Milleniums-Ziele: zwiespältige Bilanz

Sie sollten der große Wurf der Entwicklungspolitik sein: die zur Jahrtausendwende verkündeten Millenniumsziele. Bis zum Jahr 2015 wollen die Vereinten Nationen unter anderem den Hunger besiegen und die HIV-Epidemie stoppen. Die gerade vorgestellte Zwischenbilanz ist zwiespältig – und Deutschland besonders geizig Im Jahr 2000 treffen sich die Staatschefs aus 189 Ländern in New York und versprechen, die Welt besser zu machen. Deadline: 2015. Bis dahin sollen acht ehrgeizige „Millenniumsziele“ erreicht sein. Eines davon: Der endgültige Stopp der HIVEpidemie und wirkungsvolle Medikamente für alle HIV-Positiven – auch in den Entwicklungsländern.

Am 23. Juni 2010 stellen die Vereinten Nationen die Zwischenbilanz vor. Sie fällt zwiespältig aus. Zwar wurde viel erreicht, die Weltgemeinschaft ist auf einem guten Weg. Doch ausgerechnet jetzt macht die Finanz- und Wirtschaftskrise die reichsten Länder noch knauseriger.

Zwar haben die G8-Staaten im Jahr 2005 beschlossen, ihre Hilfe für die ärmsten Länder zu verdoppeln. Von den bis 2010 versprochenen 50 Milliarden Euro zur Armutsbekämpfung sind bis heute aber nur 30 Milliarden geflossen. Klammheimlich ließen die führenden Wirtschaftsnationen die ausstehenden Milliarden unter den Tisch fallen.

Jonglieren statt helfen
Das hindert sie nicht daran, mit dem wenigen Geld beifallheischend herumzujonglieren. Ein Beispiel: Die gerade auf dem G8-Gipfel im kanadischen Huntsville versprochenen fünf Milliarden US-Dollar für den Kampf gegen Kinder- und Müttersterblichkeit.

Auch die Bundesregierung will für dieses neue Ziel über die nächsten vier Jahre insgesamt 500 Millionen Euro bereitstellen. Das ist weit weniger als es der deutschen Wirtschaftsleistung entspricht. Trotzdem wird nur ein Teil der Gelder zusätzlich fließen – der Rest wird im Entwicklungshilfehaushalt umgeschichtet.

Kaum zu erreichen ist auch das Versprechen, bis 2010 allen HIV-Positiven Zugang zu Behandlung, Prävention und Versorgung zu ermöglichen – trotz anfänglicher Erfolge. Immerhin erhalten nun 42 Prozent der HIV-Positiven weltweit die wirkungsvollen antiretroviralen Medikamente.

Laut Schätzungen wurden so drei Millionen Menschenleben gerettet. Ein weiterer Vorteil: Durch eine erfolgreiche Behandlung sinkt auch das Ansteckungsrisiko.

Die Schattenseite: Rund 60 Prozent der HIV-Positiven warten noch immer auf eine wirkungsvolle und verträgliche Behandlung. Und täglich kommen weitere Menschen hinzu.

Entscheidung im Herbst
Wie wichtig die Bundesregierung den Kampf gegen HIV und Aids tatsächlich nimmt, wird sich spätestens im Herbst zeigen. Denn dann stehen zwei wichtige internationale Konferenzen an. Ende September tritt der Millenniumsziel-Gipfel der UN zusammen, um die 189 Staaten an ihre vollmundigen Zusagen aus dem Jahr 2000 zu erinnern. Und daran, dass sie in fünf Jahren fällig sind.

Zwei Wochen später ringen die Regierungsvertreter ein weiteres Mal mit den Hilfsorganisationen: Dann geht es darum, den Globalen Fonds zur Bekämpfung von Aids, Tuberkulose und Malaria (GFATM) wieder aufzufüllen. Der Globale Fonds hat sich seit seiner Gründung 2001 als äußerst erfolgreich bei der Etablierung von Präventions- und Behandlungsprogrammen für diese drei Krankheiten erwiesen.

Genauso wichtig: eine vernünftige Aufklärungspolitik zum Thema HIV und Aids. So schätzt die Global Campaign for Education in einer Studie aus dem Jahre 2004, dass eine grundlegende Schuldbildung – ein weiteres Millenniumsziel – pro Jahr rund 700.000 Ansteckungen mit HIV vermeiden würde. Ein wichtiges Argument für einen Ausbau der HIV-Prävention: Sie ist weit günstiger zu haben als die nachsorgende Behandlung von HIV-Infektionen.

Eine mäßige Erhöhung der Entwicklungshilfeleistungen an dieser Stelle würde die Lage in den am meisten von HIV und Aids betroffenen Ländern enorm verbessern. Leider erfüllt die Bundesregierung nicht einmal die internationale Minimal-Verpflichtung.

Eigentlich sollten im Bilanzjahr 2010 wenigstens 0,51 Prozent des Bruttonationaleinkommens (BNE) in die Entwicklungshilfe fließen. Davon ist Deutschland weit entfernt – ganz zu schweigen von dem vor mehr als 40 Jahren vereinbarten OECD-Ziel von 0,7 Prozent.

(Pressemitteilung der DAH)

Harm Reduction – Erfolgs-Konzept der Aids-Politik

Was ist Harm Reduction?

Harm Reduction ist derzeit der vielversprechendste Ansatz in der Arbeit mit DrogengebraucherInnen. Die Internationale Aids-Konferenz in Wien (18.-23. Juli) widmet ihm einen eigenen Thementag. DAH-Referent Dirk Schäffer erklärt, warum die Einführung von Harm Reduktion Angeboten unbedingt notwendig war und das bis dahin sehr eindimensionale Hilfesystem verbesserte.

Herr Schäffer, in der Drogenhilfe hört man oft den Begriff Harm Reduction? Was ist das?
Auf Deutsch bedeutet Harm Reduction „Schadensminderung“. Ein klassisches Beispiel für ein solches Angebot ist der Spritzentausch. Bis 1992 war die Abgabe von Spritzen und Nadeln für den Drogenkonsum ein Straftatbestand. Die Deutsche AIDS-Hilfe hat mit ihrer Arbeit maßgeblich dazu beigetragen, dass das heute legal ist. Heute erhalten Drogenkonsumenten in Aids- und Drogenhilfen, in Apotheken sowie an Automaten steriles Zubehör. Ein wichtiger Schritt zur Vermeidung von HIV!

Was steckt hinter diesem Ansatz?
Entscheidend dabei ist: Es geht primär nicht um Abstinenz, sondern darum, unmittelbare gesundheitliche Schäden für Drogenkonsumenten zu reduzieren und ihr Überleben zu sichern.

Gleichzeitig erleichtert es den Konsum. Verleitet das Konzept nicht dazu, Drogen mal auszuprobieren?
Den Vorwurf hören wir häufig, aber er trifft nicht zu. Solche Angebote richten sich nicht an Personen die keine Drogenerfahrung haben und werden von solchen auch nicht wahrgenommen. Zielgruppe von Harm Reduction sind Menschen mit Drogenerfahrung, die zum Konsum entschlossen sind,– aus welchen Gründen auch immer.

Wie ist man auf die Idee „Harm Reduction“ gekommen?
Man musste einfach feststellen, dass die damaligen Angebote der Drogenhilfe wie Entzug oder Abstinenztherapien nur eine geringe Reichweite hatten. Und die Erfolge waren sehr überschaubar. Studien zeigen, dass bei solchen Programmen nur etwa 10 bis 15 Prozent der Teilnehmenden dauerhaft abstinent bleiben. Der weitaus größere Teil konsumiert danach wieder.

Eine schlechte Quote. Was ist noch neu an diesem Konzept?
Harm Reduction verpflichtet zu einem respektvollen Umgang mit Drogenkonsumenten und verzichtet auf alle Appelle zur sofortigen Verhaltsänderung. Darüber hinaus werden an die Inanspruchnahme solcher Angebote keine Vorbedingungen geknüpft. Harm Reduction Angebote sind also „niedrigschwellig“ Wir akzeptieren es, wenn jemand psychoaktive Stoffe nimmt, und nehmen ihn so an, wie er ist. Anders kann die Arbeit mit Drogen gebrauchenden Menschen gar nicht funktionieren.

Warum ist das so wichtig?
Wie bei allen anderen Gesundheitsproblemen gilt: Wer helfen will, darf nicht nur auf die Defizite der Menschen fokussieren, sondern sollte auch ihre Ressourcen und Fähigkeiten im Blick haben. Auch in einer schwierigen Lage hat jeder Mensch noch viele Kompetenzen, die ihm weiterhelfen können. Diese wollen wir stärken und so den gesundheitlichen Schaden gering halten.

Sie stellen diesen Ansatz auch auf der Internationalen Aidskonferenz in Wien vor. Ist Harm Reduction dort noch umstritten?
Nein, der Siegeszug von Harm Reduction ist nicht mehr aufzuhalten. Die meisten Staaten haben das Konzept inzwischen in ihre Drogenpolitik aufgenommen. Auch konservative Regierungen erkennen inzwischen, dass sie nur so die Ausbreitung von HIV stoppen können.

Was erwarten Sie von der Konferenz in Wien?
Unser Ziel ist es, dem Harm-Reduction-Ansatz auch in Osteuropa zum Durchbruch zu verhelfen. In Russland zum Beispiel wird Spritzentausch bisher nur durch internationale Projekte durchgeführt, die Regierung hat die Strategie bis heute nicht übernommen. Selbst die weltweit erfolgreiche Substitutionsbehandlung ist dort illegal. Dabei wäre auch das eine sehr wirkungsvolle Maßnahme der Schadensminderung.

Welche Botschaft wollen Sie dort verbreiten?
Auch Menschen, die Drogen gebrauchen, können Verantwortung übernehmen! Das deutsche Netzwerk JES ist ein gutes Beispiel, das es so nirgendwo sonst gibt: Hier unterstützen sich Drogenkonsumierende, Substituierte und Ehemalige gegenseitig. Damit Selbsthilfe funktioniert, braucht sie Akzeptanz, Einbeziehung und Wertschätzung. Eine Prävention die von oben und außen aufgesetzt wird, kann nicht wirken. Auch Menschen, die Drogen gebrauchen, wollen sich nicht fernsteuern lassen, sondern selbst entscheiden – auch darüber, was und wann sie konsumieren.

(Pressemitteilung der DAH)

Welt-Aids-Konferenz Wien: Kurz-Berichte 19.07.2010 (akt.2)

In Wien findet vom 18. bis 23. Juli 2010 die XVIII. Welt-Aids-Konferenz statt. Im Folgenden Kurzberichte über einige wichtige Themen, die auf der Konferenz behandelt wurden. Diese Übersicht wird im Verlauf der Konferenz fortlaufend aktualisiert.

Kriminalisierung der HIV-Infektion: Europa und USA an trauriger Spitzen-Position

Weltweit wurden bisher mindestens 600 Menschen deswegen verurteilt, weil sie HIV übertrugen oder andere Personen dem Virus aussetzten. Die bei weitem meisten Verurteilungen seien in Nordamerika und Europa erfolgt, wurde über einen ‚global criminalisation scan‘ von GNP+ (Global Network of People Living with HIV) berichtet.
Die Vortragende, Moono Nyambe, betonte, Norwegen und Schweden seien weltweit ‚führend‘, wenn man die Anzahl der Verurteilungen in Relation setze zur Zahl der Menschen mit HIV, die im jeweiligen Land leben.

GNP+: Global Criminalisation Scan
aidsmap 19.07.2010: North America and Western Europe lead the world in criminalising HIV transmission and exposure

Heilung von HIV muss Priorität werden

Eine Heilung von HIV sei wissenschaftlich machbar und zudem zunehmend notwendig, betonte Sharon Lewin von der Monash University in Melbourne.
Auch wenn die antiretrovirale Therapie zunehmend erfolgreich sei, die chronischen Entzündungsprozesse trügen dazu bei, dass auch erfolgreich therapierte HIV-Positive an Erkrankungen wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen leiden und stürben. Zudem sei antiretrovirale Therapie nicht bei jedem Patienten eine machbare Langzeit-Lösung.
Auf einer Vor-Konferenz hatte Dr. Gero Hütter erneut über die ‚Heilung‘ des so genannten ‚Berlin Patient‘ berichtet. Die zeige, dass Ansätze der Heilung machbar seien.
Die Deutsche Aids-Hilfe kommt in Sachen ‚Berlin Patient‘ zu dem Fazit „Das Verfahren ist nicht allgemein auf andere HIV-Positive übertragbar. Dazu ist die Therapie zu gefährlich und nebenwirkungsreich. Aber in der Charité scheint die erste Heilung eines HIV-Patienten gelungen zu sein.“
Medizin-Nobelpreisträgerin Francois Barré-Sinoussi hingegen skeptisch, hält das völlige Entfernen von HIV aus dem Körper eines Infizierten für “sehr schwer bis unmöglich“.

aidsmap 19.07.2010: Cure for HIV infection must now be major scientific priority, Vienna AIDS conference hears
vienna.at 18.07.2010: HIV- Entdeckerin: Heilung eher unmöglich
ondamaris 03.06.2010: Auszeichnung für Berliner Arzt – für “erste funktionale Heilung von HIV/Aids”
POZ 19.07.2010: Strategies for a Cure Reviewed in Vienna
blog.aids2010 21.07.2010: Towards a Cure: HIV Reservoirs and Strategies to Control Them
DAH 29.07.2010: Was macht eigentlich … der „HIV-Geheilte“?

Schroffe Einstellungen Treiber der HIV-Epidemie in Ost-Europa

Eine ‚Untergrund-HIV-Epidemie‘ nehme in Ost-Europa und Zentral-Asien inzwischen ein beängstigendes Ausmaß ein, betonte UNICEF. Drogengebrauch, risikoreicher Sex und gravierende soziale Stigmatisierung seien die Haupt-Gründe. Die Verantwortlichen im Sozial- und Gesundheitsbereich in zahlreichen Staaten unternähmen kaum etwas für junge Menschen, stattdessen seien diese Kriminalisierung und Strafverfolgung ausgesetzt, selbst wenn sie sich um HIV- und Präventions-Informationen bemühen.

UNICEF 19.07.2010: Young of Central Asia and Eastern Europe suffering Blame and Banishment
Aids Treatment News 19.07.2010: Harsh attitudes fuel Eastern Europe HIV epidemic
SpON 19.07.2010: Unicef-Studie: Osteuropa droht Aids-Epidemie
UNICEF 19.03.2010: HIV-positive Kinder und Jugendliche ausgegrenzt und diskriminiert
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Clinton: neue und effizientere Finanzierung des Kampfes gegen Aids (akt.)

Der frühere US-Präsident Bill Clinton will für die Finanzierung des Kampfes gegen Aids neue Finanzierungsmodelle finden. Auch eine große Anzahl kleiner privater Spenden könne zur Lösung des Problems beitragen.

Die internationale Finanzkrise darf keine Ausrede dafür sein, dass die Finanzierung einer wirksamen Aids-Bekämpfung in Gefahr gerät. Dies betonte der frühere US-Präsident Bill Clinton am 19. Juli in Wien. Clinton sprach auf einer Plenarsitzung der XVIII. Internationalen Welt-Aids-Konferenz.

Bill Clinton XVIII. Welt-Aids-Konferenz
Bill Clinton Plenar-Rede auf der XVIII. Welt-Aids-Konferenz in Wien, 19.07.2010 (Foto: Carsten Schatz)

Jeder habe ein recht auf ein funktionierendes und vor allem zugängliches Gesundheitssystem, betonte Clinton. Dieses Recht sei jedoch für viele Menschen weltweit nur Theorie. Dies gelte es dringend zu ändern.

Angesichts der sich abzeichnenden Finanzierungskrise des Kampfes gegen Aids überlegte Clinton, ob nicht „viele kleine Spenden von einer großen Anzahl Menschen“ auch ein Weg sein könnten, einen Teil der erforderlichen Mittel aufzubringen. Dieser Weg der Mikro-Spenden hatte sich z.B. im Wahlkampf des heutigen US-Präsidenten Obama als potentiell sehr wirkungsvoll gezeigt.

Former U.S. President Bill Clinton, William J. Clinton Foundation, United States. ©IAS/Marcus Rose/Workers' Photos
Former U.S. President Bill Clinton, William J. Clinton Foundation, United States. ©IAS/Marcus Rose/Workers' Photos

Auch seine eigene Organisation („Clinton Health Access Initiative“, CHAI) profitiere zunehmend auch von kleinen Spenden. Dies gelte es nun auszubauen. Viele Bürger seien bereit, Geld zu geben, wenn sie nur wüssten, wofür es verwendet werde. Wirkungsvoll seinen auch niedrige Aufschläge auf Eintrittspreise zu Massenveranstaltungen oder auf Flugtickets.

Allerdings sei es auch wichtig, die eigenen Kosten der Organisationen zu überprüfen. „Jeder Dollar, den wir verschwenden, riskiert, ein Leben“, mahnte Clinton. Er erinnerte sich an ein Treffen mit Bill Gates. Dabei hätte sich gezeigt, dass dessen ‚Bill and Melinda Gates Foundation‘ durchaus Möglichkeiten der Kostensenkung habe. Um einen guten Ruf zu wahren und das moralische Standing zu haben, auch Regierungen zu mehr finanzieller Unterstützung aufzufordern, sollten Aids-Organisationen darauf achten, „ihren Job schneller, besser und kostengünstiger“ zu machen.

“Broken Promises Kill” (Gebrochene Versprechen töten) – unter diesem Motto hatten Aids-Aktivisten bei der Eröffnung der Welt-Aids-Konferenz Wien protestiert und auf eine drohende Finanzierungs-Krise der weltweiten Aids-Bekämpfung hingewiesen.

Danke an Carsten Schatz für das Foto!

weitere Informationen:
Clinton Foundation
Clinton Health Access Initiative (CHAI)
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Yagg 19.07.2010: Vienne 2010: Bill Clinton, ambassadeur de la lutte contre le sida… et du modèle américain

Welt-Aids-Konferenz: UNAIDS fordert ‚Therapie 2.0‘

‚Null Neu-Infektionen, Null Diskriminierung, Null Aids-verursachte Tote‘ – dies ist das neuen Aids-Strategie der Vereinten Nationen. Um sie zu erreichen, fordert UNAIDS-Generaldirektor Michel Sidibé einen neuen Ansatz: ‚Therapie 2.0‘.

Zehn Millionen Tote könnten bis 2025 vermieden werden,und über eine Million neue HIV-Infektionen verhindert werden, wenn die Staaten weltweit mit einem unverstellten Blick auf die Behandlung der HIV-Infektion reagierten. Dies betonte UNAIDS-Generaldirektor Michel Sidibé während seiner Rede zur Eröffnung der XVIII. Welt-Aids-Konferenz in Wien am 18. Juli 2010.

Michel Sidibe bei Aids 2010 (Foto: UNAIDS)

UNAIDS fordere aus diesem Grund eine vereinfachte Therapie gegen HIV. Unter dem Schlagwort ‚Therapie 2.0‘ (Treatment 2.0) formulierte UNAIDS in einem neuen Report, der anlässlich der Konferenz vorgestellt wurde, einen neuen Ansatz. Ziel ist es dabei, die Behandlung der HIV-Infektion drastisch zu vereinfachen und den Zugang zu lebensrettenden Medikamenten deutlich zu verbessern.

Hierzu gehörten Anstrengungen in der Medikamenten-Entwicklung wie auch in der Preispolitik, die Frage wie Medikamente in der Prävention genutzt werden könnten, die Verbesserung der Gesundheitsversorgung wie auch der HIV-Testung, sowie die verstärkte Einbeziehung von Menschen aus den Communities – auch um den Bedarf an hochqualifizierten Ärzten und Laboren reduzieren zu können.

UN-Generalsekretär Ban-Ki Moon begrüßte die Teilenehmer in einer Video-Botschaft. Darin stellte der die neue Aids-Strategie der UN vor: ‚Null Neu-Infektionen, Null Diskriminierung, Null Aids-verursachte Tote‘.

Über 20.000 Delegierte nehmen an der Konferenz teil.

weitere Informationen:
Michel Sidibé, Generaldirektor UNAIDS, Eröffnungsrede bei der XVIII. International Aids Conference, Wien 18.07.2010 (pdf)
UNAIDS report: Treatment 2.0 – Is this the future of treatment? (pdf)
UNAIDS 13.07.2010: Ten million deaths and 1 million new HIV infections could be averted if countries meet HIV treatment targets
aidsmap 13.07.2010: UNAIDS calls for radical simplification of treatment to support HIV prevention
DAH 20.07.2010: Therapie 2.0
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Sicher im Sexgeschäft

Ein vergleichsweise kleiner Teil der HIV-positiven Menschen in Deutschland sind Frauen. Damit das auch in Zukunft so bleibt, geht die Deutsche AIDS-Hilfe bald auch ins Bordell. Warum das viel bringt, erklärt DAH-Frauenreferentin Marianne Rademacher.

Frau Rademacher, in Deutschland entfallen nur 16 Prozent der HIV-Neudiagnosen auf Frauen – warum gibt es bei der Deutschen AIDS-Hilfe trotzdem ein eigenes Referat für sie?
Das ist die Gretchenfrage [lacht]. Natürlich ist ihr Anteil an den Neuinfektionen hier in Deutschland im Vergleich zu anderen Zielgruppen relativ gering. Weltweit sind jedoch 50 Prozent der Menschen, die mit HIV leben, weiblich. Schon vor unserer Haustür in Osteuropa ist die Lage ganz anders.

Warum ist die Lage hier vergleichsweise rosig?
Unsere HIV-Prävention scheint erfolgreich zu sein. Da sollten wir unbedingt dranbleiben. In der großen und sehr inhomogenen Zielgruppe der Frauen setzen wir aber Schwerpunkte, zum Beispiel beim Thema Prostitution.

Wieso gerade da?
Seit Öffnung der Grenzen in Europa sind Sexarbeiterinnen noch viel mobiler als früher. Daher sind nun auch in Deutschland viele Frauen in der kommerziellen Sexarbeit tätig, die aus Ländern kommen, wo die HIV-Prävention noch nicht so erfolgreich war. Sie entsprechen nicht dem Bild professioneller Sexarbeiterinnen, die diese Arbeit gut informiert und selbstbestimmt ausüben. Auf lange Sicht könnte sich das negativ auf die bisherigen Erfolge in der Prävention auswirken – und damit auf die Verbreitung von HIV und anderen sexuell übertragbaren Infektionen (STIs). Hier wollen wir mit Aufklärung gegensteuern.

Seit einigen Jahren ist Prostitution in Deutschland legal. Ist das eine Hilfe für Ihre Arbeit?
Grundsätzlich ja, aber das Gesetz muss unbedingt nachgebessert werden. Denn in den einzelnen Bundesländern wird es sehr unterschiedlich und zum Teil sehr restriktiv ausgelegt. Den Sexarbeiterinnen werden noch immer viele Knüppel zwischen die Beine geworfen. Das verunsichert sie sehr. Umso wichtiger ist es, sie über ihre Rechte aufzuklären. Das ist neben der HIV- und STI-Prävention ein wichtiger Teil unseres Fortbildungsangebots in Clubs und Bordellen.

Die Deutsche AIDS-Hilfe bildet Sexarbeiterinnen in Bordellen fort?
Ja, in diesem Jahr wird es nach den ersten 20 erfolgreichen Pilotschulungen bundesweit 30 Angebote in Clubs und Bordellen geben. Die bisherigen Ergebnisse sind sehr ermutigend. Wir erreichen die Sexarbeiterinnen mit unseren Angeboten direkt vor Ort – vor allem solche, die bisher kaum Zugang zu HIV- und STI-Prävention hatten. Sie haben ein enormes Informationsbedürfnis. Mit dem Geld, das wir sonst in ein Seminar für 20, 25 Frauen stecken, erreichen wir in den Clubs auf Anhieb um die 100 Personen. Und die tragen dann unsere Präventionsbotschaft weiter auch in andere Segmente der kommerziellen Sexarbeit.

Warum gehen die Frauen nicht einfach zur nächsten AIDS-Hilfe?
Die Angst, sich an Institutionen zu wenden, besteht nach wie vor. Die einen sorgen sich, dass ihr Doppelleben auffliegt, die anderen fürchten Diskriminierungen und Benachteiligungen aufgrund ihres Berufes. Bei Migrantinnen kommt häufig hinzu, dass sie keinen geregelten Aufenthaltsstatus haben.

Was lernt man während so einer Schulung?
Wir informieren die Sexarbeiterinnen über HIV und andere sexuell übertragbare Infektionen – alles im Kontext sexueller Dienstleistungen, verknüpft mit Strategien zur professionellen Umsetzung. Aber es geht auch um ganz praktische Lebenshilfe, um Steuerrecht und Schuldenmanagement. Damit können wir den Frauen viele Sorgen nehmen. Und nur wenn sie sich in ihren Lebensumständen sicher fühlen, können sie auch sicher im Sexgeschäft arbeiten!

(Pressemitteilung der DAH)

Spritzenautomaten stoppen HIV

Über 150 Automaten versorgen Drogenkonsumenten in Deutschland mit sauberen Spritzen – auch nachts und an Feiertagen. Das ist weltweit einzigartig und äußerst erfolgreich: Die HIV-Neu-Infektionen von Menschen, die sich Drogen spritzen, sind rapide gesunken.

Zu Beginn der Aids-Ära waren Menschen, die Drogen intravenös konsumierten, besonders stark von HIV betroffen. Nadeln und Spritzen waren nur schwer erhältlich und wurden deshalb weitergereicht. So gelangte das HIV-Virus von der einen Blutbahn in die andere. Steriles Spritzbesteck verhindert diesen Übertragungsweg und ist zentraler Bestandteil von „Safer Use“.

Seit Anfang der 90er Jahre geben Aids- und Drogenhilfen sterile Spritzen und Zubehör aus. Auch in Apotheken erhält man sie tagsüber – mehr oder weniger bereitwillig. Nur nachts und am Wochenende kommt es zu Engpässen. Denn dann haben die meisten Apotheken und Hilfseinrichtungen geschlossen.

Wichtige Aufklärungsarbeit
Spritzenautomaten beseitigen diese Engpässe. Sie versorgen Drogenkonsumierende rund um die Uhr mit sauberem Spritzenbesteck. Zudem erreichen sie auch jene, die sich anonym versorgen wollen und nie in eine Hilfseinrichtung gehen würden.

Ganz nebenbei transportieren die an Automaten ausgegebenen Schachteln aktuelle Informationen zum Gesundheitsschutz und leisten so wichtige Aufklärungsarbeit. Auf jeder Verpackung finden sich auch Hinweise auf Hilfsangebote für Drogenabhängige.

Welchen Stellenwert Spritzenautomaten haben, zeigt sich auch an der Zahl der abgegebenen Spritzen und Nadeln. So wurden 2008 bundesweit rund 400.000 Schachteln mit Spritzen, Nadeln und Zubehör über Automaten abgegeben.

WHO bestätigt: Automaten stoppen HIV
Mit etwa 160 Spritzenautomaten ist Deutschland weltweit führend. Dennoch kann man nicht von einem flächendeckenden Angebot sprechen. In sechs Bundesländern gibt es bis heute keinen einzigen Automaten. Lediglich Nordrhein-Westfalen (etwa 100 Automaten) und Berlin (etwa 20 Automaten) verfügen über ein gut ausgebautes Netz.
Ursache hierfür sind die noch immer großen Vorbehalte gegen dieses erfolgreiche Präventionsangebot. Politik und Behörden unterstellen oft eine Beförderung des Drogenkonsums; Anwohner fürchten, dass ihre Nachbarschaft zum „Dealer-Treff“ wird.

Eine Untersuchung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zerstreut diese Vorbehalte. In einer Überprüfung von mehr als 200 Studien hat die UN-Organisation festgestellt, dass das verbesserte Angebot von Injektionsbesteck den Drogenkonsum nicht fördert. Auch die Motivation der Abhängigen, ihren Drogenkonsum zu verringern, bleibt erhalten.

Zudem unterstreicht die WHO-Auswertung das entscheidende Argument für die Spritzenautomaten: Sie reduzieren nachweislich die Verbreitung von HIV, Hepatitis B und Hepatitis C unter injizierenden Drogenkonsumenten. Deshalb fordert die Deutsche AIDS-Hilfe: Das Netz mit Spritzenautomaten muss weiter ausgebaut werden. Sie schließen eine gefährliche Versorgungslücke und stellen sicher, dass sich jeder Abhängige rund um die Uhr vor HIV und Hepatiden schützen kann – ein weiterer Baustein für eine praxisnahe und erfolgreiche HIV-Prävention in Deutschland.

www.spritzenautomaten.de
www.saferuse-nrw.de

(Pressemitteilung der DAH)

Broken Promises Kill – internationalen Kampf gegen Aids weiter finanzieren! (akt.3)

„Broken Promises Kill“ – unter diesem Motto protestierten Aids-Aktivisten bei der Eröffnung der Welt-Aids-Konferenz Wien auf eine drohende Finanzierungs-Krise der weltweiten Aids-Bekämpfung hin. IAS-Präsident Montaner äußerte seinen tiefen Frust über das Verhalten der G8- und G20-Staaten.

18. Juli 2010 – In Wien wird die Welt-Aids-Konferenz eröffnet. Aids-Aktivisten aus zahlreichen Staaten protestieren anlässlich der Eröffnung dagegen, dass die internationale Aids-Bekämpfung zunehmend durch fehlende Mittel und nicht eingehaltene Finanzierungs-Zusagen in Gefahr gerät.

Die G8-Staaten hätten einen „ungedeckten Scheck“ ausgestellt, klagten die Aktivisten. Hunderte Aids-Aktivisten besetzten in stillem Protest die Bühne der Eröffnungsveranstaltung und warnten „No retreat – fund AIDS“.

Broken Promises Kill
Broken Promises Kill (Foto: Dirk Sander)

Julio Montaner, Präsident der International Aids-Society IAS, Veranstalterin des Kongresses, betonte in der Eröffnungsveranstaltung, er könne seinen tiefen Frust und seine Enttäuschung während der letzten G8- und G20-Treffen nicht verbergen. Die gleichen Staaten, die mit Leichtigkeit Geld auftreiben könnten um ihre Freunde in der Finanzwirtschaft und gierige Wall-Street-Banker zu retten, hätten angeblich eine leere Geldbörse, wenn es um die globale Gesundheit ginge.

Broken Promises Kill
Broken Promises Kill (Foto: Dirk Sander)

Michel Sidibé, UNAIDS-Generaldirektor, forderte die Einführung einer ‚Robin-Hood-Steuer‚, einer Abgabe auf globale Finanztransaktionen, um globale Gesundheit zu finanzieren.

Schon kurz zuvor hatten französische und US-Aktivisten gegen das Verhalten ihrer Regierungen protestiert. Sie hatten US-Botschafter Eric Goosby und den französischen Botschafter Patrice Debré aufgefordert, Finanzierungszusagen einzuhalten.

Act Up Paris protestiert gegen Botschafter Patrice Debre (Foto: ACT UP Paris)
Act Up Paris protestiert gegen Botschafter Patrice Debre (Foto: ACT UP Paris)

Nicht nur die US-Regierung schränkt ihre Finanz-Zusagen im internationalen Kampf gegen Aids ein, auch europäischen Regierungen stellen zunehmend weniger Mittel bereit. So bestand schon im Januar 2010 der Verdacht, dass Deutschland seine Finanzierungs-Zusage 2010 für die Globalen Fonds bricht. Nach Angabe von ‚Ärzte ohne Grenzen‘ plant das Entwicklungshilfe-Ministerium unter Minister Niebel nun, „den deutschen Beitrag an den Globalen Fonds gegen Aids, Malaria und Tuberkulose auf ein Drittel zu senken. Von insgesamt 600 Millionen auf 200 Millionen Euro in den nächsten drei Jahren.“ Und ausgerechnet Konferenz-Gastgeber Österreich teilte dem globalen Fonds mit, ab 2011 überhaupt keine Mittel mehr zur Verfügung stellen zu können.

Die internationale Hilfsorganisation ‚Ärzte ohne Grenzen‘ hatte bereits im Mai gewarnt: „Der Rückzug der Geber wird noch mehr Menschen am Zugang zur Behandlung hindern und all die Erfolge, die in den letzten Jahren erzielt wurden, untergraben.“

Danke an Dirk Sander für 2 Fotos!

weitere Informationen:
alivenkickin 18.07.2010: UN Milleniumsziele 2000 . . . Ziele erreicht?
domradio 16.07.2010: „Die Epidemie ist in vollem Gang“
Ärzte ohne Grenzen 16.07.2010: Österreich verweigert dem Kampf gegen Aids, Tuberkulose und Malaria bis 2014 die Unterstützung
Ärzte ohne Grenzen 27.05.2010: Ärzte ohne Grenzen warnt Geberländer vor Rückzug im Kampf gegen HIV/Aids
ACT UP Paris 18.07.2010: 2010, year of broken promises?
aidsmap 18.07.2010: No retreat from AIDS funding, XVIII AIDS conference demands
Joe.My.God 18.07.2010: Vienna: Poz Activists Halt World AIDS Conference With Mass Die-In
rod online 18.07.2010: Protesters Stage „Die In“ to Delay the AIDS 2010 Opening Ceremony
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5 UN-Organisationen kritisieren Verfolgung von Aids-Aktivisten und Sozialarbeitern

Fünf Organisationen der Vereinten Nationen drücken ihre Sorge aus, dass Verfolgung und Verurteilung von Aids-Aktivisten und Sozialarbeitern erfolgreiche HIV-Prävention beeinträchtigen.

Die fünf UN-Organisationen UNICEF, UNFPA, WHO, UNAIDS und UNDP kritisieren Verfolgung, strafrechtliche Maßnahmen, Verhaftungen und Verurteilungen von HIV-Aktivisten wie auch Gesundheits- und Sozialarbeitern. Hiermit werde nicht nur das Leben der betreffenden Menschen gefährdet, vielmehr würden weitere Menschen von dem abgehalten, was im Kampf gegen Aids am wichtigsten sei – zivilgesellschaftliches Engagement.

Insbesondere in mehreren Staaten Osteuropas und Zentralasiens seien Gesundheits- und Sozialarbeiter aufgrund ihrer persönlichen Aktivitäten verfolgt worden – Aktivitäten, zu denen sie sich verpflichtet gefühlt hätten in dem Bemühen, Leben zu retten, auch weil die HIV-Epidemie nicht warte, bis sich Gesellschaften in ihren Prinzipien und Handlungsansätzen auf die veränderte Situation eingestellt hätten.

Einer von vielen inhaftierten Aids-Aktivisten weltweit: Maxim Popov. Der 28jährige Aids-Aktivist aus  Usbekistan wurde zu sieben Jahren Haft verurteilt – u.a. mit dem Vorwurf, er habe das “moralische Wohlergehen junger Usbeken gefährdet”.

Die fünf UN-Organisationen fordern, Regierungen weltweit sollten die Bedeutung von Gesundheits- und Sozialarbeitern bei der Prävention und Behandlung der HIV-Infektion anerkennen und die Komplexität ihrer Arbeit besser verstehen. Verfolgung und Unterdrückung seien kontraproduktiv und sollten beendet werden.

weitere Informationen:
UNAIDS 15.07.2010: Joint statement of UN agencies on criminal charges brought against HIV activists and health and social workers in eastern Europe and central Asia
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Welt-Aidskonferenz: DAH fordert Menschenrechte ein

Welt-Aidskonferenz: DAH fordert Menschenrechte ein

DAH-Delegation in Wien – Engagement in Osteuropa – deutscher Gemeinschaftsstand

Anlässlich der am Sonntag beginnenden Welt-Aidskonferenz in Wien (IAC) appelliert die Deutsche AIDS-Hilfe e.V. (DAH) an die internationale Staatengemeinschaft, die Menschenrechte einzuhalten und den universellen Zugang zu HIV-Prävention, -Pflege und -Behandlung sicherzustellen. Die Unterstützung beim Abbau von Diskriminierungen und Stigmatisierungen und bei der Vernetzung von Selbsthilfe-Strukturen sind die Ziele der internationalen Zusammenarbeit der DAH in Osteuropa. Auf der Konferenz ist die DAH mit einer eigenen Delegation vertreten. www.aidshilfe.de berichtet täglich von heute an bis zum 23.7. über die IAC.

„Harm Reduction“ (Prävention für drogengebrauchende Menschen: z.B. Substitution, Spritzentausch) ist einer der Schwerpunkte der 18. Welt-Aidskonferenz in Wien. Unter dem Motto „Rechte hier und jetzt“ will die Konferenz auch Brücken schlagen zwischen Selbsthilfeorganisationen, Wissenschaft und Forschung, Wirtschaft und Politik und zu den von HIV und Aids betroffenen und bedrohten Menschen in Osteuropa.

Dazu erklärt Silke Klumb, DAH-Geschäftsführerin: „Es ist gelungen, die HIV-Neuinfektionszahlen weltweit von 3 Millionen (2001) auf 2,7 Millionen (2008) zu senken – in großen Teilen Osteuropas z.B. steigt die Zahl HIV-infizierter Menschen aber weiter stark an. Die Lebenssituation von Menschen mit HIV und Aids ist in diesen Ländern häufig katastrophal. Wir bieten unsere Unterstützung und unsere 27-jährige Erfahrung z.B. bei der Vernetzung von Selbsthilfestrukturen an: Die Konferenz schlägt eine wichtige Brücke nach Osteuropa. Das Motto „Rights here, right now!“ unterstreicht in diesem Zusammenhang unsere Forderung auf Einhaltung der Menschenrechte und den Abbau der Diskriminierung der von HIV bedrohten und betroffenen Menschen als Grundvoraussetzungen für eine erfolgreiche HIV-Bekämpfung: Dies gilt gerade für die Unterstützung der Selbstorganisation von Projekten für Männer, die Sex mit Männern haben (MSM).“

(Pressemitteilung der DAH)