Statt von jemandem, der sich nie klar von Aids-Dissidenten distanzierte und dessen aidspolitische Bilanz fragwürdig bleibt, der Aids wohl letztlich immer für eine Erfindung des weißen Mannes und seiner Pharma-Industrie hielt, der sich eine Gesundheitsministerin leistete die HIV mit Zitronensaft und Rote Beete bekämpfen wollte, wird Südafrika nun bald wohl von jemandem regiert, der zu glauben scheint vor HIV könne man sich mit Duschen schützen …
Auf Thabo Mbeki, der heute seinen Rücktritt bekannt gab, folgt bald wohl Jacob Zuma.
Ein seltsamer Zeitenwechsel in Südafrika …
Und dies in einem der weltweiten Brennpunkte der HIV-Epidemie …
Nebenbei, schon im Dezember 2007 monierte TAC, die Treatment Action Campaign, eine „wholesale deterioration in the quality of health amongst people in South Africa“ und forderte, wer immer auch neuer ANC-Chef (und später Staatspräsident) werde, möge „urgently create a new leadership in the Ministry and Department of Healt“.
Oder wird wahr, wie es burnttongue auch unter Verweis auf die Homophobie Zumas kassandrahaft formuliert, ‚Jacob Zuma bringt Unglück und Verderben“?
Nebenbei, der duschende Zuma wäre in ‚guter Gesellschaft‘ … Gambias Diktator Yahya Jammeh behauptet sogar, er persönlich könne Aids heilen.
Nachtrag 23.9.2008: In Folge des Rücktritts Mbekis traten 11 Minister zurück – nicht jedoch die viel kritisierte Gesundheitsministerin Tshabalala Msimang (im Land auch ‚Dr. Rote Beete‘ genannt). Sie teilte mit sie sei ein ‚loyales ANC-Mitglied‘ und habe keinerlei Rücktrittsabsichten.
Nachtrag 25.9.2008: Doch eine neue Gesundheitsministerin – TAC gratuliert Barbara Hogan und bemerkt „She has been one of the few Members of Parliament to speak out against AIDS denialism and to offer support to the TAC, even during the worst period of AIDS denialism by former President Thabo Mbeki and former Health Minister Manto Tshabalala-Msimang.“
Aktualisierung:
SpON 06.05.2009: Parlament wählt Zuma zum neuen Präsidenten
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