dagnä: Position zum EKAF-Statement (akt.)

Die dagnä, die Arbeitsgemeinschaft niedergelassener HIV-Ärzte, hat sich erstmals zum EKAF-Statement geäußert.

In ihrer am 27. Oktober 2010 veröffentlichten Position unterstützt die DAGNÄ „in vollem Umfang“ die Stellungnahme, die die DAIG Deutsche Aids-Gesellschaft jüngst zum EKAF-Statement veröffentlicht hat. „Der Vorstand der dagnä schließt sich ausdrücklich der aktuellen Kommentierung der DAIG an.“

In ihrer Position formuliert die dagnä

„Das EKAF-Statement ist gut geeignet, darauf hinzuweisen, dass eine konsequent eingenommene antiretrovirale Kombinationstherapie das Risiko der HIV-Übertragung hochwahrscheinlich und mindestens in derselben Größenordnung reduziert wie das Kondom, wenn aktive sexuell übertragbare Erkrankungen ausgeschlossen sind.“

Sie betont dabei

„Die Schlussfolgerung des EKAF-Statements, eine HIV-Übertragung sei ausgeschlossen, weil der infizierte Partner/die infizierte Partnerin „nicht infektiös“ sei, wird in dieser Formulierung nicht geteilt. Das Risiko einer Übertragung von HIV ist – unter den skizzierten Bedingungen des EKAF-Statements – allerdings sehr gering, aber es ist – insbesondere auf Populationsbasis – nicht vernachlässigbar.“

Auch die dagnä betont die gemeinsame Verantwortung aller beteiligten Partner

„Die dagnä sieht beim Sex eine geteilte Verantwortung beider Sexualpartner, Vorkehrungen zur Vermeidung der Übertragung von HIV zu treffen. Im Einzelfall kann die ärztliche Beratung hier hilfreich sein. Die Übernahme der Verantwortung ist ausdrücklich auch unabhängig vom Serostatus stets von jedem Einzelnen zu fordern.“

Die DAIG Deutsche Aids-Gesellschaft hatte sich Anfang Oktober 2010 erneut zum EKAF-Statement geäußert (siehe „DAIG: Positive Stellungnahme zum EKAF-Statement zur Infektiosität von antiretroviral behandelten HIV-Patienten„; siehe auch Kommentar „Positiv – oder? Gedanken zur neuen Stellungnahme der DAIG zum EKAF-Papier“).

Die dagnä Deutsche Arbeitsgemeinschaft niedergelassener Ärzte in der Versorgung HIV-Infizierter e.V. wurde 1990 gegründet.
Erst jüngst hatten sich DAIG und dagnä in einer gemeinsamen Stellungnahme zur zahnärztlichen Versorgung HIV-Infizierter geäußert.

Als erste Organisation hatte die Deutsche Aids-Hilfe DAH im April 2009 ihre Position zum EKAF-Statement veröffentlicht: „HIV-Therapie und Prävention – Positionspapier der Deutschen AIDS-Hilfe „. Einer der damaligen Kern-Sätze: „Das heißt: Das Risiko einer HIV-Übertragung ist unter den oben genannten Bedingungen so gering wie bei Sex unter Verwendung von Kondomen.“

weitere Informationen:
DAGNÄ 27.10.2010: Die dagnä-Position zu EKAF
DAH 29.10.2010: HIV-Therapie und Infektionsrisiko: dagnä schließt sich DAIG-Stellungnahme an
alivenkickin 29.10.2010: DAIG und DAGNÄ: Stellungnahmen zum EKAF-Statement zur Infektiosität von antiretroviral behandelten HIV-Patienten
Matthias Gerschwitz 29.120.2010: Das »Gummi«-Statement
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