Verfolgung von Menschen mit HIV/Aids in Ägypten

Verfolgung von Menschen mit HIV/Aids in Ägypten

Zum 60. Jahrestag der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte am 10.12.2008 veranstaltet amnesty international eine Kerzenaktion unter dem Motto „Lichter für die Menschenrechte“. Die amnesty – Gruppe MERSI (Menschenrechte und sexuelle Identität) möchte in diesem Rahmen auf die aktuelle Verfolgung und Verhaftung von Menschen mit HIV und Aids in Ägypten aufmerksam machen, Unterschriften für die Freilassung der Inhaftierten sammeln und ruft auf, hierzu zahlreich zu erscheinen am:

Mittwoch, den 10.12.2008 um 19.00 Uhr

vor dem Brandenburger Tor

Amnesty international beobachtet seit Oktober 2007 in Ägypten eine Serie von Verhaftungen von Personen, die HIV-infiziert sind oder verdächtigt werden, dies zu sein. 12 Männer wurden in diesem Jahr vor Gericht gestellt, neun davon zu ein bis drei Jahren Gefängnis wegen „gewohnheitsmäßiger Unzucht“ verurteilt, die anderen drei freigesprochen; die neun Männer befinden sich seitdem in Haft, die Urteile wurden in zweiter Instanz bekräftigt.

Die Gerichte schlossen in ihren Urteilen vom HIV-Status auf die sexuelle Orientierung, d.h. HIV-infiziert wird gleichgesetzt mit schwul sein. Fünf der Betroffenen, welche allesamt die Anschuldigungen als falsch zurückwiesen, sind HIV-infiziert und wurden zum Teil monatelang gegen ihren Willen in Krankenhäusern festgehalten und an Krankenbetten angekettet. Misshandlungs- und Foltervorwürfen während der Untersuchungshaft gegen Polizei und Krankenhauspersonal gingen die Behörden bislang nicht nach. Die meisten Männer mussten eine Zwangsuntersuchung des Anus zur Feststellung homosexueller Handlungen sowie HIV-Tests ohne ihre Zustimmung über sich ergehen lassen.

Amnesty international stuft die Männer als gewaltlose politische Gefangene ein und fordert ihre sofortige und bedingungslose Freilassung. Amnesty international ruft die ägyptischen Behörden auf, die von den 12 Männern erhobenen Misshandlungs- und Foltervorwürfe vollständig, zügig und unparteiisch zu untersuchen. Kommen Sie also zu unserer Aktion und/oder unterschreiben Sie die Forderung zur Freilassung der Inhaftierten.

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