WHO, UNICEF & UNAIDS: internationale Anstrengungen gegen Aids müssen intensiviert werden

Im Jahr 2009 wurden bedeutende Fortschritte dabei erzielt, den Zugang zu HIV-Prävention und -Therapie zu verbessern. Dennoch sei eine weitere Intensivierung erforderlich, betonen UNAIDS, WHO und UNICEF in einem gemeinsamen Bericht.

In zahlreichen Staaten mit niedrigem oder mittlerem Einkommen, darunter einigen mit sehr hohen HIV-Infektionszahlen, konnte 2009 der Zugang zu HIV-Prävention und antiretroviraler Therapie deutlich verbessert werden. Dies stellt der Bericht fest, der den Fortschritt des Kampfes gegen Aids in 144 Staaten mit niedrigem oder mittlerem Einkommen untersucht.

Dies zeige einmal mehr, dass das Ziel des „universal access“ (universeller Zugang zu Prävention und Therapie) möglich und erreichbar sei. Global allerdings sei die Erreichung dieses Zieles weiterhin in großer Ferne – schon aus diesem Grund sei es erforderlich, dass die Staatengemeinschaft an ihren Anstrengungen im Kampf gegen Aids festhalte und diese intensiviere.

„Wir sind auf dem richtigen Weg, sollten dort weitergehen, allein – uns fehlen 10 Milliarden US-$“, betonte der stellvertretende UNAIDS-Direktor Dr Paul De Lay. „Bei der Wiederaufffüll-Konferenz [für den Zeitraum 2011 – 2013] zum Globalen Fonds nächste Woche in New York haben wir die Chance für eine sinnvolle Investition und Sicherstellung des Kampfes gegen Aids.“

Towards universal access: Scaling up priority HIV/AIDS interventions in the health sector
Towards universal access: Scaling up priority HIV/AIDS interventions in the health sector

Der am 28. September 2010 vorgestellte Bericht ist bereits der vierte in einer Reihe von Fortschritts-Berichten.

WHO, UNICEF, UNAIDS: „Towards universal access: Scaling up priority HIV/AIDS interventions in the health sector“
Zusammenfassung (pdf, 1,57 MB)
Bericht in Kapiteln hier

bisherige Berichte:
2009 progress report
2008 progress report
2007 progress report
2006 progress report
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siehe auch:
SZ 29.09.2010: UN-Bericht zu HIV und Aids – Langsamer Fortschritt
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Kinofilm „Themba – Das Spiel seines Lebens“ mit UNICEF-Kinderrechtspreis ausgezeichnet

Auf dem 13. internationalen Filmfestival in Sansibar (Afrika) wurde der Kinofilm „Themba – Das Spiel seines Lebens“ mit dem UNICEF-Kinderrechtspreis für Filme ausgezeichnet. Anlässlich der Deutschlandpremiere des Films am 1. August 2010 in Köln überreicht UNICEF die Auszeichnung an die Regisseurin Stefanie Sycholt.

„Themba“, in dem auch der frühere deutsche Nationaltorwart Jens Lehmann in einer Nebenrolle als Fußballtrainer mitspielt, erzählt die packende Geschichte einer ungewöhnlichen Befreiung im Gastland der gerade zu Ende gegangenen Fußball-Weltmeisterschaft.

Der elfjährige Themba kämpft sich durch seine Fußballkünste aus ärmsten Verhältnissen bis in die Jugendnationalmannschaft Südafrikas, Bafana Bafana. Auf dem Höhepunkt erfährt er, dass er HIV-positiv ist – Folge einer erlittenen Vergewaltigung. Doch Themba beschließt, das Schweigen um Aids zu brechen.

Der Name „Themba“ bedeutet übersetzt „Hoffnung“. Jens Lehmann erklärte nach den Dreharbeiten: „Ich wünsche den Kindern in Afrika, dass sie ebenso glücklich wie die Kinder in Deutschland leben und spielen können.“

Jens Lehmann bei seinem Schauspieldebut mit seinen südafrikanischen Schauspielkollegen (Foto: UNICEF)
Jens Lehmann bei seinem Schauspieldebut mit seinen südafrikanischen Schauspielkollegen (Foto: UNICEF)

„Themba“ wurde mit dem UNICEF-Preis ausgezeichnet, weil er ebenso unterhaltsam wie überzeugend das Leben von Kindern und Jugendlichen im südlichen Afrika erzählt. Er zeigt ihre Probleme wie extreme Armut und Aids genauso wie ihre Träume, ihre Hoffnungen und ihre Entschlossenheit, das Elend zu überwinden. „Themba“ ist Kino über Menschen – für Menschen“, sagt Rudi Tarneden, Sprecher von UNICEF Deutschland.

Seit sechs Jahren ehrt UNICEF im Rahmen des internationalen Filmfestivals in Sansibar den jeweils besten Film, der am überzeugendsten die Kraft der Kinder im Kampf um ihre Rechte im südlichen Afrika ausdrückt. „Themba“ gewann auch den künstlerischen Hauptpreis des diesjährigen Festivals als bester Film. Mit großer Intensität folgt „Themba“ seinem Helden und schafft es dabei, Tabuthemen wie Aids oder Missbrauch zu erzählen, ohne jemals die Hoffnung zu verlieren.

Nach Schätzungen von UNICEF hat Südafrika eine der höchsten Aids-Infektionsraten auf der Welt. Jedes Jahr stecken sich rund 500.000 Menschen neu an. Auch Gewalt in Familien und Missbrauch sind verbreitet. Allein 2008/2009 wurden 50.000 Kinder Opfer von Gewalt.

UNICEF unterstützt in Südafrika landesweite Programme für Kindergesundheit, den Aufbau kinderfreundlicher Schulen, Aids- Prävention und Kinderschutz sowie Sportprogramme. UNICEF setzt sich auch politisch für die Kinderrechte ein.

(Pressemitteilung UNICEF)

Hinweis:
„Themba“ wird auch gezeigt im Rahmen der „Positiven Begegnungen 2010“, am 27. August 2010 um 20:30 Uhr, mit anschließender Diskussion mit Dr. Lutz van Dijk, Autor des Romans „Themba“, auf dem der Film basiert.