Milzbrand : erneut Drogengebraucher in England gestorben

In Lancashire (Großbritannien) ist ein Drogengebraucher im Krankenhaus nach einer Infektion mit Anthrax ( Milzbrand ) verstorben.

In Deutschland und Gropßbritannien war es in der jüngeren Vergangenheit zu mehreren Fällen von Milzbrand bei Drogengebrauchern und mehreren daraus resultierenden Todesfällen gekommen. Experten vermuten mit Anthrax kontaminisrtes Heroin als Ursache. Der Fall in Lancashire ist einem BBC-Bericht zufolge der achte in diesem Jahr in mehreren europäischen Staaten.

Das Robert-Koch-Institut RKI hatte jüngst berichtet, dass die Erreger der deutschen und britischen Fälle aus den Jahren 2009 / 2010 sowie die aus den bayrischen Fällen 2012  “identisch bzw. zumindest sehr eng verwandt“ seien. Dies lege die Vermutung nahe, “dass dieselbe Infektionsquelle noch aktiv sein könnte.”

Bereits 2009/2010 war es zu zahlreichen Milzbrand – Fällen bei Drogengebrauchern gekommen, mit 119 Fällen in Schottland, 5 in England sowie 2 in Deutschland und darunter insgesamt 14 Todesfällen.

Aus der englischen Druguser-Community wird berichtet, dass dort auch vor dem Rauchen von Heroin (als vermeintlich vor Anthrax sicherer Konsum-Form) gewarnt wird, da die von dem Milzbrand-Erreger ausgehenden Symptome so noch wesentlich später bemerkt würden und Hilfe kaum noch möglich sei.

.

BBC 17.08.2012: Drug user with anthrax infection dies in Lancashire

.

siehe auch
ondamaris 05.07.2012: Dritter Fall von Milzbrand bei Drogengebraucher in Berlin – kontaminiertes Heroin im Umlauf?
ondamaris 03.07.2012: Anthrax / Milzbrand bei iv-Drogengebrauchern: Untersuchungen des RKI
ondamaris 14.06.2012: Milzbrand – ist verunreinigtes Heroin im Umlauf?
ondamaris 13.12.2010: Dritter Fall von Anthrax bei einem i. v. Heroinkonsumenten in Deutschland
.

Dritter Fall von Milzbrand bei Drogengebraucher in Berlin – kontaminiertes Heroin im Umlauf?

Auch in Berlin ist nun ein Fall von Milzbrand (Anthrax) bei einem Drogengebraucher aufgetreten. Dies berichtet das Robert-Koch-Institut RKI. Dies ist der dritte Fall bei iv-Drogenkonsumenten in Deutschland seit Juni diesen Jahres. Zwei Fälle von Milzbrand bei iv-Drogengebrauchern sind im Juni 2012 in Süddeutschland bekannt geworden. Die Person in Berlin konnte erfolgreich antibiotisch behandelt werden, der Milzbrand-Verdacht wurde labordiagnostisch bestätigt.

Das RKI betont

„Derzeit gibt es keine Hinweise darauf, dass sich der Berliner Fall in Bayern aufgehalten oder Heroin aus Bayern konsumiert hat. Daher liegt die Vermutung nahe, dass kontaminiertes Heroin über die Region Regensburg hinaus in Deutschland im Umlauf ist.“

Das RKI hatte erst jüngst über serologische Untersuchungen zu den Milzbrandfällen 200 berichtet.

Die Erreger der deutschen und britischen Fälle aus den Jahren 2009 / 2010 sowie die aus den bayrischen Fällen 2012 seien „identisch bzw. zumindest sehr eng verwandt„. Dies lege die Vermutung nahe, „dass dieselbe Infektionsquelle noch aktiv sein könnte.“

Milzbrandinfektion am Unterarm (Foto: CDC)
Milzbrandinfektion am Unterarm (Foto: CDC)

.

weitere Informationen:
RKI 04.07.2012: Dritter Milzbrandfall bei Heroinkonsument (Berlin)
DAH 05.07.2012: Erneuter Milzbrandfall bei Heroin-Konsumenten
.

siehe auch:
RKI: Milzbrand bei Drogenkonsumenten
RKI: Ratgeber für Ärzte zu Anthrax

.

Anthrax / Milzbrand bei iv-Drogengebrauchern: Untersuchungen des RKI

Zwei Fälle von Milzbrand bei iv-Drogengebrauchern sind im Juni 2012 in Süddeutschland bekannt geworden. Bereits 2009/2010 waren ebenfalls Fälle von Milzbrand (Anthrax) bei Drogenkonsumenten in NRW sowie Süddeutschland bekannt geworden. Anlässlich dieser früheren Fälle hat das Robert-Koch-Institut (RKI) serologische Untersuchungen bei Drogengebraucher/innen in Deutschland vornehmen lassen. Über die Ergebnisse wird in der aktuellen Ausgabe des Epidemiologischen Bulletins berichtet.

In allen Fällen wird kontaminiertes Heroin als Quelle der Infektion vermutet. Das RKI definierte die neue Form des ‚Injektions-Milzbrand‘, übertragen ‚durch subkutane, intramuskuläre oder intravenöse Injektion von kontaminiertem Heroin‘. Trotz Behandlung liege die Letalität (Sterblichkeit) bei 30%. Eine Übertragung von Mensch zu Mensch sei sehr unwahrscheinlich, betont das RKI.

Durch die serologische Untersuchung sollte festgestellt werden, „ob es möglicherweise weitere durch das neue klinische Erscheinungsbild unerkannt gebliebene, gegebenenfalls sogar klinisch nicht manifest gewordene Fälle von Injektionsmilzbrand unter injizierenden Heroinkonsumenten gegeben haben könnte“, Ziel seien erste Schritte zur „Abschätzung des Risikos eines Injektionsmilzbrands in Deutschland“.

37 Universitätskliniken wurden kontaktiert. Nur 10 nahmen teil, eine verweigerte die Teilnahme, 20 reagierten trotz wiederholter Anfragen nicht. Es konnten retrospektiv keine weiteren Fälle ermittelt werden.
Serologische Untersuchungen von Blutproben von Teilnehmern aus einer Studie sowie einer JVA (insgesamt 288 Proben) zeigten alle nur negative Ergebnisse, kein weiterer Fall von Injektions-Milzbrand wurde festgestellt.

Das RKI schlußfolgert

„Durch die fehlende Aufdeckung weiterer Fälle von Anthrax unter Heroinkonsumenten kann angenommen werden, dass sich die Problematik in Deutschland in keinem stärkeren Ausmaß manifestiert. Möglicherweise ist davon auszugehen, dass die Anthraxfälle in Deutschland und Großbritannien nur auf eine einzelne oder wenige Chargen von sehr geringgradig kontaminiertem Heroin zurückzuführen sind.“

Allerdings solle sowohl zur Prävention als auch zur Verbesserung der Behandlungschancen „die Aufmerksamkeit und der Informationsstand über Anthrax im Zusammenhang mit Heroinkonsum sowohl bei den Einrichtungen der Drogenhilfe und der Ärzteschaft als auch bei Drogengebrauchern langfristig aufrechterhalten und gefestigt werden“.

.

weitere Informationen:
Anthrax – serologische Untersuchung zur Fallfindung von Bacillus-anthracis-Expositionen bei Heroinkonsumenten in Deutschland im Zeitraum 2010 – 2011
in: Robert-Koch-Institut (Hg.): Epidemiologisches Bulletin 26 / 2012 (pdf)
.

Milzbrand – ist verunreinigtes Heroin im Umlauf?

Im Raum Regensburg ist ein Drogengebraucher an Milzbrand gestorben. Das Robert-Koch-Institut vermutet verunreinigtes Heroin als Ursache der Infektion.

Bereits Ende 2010 war es zu mehreren Fällen von Anthrax (Milzbrand) bei Drogengebrauchern in Deutschland gekommen.

DAH 14.06.2012: Ist verunreinigtes Heroin im Umlauf? In Bayern starb ein Mann an Milzbrand
RKI 14.06.2012: Information für Drogenkonsumenten – Milzbrand (Anthrax) bei Drogenkonsumenten in Deutschland

Dritter Fall von Anthrax bei einem i. v. Heroinkonsumenten in Deutschland

Das Robert-Koch-Institut (RKI) weist in seinem heute erschienenen Epidemiologischen Bulletin auf einen dritten Fall von Milzbrand (Anthrax) bei einem Drogengebraucher hin.

Bereits Mitte Januar 2010 hatte das RKI über einen ersten Fall berichtet: ein HIV-positiver Drogengebraucher in NRW starb an Milzbrand. Im April 2010 wurde dann von einem zweiten Fall von Milzbrand bei einem Drogengebraucher in Deutschland berichtet.

Schon im Januar 2010 hatte das RKI auf den ersten Fall reagiert und eine aktuelle Publikation ‚Milzbrand – Information für Drogenkonsumenten‚ bereit gestellt.

Aktuell berichtet das RKI nun über einen dritten Fall von Milzbrand bei einem Drogengebraucher in Deutschland, in Niederbayern. Er wurde retrospektiv durch die behandelnde Ärztin festgestellt.

Das RKI betont

„Die Herkunft des Heroins ist unklar, allerdings kann eine gemeinsame Quelle mit dem Heroin in Aachen, das wahrscheinlich zu den dortigen Anthraxfällen geführt hat, nicht ausgeschlossen werden.“

„Das Auftreten dieses Falls von Milzbrand bei einem Heroinkonsumenten ist ein weiterer Hinweis darauf, dass kontaminiertes Heroin in Deutschland zumindest bis Februar/ März 2010 im Umlauf war. Da sich in Großbritannien auch im Herbst 2010 noch Fälle bei Heroinkonsumenten ereigneten, könnte auch in Deutschland kontaminiertes Heroin weiterhin im Umlauf sein.“

.

weitere Informationen:
RKI: dritter Fall von Anthrax bei einem i. v. Heroinkonsumenten in Deutschland. in: Epidemiologisches Bulletin Nr. 49 / 2010
.

100. Todestag von Robert Koch

Am 27. Mai jährt sich zum 100. Mal der Todestag von Robert Koch.

Robert Koch, Begründer der modernen Infektiologie, wurde am 11. Dezember 1843 in Clausthal geboren. Er starb am 27. Mai 1910 in Baden-Baden.

Robert Koch
Robert Koch

1876 konnte Robert Koch bei Versuchen mit der gefürchteten Tierseuche Milzbrand erstmals nachweisen, dass Seuchen durch Erreger verursacht werden – und nicht wie zuvor vermutet durch in der Luft herumfliegende Giftstoffe.

Am 24. März 1882 publizierte er erstmals die Entdeckung des Lungentuberkulose-Erregers in seinem Vortrag „Aetiologie der Tuberkulose“. 1890 stellte er auf einem Kongress in Berlin erstmals einen aus Tuberkulose-Erregern gewonnenen Impfstoff (‚Tuberkulin‘) gegen Tuberkulose vor (der jedoch später die Erwartungen nicht erfüllte, sich aber in der Diagnostik bewährte).

Robert Koch: Aetiologie der Wundinfectionskrankheiten
Robert Koch: Aetiologie der Wundinfectionskrankheiten, Leipzig 1878

Zuvor hatte Koch bereits 1876 seine Entdeckung des Milzbrand-Erregers veröffentlicht.

Koch erhielt 1905 den Nobelpreis für Physiologie oder Medizin (verkürzt oft als Medzin-Nobelpreis bezeichnet) „für seine Untersuchungen und Entdeckungen auf dem Gebiet der Tuberkulose“.

Robert Koch starb am 27. 1910 Mai in Baden-Baden, wo er sich zur Behandlung einer Angina pectoris in einem Sanatorium aufhielt. Seine Urne wird im Westflügel des Robert-Koch-Instituts für Infektionskrankheiten beigesetzt.

Nach Robert Koch benannt ist das Robert-Koch-Institut, die „zentrale Einrichtung der Bundesregierung auf dem Gebiet der Krankheitsüberwachung und -prävention“.

Das Robert-Koch-Institut ehrt den Namensgeber ab dem 27. Mai mit einer Festwoche, deren Höhepunkt die Eröffnung der Ausstellung „MenschMikrobe“ am 2. Juni in Berlin ist.

Milzbrand bei Drogengebraucher: zweiter Fall in Deutschland

Mitte März erkrankte ein Drogengebraucher in der Region Aachen an Milzbrand. Dies ist der zweite Fall von Milzbrand bei Drogenkonsum, nachdem im Dezember 2009 ein HIV-positiver Drogengebraucher an den Folgen von Milzbrand starb.

Das Robert-Koch-Institut (RKI) vermutet, dass mit infektiösen Milzbrandsporen verunreinigtes Heroin in Europa im Umlauf ist. Es hat hierzu „Milzbrand – Information für Drogenkonsumenten“ heraus gegeben.

Im Dezember 2009 ist bereits ein HIV-positiver drogengebrauchender Mann in Nordrhein-Westfalen an den Folgen von Milzbrand (Anthrax) gestorben.

Das RKI kommentiert den nun erneut in der Region Aachen aufgetretenen zweiten Fall von Milzbrand bei Drogengebrauchern in Deutschland

„Das Auftreten eines weiteren Falles bei einem Heroinkonsumenten legt nahe, dass kontaminiertes Heroin auch in Deutschland weiter im Umlauf ist. Es ist möglich, dass neben Nordrhein-Westfalen auch andere Bundesländer betroffen sind.“

.

weitere Informationen:
RKI: Zweiter Fall von Milzbrand bei Heroinkonsument aus der Städteregion Aachen. in: Epidemiologisches Bulletin 14/2010
.

Milzbrand – Information für Drogenkonsumenten

Nach dem Tod eines HIV-positiven Drogengebrauchers an Milzbrand hat das RKI Informationen für Drogengebraucher heraus gegeben.

Ein HIV-positiver drogengebrauchender Mann ist in Nordrhein-Westfalen an den Folgen von Milzbrand (Anthrax) gestorben. Das Robert-Koch-Institut (RKI) vermutet, dass mit infektiösen Milzbrandsporen verunreinigtes Heroin in Europa im Umlauf ist und hat aus diesem Grund die folgenden Informationen für Drogenkonsumenten heraus gegeben, die im Folgenden dokumentiert sind:

Information für Drogenkonsumenten

Milzbrand (Anthrax) bei Drogenkonsumenten in Deutschland!

(Stand: Januar 2010)

Im Dezember starb ein 42-jähriger Mann, der Drogen injiziert hatte, in Aachen an Milzbrand (Anthrax). Seit Dezember sind in Schottland 14 Heroinkonsumenten an Milzbrand erkrankt, von denen sieben starben. Weitere Verdachtsfälle kamen vor wenigen Tagen hinzu. Ein Konsument hat die Infektion durch Rauchen/Schnupfen bekommen.

Milzbrand ist eine in Deutschland sehr seltene, bakterielle, Infektionskrankheit (vor Dezember 2009 datierte der letzte Fall von 1994!), die unbehandelt oft zum Tode führt. Darüber hinaus ist das Krankheitsbild bei Ärzten kaum bekannt, so dass eventuell nicht immer frühzeitig daran gedacht wird. Milzbrand kann antibiotisch behandelt werden. Die Behandlung sollte frühzeitig begonnen werden. Einen Impfstoff gibt es nicht.

Es wird nun vermutet, dass mit infektiösen Milzbrandsporen verunreinigtes Heroin (eventuell auch andere psychoaktive Substanzen, die man spritzen kann) in Europa im Umlauf ist!

Möglicherweise wurde das Heroin in einem der Herkunftsländer, in denen Milzbrand als Erkrankung von Vieh vorkommt (eventuell Afghanistan oder Nachbarländer), bei der Herstellung oder beim Transport mit Milzbrandsporen verunreinigt (z.B. durch „Strecken“ des Stoffs mit Knochenmehl, Trocknen von Substanzen auf verunreinigtem Erdreich oder Transport in Taschen aus Tiermaterial).

Aktuell ist nicht bekannt, wie viel verunreinigtes Heroin im Umlauf ist. Allerdings ist davon auszugehen, DASS ein Heroin-/Drogenkonsum mit dem Risiko einer Milzbrandinfektion verbunden ist – vor allem dann, wenn die Substanzen injiziert werden.

Seien Sie auf der Hut und informieren Sie andere Konsumenten über das Milzbrand-Risiko!

* Wichtig: Man sieht es dem Stoff nicht an, ob er mit Anthraxsporen verseucht ist

* Deshalb: Sollten Sie Heroin konsumiert haben und spezifische Krankheitssymptome (siehe unten) entwickeln, wenden Sie sich bitte SOFORT an einen Arzt! Bitten Sie unbedingt den Arzt darum, dass er bei der Diagnostik an eine Milzbrand-Infektion (Haut, Lunge, Darm) den-ken soll

* Die neu aufgetretene Milzbrand-Gefahr erhöht die gesundheitlichen Risiken des Drogenkonsums zusätzlich: Bitte beenden Sie Ihren Drogenkonsum!
Mitarbeiter/innen von Kontaktläden, Drogenkonsumräumen, Drogenberatungsstellen, Suchtmediziner und Entzugs-/ Rehabilitationskliniken helfen Ihnen dabei

* Falls Sie ärztlich substituiert werden und zusätzlich Heroin konsumieren, versuchen Sie, zumindest in der nächsten Zeit damit aufzuhören bzw. zu reduzieren!

Übertragungswege:
Man kann sich mit Milzbrand infizieren, wenn man verunreinigten Stoff (z.B. Heroin)
– in die Vene oder die Haut/den Muskel spritzt
– inhaliert (z.B. raucht oder schnupft)
– angefasst hat, und von den Sporen etwas in den Mund gelangt.
Es gibt praktisch keine Mensch-zu-Mensch-Übertragung. Für die Allgemeinbevölkerung besteht kein Infektionsrisiko.

Symptome von Milzbrand:
Nach Spritzen verunreinigten Stoffes droht Hautmilzbrand (häufigste Form) oder aber auch eine Hirnhautentzündung, die sich durch starke Kopfschmerzen äußert.
Hautmilzbrand: An der Injektionsstelle bildet sich eine Schwellung, Rötung und Hautverhärtung. Diese ist typischerweise kaum schmerzhaft. Ein Abszess (eine Eiteransammlung) oder Blasen können sich bilden, dann „trocknet“ der Bereich ein, und bildet eine dunkle, fast schwarze Stelle (daher der Name „Anthrax“). Es folgt eine Schwellung der gesamten Region (z. B. des Arms), daraufhin ein schwerstes Krankheitsbild, das rasch zum Tod führen kann.

Nach Rauchen/Schnupfen verunreinigten Stoffes droht Lungen- oder Darmmilzbrand.
Lungenmilzbrand: Es kommt zu einer grippeartigen Erkrankung (Fieber, Schüttelfrost, Muskelschmerzen, Husten mit blutigem Auswurf, Atemnot) und innerhalb der nächsten Tage zu einem schweren, fast immer tödlichen Krankheitsbild.
Darmmilzbrand: Bauchschmerzen, Blähungen, blutiger Durchfall, schwerstes Krankheitsbild mit möglicher Todesfolge.

Weitere Informationsmöglichkeiten:
Internetseite des Robert Koch-Institutes: www.rki.de → Aktuelle Themen: Milzbrand-Todesfall

(Quelle: RKI)

NRW: HIV-positiver Drogengebraucher stirbt an Milzbrand (akt.)

Ein HIV-positiver drogengebrauchender Mann ist in Nordrhein-Westfalen an den Folgen von Milzbrand (Anthrax) gestorben. Über diesen selten auftretenden Fall berichtet das Robert-Koch-Institut (RKI).

Das RKI erläutert:

„Aus Nordrhein-Westfalen (Städte Region Aachen) wurde der Fall eines 42-jährigen Mannes übermittelt, der am 13.12.2009 an den Folgen von kutanem Milzbrand verstorben ist. Der Mann hatte sich vermutlich Heroin intravenös in die Kniekehle injiziert. Im Wundabstrich von der Injektionsstelle wurden aerobe Sporenbildner diagnostiziert. Die Verdachtsdiagnose Milzbrand wurde am 18.12.2009 mittels PCR bestätigt. Neben einem chronischen intravenösen Drogenabusus lagen bei dem Verstorbenen eine chronische Hepatitis B und C, eine HIV-Infektion sowie ein chronischer Alkohol- und Benzodiazepinabusus vor.“

Das RKI weist auf ähnliche Fälle in Schottland hin:

„In den letzten Wochen wurden aus Schottland wiederholt Fälle von Milzbrand nach intravenösem Heroinabusus bekannt. Bislang haben die schottischen Behörden Kenntnis von 14 Fällen, von denen 7 verstarben (Stand 11.1.2010). Soweit bekannt ist, hatte der Aachener Fall keine direkte Verbindung zu Schottland.“

Nachtrag 18.01.2010: Über den Fall berichtet das RKI auch in der Ausgabe 02/2010 des Epidemiologischen Bulletins „Kutaner Milzbrand nach intravenösem Heroinabusus“ (S. 15)

weitere Informationen
RKI 14.01.2010: Milzbrand-Todesfall bei einem i.v. Drogenkonsumenten in Nordrhein-Westfalen
RKI: Milzbrand (Anthrax) – Kurzinformation anlässlich eines Milzbrand-Todesfalles bei einem i.v. Drogenkonsumenten im Dezember 2009 in Deutschland
.