Life Ball: 20 Jahre – mit Rekordergebnis zugunsten von Aids-Projekten

2,1 Millionen Euro – der Life Ball 2012 erzielte ein Rekord-Ergebnis. Die Mittel kommen Aids-Projekten zugute.

Der 20. Wiener Life Ball fand am 19. Mai 2012 unter dem Motto „Gegen die Flammen der Ignoranz“ statt. Dieser 20. Life Ball, an dem Prominente wie Antonio Banderas, Milla Jovovich, Bill Clinton, Naomi Campbell und Sean Penn teilnahmen, wurde von Ben Becker moderiert.
Auf dem Rathausplatz feierten an die 40.000 Menschen – der Life Ball ist das größte Event Europas gegen Aids.

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Die Presse: Europas größtes Charity-Event Jährlich neuer Spendenrekord
20 Minuten: Stars laufen am Wiener Life Ball auf
ÖGZ 21.05.2012: Benefizspektakel mit Mehrwert
ORF Wien 23.05.2012: Life Ball 2012 mit Rekordergebnis

Elton John verklagt säumigen Banker auf Zahlung hoher Spende

Popstar Elton John verklagt einen Banker auf Zahlung von umgerechnet über 800.000 Euro. Der Banker hatte eine Spende zugesagt, jedoch nie bezahlt.

Spencer L., ein in Dubai ansässiger Banker, besuchte im Juni 2010 einen Charity-Event von Elton John zugunsten dessen ‚Elton John Aids Foundation‘ (EJAF), den ‚White Tie and Tiara Ball‘ auf Johns Anwesen in Windsor. Dort bot er 700.000 britische Pfund für einen Tag mit dem britischen Sänger und dessen Lebenspartner David Furnish.

Elton John 2011 beim Tribeca Film Festival (Foto: David Shankbone)
Elton John 2011 beim Tribeca Film Festival (Foto: David Shankbone)

Der 40jährige Banker unterzeichnete dafür einen Vertrag, in dem er zusagte, der Stiftung den Betrag zu überweisen. Diese hat jedoch bisher keinerlei Zahlung erhalten. Der gemeinsame Tag beinhaltete u.a. Besuche einiger Projekte, die durch die ‚Elton John Aids Foundation‘ unterstützt werden.

Nach zahlreichen erfolglosen Versuchen, den Banker zu kontaktieren, wandte sich die Stiftung nun an die Gerichte, um ihre Forderung durchzusetzen.

L. ist Medienberichten zufolge Inhaber eines Investment-Beratungs-Unternehmens und im Nahen Osten tätig.

Die Elton John Aids Foundation unterstützt weltweit über 1.100 Projekte und ist in Großbritannien die mit Abstand bedeutendste Organisation bei der finanzielle Unterstützung von Aids-Projekten. Bisher hat sie über 40 Millionen britische Pfund an Spendenmitteln akquiriert.

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weitere Informationen:
Mirror 28.09.2011: Banker owes Elton John charity £700k after auction
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„Es waren wohl nicht nur gute Feen … “ – Ladi Di: eine Würdigung zum 50. Geburtstag

Lady Di

* 1. Juli 1961 Sandringham, † 31. August 1997 Paris

eine Würdigung von Bernd Aretz

Es waren wohl nicht nur gute Feen, die sich an der Wiege von Diana Spencer versammelten. Eine gescheiterte Ehe der Eltern, abgeschoben Sein in Internate begleiteten ihre Kindheit und Jugend. Die bösen Zauberinnen packten dann noch in die Wiege Essstörungen und Magersucht. Und ob die Fee besser war, die als Ausgleich bestimmte, „aber Prinzessin sollst Du werden“, darf bezweifelt werden. Diana hätte gewarnt sein können, ist doch die Märchenliteratur voll von bösen Königinnen und Schwiegermüttern. Aber wenigstens ließen die Erzählungen einen verliebten Prinzen erhoffen. Zu Recht, dumm nur, dass die Liebe sich nicht auf die Prinzessin sondern die scheinbar unerreichbare Geliebte bezog. Umgeben von schlechten Beratern wurde das junge Mädel mit dem ebenso unglücklichen Königssohn verkuppelt und wurde Her Royal Highness The Princess Charles Philip Arthur George, Princess of Wales & Countess of Chester, Duchess of Cornwall, Duchess of Rothesay, Countess of Carrick, Baroness of Renfrew, Lady of the Isles, Princess of Scotland. Nach ihrer Scheidung entfiel das königliche, aber Hoheit und Prinzessin blieb sie. Das Ausscheiden aus der Königsfamilie machte nach ihrem Undalltod noch einmal Ärger, weil zwar die Bestattung nach den schon ausgearbeiteten Plänen für die Beisetzung ihrer Schwiegergroßmutter Queen Elisabeth, The Queen Mother logistisch bewältigt werden konnte, das strenge Hofzeremoniell aber das Hissen einer Flagge auf Halbmast auf dem Palast verbot. Wären in dieser Frage nicht die Sitten gelockert worden, hätte darüber die Monarchie stürzen können.

Prinzessin Diana am 22. Mai 1987 bei der Eröffnung des Community Centers in Bristol (Foto: wikimedia / Rick)
Prinzessin Diana am 22. Mai 1987 bei der Eröffnung des Community Centers in Bristol (Foto: wikimedia / Rick)

Zig Millionen Einträge im Internet, Bücher und Filme, zeichnen viele Details ihres Lebensweges und Wirkens nach. Ihr Konterfei ist auf Tellern, Tassen, Dosen T-Shirts und einer Handtasche im Besitz des Deutschen Ledermuseums in Offenbach verewigt. Warum ein weiterer Beitrag zu Lady Di, die am 1. Juli 2011 Fünfzig geworden wäre?

Es gibt eine Facette ihrer Arbeit, die auf ondamaris interessiert und die beispielhaft ist. Von Mitgliedern des englischen Königshauses wird erwartet, dass sie sich aus Politik raushalten und ihr wohltätiges Wirken auf nicht anstößiges Engagement beschränken.

1987 regierte Margaret Thatcher. Englische Freunde beschreiben das soziale Klima als Eiszeit gegen die Hartz IV eine Wärmedecke sei. Die Prävention gegen HIV setzte auf Angst. Die Michael Stich Kindersargbilder erinnerten mich an die frühen Grabsteinbilder der englischen Kampagnen. Die homosexuellen Männer wurden als Motor der Seuche ausgemacht. 1988 wurde Section 28 in den Local Government Act eingefügt. Er verbot öffentlichen Stellen oder öffentlich geförderten Stellen für Homosexualität zu werben. Das galt auch für Schulen, Erziehungsberatungstellen etc. Es war letztlich eine Aufforderung, mindestens aber Rechtfertigung Schwule zu diskriminieren. Es hat zwar nur ein einziges Gerichtsverfahren aus dieser Vorschrift im Jahre 2000 gegeben, als das Christian Intitute vergeblich versuchte, die Stadt Glasgow an der Beteiligung an einem Aids Charity Event zu hindern, weil es die Homosexualität bewerbe, aber diese Bestimmung hat nachhaltig das Klima in England beieinflusst.

Am 9. April 1987 besuchte The Princess of Wales die neueröffnete Broderip Station, Englands erste Aids Station am Middlesex Hospital, London. Den Fernsehnachrichten hoben hervor, dass sie keine Handschuhe trug und dass sie neun Aidskranken die Hand geschüttelt hat. Dietmar Bolle, einer der Mitorganisatoren der 5. internationalen Positivenkonferenz 1991 in London war damals Krankenpfleger auf der Station und erzählte mir hinterher, er habe leider während des königlichen Besuches keinen Dienst gehabt. Aber die schwulen Patienten hätten berichtet, dass sie Händchen haltend auf den Betten sitzend Trost gespendet habe. Dieser Besuch und die Positionierung der Prinzessin hätten das Klima verändert. Er wertete dies auch als einen Mosaikstein für die Bereitschaft der Westminster Abbey 1991 einen ungewöhnlichen Gottesdienst anläßlich der Konferenz zu zelebrieren.

Die Königin der Herzen ist dem Thema treu geblieben und hat Schirmherrschaften übernommen, Kongresse eröffnet, Einrichtungen besucht, mit Betroffenen gesprochen. Das reihte sich ein in ihr weiteres soziales Engagement, in dem sie zum Thema Essstörungen auch ihre eigenen Erfahrungen öffentlich einbrachte, sich gegen Landminen engagierte, als diese noch nicht international geächtet waren. Kurz, sie hat jede Möglichkeit genutzt, randständige Themen aufzugreifen, sie mit Ihrer Person zu verknüpfen und ohne dies ausdrücklich zu benennen durch ihr Handeln Stellung in gesellschaftspolitischen Konflikten zu beziehen.

Ihr ist häufig vorgeworfen worden, sie sei verschwendungssüchtig, investiere gar zu viel in Kleidung. Einspruch, Euer Ehren! Dadurch, dass sie von ihr öffentlich getragen wurde, wurden sie nach dem Grundprinzip der katholischen Berührungsreliquien veredelt und erzielten auf Auktionen zu wohltätigen Zwecken Höchstpreise.

Man hätte ihr schon gewünscht, dass sie ihren fünfzigsten Geburtstag im Kreise befreundeter Künstlerinnen und Künstler, heterosexuellen, schwulen und lesbischen hätte feiern und sich auf das zukünftige Leben einer Oma vorbereiten können.

Sex and crime, einmal anders!

Heute schreibe ich einen ganz persönlichen Kommentar

Am 10. Juni findet in Zürich die dritte Artist Charity Night statt. Was als größte AIDS Charity der Schweiz gepriesen wird.

Ein kurzer Rückblick: an der ersten Artist Charity Night im 2009 waren wir als Vertreter von Lhive geladene Gäste. Wir hatten versucht mit den Veranstaltern im Vorfeld und am Event selbst in Kontakt zu treten, mit dem Ziel, dass Menschen mit HIV/AIDS einen Beitrag an dem Event leisten könnten.
Hier ein kurzes Video im Blick zur ersten Charity Night im 2009 : http://www.blick.ch/people/schweiz/artis-charity-2009-123446

Unser Wunsch wurde zwar lächelnd entgegengenommen, aber es war anscheinend uninteressant, denn es kam zu keiner Veränderung und im Jahr 2010 verzichteten wir darauf, schon nur daran zu denken, teilzunehmen!
Unterdessen hatten auch wir verstanden, dass die Veranstaltung auf Primär-Prävention abzielt und Solidarität nur etwas mit dem Portefeuille zu tun hat.

Nun folgt also Veranstaltung Nummer drei. Motto, Covergirl und Botschaft scheinen ein wunderbares Beispiel von Prävention als Motor für Diskriminierung zu sein.

Aber macht Euch selbst ein Bild:
„Das Motto “GALACTIKA” entsteht aus dem Gedanken der “Liebes-Botschaft” und ist angelehnt an den Film Barbarella.
Barbarella ist Astronavigatrice und der Gruß vom Erdpräsidenten zu ihr und retour ist:

Sieg der Liebe
Mit diesem Motto wollen wir den “Sieg der Liebe” vermitteln. Es geht darum zu vermitteln, dass Liebe auch Respekt bedeutet.
Respekt, indem man seinen Lebens- und/oder Liebespartner und sich selbst schützt.
Zudem ist das Thema total sexy und stylisch. Ideal für eine super Party.“
zu sehen hier auf diesem Plakat der Veranstaltung: http://www.artistcharitynight.ch/basic/key_2011.jpg

Ich bin geneigt zu sagen:“ Aha^^“ .
Doch nach einem tiefem Atemzug folgt, was folgen muss:
Sonst geht’s noch? Was ist das? Ein bewaffnetes Sexobjekt? Super. Gratulation an die Macher. Also liebe Heten, bewaffnet euch im Namen der Liebe gegen diese grauenhaften Viren ( oder sollte ich sagen Virenträger?). Vom Frauenbild ganz zu schweigen, ich glaube es versteht sich von selbst, dass dies nicht dem meinem entspricht!

Ja, richtig, ich koche vor Wut und hätte ungemein Lust, den Anlass als intergalaktische Virenschleuder zu besuchen. ( Als ob ich welche zum verschleudern hätte, im Zeitalter der Nicht-Nachweisbarkeit … )

Übrigens: der Erlös kommt zu 60% dem lighthouse zu gute. Aber dazu gerne ein andernmal.

Summa summarum habe ich den Eindruck: eine Glitzer-Glimmer Veranstaltung für HIV-Negative, um nebst fun, ein bisschen schlechtes Gewissen zu beruhigen und Geld dafür locker zu machen, um unter sich zu bleiben und Menschen mit HIV/AIDS zu diskriminieren. Ganz einfach: Sex and crime, einmal anders!

Elizabeth Taylor gestorben (akt.)

Die us-amerikanisch – britische Filmschauspielerin Elizabeth Taylor ist am 23. März 2011 in Los Angeles gestorben. Taylor engagierte sich umfassend auch gesellschaftlich und politisch, besonders bekannt wurde ihr Aids-Engagement.

Nach langer Krankheit ist die in London geborene Schauspielerin Elizabeth Taylor am 23. März 2011 im Alter von 79 Jahren in Los Angeles gestorben. Aufgrund eines Herzfehlers hatte sie sich bereits seit mehreren Wochen in einem Krankenhaus aufgehalten. Taylor spielte in nahezu 50 Filmen und erhielt drei Oscars, zwei für ihre Filme „Telefon Butterfield 8“ (1961) und „Wer hat Angst vor Virginia Woolf?“ (1967) sowie einen Ehren-Oscar 1993 für ihre humanitären Verdienste, insbesondere auch ihr Engagement für die Aids-Hilfe.

Elizabeth Taylor 1981 (Foto: wikimedia commons / Alan light)
Elizabeth Taylor 1981 (Foto: wikimedia commons / Alan light)

Anfang der 1980er Jahre, ganz zu Beginn der Aids-Epidemie, war Elizabeth Taylor die erste Prominente, die ihren Status dazu  nutzte, um auf die Situation der an Aids Erkrankten aufmerksam zu machen. Taylor war Vorsitzende einer der ersten großen Aids-Benefiz-Veranstaltungen der USA, des „Commitment of Life“ 1985.

Elizabeth Taylor war ebenfalls 1985 – nach dem Tod ihres Schauspiel-Kollegen und Freundes Rock Hudson an den Folgen von Aids – gemeinsam mit Dr. Mathilde Krim und einigen wenigen weiteren Ärzten und Wissenschaftlern beteiligt an der Gründung der „American Foundation for AIDS Research“ (AmfAR), die sie immer wieder unterstützte. Zudem gründete sie 1991 die „Elizabeth Taylor AIDS Foundation“ (ETAF).

Schätzungen zufolge soll Elizabeth Taylor allein bis 1999 Spenden in Höhe von über 50 100 Millionen US-$ für den Kampf gegen Aids eingeworben haben (1).

Christophe Martet erinnert sich in einem Nachruf auf Elizabeth Taylor an ihr Auftreten bei der Welt-Aids-Konferenz in Vancouver 1996:

„Die Dreier-Kombinationstherapie wurde gerade eingeführt. Die kanadische Regierung weigerte sich damals, diese bereit zu stellen. Taylor kommentierte dies, in der Intonation der ‚Katze auf dem heißen Blechdach‘, unter dem Applaus des Publikums mit den Worten „Ehrlich gesagt hatte ich besseres erwartet von einem reichen Industriestaat“.

Michel Sidibé, Generaldirektor von UNAIDS, bezeichnete Elizabeth Taylor in einer Presseerklärung anläßlich ihres Todes als „erste Aids-Aktivistin“:

„Elizabeth Taylor was one of the first AIDS activists and one of the first celebrities to use her influence and public persona to help educate people about HIV and remove the fear and stigma surrounding the disease.“

Elizabeth Taylor selbst begründete ihr Engagement gegen Aids früh – in Zeiten einer ignoranten Haltung gegenüber Aids durch die US-Politik unter Ronald Reagan – mit folgenden Worten:

„I have to show up because it galvanizes people. [They] know . . . I’m not there to sell or gain anything. I’m there for the same reason they are: to get something done.“

The industry knew homosexuals were being hit hard, but instead of extending a loving hand and saying, ‘You helped me get to where I am today, without you I wouldn’t have made it,’ they turned their backs. … I remember complaining, ‘Why isn’t anybody doing anything? Why isn’t anyone raising money?’ … And it struck me like lightning: ‘Wait a second, I’m not doing anything.’”

Dann wurde sie aktiv.

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Elizabeth Taylor Aids Foundation
American Foundation for Aids Research

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POZ November 1997: Elizabeth Taylor Tells the Truth
DAH-Blog 24.03.2011: Saint Elizabeth
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(1) Von 50 Millionen US-Dollar sprechen die englischsprachigen Wikipedia sowie Websters online Dictionary. Die New York Times nennt in ihrem Nachruf vom 23.3.2011 die Summe von über 100 Millionen Dollar.

Solidays – 3 Tage Festival gegen Aids

An diesem Wochenende finden in Paris die ‚Solidays‘ statt – ein dreitägiges Festival mit über 200 Künstlern, die sich gegen Aids und für Menschen mit HIV engagieren.

Paris Longchamps, 25. bis 27. Juni 2010 – drei Tage, 200 Künstler, über 80 Konzerte, über 200.000 erwartete Zuschauer. In Paris findet an diesem Wochenende ein Aids-Benefiz der besonderen Art statt, „für das Leben und für die Solidarität“.

Es soll wieder eine „erogene Zone der Solidarität“ werden, wie die Veranstalter das Konzert 2008 bezeichneten. 160.000 Zuschauer wohnten dem dreitägigen Spektakel damals bei.

Die ‚Solidays‘ wollen der finanziellen Krise zahlreicher Aids-Organisationen begegnen – in Frankreich reduzieren zahlreiche Kommunen und Departements ihre Unterstützung für Aids-Organisationen.

Solidays (Screenshot)
Solidays (Screenshot)

Die ‚Solidays‘ finden 2010 bereits zum zwölften Mal statt. Ins Leben gerufen wurden sie von der Organisation ‚Solidarité Sida‘ (Aids-Solidarität).

Seit ihrer Gründung konnten die ‚Solidays‘ bisher insgesamt 10,6 Millionen Euro erwirtschaften, die für HIV-Prävention sowie für die Unterstützung HIV-Positiver eingesetzt werden.

weitere Informationen:
solidays
Solidarité Sida
Tetu 24.06.2010: Solidays 2010: record d’affluence en vue pour le festival contre le sida
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