Zehn Gründe, warum die Kriminalisierung der HIV-Übertragung Frauen schadet

Gegen die Kriminalisierung der Übertragung von HIV sprechen zahlreiche Gründe. Besonders betroffen sind auch Frauen – darauf weist eine Veröffentlichung des ‚Athena Netzwerks‘ hin.

Eine Kriminalisierung der Übertragung von HIV dämmt die Ausbreitung von HIV nicht ein – aber sie untergräbt alle Bemühungen der Vorbeugung. Frauen allerdings sind von kriminalisierenden Gesetzen und Verfahren in besonderer Weise betroffen.

Ohnehin schon Mitglied einer marginalisierten Gruppe, haben Frauen, die als Prostituierte arbeiten oder Drogen konsumieren, proportional weniger und schlechteren Zugang zu HIV-Prävention wie auch zu HIV-Therapie und -Behandlung. Eine Kriminalisierung verstärkt das Stigma, dem sich diese Frauen sowieso schon ausgesetzt sehen, betont ein Paper der Organisation ‚Athenahttp://www.ondamaris.de/wp-admin/post.php?action=edit&post=22762&message=6‘.

‚Athena‘ ist ein Netzwerk von Gruppen und Einzelpersonen, das sich insbesondere für die Beachtung Gender-spezifischer belange im Kampf gegen Aids einsetzt.

Die Organisation wendet sich mit ihrem Paper explizit auch gegen die oft zu hörende Argumentation, eine HIV-Übertragung kriminalisierende Gesetze trügen zum Schutz von Frauen bei. Sie fordert stattdessen einen Menschenrechts-Ansatz, der den Schutz der Rechte und Würde aller Menschen in den Mittelpunkt stellt.

Auch die Deutsche Aids-Hilfe (DAH) hatte anlässlich des Prozesses gegen die Pop-Sängerin Nadja Benaissa im August 2010 erneut betont, dass „Zehn Gründe gegen die Kriminalisierung der Übertragung von HIV“ sprechen.

Der Gründer der US-Internetseite POZ, Sean Strub, erläutert in einem Artikel auf seinem Blog, warum es seiner Ansicht nach so wichtig ist, gegen Kriminalisierung vorzugehen.

weitere Informationen:
Athena Network (2009): 10 Reasons Why Criminalization of HIV Exposure or Transmission Harms Women (pdf)
Athena Network
Sean Strub: Criminalization 101
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