Thailand: Stigma, Drogen und Sex erhöhen HIV-Risiko für Transgender

Bei Transgender in Thailand sind die HIV-Neuinfektionsraten  am Steigen, vermuten Experten. Genau Zahlen lägen zwar nicht vor, aber lokale Daten aus der Provionz Chonburi zeigten, dass dort 11% der Transgender mit HIV infiziert sind – bei Transgender im Alter von 29 und mehr Jahren läge der Anstieg sogar bei 20% . Zu den Gründen zählen Experten insbesondere das Fehlen zielgruppenspezifischer Angebote sowie Prostitution und Drogengebrauch.

In der Provinz Chonburi liegt mit Pataya eines der Zentren der Sex-Industrie Thailands. Über 3.000 Transgender leben Medienberichten zufolge in der Touristen-Saison in der Stadt.

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CDCNPIN 23.08.2012: Sex, Drugs, Stigma Put Thai Transsexuals at HIV Risk

Swasiland: Rate neuer HIV-Infektionen sinkt

Die HIV-Epidemie in Swasiland könnte beginnen zu stagnieren. Darauf deuten neue Daten des ‚Swaziland HIV Incidence Measurement Survey‘ SHIMS hin. Die auf der XIX. Internationalen Aids-Konferenz vorgestellten Daten zeigen, dass die rate neuer HIV-Infektionen unter Erwachsenen in Swasiland von 2,66% im Jahr 2009  (UNAIDS, Erwachsene zwischen 15 und 49 Jahren) auf 2,38% (Incidence Survey, Erwachsene zwischen 18 und 49 Jahren) gesunken sei.Dies zeige, dass die HIV-Epidemie sich stabilisiert habe.

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Medical News Today 31.07.2012: Rate Of New Infection Is Beginning To Level Off In The Nation With The World’s Highest Prevalence Of HIV

USA: Vierer-Kombi-Pille zugelassen

Die US-Gesundheitsbehörden FDA haben am 27.08.2012 einer Vierer-Kombinations-Pille aus drei Wirkstoffen und einem Booster die Zulassung erteilt.

Die Kombi enthält die Wirkstoffe Elvitegravir uznd als Booster Cobicistat sowie Tenofovir und Emtrictabine und ist auch als ‚Quad‘ bekannt. Die Vermarktung soll in den USA vunter dem Handelsnamen „Stribild®“ erfolgen.

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POZ 27.08.2012: ‚Quad‘ Stribild Combo Tablet Approved by FDA

Essen: HIV-Positiver angeklagt

Ein 33-jähriger HIV-posituiver Mann steht seit 27.8.2012 vor dem Essener Landgericht. Ihm wird vorgeworfen, seine Partnerin mit HIV infiziert zu haben.

Der HIV-Positive bestreitet und betont, immer ein Kondom benutzt zu haben. Ein virologischzes Gutachten (Abstammungs-Untersuchung) soll nun Klarheit schaffen.

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WAZ Essen 27.08.2012: HIV-Infizierter soll Partnerin heimtückisch angesteckt haben

Yale: spielerische HIV-Prävention auf dem iPad

Forscher der Yale Universität (USA) entwickeln derzeit eine App für das Tablet iPad ®, ein Spiel mit dem Ziel der HIV-Prävention.

Das Spiel soll sich besonders an junge Farbige wenden, die ein erhöhtes HIV-Infektionsrisiko haben. In dem Spiel sollen die teilnehmer mit unterschiedlichen Avataren welten druchstreifen und verschiedene Entscheidungen zu treffen haben. Diese wirken sich auf ihre zukünftigen Chancen aus. Die Teilnehemr können jederzeit „in der Zeit zurück reisen“ und ihre Entscheidungen revidieren, um ihre Chancen zu erhöhen. Die Forscher versprechen sich hiervon Lerneffekte, die auch der individuellen Gesundheit zugute kommen.

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Yale News 08.08.2012: Yale developing iPad video game to prevent HIV infection among youth

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Hepatitis C : neue Richtlinie empfiehlt in den USA Test für alle Jahrgänge von 1945 bis 1965

Hepatitis C Test einmalig für alle geburtenstarken Jahrgänge von 1945 bis 1965 (‚Babyboomer‘) – so lautet neuerdings die Empfehlung der US-Gesundheitsbehörden CDC Centers for Disease Control. Grundlage sind Untersuchungen die zeigen, dass in diesen Jahrgängen die Häufigkeit von Hepatitis C Infektionen höher ist als bisher vermutet.

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Smith BD et al. Hepatitis C virus testing for persons born during 1945 to 1965: recommendations from the Centers for Disease Control and Prevention. Ann Intern Med, 157, online edition, 2012
Smith BD et al. Recommendations for the identification of chronic hepatitis C virus infection among persons born during 1945-1965. MMWR, 61:4, 2012 (click here for a free copy).

POZ 16.08.2012: CDC Officially Recommends One-Time Hep C Tests for All Baby Boomers
aidsmap 21.08.2012: New US guidelines recommend hepatitis C test for everyone born between 1945 and 1965

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DRUCK-Studie: Ergebnisse der Pilot-Studie zu HIV und Hepatitiden bei Drogengebrauchern

Über die “ DRUCK-Studie – Drogen und chronische Infektionskrankheiten in Deutschland: Ergebnisse der Pilotierung eines Sero- und Verhaltenssurveys bei i. v. Drogengebrauchern“ berichtet das Robert-Koch-Institut in der aktuellen Ausgabe des Epidemiologischen Bulletins.

Die DRUCK-Studie hat folgenden Ansatz:

„Um die Verbreitung von HBV, HCV und HIV bei intravenös injizierenden Drogengebrauchern (IVD) sowie deren Verhalten, Einstellungen und Wissen zu diesen Infektionskrankheiten in Städten mit größerer Drogenszene besser kennen zu lernen und zu erfassen, hat das RKI die DRUCK-Studie (Drogen und chronische Infektionskrankheiten in Deutschland) initiiert. Die Ergebnisse sollen in gezielte Präventionsempfehlungen zum Schutz vor HIV und Hepatitiden bei IVD einfließen.“

Die Ergebnisse der Pilotstudie fasst das RKI zusammen:

„Die DRUCK-Studie des Robert Koch-Instituts, ein Infektions- und Verhaltenssurvey zu HIV, Hepatitis B und Hepatitis C bei Drogen injizierenden Menschen, wurde im Jahr 2011 in Berlin und Essen pilotiert. Erste Ergebnisse belegen die Machbarkeit einer solchen Studie und ergaben neben hohen Seroprävalenzen von HIV und Hepatitis C in Berlin und Essen einen höheren Anteil HCV-Positiver in höherem Lebensalter, bei längerem Drogenkonsum, nach Inhaftierung und i. v. Drogenkonsum in Haft. Eine überregionale Studie in mehreren Städten ist in Planung. Die Ergebnisse sollen in gezielte Präventionsempfehlungen zum Schutz vor HIV und Hepati tiden bei i.v. Drogengebrauchern einfließen.“

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Robert-Koch-Institut: Infektionskrankheiten bei IVD: Ergebnisse der DRUCK-Studie des RKI – ein Infektions- und Verhaltenssurvey
in: Epidemiologisches Bulletin 33/2012 (pdf)

Milzbrand : erneut Drogengebraucher in England gestorben

In Lancashire (Großbritannien) ist ein Drogengebraucher im Krankenhaus nach einer Infektion mit Anthrax ( Milzbrand ) verstorben.

In Deutschland und Gropßbritannien war es in der jüngeren Vergangenheit zu mehreren Fällen von Milzbrand bei Drogengebrauchern und mehreren daraus resultierenden Todesfällen gekommen. Experten vermuten mit Anthrax kontaminisrtes Heroin als Ursache. Der Fall in Lancashire ist einem BBC-Bericht zufolge der achte in diesem Jahr in mehreren europäischen Staaten.

Das Robert-Koch-Institut RKI hatte jüngst berichtet, dass die Erreger der deutschen und britischen Fälle aus den Jahren 2009 / 2010 sowie die aus den bayrischen Fällen 2012  “identisch bzw. zumindest sehr eng verwandt“ seien. Dies lege die Vermutung nahe, “dass dieselbe Infektionsquelle noch aktiv sein könnte.”

Bereits 2009/2010 war es zu zahlreichen Milzbrand – Fällen bei Drogengebrauchern gekommen, mit 119 Fällen in Schottland, 5 in England sowie 2 in Deutschland und darunter insgesamt 14 Todesfällen.

Aus der englischen Druguser-Community wird berichtet, dass dort auch vor dem Rauchen von Heroin (als vermeintlich vor Anthrax sicherer Konsum-Form) gewarnt wird, da die von dem Milzbrand-Erreger ausgehenden Symptome so noch wesentlich später bemerkt würden und Hilfe kaum noch möglich sei.

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BBC 17.08.2012: Drug user with anthrax infection dies in Lancashire

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siehe auch
ondamaris 05.07.2012: Dritter Fall von Milzbrand bei Drogengebraucher in Berlin – kontaminiertes Heroin im Umlauf?
ondamaris 03.07.2012: Anthrax / Milzbrand bei iv-Drogengebrauchern: Untersuchungen des RKI
ondamaris 14.06.2012: Milzbrand – ist verunreinigtes Heroin im Umlauf?
ondamaris 13.12.2010: Dritter Fall von Anthrax bei einem i. v. Heroinkonsumenten in Deutschland
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Fehldiagnose HIV-positiv : hoher Schadenersatz

Im Jahr 2000 wurde einem US-Bürger in einer Klinik mitgeteilt, dass er HIV-positiv getestet wurde. 2005, nachdem er sich aufgrund dieser Mitteilung fünf Jahre für HIV-positiv hielt und dann überraschend in einer anderen Klinik HIV-negativ getestet wurde, verklagte der heterosexuelle Mann die Klinik auf Zahlung von 20 Millionen US-Dollar Schadenersatz wegen der Fehldiagnose HIV-positiv und deren Folgen für ihn.

Da er keine physischen Verletzungen von der Fehldiagnose HIV-positiv  davon getragen habe, verwarf ein Richter 2006 die Klage. 2011 jedoch erklärte das Berufungsgericht von Washington, DC die Klage wegen emotionalen Stress‘ für zulässig.

Nun erzielten beiden Parteien eine Woche vor Eröffnung des Prozesses eine ‚gütliche Einigung‘. Details wurden nicht bekannt gegeben.

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Washington Post 11.08.2012: Suit over wrong HIV diagnosis settled between ex-patient, Whitman-Walker

HIV auf Kuba : ständig Repressalien gegen HIV-infizierte Gefangene ?

HIV-infizierte Gefangene seien in Kuba ständigen Repressalien ausgesetzt. Dies berichtet die Nichtregierungsorganisation ‚Internationale Gesellschaft für Menschenrechte‘ (IGFM). Die Menschenrechtsorganisation spricht insbesondere von Misshandlungen, verdorbener Nahrung sowie psychischer und physischer Folter. Homosexuelle HIV-positive Häftlinge seien am stärksten betroffen.

Die IGFM ist Wikipedia zufolge nicht nur wegen Fehl-Meldungen nicht unumstritten. So trat 1989 der Vorstand der Münchener Arbeitsgruppe der IGFM aufgrund eines „defizitären Demokratieverständnisses“ der Zentrale geschlossen zurück.

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Internationale Gesellschaft für Menschenrechte 13.08.2012: Kuba: HIV-infizierte Gefangene ständigen Repressalien ausgesetzt

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Berlin: Polizist von Hundehalter gebissen – mit oder ohne HIV? (akt.2)

Polizist gebissen – HIV im Spiel? Nach einem Streit wegen eines Gassi gehenden Hundes hat ein Mann in Berlin-Schöneberg einen Polizisten in den Oberschenkel gebissen. Der 35-jährige Beamte erlitt laut Polizeibericht „eine leicht blutende Wunde sowie ein Hämatom und musste ambulant im Krankenhaus behandelt werden“.

Ein Berichte in einer der Berliner Presse Boulevard-Zeitung spricht sprechen teils unter der Schlagzeile „HIV-Infizierter beißt Polizisten“ davon, dass der 26-jährige schwule Mann „möglicherweise HIV-infiziert“ sei. Einige nennen den Namen des Mannes (Vorname und Initial des Nachnamens) mit Bild.
Der Mann selbst hingegen dementiert, dass er mit HIV infiziert sei.

In der Meldung des Polizeiberichts ist von einer HIV-Infektion nicht die Rede. Die Boulevardpresse beruft sich auf eine „interne Mitteilung der Polizei“.

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Im Verlauf einer juristischen Auseinandersetzung im Jahr 2005, bei der ein Biss und HIV eine Rolle spielten, sagte Professor Dieter Neumann-Haefelin (Uniklinik Freiburg) dem Magazin ‘Stern’ zufolge

“Uns ist kein Fall bekannt, bei dem es zu einer Infektion gekommen ist, nachdem der Speichel eines HIV-Infizierten auf eine offene Wunde getroffen ist. Nur in äußerst seltenen Fällen kommen HI-Viren im Speichel vor.”

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Aktualisierung
10.08.2012
, 22:00: Gegen den 26-jährigen Mann wird ermittelt wegen gefährlicher Körperverletzung, Widerstand gegen Polizeivollzugsbeamte und Beleidigung.

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Die Boulevard-Presse macht aus der trockenen Polizeiberichts-Meldung „Aggressiver Hundehalter biss Polizisten ins Bein“ ohne Benennen und Hinterfragen der konkreten Anhaltspunkte für eine etwaige HIV-Infektion sowie ohne Betrachten der realen Infektions-Risiken im Fall einer HIV-Infektion die Schlagzeile „Beamter in Todesangst“.

Ist der Mann überhaupt mit HIV infiziert? Falls ja – nimmt er antiretrovirale Medikamente? Wie hoch ist seine Viruslast? Ist er überhaupt infektiös? Bestand überhaupt ein konkretes Risiko einer etwaigen Übertragung von HIV?

Viele Fragen sind offen – Fragen, auf die die Medienberichte nicht eingehen. Sich stattdessen teilweise im Schüren von Panik üben.

Zudem, wenn ein Mensch konkret Angst hat, sich möglicherweise mit HIV infiziert zu haben, dann gibt es eine konkrete Handlungs-Möglichkeit: PEP, die Post-Expositions-Prophylaxe. Die, sollte der Mann nicht mit HIV infiziert sein, oder sich herausstellen, dass seine Viruslast unter der Nachweisgrenze ist, wieder abgesetzt werden könnte.

Panik schüren nutzt niemandem (außer – der Auflage?). Fakten schon.

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Polizei Berlin 08.08.2012: Aggressiver Hundehalter biss Polizisten ins Bein
Berliner Kurier 08.08.2012: Nach Pipi-Streit: Kneipen-Wirt beißt Schupo in die Beine
Berliner Zeitung 09.08.2012: Beamter in Todesangst – HIV-Infizierter beißt Polizisten

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siehe auch:
ondamaris 16.12.2011: sechs Monate auf Bewährung – Ein Biss, ein Test und die Angst
ondamaris 31.05.2012: München: 40-jährige HIV-Positive angeklagt
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Olympia Silbermedaillen-Gewinner Ji Wallace: ich bin HIV-positiv

Ji Wallace, australischer Trampolinspringer und Gewinner der Silber-Medaille der Olympischen Spiele 2000 in Sydney im Trampolin-Turnen, ist HIV-positiv. Dies teilte der seit 2005 offen schwule Sportler der australischen Presse mit.

Der am 23. Juni 1977 in Lismore (New South Wales) geborene Ji Wallace gab an, er habe sich zu diesem Schritt angeregt gefühlt, nachdem er ein Interview mit dem Olympia-Sieger Greg Louganis gesehen habe, in dem dieser über seine HIV-Diagnose spreche. Er habe seine HIV-Infektion nie zuvor offen gemacht – Louganis‘ Vorbild habe in inspiriert.

Der US-amerikanische Wasserspringer Gregory ‘Greg’ Efthimios Louganis gewann mit 16 seine erste olympische Medaille (Silber) – 1988 war er der erste Sportler überhaupt, dem es gelang, bei zwei aufeinander folgenden Olympischen Spielen jeweils Doppel-Olympiasieger im Turmspringen zu werden. 1988 beendete Greg Louganis seine aktive sportliche Laufbahn. Inzwischen arbeitet Louganis in Kalifornien wieder als Trainer. 1994 teilte Luganis offiziell mit, seit 1988 von seiner HIV-Infektion zu wissen.

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StarOnline 08.08.2012: Aussie Olympian reveals HIV status

Sansibar: Mitarbeiterin von Aids-Organisation geschlagen – weil sie Kopf unbedeckt zeigte

Eva Andrew, westliche Mitarbeiterin einer Aids-Organisation auf Sansibar, gibt an von einer Gruppe Männer auf Sansibar verprügelt worden zu sein. Der Grund: sie habe ihren Kopf während des Ramadans unbedeckt in der Öffentlichkeit gezeigt. Die Polizei untersucht den Vorfall.

Die Frau gab an, auf einen Markt auf Sansibar von einer Gruppe Männer attackiert worden zu sein, als sie im Begriff war, sich mit von ihrer Organisation unterstützten Menschen zu treffen.

Sansibar ist ein halbautonomer Teilstaat der Union Tansania und verfügt über eine eigene Regierung.  2014 soll Sansibar eine neuen Verfassung erhalten.
98% der Bewohner Sansibars sind Muslime.
Eine separatistische islamische Organisation (UAMSHO, Vereinigung für die Mobilisierung und Verbreitung des Islam) kämpft für die Unabhängigkeit Sansibars von Tansania.

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allafrica 06.08.2012: Tanzania: Woman Harassed in Zanzibar for Exposing Head

Nigeria: bald keine Heirat ohne HIV-Test in Bauchi ?

Im Bundesstaat Bauchi (Nigeria) wird zukünftig ein HIV-Test zwingend zur Pflicht, bevor eine Heirat möglich ist – wenn ein gestern eingebrachter Gesetzesvorschlag Realität wird. Der Entwurf hat bereits die erste und zweite Lesung passiert und wird jetzt im Gesundheitsausschuss des Bundesstaats beraten.

Bauchi ist ein Bundestaat im Norden Nigerias mit ca. 4,7 Millionen Einwohnern. Seit 2001 gilt in Bauchi islamisches Recht, die Scharia.

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Nigerian Eye 31.07.2012: The Bauchi State House of Assembly is set to pass a law for compulsory Humane Immune Virus, HIV, test before marriage in the state.
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RKI: neue Publikation zu Sicherheit von Blut

Das Robert-Koch-Institut RKI hat eine neue Publikation zum Thema Sicherheit und sichere Versorgung mit Blut heraus gegeben. Das Heft „Blut – aber sicher!“ ist im Internet verfügbar. Einer der fünf Beiträge beschäftigt sich unter dem Titel „HIV-, HCV-, HBV- und Syphilissurveillance unter Blutspendern in Deutschland 2008–2010“ mit infektiologischen Daten auch zu HIV:

„Für die Jahre 2008-2010 lag die Prävalenz bezogen auf 100.000 Untersuchungen von Neuspendern für HIV zwischen 6,6 und 7,0 … Die Serokonversionen bezogen auf 100.000 Mehrfachspenden lagen für HIV zwischen 0,8 und 0,9 … Die inzidenten HIV-Infektionen hingegen erreichten sowohl 2008 als auch 2010 Höchstwerte bei insgesamt leicht steigendem Trend seit 2001.“

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RKI 30.07.2012: Blut – aber sicher! (pdf)
RKI 30.07.2012: HIV-, HCV-, HBV- und Syphilissurveillance unter Blutspendern in Deutschland 2008–2010 (pdf)

Namibia : Sterilisation HIV-positiver Frauen gegen ihren Willen, so Gericht

Drei HIV-positive Frauen wurden in Namibia ohne ihre vorherige informierte Einwilligung (informed consent) sterilisiert, bestätigte heute ein Richter. Allerdings sah er keinen Zusammenhang mit ihrem HIV-Status. Über die Höhe von Schmerzensgeld oder Schadenersatz soll später entschieden werden.Dies berichtet die BBC.

Die drei Frauen hatten sich für einen Kaiserschnitt entschieden, um das Risiko einer HIV-Übertragung auf ihr Kind zu reduzieren. Nach Angaben der Anwälte wurde den Frauen gesagt, der Kaiserschnitt könne nur durchgeführt werden, wenn sie sich gleichzeitig für eine Sterilisation entscheiden.

Das Gesundheitsnministerium betrsiott, dass es Anweisungen gebe, HIV-positive Frauen zu sterilisieren. Eine Vertreterin des Southern Africa Litigation Centre (SALC) hingegen betionte, die aktuellen drei Fälle seien nur „die Spitze des Eisbergs“. Viele HIV-positive Frauen würden in Namibia ohne ihre Einwilligung sterilisiert.

Namibia hatte mit Wirkung ab 1. Juli 2010 seine zuvor bestehenden Einreisebeschränkungen für HIV-Positive aufgehoben.

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BBC 30.07.2012: Namibia judge backs sterilised women
IRIN 30.07.2012: NAMIBIA: Partial victory for HIV-positive sterilized women
Aids2012: Seeking Justice: Litigating the Forced Sterilization of Women Living with HIV – Panel Discussion

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