Schlechte Nachrichten für T20-Patienten

Der Pharmakonzern Roche hat schlechte Nachrichten für HIV-Patienten, die den Fusionshemmer Enfuvirtide (Handelsname Fuzeon; früherer Name auch T-20) verwenden: ein Gerät, das die leidigen Injektionen vermeiden hilft, wird nun doch nicht zur Zulassung eingereicht.

Seit einigen Jahren schon ist der Fusionshemmer Fuzeon auf dem Markt. Fuzeon ist insbesondere für Positive, die bereits zahlreiche antiretrovirale Medikamente genommen und hiergegen Resistenzen entwickelt haben, eine wichtige Therapieoption.

Doch Fuzeon muss zweimal täglich injiziert werden. An den Injektionsstellen entwickeln sich bei vielen Positiven (Untersuchungen sprechen von bis zu 98%) teils sehr schmerzhafte Schwellungen.
Da aufgrund dieser „Quaddeln“ die Injektionsstellen gewechselt werden müssen, droht die Gefahr, dass aufgrund begrenzter verfügbarer Hautfläche (ganz abgesehen von den Schmerzen) das Medikament nur für einen begrenzten Zeitraum angewendet werden kann.

Diese unangenehmen Nebenwirkungen sollte ein neuartiges Gerät vermindern helfen: ein Injektionsgerät namens ‚Biojector2000′. Dieses ’schießt‘ die Substanz mittels Druck durch die Haut, die lokalen Nebenwirkungen sollen deutlich reduziert sein.

Roche hatte bereits vor längerem zusammen mit dem Forschungsunternehmen Trimeris (Entwickler der Substanz T-20) Studien mit dem Gerät gestartet. Doch nun haben beide Anfang Oktober den Zulassungsantrag für die Verwendung von Fuzeon mit dem Biojector 2000 in den USA zurückgezogen.

Eine Roche-Sprecherin begründete dies damit, das Gerät habe zwar für einige Patienten sicherlich einen zusätzlichen Nutzen gehabt. Aber es sei nicht der ideale Weg der Verabreichung des Medikaments für alle therapieerfahrenen Patienten.
Aus deren Quellen heißt es, es habe Probleme gegeben, bei der Generierung der für den Zulassungsantrag erforderlichen Daten habe es ’signifikante Verzögerungen‘ gegeben.
Auch seien bei Verwendung des Geräts bei mehreren Patienten Nervenschmerzen aufgetreten.

Für Positive, die Fuzeon anwenden, bedeutet dies, dass es bis auf weiteres keine Alternative zu den nebenwirkungsträchtigen Injektionen gibt.

Der Biojector ist als Injektionsgerät in den USA zugelassen, jedoch nicht für die Verwendung mit Fuzeon. In Europa soll das Gerät bisher nicht zugelassen sein.

Roche betont, es solle nach alternativen Verabreichungsformen gesucht werden.

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