Homophobe ohne Räume

Das ‚Christival‘ ist umstritten, nicht nur (aber besonders auch) wegen umstrittener und inzwischen abgesagter Inhalte von ‚Homo-Heilern‘.

Nun meldet die taz Nord / Bremen, dass der ‚Schlachthof‘ den Mietvertrag gekündigt hat – das trotz seiner umstrittenen auch evangelikalen Inhalte auch mit staatlichen Mitteln geförderte ‚Christival‘ muss sich einen neuen Platz für seine ‚Botschaften‘ suchen …

Im ‚Schlachthof‚ sollte ein Teil der ‚Christival‘-Veranstaltungen stattfinden.
Für die Kündigung seitens des Schlachthofs war laut taz insbesondere auch das umstrittene ‚Homo-Heiler‘-Seminar ausschlaggebend.

Männlich? Weiblich? Spielt keine Rolle – in SF

Innovative Wege bei Ausweis-Papieren geht San Francisco. Der Stadtrat hat beschlossen, eigene städtische Ausweispapiere auszugeben, die keinen Hinweis auf das Geschlecht enthalten.

Das San Francisco Board of Supervisors beschloss am 20. November 2007, eigene ID-Cards auszugeben. Dies ist bereits in vielen Städten der USA in Überlegung. Einer der Vorteile städtischer ID-Cards: sie können ggf. unabhängig vom legalen Status der Person ausgegeben werden (und sind damit auch Bestandteil der Debatten um illegale Immigration in die USA).

Auch in San Francisco lagen die Beweggründe für städtische ID-Crads anfangs überwiegend in aufenthaltsrechtlichen Fragen. Zudem war Anlass, dass Bemühungen um eine Reform der Einwanderungs-Gesetzgebung vorher gescheitert waren. Die Stadt wollte Einwohnern, die nicht in der Lage sind, legale staatliche Papiere zu erhalten, zumindest eine städtische Ausweis-Möglichkeit bieten.

Dann allerdings traten Transgender-Organisationen auf den Plan. Ihr Anliegen: auch die Situation transsexueller Menschen mit in Betracht zu ziehen. Eine Personenstands- Änderung ist in den USA zwar möglich, aber Zeit- und besonders Kosten-aufwändig.

Das Ergebnis der Debatten: ab nächstem Jahr wird San Francisco ein eigenes Ausweis-Papier einführen, das neben einem Foto der Person ausschließlich den Namen und das Geburtsdatum erwähnt, nicht jedoch das Geschlecht.

Trans-Männer und Trans-Frauen, Transgender- / Transsexuellen-Aktivisten feiern die neue Karte als Erfolg; endlich sei eine genderneutrale Ausweis-Möglichkeit vorhanden.
Das Gesetz über den geschlechtsneutralen städtischen Ausweis muss noch vom Bürgermeister der Stadt, Gavin Newsom, unterzeichnet werden.

[Quellen u.a. USAtoday, prinside, gay.com]

siehe auch
Transsexuell bei der Polizei – in Hessen nein, im Norden ja
Wann ist Mann ein Mann

Transsexuell bei der Polizei – in Hessen nein, im Norden ja

Kann ein Transsexueller, eine Transsexuelle Polizist/Polizistin werden? Diese Frage erregte erst jüngst nicht nur die Gemüter, sondern auch ein Frankfurter Gericht. Doch – was in Hessen unmöglich sein soll, scheint in Schleswig-Holstein durchaus möglich zu sein.

In Frankfurt klagte ein Transsexueller gegen die hessische Polizei, die ihm eine Einstellung verweigerte (siehe Bericht hier). Das Verwaltungsgericht Frankfurt entschied (Az. 9 E 5697/06) gegen ihn – der transsexuelle Mann sei nicht diskriminiert worden. Die hessische Polizei darf seine Einstellung wegen seiner Transsexualität verweigern.
Wann ist ein Mann ein Mann?‚ – diese Frage stellte sich schon vor Beginn des Prozesses in Hessen.

Doch diese Frage muss nicht immer gestellt werden, es scheint auch anders zu gehen – wie eine Leserin des Portals queer.de in ihrem Kommentar zu einem Bericht über das Frankfurter Urteil berichtet.

Sie sei in Schleswig-Holstein Polizeibeamtin – allerdings habe sie vor vielen Jahren ihren Dienst als Mann begonnen. Bei ihrer Transition vor zwei Jahren habe sie von Chefs, Kollegen und medizinischem Dienst viel Unterstützung erfahren, heute versehe sie ihren Dienst als Kriminalbeamtin. Aufgrund ihrer ungewöhnlichen Rolle erfahre sie keine besonderen Schwierigkeiten.

Svendura, so nennt sich die Leserin, berichtet darüber sogar auf ihrer eigenen Internetseite svendura.de.

Das Verhalten der hessischen Polizei, eh schon erstaunlich genug, erscheint angesichts der berichteten Erfahrungen aus Schleswig-Holstein umso fragwürdiger.
Und ein ‚bravo‘ der Polizeibeamtin in Schleswig-Holstein für ihre Courage und Offenheit!