Schwule Aktivisten werfen der größten Aids-Organisation im australischen Bundesstaat New South Wales vor, für Aids-Prävention geplante Gelder in Millionenhöhe verschwendet zu haben.
Der schwule Menschenrechts-Aktivist Gary Burns, HIV-‚Lobbyist‘ Shayne Chester und der Journalist Peter Hackney haben die Regierung des australischen Bundesstaats New South Wales (Hauptstadt Sydney) aufgefordert, die Aids-Organisation ACON (früher: Aids Council of New South Wales) ‚abzureissen.
Sie werfen der Organisation vor, Steuergelder in Millionenhöhe verschwendet zu haben. Die Organisation, die sich auf HIV-Prävention, Betreuung und Unterstützung spezialisiert hat, soll zwar 12,6 Millionen australische Dollar (etwa 9,4 Mio. Euro) allein im vergangenen Jahr an Staatsgeldern erhalten haben. Für ihre Programme und Dienste soll die „Absahner-Gruppe“ davon jedoch, so die Aktivisten, nur 800.000 $ (knapp 600.000 €) eingesetzt haben.
Stattdessen habe die Gruppe „nebulöse Konferenzen, Seminare und Workshops“ veranstaltet, mit geräuchertem Lachs und Sekt als Catering.
Dem letzten Jahresbericht zufolge soll ACON 60 Prozent seiner Mittel für Gehälter aufgewendet haben, weitere 882.000 Aus-$ für ‚administrative Kosten‘ und 500.000 $ für ‚Reisen und Repräsentation‘.
ACON beschäftigt in ganz New South Wales 115 Mitarbeiter. Der Chef verteidigte die Organisation und bezeichnete die Kritiker als „drei serienmäßige Beschwerdeführer, die am Rand der Schwulen-Community sitzen und ihr eigenes Spiel spielen“.
Eine Sprecherin der Gesundheitsverwaltung des Bundesstaates New South Wales betonte, ACON wäre seinen finanziellen und inhaltlichen Erfordernissen immer gerecht geworden. Die Organisation werde im kommenden Jahr weitere 9,7 Mio. $ erhalten. Die Organisation habe zu den sinkenden zahlen an HIV-Neuinfektionen im Bundesstaat beigetragen.
weitere Informationen:
The Sydney Morning Herald 16.01.2011: Row over HIV health cash
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Hallo sorry aber muss man am Rand der Community stehen um zu merken das da was faul ist!!!!
Wie groß ist denn New South Wales und wieviele Einwohner hat der Bundestaat denn das man 115 Mitarbeiter braucht. Wieviele Infektionen gibt es denn dort und um wieviel Neuinfektionen ist es gesunken. Hat man da Zahlen????
Das wären an Gehalt pro Person etwas über 4000 Euro wenn man auf den Monat runterrechnet??? Vorausgesetzt Ich hab mich nicht verrrechnet 😉 Und das sind nur Staatsgelder etwaige Spende noch gar nicht eingerechnet.
Die müssen ja wahrlich super Arbeit leisten da unten. Ziemlich bescheuert das einem dort ungereimtheiten nicht auffallen.
Hoffentlich ist sowas bei Uns nicht möglich???
LG
@ Pascal Pinther:
New South Wales (gut 800.000km²) ist nicht eben klein. dort leben mit etwa 7 mio menschen rund ein drittel der australischen bevölkerung.
2009 gab es laut artikel 327 HIV-neudiagnosen (vorjahr 323)
soweit zu den zahlen …
@pascal pinther:
du hast dich verrechnet bzw. einiges bei der gehaltsberechnung vergessen. bei ca. 4.7 Mio. euro personalkosten pro jahr und 115 angestellten ergeben sich bei 13 monatsgehältern (incl. weihnachtsgeld) arbeitgeberkosten pro stelle von 3143 € pro monat. das sind ca. 2515 € arbeitnehmerbrutto-Gehalt und damit ca. 1760 € Arbeitnehmer-Netto im Monat die ausgezahlt werden.
alles mit durchschnittswerten berechnet und auf der basis deutscher steuer- und sozialversicherungssätze (das kann natürlich in australien abweichen).
der netto-verdienst ist also im bereich facharbeiterlohn und nicht mehr.
die hiv-neudiagnosen sind mit 327 pro jahr in 2009 erfreulich niedrig bei 7 Millionen einwohnern.
zum vergleich:
in nordrhein-westfalen liegen wir mit 18 Mio. einwohnern bei ca. 650 hiv-neudiagnosen im jahr (als noch etwas besser).
was die zahl der beschäftigten betrifft, kommt es sehr darauf an, welches aufgabenspektrum ACON hat (Primärprävention, Beratung, Begleitung, Pflege, streetwork, workshops, szene-aktionen, etc. ich weis dies auch nicht konkret) in einem bundesland mit 7 mio. einwohnern.
zum vergleich:
die aidshilfe-organisationen in nordrhein-westfalen haben vor ort und auf landesebene zusammen genommen ca. 200 mitarbeiter/innen.
allerdings ist hier die finanzierung gänzlich anders: hier wird ein großer teil der finanzmittel von den kommunen und aus eigenmitteln aufgebracht; ca. 20-30 % bezahlt das land nordrhein-westfalen.
also: die zahlen aus new south wales sind wohl nicht so skandalträchtig.
acon ist offensichtlich ziemlich transparent in seiner öffentlichkeitsarbeit: http://www.acon.org.au/sites/default/files/ACON-HEALTH-JUNE-10-Financials.pdf
hier findet man den extern geprüften abschluss zum 30.06.2010 mit allen details; die aidshilfe in deutschland, die das in dieser form tut, muss man lange suchen …
@ Dirk:
du wirfst eine spannende frage auf: die der transparenz
was veröffentlichen aidshilfen in deutschland über ihr (auch finanzielles) geschehen? und – reicht das aus
Oje. So eine Meldung von selbst ernannten „Aids-Aktivisten“, die sich über die „hohen“ Gehälter der hauptamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Aids-Hilfen aufregen, ohne Genaues zu wissen, wäre auch in Deutschland möglich. Ich wundere mich selber oft über manche Annahmen über die hiesigen Gehälter. Die Deutsche Aids-Hilfe ist sehr transparent in der Offenlegung ihrer Zuwendungen und Verwendungen (siehe Jahresberichte, im Internet abrufbar). Ich weiss zumindest, dass die Kollegen in Australien eine vergleichbar gute Performanz hinlegen wie die hiesigen Projekte. Wenn man bestimmte Dinge nicht versteht, ist ja auch ein Leichtes diese als nicht sinnvoll bzw. „nebulös“ zu diskreditieren. Das meiste, was jenseits einer totalitären Kondomisierung oder „HIVchen trösten“ von den Aids-Hilfen gemacht wird, findet in der allgemeinen Öffentlichkeit kaum Verständnis (sic!). Und ob Mitarbeiter von Aids-Hilfen Lachsschnittchen und Sekt zu sich nehmen sei mal dahin gestellt (dieser Vorwurf offenbahrt die geistige Verfasstheit der Kläger deutlich), die Frage bleibt, ob diese Schnittchen im Rahmen der staatlichen Zuwendungen finanziert wurden. In Deutschland ist genau festgelegt, was eine Mahlzeit z.B. auf Reisen kosten darf, und ob ich mir davon eine Currywurst und ein Bier pro Mahlzeit kaufe (ungesund, kommt aber finanziell hin) oder ein Scheibchen Lachs und ein Wässerchen, das ist dem Rechnungshof egal. Gut so.