

  2. @ Stefan:
    also – die pyramiden fand ich beeindruckend, nix gegen diese kulturleistung. ebenso die tempel von karnak etc.
    aber ägypten als reiseland ist derzeit sicherlich eine problematische wahl …

  3. Zehntausende von Menschen zu versklaven und zu unmenschlich harter Arbeit zu zwingen, um größenwahnsinnige Grabmale für offenbar ebenso großenwahnsinnige Potentaten zu bauen, vermag ich nicht als Kulturleistung zu bewerten – jedenfalls nicht im positiven Sinne einer Errungenschaft der Spezies Mensch.

    Gibt es nicht auch in Berlin eine Pyramide? Aus neuerer Zeit, leicht skandalumwittert, wenn ich mich nicht irre.

  4. @ TheGayDissenter:
    als beobachter stehe ich staunend in karnak vor drei-, viergeschossigen tempeln, errichtet vor über 3000 jahren. bewundere diese kulturelle leistung derer, die dies erschaffen haben (vom künstler über architekten bis zu arbeitern). und kann mir gleichzeitig bewusst sein, was für eine autokratische menschenverachtende gesellschaft dies hervorgebracht hat.

  5. Nun gut, wenn Du die idelle Leistung, das Ersinnen und Planen der Kunstwerke und den genialen Geist, der hinter so einem großen architektonischen Entwurf steht, von der Verwirklichung und den Rahmenbedingung, unten denen das geschah und geschieht trennst, kann ich damit leben.

  6. @TheGayDissenter:
    ich vermute anders ist es kaum möglich … ansonsten wäre zu vieles, das mir für unseren kulturellen hintergrund wichtig scheint, keine kulturleistung. auch die griechen, römer, franzosen, … waren ja alles andere als zimperlich beim erbringen ihrer kulturllen beiträge …

  7. die kultur – leistung zu würdigen ist eine sache und unverrückbar. und sie wird auch nicht durch die gegenwärtige politik in frage gestellt. wohl aber soll man sich im klaren darüber sein das jeder euro den touristen in ägypten heute lassen das politische system und den gegenwärtigen zeitgeist – unterstützen und weiter am leben halten. sich dem heutigen ägypten als tourist zu verweigern wirkt sich leider auch auf die wirtschaft – den einzelnen ägypter aus.

    dennoch ist dies eine der möglichkeiten stellung zu beziehen. veränderung kommt immer von innen wenn die zeit dafür reif ist. ob auf persönlicher ebene oder auf gesellschaftlicher ebene – das prinzip ist immer das gleiche.

  8. @uli

    wenn ich jetzt mal den kassandra aspekt mit einfliessen lasse . . . . . 😉 dann wenn der letzte „alte“ perso oder reisepaß abgelaufen ist wird keiner an den neuen mit biometrischen daten versehen dokumenten vorbeikommen. zwischen dem was sie enthalten dürfen und was – je nach software und länder abkommen – tatsächlich abgerufen werden kann . . mit etwas fanatsie kann sich s jeder ausmalen. dazu kommt das das www für jeden offen wie ein buch ist und man jede info über jeden der das www one way or the other nutzt in erfahrung bringen. pers stellung zu nehmen kann (im ungünstigensten fall) bei einem besuch eines landes je nach landesgesetz die eine oder unangenhme erfahrung nach sich ziehen.

    nichts destoweniger sollte einen dies nicht davon abhalten stellung zu beziehen – gerade weil das www eine platform ist mit der man unterstützung für andere, benachteiligte bzw unterdrückte generieren kann.

  9. @ Dennis:
    stimmt, viele gefahren können sich potenzieren durch die möglichgkeiten, die in datenabgleich & co stecken … auch hierzulande …

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