Apotheker gesteht bei Berliner Millionen-Betrug mit Aids-Medikamenten

Er steht wegen Millionen-Betrugs mit Aids-Medikamenten in Berlin vor Gericht. Nun legte der Apotheker ein Teil-Geständnis ab und räumte den Betrug ein.

Ja, er habe Rezepte über Aids-Medikamente bei Krankenkassen abgerechnet, ohne die Medikamente den Patienten ausgehändigt zu haben. Wie zuvor schon von seinem Verteidiger angekündigt, legte der Berliner Apotheker, dem Millionen-Betrug mit Aids-Medikamenten vorgeworfen wird, vor dem Berliner Landgericht ein Geständnis ab.

Allerdings anders als erwartet nur ein Teilgeständnis – er räumte den Betrug prinzipiell ein, allerdings sei die Höhe wesentlich geringer als im vorgeworfen werde. Die Staatsanwaltschaft wirft dem 66jährigen Apotheker vor, mit dem Betrug einen Schaden von annähernd elf Millionen Euro verursacht zu haben.

Einige der mit-angeklagte HIV-Positive hatten bereits Ende April ein Geständnis abgelegt und eingeräumt, dem Apotheker Rezepte gegeben zu haben, im Gegenzug erhielten sie keine Medikamente, sondern Bargeld in Höhe von 150 bis 500 Euro.

Das Gericht hatte dem Apotheker für den Fall eines Geständnisses eine Strafe zwischen sieben und neun Jahren Haft in Aussicht gestellt. Wegen der von ihm nur als wesentlich niedriger eingeräumten Schadenhöhe scheint diese Absprache derzeit gefährdet. Der Apotheker wird am heutigen 3. Mai 2011 erneut vor Gericht angehört. Mit dem Urteil wird Mitte Mai gerechnet.

Am 11. November 2010 wurden insgesamt acht Haftbefehle vollstreckt, gegen einen Berliner Apotheker sowie sieben weitere Personen. Zudem wurden zehn Wohnungen in Berlin, Fulda und Kiel durchsucht.Der 66-jährige Apotheker mit Sitz am Kurfürstendamm wird verdächtigt, zwischen 2007 und 2009 HIV-Medikamente mit gesetzlichen Krankenkassen abgerechnet zu haben, diese aber nicht den Patienten ausgehändigt zu haben.

Zahlreiche weitere Ermittlungsverfahren sollen noch laufen.

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weitere Informationen:
Apotheke adhoc 02.05.2011: Apotheker legt Teilgeständnis ab
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