Wieder einmal unternimmt die EU -weitgehend unbemerkt von der Öffentlichkeit- einen neuen Anlauf in Sachen Patienteninformation zu verschreibungspflichtigen Arzneimitteln. Geht es um Information? Oder wieder nur um eine Lockerung eines begründeten Werbeverbots?
Es gehe ihr um „information to patients to ensure good-quality, objective, reliable and non promotional information on prescription-only medicinal products“, erklärt die E-Kommission in ihrem nun zur Diskussion gestellten ‚legal proposal‘.
Die neuen Bemühungen werden u.a. mit dem vermeintlichen Bedarf begründet, unterschiedliche Möglichkeiten und -regeln zu Medikamenten-Information in den Mitgliedsstaaten der EU zu harmonisieren. Ziel sei es, EU-weite Regeln (einen ‚legalen Rahmen‘) aufzustellen für an Patienten gerichtete Informationen durch diejenigen Unternehmen, die die Medikamente vermarkten. Dabei sollten die Interessen der Patienten an erster Stelle stehen, betont das Paper.
Um dies zu erreichen, werden in dem Paper einige ‚Schlüssel-Ideen‘ vorgestellt. So soll zwar das Direktwerbeverbot bestehen bleiben, gleichzeitig soll jedoch ein Rahmen definiert werden, innerhalb dessen die Industrie ‚informieren‘ darf.
Dabei definiert das Paper, alles was nicht Werbung sei, gelte als Information. Hierzu gehören, so das Paper, z.B. die Beipackzettel (Gebrauchsinformationen) und Fachinformationen, aber auch z.B. Informationen über Studien. Vergleiche, z.B. zwischen verschiedenen Medikamenten, sollen hingegen untersagt bleiben.
Solche Art ‚Informationen‘ solle die Pharmaindustrie z.B. durch TV- und Radiobeiträge verbreiten dürfen, aber auch durch Druckerzeugnisse oder Internetangebote. Zudem solle die Pharmaindustrie ‚individuelle Anfragen von Patienten‘ beantworten dürfen.
Begleitet werden solle diese Art ‚Information‘ durch Kontrollgremien auf EU- sowie nationaler Ebene. Diese sollten besetzt werden mit Vertretern u.a. der Ärzteschaft und von Patientenorganisationen sowie der Pharmaindustrie. Die EMEA (die u.a. für die Zulassung von Medikamenten zuständige Einrichtung der EU) soll hingegen über eine Zuarbeit an ein Beratungsgremium hinaus nicht beteiligt werden, da ‚eine wissenschaftliche Bewertung dieser Informationen nicht erforderlich‘ sei.
In Deutschland gilt bisher, dass Werbung für verschreibungspflichtige Medikamente bei Patienten / Verbrauchern verboten ist. Ein Direktwerbeverbot, das Pharmahersteller jedoch immer wieder bereits heute trickreich zu unterlaufen versuchen.
Das ‚consultation paper‘ der EU ist online zu finden auf den Internetseiten der EU-Kommission Generaldirektion ‚Unternehmen und Industrie‘, Untergruppe ‚Pharmceuticals‘. Auf dieser Internetseite sollen später auch die eingegangenen Stellungnahmen veröffentlicht werden.
Zahlreiche Hintergrund-Informationen liefert der Artikel „Pharmawerbung in Patientenlöpfe‘ der BUKO Pharmakampagne (Rundbrief 05/2007, als pdf hier).
Bis zum 7. April 2008 können an der Thematik Interessierte ihre Anmerkungen und Kommentare zum Vorschlag der EU per Email richten an ulla.narhi@ec.europa.eu
Was bezweckt dieser erneute Vorstoß der EU-Kommission?
Bezeichnenderweise ist der Vorgang (wieder einmal) angesiedelt in der Generaldirektion ‚Unternehmen und Industrie‘, und zwar in der Untergruppe ‚Pharmazeutika‘ – nicht etwa in der Direktion ‚Gesundheit‘. Die pharmazeutische Industrie versucht ja immer wieder (wie z.B. 2002 in Deutschland, dokumentiert bei BuKopharma), das Direktwerbeverbot für Medikamente auszuhebeln oder mit ihm äußerst kreativ umzugehen.
Doch auch andere Gruppen scheinen Interesse an mehr ‚Information‘ (oder: Werbung?) für Medikamente zu haben. So fällt beim Lesen des Entwurfs auf, dass fast durchgängig eher die Sprache des Marketings, der Welt der Werber verwendet wird.
Geht es den Initiatoren des Papers um Information, um Patienten-Information? Oder geht es doch schlicht (aber versteckt) nur wieder um Werbung? Was steckt hinter dem immer wiederkehrenden ‚Informationsbedarf‘ der Pharmaindustrie?
Warum wird gerade die europäische Medikamentenbehörde EMEA aus dem Prozeß weitgehend ausgeschlossen, mit dem Hinweis, eine wissenschaftliche Bewertung der ‚Informationen‘ sei ja nicht mehr erforderlich? Während gleichzeitig mit geradezu kabarettistischem Talent betont wird, alles was nicht Werbung sei sei Information?
Kann die Pharmaindustrie selbst, mit ihren originären Vermarktungsinteressen, überhaupt Quelle seriöser, an den Interessen von Patienten orientierter Information sein? Oder führt diese Art der ‚Information‘ nur zu immer neuen ‚Pillen-Absurditäten‚? Wird gar ‚der Bock zum Gärtner gemacht‘?
Braucht es überhaupt neue Regelungen, um patientenorientierte neutrale Informationen bereitzustellen? Oder reichen nicht die bestehenden Möglichkeiten?
Kann Werbung für Arzneimittel sinnvoll sein?
Bisher gab es gute Gründe, das Direktwerbeverbot weiter beizubehalten. Diese gelten auch weiterhin. Was nicht gebraucht wird, ist Werbung für Medikamente.
Was hingegen zu fordern und unterstützen ist, sind unabhängige, verständliche, vertrauenswürdige und leicht zugängige Patienteninformationen – aber bitte aus neutraler Quelle.
Nachtrag 11.03.2008: VerbraucherInnenschutz bleibt auf der Strecke – Pressemitteilung der BUKO Pharmakampagne (als pdf hier)
Hi Ulli,
dass neutrale Stellen die Patienten informieren werden bezweifle ich sehr, denn manche werden bestimmt finanziell von den Pharmafirmen unterwandert…
Im Ersten werben bisher Firmen zielgruppenadäquat für rezeptfreie Medikamente, und wenn ich mir vorstelle, dass nun auch andere Medikamente beworben werden (beispielsweise in Pseudoverbrauchersendungen mit wissenschaftlichem Touch), könnten die Werbeblöcke einem Rundgang durch eine Apotheke gleichen;),
lg kalle
@ Kalle:
na – hier geht es ja zunächst darum, dass genau diese neutrale zuverlässige patienten-information von pharmafirmen m.e. nicht gewährleistet ist.
und doch, warum soll es nicht auch unabhängige, patientenorientierte information jenseits wirtschaftlicher interessen geben können? ich denke das ist möglich …
Hi Ulli,
möglich ist das schon, doch besteht die Gefahr, dass – ohne Kontrolle – eine solche Einflussnahme versucht wird. ausser man stattet solche Institute mit genügend ausreichend finanziellen Mitteln aus. In Zeiten knappen Kassen jedoch sehr schwierig…,
lg kalle
@ Kalle:
ich denke die gefahr hängt deutlich davon ab, wer denn mit nezutralen informationen beauftragt wird – bei jemandem wie dem iqwig zb wäre die gefahr, dass pharma sich mit einflußnahme durchsetzen kann, vermutlich eher gering ;-))
deswegen ja auch -nebenbei gesagt- die politische forderung, dass mittel für die patienteninformation bereit gestellt werden müssen
Nun, Werbung wird immer nur gemacht, um einen Bedarf zu wecken. Dieser Bedarf wäre ohne Werbung häufig gar nicht vorhanden. Medikamentenwerbung ist hierfür ein gutes Beispiel. Wenn ich krank bin oder annehme, krank zu sein, gehe ich zum Arzt und lasse dort feststellen, ob und was mir fehlt. Mit dem dann eventuell ausgestellten Rezept besorge ich mir das benötigte Medikament. Werbung ist an keiner Stelle notwendig.
Medikamenten-Werbung führt schlimmstenfalls dazu, dass ich glaube, bestimmte Krankheiten zu haben und bestimmte Medikamente zu brauchen. Genau so, wie bestimmte Werbungen suggerieren, es sei notwendig, ein eigenes Haus zu haben und sich dafür zu verschulden.
Eine neutrale Informationsstelle sollte möglich sein. Ansätze dafür gibt es ja bei Wikipedia, Netdoctor und verschiedenen Internetapotheken. Aber das sind nur Ansätze.
Voraussetzung für die Neutralität einer solchen Stelle wäre, dass sie nicht nur von der Pharmaindutstrie und dem -handel unabhängig ist, sondern, vielmehr noch, auch von der Politik. Das heisst, sie dürfte sich nicht aus Steuergeldern finanzieren.
Und was genau soll so eine Stelle den tun? Meine erste und wichtigste Anlaufstelle ist mein Arzt. Solange ich den Eindruck habe, dass dieser mich umfassend über verordnete (oder nicht verordnete) Medikamente und eventuelle Alternativen aufklärt, spare ich mir die Zeit, mich weitergehend zu informieren. Um diesen Eindruck aufrecht zu erhalten oder zu beeinträchtigen, genügt eigentlich ein grobes Wissen über Arzeimittel. Dazu finde ich gegenwärtig alles erforderliche im Internet oder in Büchern.
@ TGD:
ja, diese von werbung und pharma-marketing (unter kräftiger beteiligung mancher medien) ‚erfundenen erkrankungen‘ sind tatsächlich ein klasse beispiel dafür wohin pharma-werbung führen kann
der arzt bleibt sicher immer die erste anlaufstelle – allein, dass der arzt immer interessenneutral oder nur im interesse des patienten handelt, ist glaube ich eine mutige annahme …
und im internet gibt es viel gute, aber auch viel manipulierte oder gar schlechte / falsche gesundheitsinformationen .so sind einige der vermeintlich neutralenm oder von patienten stammmende gesundheits-sites zb indirekt pharma-finanziert. auch hier gilt es also mit einer gewissen vorsicht heranzugehen …
nun wie und welchen einfluß die werbung der pharmaindustrie auf kunden und die gesellschaft hat ist bekannt.
ich erinnere mich an die zeit als die ersten medis zu einer 3 er kombi verfügbar waren. damals das war so um 1996- 1998 hab ich ne menge us gay zeitschriften in die hände bekommen. das bild das die pharmaindustrie von hiv medis – den wirkungen auf hiv positive darstellte war das bild des jungen sportlich gestärkten äußerlich gesunden schwulen dem man eben mit hilfe der medis nicht anssah das er hiv + ist. vor den möglichkeiten der 3 er kombis war das bild ein anderes. abgezehrt, mager teilweise von kaposi gezeichnet . . . .
die deutschen medien haben diese art der präsentation sofort aufgegriffen. schlagzeilen – reportagen in div deutschen zeitschriften waren die folge „HV ist behandelbar“? ließen den schluß nahe das es mit HIV doch nicht so schlimm sei. schließlich . .es gibt da was . . . . und leider hat sich dies auch in den köpfen vieler schwuler – der gesellschaft festgesetzt.
ein anderer aspekt dieser „werbung“ war das viele herausgeber von gay zeitschriften unter druck gesetzt worden sind – das – wenn sie nicht die werbe kampagnene so schalten würden wie vorgegeben – man keine anzeigen an die zeitung vergeben würde. ihr druckt es so wie wir es wollen und dann werden wir weiterhin bei euch anzeigen schalten.
werbung – product placement findet auch noch auf einer anderen ebene statt. zig hersteller stellen die gleichen medis zu unterschiedlichen preisen her. der erfolg oder mißerfolg – gewinn oder verlust – richtet sich nach dem absatz. d.h. die ärzte die ein produkt – ein medikament eines unternehmen am meisten verkaufen beeinflussen so den gewinn eines unternehmens. gewährleistet wird dies u.a. durch eine rezeptsoftware die jeder arzt auf seinem computer hat. und die software kommt von den entsprechen pharmaunternehmen. der arzt der die software von dem untenehmen A hat wird die medikamente des unternehmens A verkaufen da bei der eingabe des medikaments – inhaltsstoff das medikament des unternehmens A an erster stelle erscheint. das dabei billigere medikamente anderer hertseller keine beachtung finden liegt auf der hand und ist gewollt.
@ Dennis:
schöne beispiele, wie weit schon jetzt werbung und der einfluß der pharmaindustrie reichen.
ich erinnere mich auch lebhaft des vor kraft strotzenden jungen mannes, der dank crxxxxx wieder berge besteigen konnte – wenn man der werbung des herstellers eines medikaments glauben wollte …
ich hab unter crxxxxxxxx 1997 für 7 monate in nem loch gesessen – landläufig unter dem namen depression bekannt – aus dem ich nur mit geburtshilfe einer psychotheraphie in einer psychosmotischen abteilung der habichtswald klinik in kassel und außergewöhnlich einfühlsamen – guter therapeuten herauskrabbeln konnte. das (die therapie) war übrigens das beste was mir passiert ist und hat mein leben völlig verändert bzw es war die initialzündung dazu . . .
insofern kann ich der pharmaeindustrie dankbar sein . . . . „die zwei seiten einer medaille“ 😉
@ Dennis:
es steht gar nicht in abred, dass es gute medikamente gibt – es geht darum, ob es werbung für medikamente geben sollte oder nicht.
crxxx ist auch nur in beispiel … hier: für pharma-werbung
@ulli
mein letzter kommentar war auch meine pers philosofische sichtweise zu dem thema – kein in abrede stellen ob es medi werbung geben soll oder nicht.
bzgl medi werbung
zur zeit geistert ein grauenvoller trend bzgl des HPV durch deutschlands schulen losgetreten von den pharmaherstellern die ein serum für den HPV in ihrem angebot haben.
„In den Medien ist zunehmend von humanen Papillomviren (HPV) als Auslöser bösartiger Tumorerkrankungen die Rede. Tatsächlich können einige dieser zumeist harmlosen Warzenviren unter bestimmten Bedingungen zur Tumorentstehung führen. Die meisten Menschen, die mit Papillomviren infiziert sind – fast jeder Erwachsene ist irgendwann damit in Kontakt gekommen – müssen jedoch keine Angst vor den Viren haben.“
http://www.krebsinformationsdienst.de/themen/risiken/hpv.php
fast 60 % aller frauen haben diesen virus – jährlich stereben an den folgen ca 1700. jedoch wird über deb HPV zur
zeit soviel ank und angst vebreitet das man meint es würde eine seuche herrschen die alle dahinrafft bzw dahinraffen könnte. in deutschen schulen sind vertreterinnen pharmareferentinnen unterwegs die in schulklassen von 15 – 16 jährigen mädchen über diesen „Virus „aufklären mit dem ergebnis das sich ganze schulklassen nach dem Aufklärungsuntericht“ mit dem vorhanden serum imfen lassen. süßer die kassen nie klingeln . . .
unnötig zu erwähnen das das serum – das impfen nicht ohne nebenwirkungen abgeht . . . .neuropathien sind nur eine davon. und die nebenwirkungen werden in der information nict thematisiert . . nur die folgen wenn man sich nicht impfen läßt.
Es geht vor allem darum, durch die Impfung Teenager vor einer HPV-Infektion schützen, die sexuell übertragen wird. Der neue Impfstoff ist in den USA nur für alle Mädchen und Frauen im Alter von 9 bis 26 Jahren zugelassen. In Europa hingegen kann es zusätzlich auch bei Jungen zwischen 9 bis 15 Jahren eingesetzt werden. Sinnvollerweise sollte die Impfung (3x) vor dem ersten Geschlechtsverkehr erfolgen. Daher wird In den USA die Impfung für die weiblichen US-Teenager im Alter von 11 bis 12 Jahren empfohlen. Die amerikanische Arzneimittelbehörde FDA hatte Gardasil auf diesem Hintergrund bereits Mitte 2006 zugelassen.
http://www.medknowledge.de/neu/med/jahr/2006/II-2006-21-gardasil.htm
soviel zu dem thema veantwortungsvolle consumer product information – genannt werbung
@ dennis:
stimmt – das thema hpv-impfung ist ein klasse beispiel für pharma-werbung … vor allem auch, da etwaige möfgliche risiken (bis hin zu todesfällen, die möglicherweise in zusammenhang mit der impfung stehen) gerne ’nicht so detailliert dargestellt‘ werden
ein beispiel mehr, dass informationen über medikamente in neutrale hände gehören …
@ ondamaris
Ulli, nach meinem Dafürhalten reichen gewisse medizinische Grundkenntnisse, um beurteilen zu können, ob mein Arzt mich einigermaßen neutral informiert und ohne präferenzen versorgt. Habe ich Zweifel, informiere ich mich anderweitig. Diese Informationen müssen nicht absolut neutral und erstklassig sein. Es genügt, wenn ich etwas habe, womit ich den Arzt konfrontieren kann. An seinen weiteren Verhalten sollte ich dann erkennen können, ob meine Interessen von ihm ausreichend gewahrt werden.
@ ondamaris:
Richtig Ulli, aber diese Leute werden sich auch nicht bei einer ’neutralen Stelle‘ informieren. Das doch immer das Grundproblem: Die breite Mehrheit lässt sich, egal bei welchem Thema, obwohl meistens Informationen mit einem bischen Mühe zu beschaffen sind, einlullen. Diejenigen, die etwas kritischer durchs Leben gehen, wissen sich auch ohne eigens dafür geschaffene Stellen zu informieren.
@ TheGayDissenter:
okay, ich kann mir gut vorstellen, dass das für dich zutrifft. allerdings gibt es auch menschen, die anders ticken … zb einfach zum arzt gehen und machen was der ihnen empfiehlt … und ich denke diesen menschen ist mit als information getarnter pharma-werbung sicherlich nicht geholfen (und dem gesundheitssystem an sich sicherlich auch nicht)
@ Dennis: Cxxxxxx zog mich auch nicht in die Höhe, sondern eher in „niedere“ Gefilde, da ich durch dieses Medikament mehr auf der Toilette saß, als woanders. Doch die Luis-Trenker-Idylle habe ich auch noch vor Augen 😉
@ GayDissenter: da muss ich dir recht geben. Man bräuchte sowas wie „Stiftung Medizintest“ o.ä., eine Organisation die Ansehen in dr Bevölkerung hat und die Medikamente prüft. Das machen zwar Waren- oder Ökötest auch, doch nicht in diesem Umfang wie es wünschenwert wäre,
lg Kalle
@TGD
Das ist wohl eines der Grundprobleme die du ansprichst. Die meisten Patienten sind nicht „mündig“ . D.h. Sie machen sich nicht die Mühe sich selbst zu Informieren sondern verlassen sich – vetrauen auf das was der Arzt ihnen sagt. Der Azrt wird vielfach von den Meisten immer noch als eine unfehlbare Instanz verstanden dem man blind zu ertrauen hat – weil “ der hat ja studiert, da muß er s ja wissen“ geschweige denn das sie Ihm zu widersprechen wagen. Und – nicht jeder Arzt verträgt “ Widerspruch“, verträgt ein Nein. Doch gerade diese aktive Mitarbeit des Patients ist es die einer gesunden – richtigen Behandlung förderlich ist.
@ TGD:
nun … als ich in der familie gleich 2 (unterschiedliche) fälle von krebs hatte, war ich froh, dass ich informationen über situation, therapien und aussichten fand, die industrie-neutral waren – von onkologie hab ich nämlich nicht viel ahnung, und neutrale infos waren für mich wie auch den jeweils betroffenen wichtig …
@ Kale:
„luis-trenker-idylle‘ ist gut ;-))
@ Dennis:
stimmt … und dafür sind neutrale informationen m.e. wichtig
@ulli
neutrale infos bekmmt man – sem cybespace und www sei s gedankt – im selbigen. wer suchet der findet. was das abwägen betrifft ob ein arzt
plakativismus on
gut ist oder nicht
natürlich wird hier die eigene kreativität gefordert. ich behaupte stocksteif das es für jeden möglch ist den arzt zu finden der für ihn stimmig ist – und mit der er klartext reden kann. wer selbstständig sein bier am kiosk kaufen und über die unterschiedlchsten sorten filosofieren kann, ist durchaus in der lage sich grundlagen – informationen über alles andere zu besorgen.
plakativismus off
auch mir wurde vor jahren ein tumor diagnoszoziert und ich hatte zu diesem zeitpunkt null ahnung von gar nix. der punkt ist imo das die meisten problemorientiert leben.
ich ziehe es mittlerweile vor lösungsorientiert – in der lösung zu leben . . . .
Übrigens: Ich sehe hier durchaus die Krankenversicherungsbranche gefordert. Vornehmlich die privaten Krankenversicherer. Denn die müssten daran interessiert sein, dass die Patienten informiert sind, sich von den Ärzten nicht alles aufschwatzen lassen, gleichzeitig aber alles erforderliche für ihre Gesundheit tun. Und ich denke mal, das hier geht ja schon in die richtige Richtung:
http://www.ruv.de/de/servicecenter/gesundheitsservice/index.jsp
http://pkv.ifap.de/
@ TheGayDissenter:
ja … sowohl gesetzliche als auch private krankenversicherer dürften hier sicherlich auch ein interesse haben, zb unnötige (werbebedingte) verschreibungen zu vermeiden.
ich vermute nur -so war es bisher- das interesse der versicherer ist eher ein interesse an kostensenkungen, weniger (hier) ein auch gesundheitspolitisches.
dennoch wären /sind sie eventuell hier ein verbündeter … wie sich auch in sich abzeichnenden stellungnahmne zeigen könnte