Neben vielen anderen Organisationen zeigte heute auch die EU-Kommission Flagge: das Red Ribbon am Berlaymont:
Jerzy Buzek, Präsident des EU-Parlaments, forderte in einer Stellungnahme von allen Staaten eine „verstärktes Bekenntnis die Mittel im Kampf gegen Aids zu erhöhen“. Er wies darauf hin, dass das EU-Parlament die Mitgliedsstaaten aufgefordert hat, effektiv gegen Diskriminierung von Menschen mit HIV vorzugehen.
Am 01.12.2009 trat parallel der Vertrag von Lissabon in Kraft – „the first international treaty banning sexual orientation discrimination“, wie die ILGA Europoe betonte.
Ein riesiges Red Ribbon vor dem Brandenburger Tor, und Bundesgesundheitsminister Rösler, der symbolisch einen Menschen aus der Kugel befreit, die die die gesellschaftliche Isolation von HIV-Positiven symbolisieren soll – mit einer symbolträchtigen Aktion fand in Berlin der Höhepunkt der diesjährigen Welt-Aids-Tags-Aktion statt.
Einen Tag vor dem Welt-Aids-Tag am 1. Dezember entrollte Bundesgesundheitsminister Dr. Philipp Rösler zusammen mit mehreren hundert Aids-Botschafterinnen und -Botschaftern eine über 300m2 große Rote Schleife vor dem Brandenburger Tor.
Die Veranstaltung war gleichzeitig zentrales Abschluss-Event zur diesjährigen Welt-Aids-Tags – Aktion, die die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) gemeinsam mit dem Bundesministerium für Gesundheit, der Deutschen AIDS-Hilfe und der Deutschen AIDS-Stiftung durchgeführt hat.
Zeitgleich mit dem Entrollen des Red Ribbon liefen vier Menschen in übergroßen, durchsichtigen Kugeln durch das Tor und symbolisierten die soziale Isolation von Menschen mit HIV/Aids. Was dann geschah, kündigte die BZgA wie folgt an:
„Vier „Menschen in der Kugel“ rollen durch das Brandenburger Tor und werden von Bundesgesundheitsminister Dr. Philipp Rösler und weiteren Partnern symbolisch aus ihrer Isolation befreit.“
[/caption]Bundesgesundheitsminister Dr. Philipp Rösler erklärte angesichts der Aktion
„Die Aidsbekämpfung in Deutschland ist international vorbildlich. Sie ist erfolgreich, weil sie von vielen Unterstützerinnen und Unterstützern getragen wird. Ihnen danke ich für ihr Engagement und ich wünsche mir, dass wir auch in Zukunft gemeinsam gegen HIV/ AIDS kämpfen. Wir werden weiter hart arbeiten müssen, um die Zahl der Neuinfektionen zu senken. Die Präventionserfolge der vergangenen Jahre bilden eine gute Basis dafür. Ich freue mich, dass ich heute die Gelegenheit habe, mich als Botschafter für die Welt-Aids-Tag-Aktion stark zu machen. Ich hoffe, dass Viele es mir nachmachen.“
Die Deutsche AIDS-Hilfe (DAH) stellt die Bedeutung der Solidarität mit Menschen mit HIV und Aids heraus. Sylvia Urban, Vorstand der DAH:
„HIV-Positive werden in unserer Gesellschaft immer noch stigmatisiert – z.B. am Arbeitsplatz. Immer mehr Menschen mit HIV arbeiten – von den etwa 67.000 HIV-Infizierten in Deutschland sind es mehr als zwei Drittel. Viele verstecken ihre Krankheit aus Sorge um den Verlust des Arbeitsplatzes und aus Angst vor Diskriminierung und Mobbing. Daher macht die DAH das Thema „HIV und Arbeit“ anlässlich des Welt-Aids-Tags und 2010 zu einem ihrer Schwerpunkte, um Arbeitgeber, Beschäftigte, Betriebsräte, Mitarbeiter von Arbeitsagenturen, aber auch Betriebsärzte und die gesamte Gesellschaft auf die Missstände hinzuweisen und Lösungsansätze zu erarbeiten. Wir müssen auch irrationale und unbegründete Ängste abbauen, denn am Arbeitsplatz kann man sich nicht infizieren.“
Neben der Primärprävention auch die Belange und Situation von HIV-Positiven zum Thema der Welt-Aids-Tags – Aktion zu machen, Diskriminierung und soziale Isolation von Menschen mit HIV zu thematisieren ist zu begrüßen.
Und dass Bundesgesundheitsminister Rösler symbolisch „Menschen mit HIV aus ihrer Isolation befreit“, setzt ein Zeichen. Möge die Aids- und Gesundheitspolitik diesem symbolischen Bekenntnis Taten folgen lassen.
Besonders schön wäre es gewesen, wenn in den Kugeln, die die gesellschaftliche Isolation symbolisierten, nicht Studenten zum Gelderwerb gelaufen wären, sondern reale Menschen mit HIV.
Am Vortag des Welt-Aids-Tags, am 30. November 2009, wird das Brandenburger Tor mit einem riesigen Red Ribbon geschmückt sein.
„Gemeinsam gegen Aids – Ganz Deutschland zeigt Schleife“ – diesem Ziel für den diesjährigen Welt-Aids-Tag will die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) am 30. November 2009 in Berlin einen besonderen Akzent setzen. Dort soll das Brandenburger Tor öffentlichkeitswirksam mit einem riesigen Red Ribbon, dem Symbol für die Nicht-Ausgrenzung Betroffener und gefährdeter, geschmückt werden.
Zudem wird bei der Red-Ribbon-Aktion auch die neue Aktion „Der Mensch in der Kugel“ präsent sein:
Die BZgA will mit dieser Aktion die Isolation erfahrbar machen, die Menschen mit HIV und Aids erleben, und eine breite Öffentlichkeit für Verantwortung und Solidarität schaffen.
„Die Abgrenzung durch die Kugel von der Außenwelt verdeutlicht den Passanten unmittelbar, was Ausgrenzung für die Betroffenen bedeutet.“
Prof. Elisabeth Pott, Direktorin der BZgA erläutert
„Noch immer werden Menschen mit HIV und Aids gesellschaftlich ausgegrenzt. Mit unserer neuen Aktion wollen wir die Vorurteile bekämpfen, mit denen HIV/Aids-Betroffene auch in Deutschland konfrontiert werden und uns dafür einsetzen, dass Menschen mit HIV/Aids offen und selbstbewusst leben können.“
Die Aktion „Der Mensch in der Kugel“wird auch am Welt-Aids-Tag selbst, am 1. Dezember in Berlin sein, am Hauptbahnhof. Kurz vor dem Welt-Aids-Tag wird die Aktion u.a. in Leipzig (20.11.) und München (21.11.) Station machen.
weitere Informationen:
Welt-Aids-Tag.de: Der Mensch in der Kugel
BZgA: „Der Mensch in der Kugel“, Pressemitteilung vom 03.11.2009 (pdf)
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Als Kulturprogramm der Eröffnungs-Veranstaltung der ‚Positiven Begegnungen 2009‘ zeigte ‚Charismo‘ ‚Akrobatik am Red Ribbon‘.
Vom 29. Januar bis zum 1. Februar 2009 hat in Stuttgart zum 13. Mal die größte europäische Selbsthilfekonferenz zum Leben mit HIV/Aids stattgefunden, die seit 1990 von der Deutschen AIDS-Hilfe e.V. veranstaltet.
Im Eröffnungsprogramm zeigte -neben vielen Begrüßungsreden und Grußworten- der Künstler ‚Charismo‘ eine ‚Akrobatik am Red Ribbon‘: