„Respektier mich wie ich bin!“ – Frankreich sensibilisiert afrikanische Migranten für Homophobie

Homophobie von und gegenüber Migranten – eine an in Frankreich lebende Migranten aus Afrika gerichtete Kampagne der staatlichen Gesundheitsbehörde thematisiert die Lebenssituation homosexueller Migranten und Hass und Gewalt.

Samba ist ein junger Afrikaner, der noch bei seinen Eltern lebt. Samba ist homosexuell. „Du bist nicht mehr mein Sohn. Raus aus meinem Haus!“ – mit diesen Worten wirft ihn sein Vater aus dem Elternhaus.

"Toi-même tu sais!" - Deux Frères, Screenshot
"Toi-même tu sais!" - Deux Frères, Screenshot

Samba möchte in Freiheit leben, sein Leben genießen, seine Homosexualität leben. Mit dem Schiff reist er nach Frankreich, Land der Freiheit – nur um dort zu entdecken, dass das Land der Menschenrechte alles andere ist als ein Paradies für Schwule. Gerade in dem Land, von dem er sich Freiheit versprach, begegnen ihm verbale Gewalt, ob direkt und aggressiv oder subtil (‚ich hab ja nichts gegen Homosexuelle, aber es gibt doch Grenzen …‘), aber auch offener Hass und Gewalt – Homophobie, auch von Menschen die wie er Migrant sind.

In dem Video „Deux Frères“ („Zwei Brüder“) fährt Samba mit seinem Bruder Dioré durch das nächtliche Paris, erinnert sich an wichtige und oft schmerzhafte Erfahrungen, erzählt seine Geschichte …

Das Homophobie unter Migranten aus Subsahara-Afrika thematisierende Video ist Teil der Kampagne „«Toi-même tu sais!» (Du weißt es selbst!). Diese Kampagne beschäftigt sich (bereits in der zweiten Staffel) u.a. in Videos und Magazinen mit Gesundheitsfragen bei in Frankreich lebenden Menschen aus (Subsahara-) Afrika: „Im Herzen der Vorstadt – zwischen Gesundheitsfragen und dem Leben im Viertel“.

Jede Folge thematisiert eine für Migranten aus Subsahara-Afrika wichtige Gesundheitsfrage oder für die Gesundheit risikoreiche Situation, versucht Lösungswege aufzuzeigen und Präventions-Botschaften zu transportieren. Produziert wird die Kampagne vom französischen ‚Institut national de prévention et d’éducation pour la santé‘ (Inpes), dem französischen Pendant zur BZgA in Deutschland.

weitere Informationen:
Video „Deux Frères“ der 2. Staffel der Kampagne „Toi-même tu sais!“
Internetseite Toi-même tu sais!
Tetu 15.05.2010: Vidéo: Une fiction pour sensibiliser les migrants africains à l’homophobie
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Charismo: Akrobatik am Red Ribbon

Als Kulturprogramm der Eröffnungs-Veranstaltung der ‚Positiven Begegnungen 2009‘ zeigte ‚Charismo‘ ‚Akrobatik am Red Ribbon‘.

Vom 29. Januar bis zum 1. Februar 2009 hat in Stuttgart zum 13. Mal die größte europäische Selbsthilfekonferenz zum Leben mit HIV/Aids stattgefunden, die seit 1990 von der Deutschen AIDS-Hilfe e.V. veranstaltet.

Im Eröffnungsprogramm zeigte -neben vielen Begrüßungsreden und Grußworten- der Künstler ‚Charismo‘ eine ‚Akrobatik am Red Ribbon‘:

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Video, 33,7 MB

(ja … das Video sollte eigentlich um 90° gedreht sein … folgt in den nächsten Tagen …)

Politischer Aktivismus in Zeiten des Internet

Politischer Aktivismus? Heute im Homo-, im Aids-Bereich doch tot – oder?
Nach ACT UP wird gerufen, der Mythos ACT UP diskutiert – aber ACT UP wird nicht gemacht.

Dabei böte das Internet durchaus vielfache Möglichkeiten, könnte neue Perspektiven aufzeigen, neue Handlungs-Möglichkeiten eröffnen – auch für schwulen und positiven Aktivismus.

Wie das aussehen kann, und wo Chancen aber auch Probleme liegen können, thematisiert der ‚Elektrische Reporter‘ in dieser Ausgabe:

Elektrischer Reporter – Digitaler Aktivismus: aus dem Netz auf die Straße

„Ohne Zorn wird nichts passieren“ – wohl wahr. Aber ‚Aufreger‘ gäbe es genügend – und das Internet bietet zahlreiche neue, spannende Möglichkeiten, mit politischem Aktivismus neue Wege zu gehen …

Angela Merkel: „Sie dürfen ab und zu auch unbequem sein!“

Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel war zu Gast beim Welt-Aids-Tags-Empfang der Deutschen Aids-Hilfe am 13.11.20008.

„Sie dürfen ab und zu auch unbequem sein“, ermunterte Merkel die DAH zu eigener Haltung. Merkel begrüßte die neue bundesweite Präventionskampagne „ich weiss, was ich tu“ und bezeichnete die Deutsche Aidshilfe als ‚Erfolgsmodell‘.

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Video: Rede Bundeskanzlerin Angela Merkel beim Welt-Aids-Tags-Empfang 2008 der deutschen Aids-Hilfe

Länge: 15:06 min., Achtung: 55MB

‚Wir unterstützen nachhaltig diese Kampagne‘ – Prof. Pott (BZgA)

„Es geht um das Leben. Zwar das Leben mit einer Krankheit, aber eben nicht um das Sterben“, skizzierte Elisabeth Pott die Ausgangssituation der neuen Präventionskampagne ‚ich weiss, was ich tu!‚.

Prof. Dr. Elisabeth Pott, Direktorin der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA), betonte, man stehe vor ganz großen neuen Herausforderungen.

Auch heute sei es -nicht nur fernab, im Ausland, sondern auch in Deutschland- die Situation noch so, dass keineswegs jeder offen schwul sein kann, offen mit HIV leben kann, ohne diskriminiert zu werden. Die Kampagne leiste einen wesentlichen Beitrag dazu, Aids in der heutigen Zeit, mit den heutigen Lebenssituationen ein Gesicht zu geben und Identifikationsmöglichkeiten zu schaffen. Dies sei ein zentrales Anliegen und sehr gut gelungen an der neuen Kampagne. Und genau dies sei auch Voraussetzung für wirksame Prävention.

Die BZgA habe die DAH seit langem unterstützt und werde dies auch weiterhin tun. „Nur wenn die Regierung hinter einem solchen Programm steht und es auch mit verantwortet und trägt, glaube ich dass wir in der Gesellschaft erreichen können, dass diese Dinge sich auch weiterhin durchsetzen …“, wandte sich Pott an die ebenfalls anwesende Marion Caspers-Merck, Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesgesundheitsministerium.

Niemand nehme daran Anstoß, dass in bestimmten Tageszeitungen beinahe täglich eine nackte Frau abgebildet werde. „Aber wenn gute Kommunikationsarbeit gemacht werden muss, die dem Lebensschutz dient, die dem Schutz vor Krankheiten dient, dann sind viele sehr schnell dabei zu kritisieren ob man das denn wirklich so sagen muss, ob man das wirklich so zeigen muss“. Dieser Kampf sei schon über viele Jahre geführt worden.

Man habe bereits einen langen insgesamt erfolgreichen Weg zusammen zurück gelegt, beschrieb Pott die bisherigen Jahre der Zusammenarbeit von BZgA und DAH. Es sei eine lange ‚Ehe‘ zwischen Bundeszentrale und Aidshilfe – auch mit Schwierigkeiten, wie in jeder normalen Ehe. Ein Gefühl von Silberhochzeit könne sie beinahe überkommen, betonte Pott – und erhielt aus dem Publikum den Zuruf „ich will die Scheidung!“.

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Video: Rede Prof. Pott (BZgA) anlässlich des Starts der bundesweiten Präventionskampagne ‚ich weiss, was ich tu!‘

Länge 5:35 min.

‚ich weiss, was ich tu!‘ ist ein Meilenstein – Rede Carsten Schatz

‚Die Kampagne ‚ich weiss, was ich tu!‘ ist ein Meilenstein auf dem Weg zur Modernisierung der HIV- und STD-Prävention in Deutschland“. Darauf wies Carsten Schatz, Mitglied des Vorstands der Deutschen Aidshilfe (DAH) bei der Vorstellung der Kampagne am 13. Oktober 2008 in ‚Clärchens Ballhaus‘ in Berlin hin.

Schatz danke der BzgA für die gute Zusammenarbeit und das Vertrauen in das Knowhow und die Fähigkeiten der Deutschen Aidshilfe. Er betonte:  „Vorab-Tests der Kampagne durch die Freie Universität Berlin bestätigten, dass unsere Kampagne von hoher Qualität, großer Glaubwürdigkeit und Verständlichkeit ist. Wir haben nichts anderes erwartet.“

Die Kampagne, so Schatz, sei auch unter Einbeziehung der Zielgruppen, und auch von HIV-Positiven geplant und entwickelt worden. „Wir nehmen unseren Auftrag als Interessenvertretung der von HIV bedrohten und betroffenen Männer ernst“, so Schatz. Deswegen scheue die DAH auch zukünftig keine Auseinandersetzung darüber, mit welchen Inhalten und Bildern die Zielgruppe angesprochen werde.

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Video: Rede Carsten Schatz (Vorstandsmitglied DAH) anlässlich des Starts der Kampagne ‚ich weiss, was ich tu!‘

(Video, Dauer 5:31 min.)

Rudolf Brazda: Ein schreckliches Leben war das …

Am Rand der Gedenkveranstaltung am Denkmal für die im Nationalsozialismus verfolgten Homosexuellen sprach Rudolf Brazda, einer der letzten Überlebenden mit dem ‚Rosa Winkel‘ (KZ Buchenwald), über seine Zeit in der NS-Diktatur.

Ein kurzes Video, ein seltener Zeitzeugenbericht:

Rudolf Brazda: „ein schreckliches Leben war das“

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