Bayrischer Massnahmen-Katalog zur Verhütung und Bekämpfung der Immunschwächekrankheit AIDS wurde heute vor 22 Jahren bekannt gemacht mit einer Veröffentlichung im Amtsblatt.
Auf dieses traurige Jubiläum weist Steven Milverton in einem sehr lesenswerten Beitrag hin: „Der Angst-Staat“.
Bayrischer Massnahmen-Katalog – ein skuriler Punkt der Zeit- und Aids-Geschichte? Eine Erinnerung an aufgeregte Tage, an Gauweiler und Gauweilereien, aber letztlich doch Vergangenheit?
Bei weitem nicht, wie Steven Milverton betont:
„Es könnte sich als fataler Irrtum herausstellen, anzunehmen mit dem besseren Wissen über HIV und AIDS wäre das Gauweiler’sche Bekämpfungsinstrumentarium aus den Köpfen verschwunden. Es gibt immer noch Ewiggestrige in durchaus verantwortungsvollen Positionen, die HIVpositive Menschen per se als Kriminelle hinstellen und entsprechend behandeln wollen.“
Kriminalisierung ist kein probates Mittel der Aids-Bekämpfung, HIV ist ein Virus, kein Verbrechen – diese Erkenntnis ist nicht neu, dennoch nicht bei jedermann angekommen. Zu oft immer noch werden HIV-Positive als vogelfrei betrachtet, stigmatisiert, diskriminiert, ausgegrenzt. Wohin das und ähnliche Gauweilerein führen kann – in den „Angststaat“, wie Steven Milverton seinen sehr lesenswerten Beitrag titelt.
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siehe auch
DAH-Blog 24.02.2012: Pogrome statt Kondome
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