Die Aidshilfe will’s wissen …

Die Deutsche Aids-Hilfe will’s wissen – wie ihre Internetseite genutzt und wie bewertet wird.

Die Deutsche Aids-Hilfe führt in der Zeit vom 15. bis 24. Mai 2009 eine online-Befragung durch. Wie wird dass Internetangebot der Aids-Hilfe aidshilfe.de genutzt? Wie wird der derzeitige Internetauftritt bewertet? Und welche Wünsche haben Nutzer für die Zukunft?

All dies möchte die Deutsche Aids-Hilfe erfahren mit einer kurzen online-Umfrage.

banner-nutzerbefragung

Die Ergebnisse der Befragung sollen einfliessen in die Verbesserung des Internetauftritts der Deutschen Aids-Hilfe aidshilfe.de: noch in diesem Jahr soll der Internetauftritt aidshilfe.de komplett neu gestaltet werden.

Die Umfrage benötigt nur wenig Zeit -kann aber dabei helfen, die Internetangebote der Deutschen Aidshilfe im Interesse aller Nutzer zu verbessern – also: mitmachen!

Ins Netz gegangen- Schwule Männer, Sex und Prävention im Internet

In ihrer Reihe „Aids-Forum DAH“ hat die Deutsche Aids-Hilfe jüngst einen neuen Band veröffentlicht: „Ins Netz gegangen – Schwule Männer, Sex und Prävention im Internet“.

Ins Netz gegangen
Ins Netz gegangen

Die DAH schreibt dazu:

„Der Band präsentiert Erkenntnisse und Erfahrungen rund um das Thema „Internet, Sex und Prävention“, und zwar am Beispiel schwuler, bisexueller und anderer Männer, die Sex mit Männern haben (MSM): Studien zufolge liegt der Anteil der Internet-User in dieser Gruppe wesentlich höher als in der Allgemeinbevölkerung, und MSM nutzen das Medium offenbar auch häufiger als heterosexuelle Männer (und diese wiederum häufiger als Frauen) zur Suche nach Sexkontakten. Der Einfluss des Internets auf das Sexverhalten und die Eignung dieses Mediums für die Präventionsarbeit wird dabei zugleich anhand derjenigen Gruppe beleuchtet, die in Deutschland am stärksten von HIV, Hepatitis und anderen sexuell übertragbaren Krankheiten betroffen ist.“

Deutsche Aids-Hilfe e.V. (Hg.):
Ins Netz gegangen – Schwule Männer, Sex und Prävention im Internet
Aids-Forum DAH Band 53
DIN A5, 96 Seiten
Bestellnr. 030053
Direktlink zur online-Bestellung

TIMM über schwule Blogger (am 26.2. um 19:55 Uhr)

Schwule Blogs, schwule Blogger – noch eher eine Seltenheit – bald mehr? Timm berichtet demnächst …

TIMM, der schwule Fernsehsender, berichtet demnächst in seinem abendlichen Magazin TIMM today über schwule Blogs. Und hat sich dazu u.a. palisadesberlin und ondamaris als Beispiel ausgesucht. Am Freitag (20.2.) wurde für den Beitrag gedreht:

PS: ob die Bezeichnungen „boulevardesk“ (für palisadesberlin) „hochspezialisiert“ (für ondamaris) zutreffen? Urteile selbst – was meinst du?

Schwule und lesbische Medien – Zukunft nur auf neuen Wegen?

Wohin entwickelt sich schwul-lesbischer Journalismus, Blogger, generell schwul-lesbische Medien? Brauchen wir neue Formen der Zusammenarbeit? Neue Formen schwuler und lesbischer Medien?

Quo vadis – wohin geht der Weg der schwulen Medien? In große Leere, in ein Nichts, wenn sich nichts ändert, wenn nicht schwule und lesbische Blogger und Journalisten bald zu einer Form von Zusammenarbeit finden, einen neuen Online-Journalismus ‚erfinden‘.

Zu diesem Resüme kommt Wayne Besen in seinem Kommentar „Anything but Straight: the Future of Gay News“, auf den ein Freund mich aufmerksam macht.

Besen bezieht sich auf die US-Situation, die gerade in jüngster Zeit von der Einstellung vieler kleinerer (und inzwischen auch größerer) Homo-Medien geprägt ist (siehe auch die Schließung des ältesten schwulen Buchlandes der Welt).

Und hierzulande?
Der Zustand der Medien für Schwule und Lesben ist auch in Deutschland eh schon eher beklagenswert. Sicher, mit TIMM ist jüngst ein TV-Sender für Schwule und Lesben an den Start gegangen.
Aber wenn man sich die Printmedien anschaut – es könnte einem das Grauen kommen. So manches homosexuelles ‚Stadtmagazin‘ besticht einzig durch seine bunten Bilder, Füllmaterial und Begleitmusik für Anzeigenkunden, schlimmstenfalls gar durch Pressetexte der Pharmaindustrie, die ohne Hinweise abgedruckt werden. Von Journalismus, Recherche gar, weitgehend keine Spur.
Und im Internet? Auch nicht viel besser – vereinzelte Sites, die sich mehr oder  minder erfolgreich bemühen, Nachrichten aus der Welt der Homosexualitäten zu bringen. Anspruchsvoller Journalismus? Auch hier weitgehend Fehlanzeige.

Und warum, mag man sich fragen?
Eine der meist gestellten Diagnosen auf diese Fragen lautet „kein Bedarf“, oder ‚höflicher‘ formuliert „wir drucken, was die Leser wünschen“.

Bestätigt werden derartige Analysen -scheinbar?- dadurch, dass eine nennenswerte Zahl ambitionierterer Projekte, die auch auf qualitativ hochwertigere Inhalte setzten, sich in den vergangenen Jahren als ökonomisch nicht tragfähig erwiesen.

Bekommen wir also, was wir ‚verdienen‘, was wir ‚wollen‘?
Es sieht so aus.

Wären wir bereit, für schwule und lesbische Medien (mehr) zu zahlen – es gäbe sicherlich Journalisten genug, auch ‚unter uns‘, die in der Lage wären, auch hochwertigere Inhalte zu produzieren.

Besen bezieht in seine Analyse auch die Homo-Blogger mit ein. Die schwul-lesbische Blogger-Szene in den USA mag ausgefeilter, weiter entwickelt sein als die hiesige, seine Gedanken scheinen dennoch interessant auch für die Situation hierzulande:

„It is disgraceful that some of our leading lights are posting during lunch breaks at their day jobs. … Imagine how much better most blogs would be if the writers had another 8-10 hours a day to conduct research? The products would be infinitely superior and be of greater value.“

Wohin das führen könnte?

„People must also realize that the status quo will soon lead to burnout among the best bloggers. Without a financial incentive commensurate with their work, don’t be surprised when your favorite bloggers choose relationships over readership. If you don’t pay, many will fade away.“

Besen skizziert auch einen weg, der in eine neue Zukunft schwul-lesbischen Journalismus‘ und schwul-lesbischer Medien weisen könnte:

„In order for this business model to work, the leading bloggers, gossip sites and journalists will have to create a new type of union“

Wie die aussehen sollte? Dazu bezieht sich Besen auf einen Artikel von Walter Isaacson im Time Magazine:

„Isaacson says the way to save the news business is to move to a paradigm where newspapers go completely digital and readers pay directly for online content.“

Die Bereitschaft, für gute Inhalte auch angemessen zu zahlen, sowie neue Formen der Zusammenarbeit zwischen Bloggern und Journalisten – Wege aus der Krise schwul-lesbischer Medien?

Was denkst du?
Wärest du bereit, für hochwertigen Inhalt zu zahlen?
Welche Visionen hast du für die Zukunft schwul-lesbischer Medien?
Und für die Arbeit von Journalisten, von Bloggern?
Blogger und Journalisten – getrennte Welten? Oder zwei Kulturen, die zusammenfinden könnten? Auch im Bereich der Homo-Medien?

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Lesenswert:
Wayne Besen „Anything but Straight: the Future of Gay News“
spannende neue Wege der Vernetzung von Print- und Online-Journalismus, der Kombination von Journalisten und Bloggern geht derzeit die Wochenzeitung „Freitag“
neue Wege geht auch eines der Flagschiffe des US-Journalismus: „New York Times und die Revolution im Internet“
Versuche mit der Krise umzugehen auch in Frankreich: Tetu hat einen Relaunch und stürzt sich noch mehr auf Kultur und Lifestyle, berichtet e-illico. Nachrichten und Informationen sind in ein beigelegtes Extra-Heft auf kostengünstigerem Papier ‚ausgelagert‘.
Indiskretion Ehrensache: Warum Paid Content für Zeitungen nicht funktioniert
Washington Post 24.02.2009: Gay Blogger’s Voices Rise in Chorus of Growing Political Influence
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Biene in Silber für www.welt-aids-tag.de

„Zum fünften Mal zeichneten die Aktion Mensch und die Stiftung Digitale Chancen die besten barrierefreien Webseiten mit der BIENE aus. Die Expertenjury hat aus weit über 300 Bewerbungen 19 Preisträger ausgewählt. Das Kampagnen-Portal www.welt-aids-tag.de wurde in der Kategorie „Komplexe Gemeinschafts- und Interaktionsangebote“ mit einer silbernen BIENE ausgezeichnet.“
Quelle welt-aids-tag.de
weitere Informationen: Biene Award
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forumhiv.de – neues Forum für HIV-Positive

Nach der langen Auszeit und anschließenden Turbulenzen haben Positive nun ein neues Diskussions-Forum: forumhiv.de.

Ein neues Diskussions-Forum für HIV-Positive ist online: forumhiv.de:

FroumHIV.de
ForumHIV.de

Die Website lHIVing.com war einst ein beliebtes Diskussionsforum für HIV-Positive. Dann ging die Site Mitte Dezember unangekündigt und unerklärt offline, war nicht erreichbar. Nun ist mit forumhiv.de eine Alternative verfügbar.

Das Verschwinden von lHIVing sorgte für einige Irritationen und Aufregungen, viele Positive vermissten gewohnte Möglichkeiten, mit Gleichgesinnten zu chatten, diskutieren oder einfach Weihnachtsgrüße und Neujahrswünsche auszutauschen.

Vor einigen Tagen ging diese Site wieder online, zunächst kommentarlos. Bald entspann sich eine Diskussion, die sich nicht nur auf das plötzliche Abschalten und ein zukünftiges Vermeiden von unangekündigten Ausfällen, sondern auch auf die Hintergründe der Site bezog. Einige User meinten erstaunliche Dinge über den Site-Betreiber in Erfahrung gebracht zu haben (siehe Beitrag ‚lHIVing wieder online‚ und insbesondere die Diskussionen in den Kommentaren dort).

Trotz mehrfacher Bitten ließ sich keine Klarheit zu den gestellten Fragen schaffen. Andererseits, ein Forum für HIV-Positive sollte eine klaren, benannten Betreiber nebst Impressum haben, und möglichst interessenneutral sein, darin waren sich einige ehemalige Nutzer bald einig.

Binnen weniger Tage fand sich eine Lösung: einer der irritierten Forums-Nutzer stellte eigene Ressourcen bereit – und seit 12. Januar 2009 ist nun ein neues Forum online: forumhiv.de.

Es ist aufschlussreich, die Debatten um die Schließung und anschließend um die Trägerschaft des Forums lHIVing zu verfolgen. Bemerkenswert zu sehen, wie mit Transparenz und ihrem Fehlen umgegangen wird, und welchen Faktoren Nutzer welche Bedeutung beimessen.

Erfreulich scheint, dass binnen kürzester Zeit Strukturen gefunden werden konnten, ein eigenes neues Forum auf die Beine zu stellen, das den Forderungen nach Transparenz und Interessen-Neutralität gerecht wird. Nutzer betreiben ihr Forum selsbt – was gibt es Besseres? Eine erfreuliche Form von einfacher Selbsthilfe – die nicht nur zeigt „wo ein Wille ist, ist auch ein Weg“, sondern vielleicht auch Ansporn sein kann, ab und an selbst das Heft in die Hand zu nehmen, nach Kritik an Verhältnissen auch aktiv Dinge zu ändern, selbst zu gestalten.

lHIVing wieder online – forumhiv.de neu (akt.)

lHIVing, ein bei HIV-Positiven beliebtes Forum, ist wieder online, in einer aktualisierten Form.

Seit Freitag, 09.01.2009 ist das Forum lHIVing wieder online, unter der alten Adresse www.lHIVing.com.
Die Forums-Software wurde aktualisiert. Die von der vorigen Version bekannten Foren sind wieder vorhanden, die früheren Diskussionsbeiträge sind leider (bisher?) nicht übernommen.
Ebenso nicht übernommen: die früher registrierten User, scheinbar ist eine Neu-Anmeldung erforderlich.

Erstaunlich: Forums-Beiträge bedürfen scheinbar derzeit einer ‚Genehmigung‘ durch einen Moderator. Wer dies ist – keine Angaben …
Bisher heißt es nach dem Posten eines Beitrags

„Der Beitrag wurde erfolgreich gespeichert. Er muss jedoch erst von einem Moderator freigegeben werden, bevor er öffentlich einsehbar ist. Du wirst informiert, sobald dein Beitrag freigegeben wurde.“

Informationen, wie es zu der unangekündigten Abschaltung kam, und warum keinerlei Information erfolgte, sind bisher nicht verfügbar.

Das unangekündigte und unerklärte Verschwinden von lHIVing ab 20.12.2008 hatte für zahlreiche Irritationen gesorgt.

Nachtrag:
09.01.2009: Der webmaster hat via Post im Forum folgendes erklärt: „Leider gab es bei dem Umzug am 22. Dezember einige unerwartete technische Schwierigkeiten, und daher war das Forum bis heute morgen nicht erreichbar (u.a. auch weil wir einfach nicht den Support von unserem „alten“ webhost erreichen konnten). Leider ist es uns im Moment nicht möglich ein komplettes Backup online zu stellen, allerdings arbeiten wir daran dies so fern es technisch machbar ist, so schnell wie möglich zu tun.
Sowohl aus den technischen Gründen als auch zum Schutz der Privatsphäre möchte ich lieber nicht alle „alten“ Mitglieder anschreiben, da wir natürlich nicht jemanden als Benutzer dieses Forums „outen“ wollen. Hoffentlich finden jedoch die alten Benutzer recht bald hierhin zurück, und (Daumen drücken!) findet ihr die neuen Funktionen besser als das „alte“ Forum.“
Einem weiteren Post des webmasters zufolge scheint es sich bei der Moderation von Beiträgen nur um einen vorübergehende Zwischenlösung zu handeln.
10.01.2001:  Inzwischen ist eine Diskussion über Hintergründe des Forums entbrandet (wer trägt das Forum, mit welchen Interessen). Gerade bei einem Forum für HIV-Positive, in dem auch persönlichste Sachverhalte, Gefühle und Ängste ausgetauscht werden, keine unwichtige Frage. Mehr Transparenz der Betreiber könnte viele Fragen klären, unnötige Diskussionen vermeiden helfen.
12.01.2009: Inzwischen ist mit forumhiv.de ein neues Forum für HIV-Positive online.

lHIVing.com ist wieder online. Aber jedem Interessenten kann nur empfiohlen werden, sich vor Registrierung zu informieren, wer Betreiber des Froums ist, und mit welchen Zielen es betrieben wird. Solange von lHIVing keine Transparenz geboten wird, scheint Vorsicht geboten. Kritische Beiträge einfach zu löschen ist jedenfalls keine vertrauensbildende Maßnahme. Und mit forumhiv.de gibt es ja inzwischen Alternativen …

lhiving – unerklärtes Verschwinden eines Diskussionsforums für HIV-Positive (akt.)

Unerklärliches Verschwinden eines Forums für HIV-Positive – die Site lhiving.com ist seit Mitte Dezember ohne Erklärungen offline.

lhiving.com ist seit vielen Jahren eine beliebte Site, eine Plattform mit Diskussionsforen rund um HIV und Aids. Ein virtueller Treffpunkt für Menschen mit HIV und Aids, die hier in großer Zahl Informationen und Erfahrungen austauschen, mit einander diskutieren oder sich auch gelegentlich für’s ‚real life‘ verabreden.

Die Site ist zudem weit mehr als ’nur‘ ein Treffpunkt HIV-Positiver – auch Menschen, die befürchten, sie könnten sich mit HIV infiziert haben, oder die ’nur‘ allgemein Angst vor Aids haben, finden hier Rat und Diskussionspartner.

Finden?
Nein, fanden.

lhiving Foren nicht erreichbar
lhiving Foren nicht erreichbar

Denn die Site lhiving.com ist seit Wochen nicht mehr erreichbar, ohne Ankündigung, ohne vorherige Notiz.

Schon seit vor Weihnachten (seit dem 20.12.2008) heißt es beim Aufruf der Site (je nach Browser) “ Der Server unter www.lhiving.com braucht zu lange, um eine Antwort zu senden.“.

Zahlreiche Mails erreichen auch ondamaris, was es denn mit dem plötzlichen Verschwinden der Diskussionsforen auf sich habe – allein, bisher wurde über Gründe oder Ursachen nichts bekannt. Eine Domainabfrage ergibt „Domain Status okay“. Der britische Betreiber ‚LHIVING plus‘ reagiert nicht auf Anfragen – und die Nutzer in Deutschland sind irritiert und frustriert.

Nachtrag
07.01.2008: das ‚Lhiving-Wiki‘ ist im Gegensatz zum Forum weiterhin online. Dort kommentiert ein User „Wie vermutlich jeder schon gemerkt hat, der bis hier hin vorgedrungen ist: Das lHIVing-Forum ist seit ca. 20.12.2008 nicht mehr erreichbar. Die Betreiber dieser Seiten scheinen es nicht für nötig halten, die Benutzer zu informieren, was passiert ist und wie oder ob es weitergehen soll.“
Wenig Neues zum Thema auch in diesem Forum … außer frustrierten Usern.

09.01.2008: es tut sich was – seit heute morgen ist das Forum lHIVing wieder online, bisher ohne Übernahme der früheren Daten (User, Forumsbeiträge).  Scheinbar ist eine erneute Anmeldung erforderlich.

12.01.2009: Inzwischen ist mit forumhiv.de ein neues Forum für HIV-Positive online.

Bloggen ist gesund …

Wussten wir’s doch gleich – Bloggen ist gesund. Nun auch wissenschaftlich ‚bewiesen‘ …

„Blogging – It’s good for you“ schreibt der Scientific American.

Schreiben diene nicht nur als Mechanismus um mit Stress umzugehen. Expressives Schreiben habe auch physiologischen Nutzen. Es sei bekannt, dass es Gedächtnis und Schlaf verbessert, die Aktivität der Immunzellen steigert und bei Aids-Patienten (gemeint wohl: HIV-Positiven) die HIV-Viruslast senkt.

Nun wollen Forscher die neurologischen Grundlagen hinter diesen Phänomenen erforschen … und die starke Zunahme der Blogger-Szene solle dabei besondere Berücksichtigung finden …

Bloggen biete ohne Zweifel ähnliche Vorteile, wie sie schon von expressivem Schreiben bekannt seien …

Beruhigend immerhin, nachdem zu Jahresanfang die New York Times noch vor den gesundheitlichen gefahren des Bloggens hatte …

[via stationäre aufnahme]

Blogs über das Leben mit HIV (akt.)

Schwule Blogs gibt es in deutscher Sprache reihenweise im Netzt, zu allen möglichen Themen und Vorlieben. Aber – wie sieht es mit Blogs zu HIV und Aids aus, mit Blogs von Positiven?

Positive bloggen – wo?

Deutschsprachige Blogs über das Leben mit HIV und Aids … in alphabetischer Reihenfolge …

eintagpositiv – Ray Allen schreibt über seinen Beginn des Bloggens „Mein Name ist Ray, ich bin (jetzt gerade) 30 Jahre alt und lebe in München. Seit einem Jahr wohne ich mit meinem Freund zusammen. Es ging alles sehr schnell, aber es funktioniert und wir lieben uns. Vor zwei Tagen war der erste Tag unseres zweiten, gemeinsamen Jahres, und der Tag an dem wir erfuhren, das er HIV+ ist. Irgendwo wollte ich mit meinen Gedanken hin, und so landete ich hier.“
Nach langer Pause (letzter Post am 14. Mai 2008) wieder da mit neuen Posts ….

hivblog – Der Blogger schreibt selbst über sich: „Ich weiß seit dem 20. Juli 2005, dass ich HIV positiv bin. Ein Jahr später sind die Werte bereits so schlecht, dass ich im August 2006 mit der Kombitherapie beginnen musste. … Mit diesem Blog möchte ich hautnah und direkt zeigen, was es heute heißt, mit HIV zu leben. … Ich will nicht moralisieren noch jemandem vorschreiben, was er zu tun hat. Und dennoch habe ich eine Botschaft. Ich will durch die Dokumentation meiner Erfahrungen belegen, warum es keine Alternative zu Schutz und Vorsorge gibt.“
Das Blog ist leider ebenfalls nicht ganz aktuell (letzter Post vom 19.2.2008).

Kalle bloggt / positivegefuehle – Kalle sagt selbst über sein Blog „“kein reines Hiv-Blog, sondern eine ‚krude Mischung‘ aus Hiv & Aids, Schwulsein, Behinderung, Blumen und Garten, Privates usw.. Diese Mischung wird hauptsächlich von Frauen gelesen, weniger von Schwulen oder Positiven, doch finde ich dies wichtig, da ich sie als Mutiplikatoren für mehr Akzeptanz gegenüber Minderheiten betrachte.“

Posithiv – ein junger Mann, der seit dem 9. Juli 2008 bloggt. Er schreibt selbst über sich und sein Blog: „Ich bin ein 28-jähriger (Stand: Mitte 2008), schwuler, verheirateter, HIV-positiver Mann in einer deutschen Großstadt. Ich weiß seit dem 25. Juni 2008 von meiner HIV Infektion. Mit diesem Blog möchte ich den Infektions- und Behandlungsverlauf bei mir und auch bei meinem Mann dokumentieren. Sowohl als Informationsquelle für meine Freunde und Bekannte, als auch für alle anderen Interessierten.“

posithiv (2) – der Name scheint beliebt zu sein, liegt er doch ein wenig auf der Hand. Kein eigentliches Blog, mehr eine Homepage. Der Autor schreibt „über das was ich als HIV positiver erleben durfte: Wer bin ich, was habe ich für Ängste, gibt es Hoffnungen? Wie habe ich mein AIDS Test erlebt und wie habe ich mich überhaupt infiziert.“

regenbogen – Blog auf der Site weltaidstag.com des Saarbrücker Vereins Regenbogen e.V. Viele Posts u.a. von Uwe Görke.

schwul-hep-c – Blog eines schwulen, HIV-infizierten Mannes, der mit Hepatitis C ko-infiziert ist und plante, über seine Hep-C-Therapie zu berichten. Leider bisher nur ein Post.

uwegoerke – Langzeit-‚Privat-Aktivist‘ Uwe Goerke. Ebenfalls kein eigentliches Blog, auf seiner Site ist neben zahlreichen weiteren Informationen allerdings auch ein Tagebuch zu finden. Parallel bloggt Görke unter dem Titel ‚mein Leben mit HIV‘.

weltaidstag.de/blog – die offizielle Site von Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung, Deutscher Aids-Hilfe und Deutscher Aids-Stiftung enthielt bisher ein Blog. Dieser fiel jedoch der Neugestaltung zum Opfer … der Blog ist seit Mitte Juli (einschließlich der früheren Beiträge) abgeschaltet, die Blog-Beiträge sind nicht erreichbar. Zu viel Gedankenfreiheit?

In einigen (wenigen) anderen Blogs sind HIV und Aids gelegentlich Thema, sie haben dies jedoch nicht zum Schwerpunkt – oder behandeln es nicht aus der Perspektive eines HIV-positiv lebenden Menschen.

Nachtrag:
21.9.2008: ein der der früheren weltaidstag.de – Blogger ist erfreulicherweise zurück, mit eigener Seite: Termabox – willkommen!
Unter den Namen „nubilum – Irgendeine Umnebelung ist vorhanden, die geradezu auf alle einwirkt“ schreibt seit Ende 2008 Andreas sein Blog.

27.04.2009: Unter dem Titel „Jos Blog“ berichten Jo und Steffan seit Januar 2009 „Ein bisschen schräg, ein bisschen schwul, ein bisschen positiv“

22.11.2009: ein junger HIV-positiver Mann bloggt -leider seit November 2010 nicht mehr- unter http://www.marceldams.blog.de/ – mit dem Untertitel „HIV – Selbstbewusstsein ist das beste Accessoir“

Dein Blog fehlt hier? Du kennst ein Blog, das hier aufgenommen werden sollte? Mail an ondamaris !

Trotz einiger Recherchen in Blogverzeichnissen, schwulen Webrings usw. – bisher sind scheinbar nur auffallend wenige Blogs in der deutschen Blogger-Landschaft zu finden, in denen das Leben mit HIV thematisiert wird. Blogs von (als solchen erkennbaren) HIV-Positiven sind eine noch größere Rarität

Und, bemerkenswert, die Mehrzahl der genannten Blogs ist in irgend einer Form ‚anonym‘ (sei es fremdgehostet, fehlendes Impressum o.ä.). Als HIV-Positiver offen, unter eigenem Namen zu schrieben ist immer noch ein Ausnahmefall. Ein weiteres Indiz, dass das Leben mit HIV, das Leben als Positiver immer noch wiet davon entfernt ist, diskriminierungsfrei zu sein?

Creative Commons 3.0

Creative Commons goes 3.0 – auch in der deutschen Version, mit einer Update-Party heute Abend in Berlin.

Creative Commons ist ein System von Verträgen zur Regelung von Urheberrechten, das weit feinere Verteilungen von Rechten ermöglicht als nur das bekannte ©: „Creative Commons entwickelt Musterlizenzverträge, mit deren Hilfe Urheber ihren Schöpfungen auch Freiheiten mitgeben können: ‚manche Rechte vorbehalten‘ statt ‚alle Rechte vorbehalten'“.

Die Creative Commons – Lizenzen (CCL) sind nun auch in Deutschland an neue urheberrechtliche Entwicklungen angepasst worden und in der Version 3.0 erschienen:

“’Die Arbeit hat sich gelohnt‘, so John Weitzmann zum fertig gestellten deutschen Lizenzenset, ‚denn nun stehen auch den CC-Begeisterten hierzulande wieder Lizenzen zur Verfügung, die auf der Höhe der nationalen Rechtslage und dem letzten Stand der internationalen Weiterentwicklung der CCPL sind.‘ Die Version 3.0 ist eine komplette Neuübersetzung der US-Originale.“

Die neuen Lizenzen werden gefeiert – heute (25.7.2008) mit einer Update-Party in Berlin.

PS: Auch onadamaris steht -sofern nicht anders genannt- unter CCL 3.0, genauer der Lizenz by-nc-sa

Herausforderung Prävention

Im folgenden als Dokumentation eine Rede, die Klaus-Peter Hackbarth, Vorstandsvorsitzender der Aids-Hilfe NRW e.V., aus Anlass des CSD-Empfangs 2008 am Samstag,5. Juli 2008 in Köln hielt:
:

Herausforderung Prävention

Rede von Klaus-Peter Hackbarth zum CSD-Empfang 2008, Köln

Sehr geehrte Damen und Herren,
sehr geehrte Preisträger,
liebe Freunde und Freundinnen,

wir, die Aidshilfen und unsere Mitstreiter in der schwulen Selbsthilfe arbeiten gemeinsam daran, dass möglichst wenige Menschen sich mit HIV und anderen sexuell übertragbaren Krankheiten infizieren. Dabei stehen wir immer wieder vor neuen Herausforderungen in der Präventionsarbeit. Beispielsweise die steigende Zahl der HIV-Neudiagnosen bei Männern, die Sex mit Männern haben, lassen uns aufhorchen. Und die Präventionsbotschaften werden nicht einfacher: Die veränderten HIV-Übertragungsrisiken bei erfolgreich anti-viraler Therapiepr, so eine Schweizer Empfehlung, fordern eine noch individuellere und differenziertere Beratung. Und die vermeintliche Abnutzung alter, aber immer noch gültiger Präventionsbotschaften sowie eine sich ständig verändernde schwule Szene fordern uns heraus, d.h. erfordern kontinuierliche Fortbildung und Kreativität im Sinne auch von „Prävention muss sich immer wieder neu erfinden, um attraktiv zu bleiben“.

Neben der so genannten Verhaltensprävention – also der Ermutigung zum Safer Sex – stand für uns die Verhältnisprävention stets im Zentrum unseres Handelns, also auch der Aufbau von Strukturen zur Stärkung der schwulen Community. Man könnte auch von einem „Gemeindemodell“ sprechen, das es aufzubauen gilt und in dem sich der schwule Mann in seinen sozialen, funktionalen und kulturellen Beziehungen mit anderen wieder findet.

Ist uns dies gelungen? Oder müssen wir uns eingestehen, dass es statt einer funktionierenden schwulen Gemeinde nur die Fassade potemkinscher Dörfer zu bestaunen gibt?

Wie wird heute schwules Leben wahrgenommen? Durch immer coolere Szene- und Fetischpartys?. Durch die wachsende Zahl sauberer, aber bloß nicht zu cleaner, schwulen Saunen? Oder lediglich als Gruppe, die in Deutschland immer noch am meisten von HIV und Aids bedroht ist?

Findet schwules Leben jenseits dessen also noch statt? Oder zerstreut sich unsere schwule Gemeinde z.B. in die unendlichen Weiten des World Wide Web? Unsere Kneipenszene scheint sich auszudünnen und schwule Vereine klagen zunehmend über Mitgliederschwunde. Wenn ich den vielen Stimmen aus der Szene Glauben schenken darf, reduziert sich das Engagement der allermeisten auf die Suche nach Sexdates.

Aber: Ist das wirklich so? In der Tat hat sich ein neues „Aktivierungsfeld“ aufgetan, ein neues „Gemeindezentrum“ schwulen Lebens scheint zu entstehen. Und hier findet tatsächlich ein ausgesprochenes Gemeinschaftsleben statt. Nur heißen die Zusammenschlüsse hier nicht mehr Vereine, sondern Clubs. Da gibt’s den Eisenbahnerclub, den Bartmännerclub, den Club „schwul mit Hunden“ (NB: Rosa Königs-Pudel-Besitzer?), den Club für schwule Marokkaner oder den Club „schwuler tauchen“ (NB: Suche nach dem verschollenen Penisfisch?). Eine kleine Auswahl erstaunlich vieler Aktivitäten neben den viel zitierten „nur Sexdates“.
(NB: Wenn ich bedenke, wie sehr wir uns immer gegen die so genannten rosa Listen ausgesprochen haben, ist es doch interessant, welche Informationen wir heute bereitwillig den blauen Seiten [gleich GayRomeo] anvertrauen.)

Die Aidshilfen hier in NRW haben dieser Entwicklung und den Angeboten des „schwulen Internets“ bereits Rechnung getragen. Angestoßen von unserer Herzenslust-Kampagne bieten verschiedene Projekte aus Deutschland, Österreich und der Schweiz in Kooperation mit schwulen Kontaktportalen eine umfangreiche Gesundheitsinformation an. Ähnlich wie in der Vor-Ort-Arbeit in schwulen Kneipen, Bars oder Saunen, können wir online bei Fragen zu HIV, Aids und anderen sexuell übertragbaren Krankheiten Auskunft geben, also dort wo schwule Männer heute Kontakte knüpfen – wofür auch immer.

Wer also nicht ins Internet geht, bekommt scheinbar weniger vom schwulen Leben mit. Daher ist es unser Anliegen, insbesondere auch ältere schwule Männer an das Internet heran zu führen. Auch diese Gruppe sollte nach wie vor im Fokus unserer Präventionsarbeit stehen; insbesondere auch, weil sie von HIV weiterhin besonders betroffen sind. Wir bemerken gerade hier oft Vereinsamungstendenzen, die durch die Abnahme lebensbejahender Aussichten in die Zukunft – nach dem Motto „Für was oder wen soll ich mich schützen?“ – für eine HIV-Infektion anfälliger werden. Wir sollten versuchen ältere Schwule mehr untereinander und mit jüngeren in Kontakt zu bringen. Hierfür bietet sich das Internet doch geradezu an.

Unser Ziel muss sein, reale Welt und virtuelle Realität nicht weiter auseinander driften zu lassen, sondern zusammenzubringen. Etwa in dem wir, die Aidshilfen und auch die Mitgliedorganisationen des Schwulen Netzwerks, uns verstärkt in dieses Spektrum von „Gemeindeleben“ einklinken z.B. durch Angebote regionaler realer Stammtische, die sich im Internet zusammen finden oder durch politische Onlineplattformen und ähnliches. Wir möchten weiterhin soziale Unterstützung für viele bieten, so dass ein Wir-Gefühl entstehen kann und aktive Teilhabe ermöglicht wird.

(NB: Das so etwas „klappen kann“ mag folgendes Beispiel belegen: Als das Fußball-EM-Spiel Kroatien-Deutschland stattfand, war ich in Frankfurt. Auf der Suche nach einem schwulen Biergarten mit Großbildschirm nutzte auch ich das Onlineportal. Ein schwuler Biergarten war mir deshalb wichtig, weil ich das Spiel gemeinsam mit Schwulen und Lesben erleben wollte. Gesucht, gefunden. Der besondere Flair hierbei ist: Nur in einem schwulen Biergarten wagen es Jungschwuppen während des Spiels ihre beste Freundin anzurufen, um für das morgige Frühstück Prosecco zu bestellen, während in Basel unser Michael Ballack vom Portugiesen Ronaldo böse gefoult wird und die tobende Menge eine rote Karte und mindestens einen Elfmeter fordert. Prosecco ist manchem halt wichtiger; und das ist auch gut so!)

Ich habe es bereits erwähnt, dass Schwule in Deutschland auch als die Gruppe wahrgenommen wird, die am meisten von HIV und Aids betroffen ist. Darauf dürfen wir uns nicht reduzieren lassen!
Wir wollen als Bürger dieses Landes wahrgenommen werden, die, wie andere auch, zum Zusammenleben ihren Beitrag leisten: in Vereinen, im Sozialenwesen, in der Kultur oder schlicht als Wirtschaftsfaktor.

Ein anderes Phänomen ist unsere Geschichtsvergessenheit. Ich bin sehr darüber erstaunt (besser erschrocken), dass viele der unter 35-jährigen schwulen Männer und auch lesbischen Frauen nicht mehr die Bedeutung des Rosa oder Schwarzen Winkels kennen und das damit verbundene KZ-Grauen. Viele wissen nicht, dass die Entkriminalisierung schwuler Lebensweisen durch die Abschaffung des Paragrafen 175 StGB erst Anfang der 90ziger Jahre vollzogen worden ist.
Personen der neuen deutschen Schwulenbewegung, die mir persönlich sehr wichtig sind, wie etwa Rosa von Praunheim oder der an Aids verstorbene Kölner Jean-Claude Letiste, werden über kurz oder lang zunehmend in Vergessenheit geraten.
Nur – dieses Vergessen kann nicht gut sein, so der verstorbene belgische Schriftsteller Jean Améry: „Niemand kann aus seiner Geschichte austreten. Man soll und darf die Vergangenheit nicht auf sich beruhen lassen, weil sie sonst auferstehen und zu einer neuen Gegenwart werden könnte.“ (Ende des Zitats).

An dieser Stelle möchte ich anmerken, dass ich es nicht verstehen kann, wie auch heute noch Persönlichkeiten aus dem öffentlichen Leben die schwule Community als „Triebbündel“ bezeichnen dürfen oder wie jüngst passiert ein Fußballlehrer Homosexualität mit Pädophilie gleichsetzt. Es ist auch ein Angriff auf unsere Persönlichkeitsrechte und ich erwarte von anderen Persönlichkeiten aus dem öffentlichen Leben den klaren und eindeutigen Widerspruch dagegen.

Zur Stärkung und zur Sicherung einer dauerhaften liberalen und akzeptierenden Haltung gegenüber schwul-/lesbischen Lebensweisen ist es aus meiner Sicht unabdingbar, dass die bisherigen Strukturen im schwul-lesbischen Gemeinwesen nicht nur gefestigt sondern weiter ausgebaut werden. Wir sind noch zu weit entfernt von einer substantiellen Akzeptanz von Schwulen und Lesben in diesem Land; und ich meine das hier ohne „Wenn und Aber“, d.h. die Konstruktion einer Gleichstellung mit heterosexuellen Lebensgemeinschaften – und das schließt die Abschaffung bestehender Sondergesetze mit ein.

Hier ist der Staat besonders gefordert: Die lang andauernde Kriminalisierung unter dem § 175 hat u.a. auch bewirkt, dass bis weit in die 90ziger Jahre – und zum Teil bis heute – keine bzw. wenige Strukturen im Jugendhilfe und vor allen Dingen im Altenbereich aufgebaut werden konnten. Hier gilt es Wiedergutmachung zu leisten! In diesem Zusammenhang erneuern wir unsere Forderung an die Landespolitik, die ARCUS-Stiftungsinitiative für schwule und lesbische Selbsthilfe nicht nur ideell zu begleiten, sondern auch mit einem nennenswerten Beitrag für das Gründungsvermögen auszustatten.

Auch das erscheint mir nicht ausreichend, sondern analog zu den Entschädigungsleistungen aus NS-Unrecht gegenüber den jüdischen Organisationen, den politisch Verfolgten und gegenüber den Zwangsarbeitern sind alle staatlichen Ebenen gefordert – also auch Bund und Kommune.
Liebe Freunde und Freundinnen, nehmt diesen Appell mit in euere Kreise und Städte!. Seid stolz auf das, was ihr seit und fordert selbstbewusst dass ein, was unser gutes Recht ist!

Lassen Sie mich noch einige Worte sagen zum Thema „HIV-Prävention in der Krise?“ Zurzeit herrscht zum Teil ein Klima der Skandalisierung bezogen auf die steigende HIV-Neuinfektionsrate seit 2001. 2.750 Neu-Diagnosen im Jahr 2007, 2001 waren es 1.440 Neu-Infektionen. Wie kann das nach 25 Jahren Präventionsarbeit und nachhaltiger Kondomwerbung geschehen?
Das Robert-Koch-Institut bestätigt, dass keinerlei Anhaltspunkte dafür vorliegen, dass sich das Safer-Sex-Verhalten in den Zielgruppen verändert habe. Somit ist denen zu widersprechen, die eine zunehmende Sorglosigkeit vor allem bei homosexuellen Männern unterstellen.

Richtig ist vielmehr, dass die jetzt vom RKI erfassten Infektionen zum Teil lange vor ihrer Erhebung stattgefunden haben. Darüber hinaus hat sich die Testbereitschaft von schwulen Männern deutlich erhöht. So bieten auch die Aidshilfen zunehmend Testberatung und HIV-Schnelltests an, damit Männer besser auf ihren aktuellen Serostatus reagieren können. Wir erteilen all denen eine Abfuhr, die fordern, die Prävention müsse die „Zügel anziehen“, um die Neuinfektionsrate wieder zu minimieren, erst recht jenen, die hier nach strafrechtlichen Mitteln schreien. So kann – und wird – die Prävention niemals erfolgreich sein.

(Unser) Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann hat in diesem Zusammenhang gesagt: „Man muss die Grenzen der Prävention immer im Auge behalten!“ (Zitatende) – und wir ergänzen: „Denn eine Prävention, die sich nicht begrenzt, wird unmenschlich, gar diktatorisch.“. Gemeinsam mit unseren Mitstreitenden in der schwulen Selbsthilfe, der Deutschen AIDS-Hilfe und der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung und mit allen engagierten ehrenamtlichen Mitarbeitern werden wir weiterhin in der Präventionsarbeit sehr erfolgreich sein – und auch das ist … meine Damen und Herren … gut so!

Ich danke für ihre Aufmerksamkeit.

Aids ist ein trojanisches Pferd

Über Viren ärgert sich so mancher Computer-Besitzer, oder über die Probleme, die manches Gegenmittel verursacht. Programme, die vor Viren, Schad-Code oder trojanischen Pferden warnen sollen.

Trojanische Pferde gibt es nicht nur in der griechischen Gesichte und neueren Beleuchtungskunst, sondern auch beim Computer. Kleine Programme, die vorgeben, etwas ganz Nützliches zu sein, und unbemerkt, meist im Hintergrund ganz andere Absichten haben.

Der erste Trojaner der Computerwelt war – ja, Aids. Genauer, ein auf massenhaft verbreiteten Disketten vorhandenes Programm, das sich zeitgemäß (das ganze fand im Dezember 1989 statt) „AIDS Information Introductory Diskette“ nannte.
Den Schaden (versteckte Verzeichnisse etc.), den das Programm anrichtete, sollte nur behoben bekommen, wer 378 US-$ auf ein Konto in Panama überwies.

Aids-Virus einmal anders heißt es ja des öfteren, auch diverse Fake-Mails, die vorgeben vor mit HIV präparierten Spritzen in Kinos zu warnen, kursieren immer wieder, obwohl sie längst als Hoax enttarnt wurden …

Virtuelle Persönlichkeit?

„Der erste Eindruck entscheidet“ – dieser Satz trifft zwar nicht immer zu, aber doch oftmals. Dieser erste Eindruck wird inzwischen häufig in virtuellen Welten stattfinden, ob auf persönlichen Internetseiten, Dating-Portalen oder in Blogs.

Und – in diesen virtuellen Welten scheint mehr noch als im realen Leben dieser Satz zu gelten, „der erste Eindruck entscheidet“. Denn ist der erste Eindruck erst positiv, wird vielleicht weiter gelesen, geschaut, entsteht Interesse. Ist er weniger oder gar nicht ‚verlockend‘, nun – das nächste Profil ist ja nur einen Klick entfernt.

Umso wichtiger wird es scheinbar zunehmend, wie auf schwulen Dating-Portalen der erste Eindruck optimiert werden kann. Das strunzige Bild in der Profilvorschau, der freche Profilname, die anreisserische Headline, die richtigen Einstellungen bei wichtigen Suchbegriffen, viele Optimierungs-Faktoren sind zu beachten. Von den augenzwinkernden ‚Optimierungen‘ bei Alter und Gewicht ganz zu schweigen … Und immer wieder sind Erfahrungsberichte zu hören, welchen Effekt auf die Anklick-Häufigkeit (und wohl auch folgend Kontakt-Häufigkeit) es haben kann, hier optimal aufgestellt zu sein.

Allein – optimal heißt hier ja zunächst nur ‚optimal hinsichtlich der (vermuteten) Erwartungen‘ der Zielgruppe, nämlich jener der potenziell interessanten Mit-Benutzer.
Nur – kann die Realität (nämlich: der Mensch hinter dem Profil) mithalten?
Bildet das auf Wirkung des ersten Eindrucks optimierte Profil noch den dahinter stehenden Menschen ab? Oder versucht jener mehr, dem gewählten, in seinem Profil dargestellten Bild gerecht zu werden? Entspricht das Bild mir, oder muss ich anschließend versuchen, dem vermittelten Bild gerecht zu werden? Ei oder Henne? Bild oder Spiegelbild?

Was steht im Mittelpunkt, eigene Persönlichkeit, oder Wunschbild des eigenen Seins? Ein altes Problem – ein Problem, das sich in ein Dilemma steigern kann bei mehreren ‚elektronischen Existenzen‘ der selben Person. Verknüpfen? Schon weil’s so bequem und praktisch ist? Oder – soll der Chef (mit dem man sich vielleicht auf Facebook & Co trifft) erfahren, was man so mit wem (via blauer Seiten) im Bett treibt, nur weil die verschiedene Profile verknüpft oder verknüpfbar sind?

Probleme, die zwar nicht entstehen wohl aber potenziell gravierender werden, wenn man / frau von der Realität in die Virtualität steigt.

Eine Lösung? Nun, ich erfreue mich i.d.R. lieber eines realen ersten Kennenlernens, face to face, Mensch zu Mensch.
Wobei Ausnahmen immer willkommen sind ;-). Einschließlich der möglichen Überraschungen. So verbirgt sich hinter so manchem Mauerblümchen eine wahre Perle, und hinter manchem Strunz doch nur ein in Muskelpakete gekleideter Langeweiler.

Und wie ich es selbst mit der virtuellen Welt halte?
Nun, auch ich habe mehrere ‚elektronische Existenzen‘; segmentiert, voneinander getrennt, denn sie bilden unterschiedliche Aspekte meiner Persönlichkeit ab. Diese Site (www.ondamaris.de), auf der ich eher meine schwulen- und aids-aktivistischen Gedanken kund tue. Das Ganze verbunden mit einigen persönlichen Überlegungen, während mein Mann als Thema hier weitgehend Tabu ist. Und ein davon getrenntes Profil auf den blauen Seiten, mit Partner-Link auch auf den Mann, und ja, grinsen erlaubt, dort ist mein Alter auch leicht ‚optimiert‘, ein ganz klein wenig ;-))

Kurznachrichten 07.02.2008

„HIV-Arztpraxen fürchten das aus“, titelte der Berliner ‚Tagesspiegel‘ gestern. Berliner Ärzte befürchten eine deutliche Verschlechterung der Behandlungsqualität für HIV-Positive, da ihre Sondervergütungen gekürzt worden seien (bisher nur von der Berliner AOK) und diese zudem nur noch für Berliner Patienten gezahlt würden. Wieder einmal alles eine Frage des Geldes … ob die K3A-Studie im Kontext ärztlicher Honorarvereinbarungen steht?
Die dahinter stehenden strukturellen Probleme sind hinlänglich bekannt, z.B. aus der Ansiedlung von Wirtschaftsbetrieben im Umland von Großstädten. Strukturelle Probleme, die sicher auch einer Lösung bedürfen – Probleme jedoch, deren Leidtragende nicht Patienten, hier HIV-Positive sein können.

Das gerade auch in Deutschland ja sehr beliebte Reiseland Ägypten tut sich derzeit besonders in Sachen Diskriminierung HIV-Positiver hervor, berichtet pinknews über eine Serie von Verhaftungen von ägyptischen Bürgern, bei denen zudem teils unfreiwillig HIV-Tests gemacht wurden. Human Rights Watch protestiert.

Homophobie hat freies Fahrwasser„, weist ‚der Standard‘ auf den Plakatwettbewerb gegen Homophobie im Fußball hin, der anlässlich der EM 2008 in Wien veranstaltet wird. „2008: Endlich schwuler kicken …
In Köln finden 2010 die VIII. Gay Games statt. Schwulissimo berichtet über einen gewonnenen Großsponsor.

Last not least, „Fiskus scannt 100.000 Webseiten am Tag“, informiert die FAZ. Natürlich um ‚unternehmerische Tätigkeiten‘ zu finden, bei denen sich Steuern kassieren ließen. Wie gut, dass ich im Gegensatz zu einigen anderen Mit-Bloggern der Blog-Parade ruhigen Herzens beim Bloggen sagen kann: keine finanziellen Interessen…

Blogiquette

Schon lange wird in Internet-Szenen über Verhaltens- Regeln, Umgangston und und und … diskutiert. Bisher – wenig überraschend – mit keinem nennenswerten Ergebnis (außer vielleicht individuellem Erkenntnis- Gewinn).

Inzwischen hat das Thema langsam auch die deutschen Blogger-Szenen erreicht. Nun sind Blogger mit journalistischen Ambitionen sicher anders zu beurteilen als ‚Blümchen- und Gartenzaun-Blogger‘, aber generell ist schon zu fragen, wie gehen wir miteinander um. Gibt es Mindeststandards kultivierten Verhaltens? Und wenn ja, welche?

So fragt z.B. pagededodo, ob der Ton (nicht nur in der schwulen Blogger-Welt) rauer geworden sei [Beitrag leider verschwunden…], und überhaupt, was denn Pornobildchen und -filmchen in Blogs zu suchen hätten, die sich als seriös verstehen. Eine verständliche Frage, zumal wenn es um mehr als „mein Kaktus blüht“ – Bloggerei geht. Und Midgard spricht vom Blogosphären-Gezänk.

Tim O’Reilly, einer der US-Bloggerpäpste, hingegen hat gleich einige Schritte mehr getan und einen Entwurf für einen ‚Blogger’s Code of Conduct‘ als Entwurf zur Diskussion gestellt. Schon im April – und sich einige bittere Kommentare dafür eingehandelt, wie z.B. auf TNL.net., die er gleich kommentiert berücksichtigt hat.

In Deutschland fragt ‚Insight „Brauchen Blogger Verhaltensregeln?“ (pdf hier), und Rob fragt schon gar nach einer ‚Heiligen Schrift für Blogs‘, sucht aber eher ambitioniert nach einem Ratgeber, wie Frisch-Blogger zu A-Bloggern werden 😉

Nun frage ich mich schon, muss gleich alles wieder geregelt werden?
Brauchen wir schon wieder Do’s und Don’ts des Bloggens?

Reicht nicht der gesunde Menschenverstand und kultiviertes Verhalten, zumindest für private Weblogs?
Bisher habe ich diese Liebe dazu, alle möglichen (und unmöglichen) Lebensbereiche mit Vorschriften, mit Ge- und Verboten zu regeln, für eine deutsche Spezialität gehalten. Aber – wir können ja auch einen Deutschen Blogger-Verein gründen, und bloggen darf nur noch, wer die Satzung unterschriebt und Sicherheitszahlungen hinterlegt …

Andererseits, schaut man sich us-amerikanische Bloggereien an, fällt schnell auf, dass dort ein anderer Wind weht. Wenn ich lese, wie dort mit Vorwürfen, Beschimpfungen und ähnlichem sehr freimütig (und in aller weltweiten Internet-Öffentlichkeit) umgegangen wird, kann ich schon verstehen, dass man auf die Idee eines freiwilligen Regelwerks kommt. Bestätigt wird dies durch weitere Blicke in die Blogs (persönlich) Bekannter aus den USA. Die Kommentare sind dort (notgedrungen, wie mir mehrere glaubwürdig versicherten) inzwischen oft nicht mehr anonym und nur noch moderiert möglich.

Nun sind hierzulande die Blogger-Sitten überwiegend zivilisierter (auch wenn man für einzelne Beiträge schon mal auf anderer Leute Hass-Seiten landen kann). Und ich hoffe, dass wir noch lange ohne jegliche Benimm-Regeln für Blogger und Bloggerinnen auskommen – dass einfach gesunder Menschenverstand genügt …