Deutsche AIDS-Hilfe: „ Positive Begegnungen “ gegen Diskriminierung

In Wolfsburg beginnt am Donnerstag unter dem Titel „ Positive Begegnungen “ Europas größte Selbsthilfekonferenz zum Leben mit HIV.

Niedersachsens Sozial- und Gesundheitsministerin Aygül Özkan begrüßt bei der Eröffnung am Nachmittag rund 350 Menschen mit HIV, Angehörige und andere Menschen, die HIV-Positiven nahe stehen.

Von medizinischen Fragen über das Outing am Arbeitsplatz bis hin zu Diskriminierungserfahrungen: Die Konferenz dreht sich um alle Aspekte des Lebens mit HIV. „Positive Begegnungen“ sind dabei nicht nur für die Teilnehmenden möglich, sondern für alle Interessierten. Die Konferenz will die Öffentlichkeit über die gravierenden Veränderungen des Lebens mit HIV durch die heute verfügbaren Medikamente informieren und Ausgrenzung entgegenwirken.

„Die größten Schwierigkeiten entstehen heute oft nicht durch die Infektion selbst, sondern durch Diskriminierung“, sagt Carsten Schatz, Mitglied im Vorstand der Deutschen AIDS-Hilfe. „Zugrunde liegen falsche Vorstellungen vom Leben mit HIV und irrationale Infektionsängste. Ängste kann man abbauen, indem man sich ihnen stellt, und falsche Vorstellungen lassen sich auflösen, indem man ihnen Realität entgegensetzt. In Wolfsburg geben wir dem Leben mit HIV viele Gesichter – und laden die Öffentlichkeit ein, hinzuschauen und zuzuhören.“

Zum Beispiel das Thema HIV am Arbeitsplatz: Viele Arbeitgeber halten Menschen mit HIV nicht für leistungsfähig, oft erleben HIV-Positive außerdem Tratsch, Mobbing oder sogar ihre Kündigung. In einem Workshop der „ Positiven Begegnungen “ berichten ein Unternehmensberater und ein VW-Mitarbeiter vom Umgang mit ihrer Infektion am Arbeitsplatz. Eine Podiumsdiskussion beschäftigt sich mit der Frage, was ein positiver HIV-Test im Job bedeuten kann.

Diese und viele weitere Programmpunkte der Konferenz, darunter auch die Eröffnung, sind offen für alle Interessierten und die Medien (eine vollständige Liste finden Sie hier).

Am Samstag findet in der Wolfsburger Fußgängerzone eine Demonstration gegen Diskriminierung und eine publikumswirksame Aktion gegen die Strafbarkeit der (potenziellen) HIV-Übertragung statt.

Die Strafbarkeit ist ein weiteres Schwerpunktthema der Konferenz. Oft wird angenommen, strafrechtliche Sanktionen verhinderten HIV-Infektionen, seien also ein geeignetes Mittel der Prävention. Auch dies ist ein Irrtum: „Faktisch fördert die Kriminalisierung die Verbreitung von HIV. Sie trägt damit zur Tabuisierung von HIV bei und suggeriert, die Verantwortung für Schutz liege vor allem bei den HIV-Positiven. Das gräbt der erfolgreichen Präventionsbotschaft, dass wir alle selbst Verantwortung übernehmen müssen, das Wasser ab“, erklärt DAH-Vorstand Carsten Schatz.

Anlässlich der Konferenz hat die Deutsche AIDS-Hilfe am Mittwoch in Wolfsburg außerdem ihre Interview-Studie „positive stimmen“ vorgestellt, bei der HIV-Positive andere HIV-Positive nach ihren Diskriminierungserfahrungen befragt haben.

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(Pressemitteilung DAH)

Deutsche AIDS-Hilfe veröffentlicht erstmals Daten zu Diskriminierung von Menschen mit HIV

Zum ersten Mal liegen aussagekräftige Daten zur Stigmatisierung und Diskriminierung von Menschen mit HIV in Deutschland vor.

Anlässlich ihrer Konferenz „Positive Begegnungen“, die am Donnerstag in Wolfsburg beginnt, hat die Deutsche AIDS-Hilfe am Mittwochvormittag bei einer Pressekonferenz in Wolfsburg die Ergebnisse ihrer Studie „positive stimmen“ vorgestellt.

„positive stimmen“ ist die deutsche Umsetzung des internationalen Projekts „The People living with HIV Stigma Index“, das unter anderem von der HIV/Aids-Organisation der Vereinten Nationen, UNAIDS, und dem Globalen Netzwerk von Menschen mit HIV, GNP+, getragen wird. Das Prinzip: HIV-Positive befragen HIV-Positive. So werden in dieser Studie nicht nur Stigmatisierung und Diskriminierung sichtbar, sondern gleichzeitig können sich alle Beteiligten mit ihrer Situation auseinandersetzen und Wege zum Umgang damit entwickeln. Forschung und Ermutigung, Hilfe zur Selbsthilfe gehen Hand in Hand.

In Deutschland fanden 1.148 Interviews statt. Die wichtigsten Ergebnisse in Kürze:

• Knapp 77% der Befragten hatten im Jahr vor der Befragung Diskriminierung erlebt – von Tratsch über Beleidigungen bis hin zu tätlichen Angriffen.

• Rund 20% der Befragten wurde im Jahr vor der Befragung aufgrund von HIV eine medizinische Behandlung verweigert (zum Beispiel beim Zahnarzt).

• Es verloren mehr Leute ihren Job aufgrund von Diskriminierung als aus gesundheitlichen Gründen. Kündigungen hatten in 84% der Fälle mit Diskriminierung zu tun.

• 30% der Befragten haben sich von ihrer Familie zurückgezogen. Bei denen, die zuvor bereits Ausschlusserfahrungen in der Familie machen mussten, waren es sogar 66%.

• Stigmatisierung und Diskriminierung werden verinnerlicht: 42% berichteten, sie hätten im Jahr vor der Befragung aufgrund von HIV ein niedriges Selbstwertgefühl gehabt.

• Die gute Nachricht: 29% der Befragten gehen gegenüber ihrem Arbeitgeber offen mit ihrer Infektion um – mehr als meist vermutet. 61% tun dies allerdings nicht, viele davon aus Angst vor Benachteiligung. (Rest zu 100 Prozent: Mischformen).

• 74% der Arbeitgeber reagierten auf das Coming-out HIV-Positiver unterstützend oder neutral, 26% diskriminierend.

Dazu sagt Carsten Schatz, Mitglied im Vorstand der Deutschen AIDS-Hilfe:

„Die in der Befragung deutlich gewordene Diskriminierung im Alltag ist nicht überraschend, aber völlig inakzeptabel. Unser Ziel bleibt eine Gesellschaft ohne Diskriminierung. Die Politik und die gesamte Gesellschaft sind aufgerufen, sich dafür einzusetzen. Die Bundesregierung muss HIV-Positive und chronisch Kranke endlich ausdrücklich unter den Schutz des Allgemeinen Gesetzes zur Gleichbehandlung (AGG) stellen. Arbeitgeber und Berufsverbände sind aufgefordert klarzustellen, dass HIV kein Hinderungsgrund ist, wenn es um die Ausübung des Berufes geht. Und nicht zuletzt kann sich jeder einzelne Mensch fragen, wo sein eigenes Denken und Handeln von Vorurteilen und Ängsten geprägt ist. Informationen und realistische Bilder vom Leben mit HIV sind die besten Mittel, damit umzugehen. Diskriminierung ist heilbar!“

Die Befragung selbst geht hier mit gutem Beispiel voran. So sagt Teilnehmer Manni im Interview: „,positive stimmen’ ist sicher auch ein Stück auf dem Weg zu mehr Offenheit im Umgang mit HIV!“

Markus Schmidt vom Projektbeirat und selbst HIV-positiv: „Dieses Projekt ist ein wichtiger Schritt, um dem Leben mit HIV aktuelle Gesichter zu geben.“

Und Michael Jähme, ebenfalls vom Projektbeirat und HIV-positiv: „Das Leben mit HIV ist ganz anders, als die meisten sich das vorstellen. HIV-Positive dürfen sich stark fühlen, sie dürfen sich empören und fordern, dass es nicht in Ordnung ist, sie zu benachteiligen.“

Ausführliche Dokumentation der Ergebnisse (PDF)

Mehr Informationen zu den „Positiven Begegnungen“ in Wolfsburg (Die Ergebnisse der Befragung werden bei der Konferenz in vielen Veranstaltungen diskutiert.)

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(Pressemitteilung Deutsche Aids-Hilfe)

Yale: spielerische HIV-Prävention auf dem iPad

Forscher der Yale Universität (USA) entwickeln derzeit eine App für das Tablet iPad ®, ein Spiel mit dem Ziel der HIV-Prävention.

Das Spiel soll sich besonders an junge Farbige wenden, die ein erhöhtes HIV-Infektionsrisiko haben. In dem Spiel sollen die teilnehmer mit unterschiedlichen Avataren welten druchstreifen und verschiedene Entscheidungen zu treffen haben. Diese wirken sich auf ihre zukünftigen Chancen aus. Die Teilnehemr können jederzeit „in der Zeit zurück reisen“ und ihre Entscheidungen revidieren, um ihre Chancen zu erhöhen. Die Forscher versprechen sich hiervon Lerneffekte, die auch der individuellen Gesundheit zugute kommen.

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Yale News 08.08.2012: Yale developing iPad video game to prevent HIV infection among youth

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Hepatitis C : neue Richtlinie empfiehlt in den USA Test für alle Jahrgänge von 1945 bis 1965

Hepatitis C Test einmalig für alle geburtenstarken Jahrgänge von 1945 bis 1965 (‚Babyboomer‘) – so lautet neuerdings die Empfehlung der US-Gesundheitsbehörden CDC Centers for Disease Control. Grundlage sind Untersuchungen die zeigen, dass in diesen Jahrgängen die Häufigkeit von Hepatitis C Infektionen höher ist als bisher vermutet.

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Smith BD et al. Hepatitis C virus testing for persons born during 1945 to 1965: recommendations from the Centers for Disease Control and Prevention. Ann Intern Med, 157, online edition, 2012
Smith BD et al. Recommendations for the identification of chronic hepatitis C virus infection among persons born during 1945-1965. MMWR, 61:4, 2012 (click here for a free copy).

POZ 16.08.2012: CDC Officially Recommends One-Time Hep C Tests for All Baby Boomers
aidsmap 21.08.2012: New US guidelines recommend hepatitis C test for everyone born between 1945 and 1965

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DRUCK-Studie: Ergebnisse der Pilot-Studie zu HIV und Hepatitiden bei Drogengebrauchern

Über die “ DRUCK-Studie – Drogen und chronische Infektionskrankheiten in Deutschland: Ergebnisse der Pilotierung eines Sero- und Verhaltenssurveys bei i. v. Drogengebrauchern“ berichtet das Robert-Koch-Institut in der aktuellen Ausgabe des Epidemiologischen Bulletins.

Die DRUCK-Studie hat folgenden Ansatz:

„Um die Verbreitung von HBV, HCV und HIV bei intravenös injizierenden Drogengebrauchern (IVD) sowie deren Verhalten, Einstellungen und Wissen zu diesen Infektionskrankheiten in Städten mit größerer Drogenszene besser kennen zu lernen und zu erfassen, hat das RKI die DRUCK-Studie (Drogen und chronische Infektionskrankheiten in Deutschland) initiiert. Die Ergebnisse sollen in gezielte Präventionsempfehlungen zum Schutz vor HIV und Hepatitiden bei IVD einfließen.“

Die Ergebnisse der Pilotstudie fasst das RKI zusammen:

„Die DRUCK-Studie des Robert Koch-Instituts, ein Infektions- und Verhaltenssurvey zu HIV, Hepatitis B und Hepatitis C bei Drogen injizierenden Menschen, wurde im Jahr 2011 in Berlin und Essen pilotiert. Erste Ergebnisse belegen die Machbarkeit einer solchen Studie und ergaben neben hohen Seroprävalenzen von HIV und Hepatitis C in Berlin und Essen einen höheren Anteil HCV-Positiver in höherem Lebensalter, bei längerem Drogenkonsum, nach Inhaftierung und i. v. Drogenkonsum in Haft. Eine überregionale Studie in mehreren Städten ist in Planung. Die Ergebnisse sollen in gezielte Präventionsempfehlungen zum Schutz vor HIV und Hepati tiden bei i.v. Drogengebrauchern einfließen.“

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Robert-Koch-Institut: Infektionskrankheiten bei IVD: Ergebnisse der DRUCK-Studie des RKI – ein Infektions- und Verhaltenssurvey
in: Epidemiologisches Bulletin 33/2012 (pdf)

treatment as prevention : 75% aller Klinik-Ärzte in den USA würden Aids-Medikamente frühzeitig zur Prävention verschreiben

treatment as prevention – Aids-Medikamente bei HIV-Positiven frühzeitig eingesetzt aus Gründen der HIV-Prävention, dies ist in den USA ein wenig umstrittener Gedanke: drei Viertel aller US-Klinikärzte waren in einer Studie bereit, HIV-Positiven mit einem HIV-negativen Partner frühzeitig Aids-Medikamenmte zu verschreiben aus Gründen der Prävention (und nicht aus medizinischen Gründen).

Dies ergab eine 2010 und 2011 durchgeführte Studie an 165 Medikamente verordnenden Ärzten an HIV-Kliniken in der Bronx, in New York sowie in Washington. Die Internet-Befragung der in der HIV-Behandlung sehr erfahrenen Ärzte (durchschnittlich 13 Jahre HIV-Behandlungs-Erfahrung) ergab, dass nahezu alle (95%) zustimmten, dass frühzeitige antiretrovirale Behandlung die HIV-Ausbreitung in einer Community zurückdrängen könne, da HIV-Positive weniger infektiös seien. 92% gaben an, sie würden heutzutage Medikamente verordnen, wenn die Gesundheit des Patienten dies erfordere und der Patient dazu bereit sei.

79% gaben allerdings auch an, sie seien geneigt eine HIV-Therapie früher (als wenn der CD4-Wert unter 500 fällt) zu beginnen, falls der Patient ein Verhalten berichte, das ein erhöhtes Übertragungsrisiko beinhalte. 75% gaben an zu frühzeitiger Therapie bereit zu sein, falls der Patient einen HIV-negativen Partner habe. 47% befürchteten allerdings auch, dies könne zu Resistenzen führen, 52% wiesen auf die Nebenwirkungen hin. 30% äußerten die Befürchtung, frühzeitige Therapie könne zur Übertagung rsistener Viren auf den Partner führen.

In Deutschland ist die Haltung zu Therapie aus Gründen der Prävention ( treament as prevention ) in Abwägung zur Frage des individuellen Nutzens für den HIV-Positiven zurückhaltender. Der Nationale Aids-Beirat hatte am 1. März 2012 in einer Stellungnahme (siehe ondamaris 05.04.2012: Der Nationale AIDS-Beirat positioniert sich zur Prävention von HIV mit antiretroviralen Medikamenten) betont

„Der NAB betont, dass jede Entscheidung für eine Therapie zum Zweck der Reduktion der Infektiosität nur von Menschen mit HIV selbst getroffen werden darf. Die Empfehlung für einen Therapiebeginn darf nicht von Public-Health Interessen, sondern muss von den Interessen und Bedürfnissen des Individuums geleitet werden.“

Prof. Rolf Rosenbrock, Mitglied des Nationalen Aids-Beirats und Vorsitzender des ‚Paritätischen‘ (Gesamtverband) äußerte in einem Interview (siehe ondamaris 11.05.2012: „Therapie als Prävention “gefährliche Hereinnahme einer Public-Health-Ethik in individuelle Therapie-Entscheidungen zulasten des Einzelnen” – Rolf Rosenbrock im Interview“)

“Dagegen sprechen aber unter anderem ethische Argumente: Noch nicht behandlungsbedürftige Menschen bekämen dann eine hochgiftige Therapie mit unerwünschten Nebenwirkungen verpasst. Den Nutzen hätte nicht das therapierte Individuum, sondern die Gesellschaft und die Community. Das ist eine gefährliche Hereinnahme einer Public-Health-Ethik in individuelle Therapie-Entscheidungen zulasten des Einzelnen.”

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aidsmap 20.08.2012: Three-quarters of clinicians in the US willing to prescribe early HIV treatment for the purpose of prevention

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TU München: erstmals CXCR4 -Hemmer gegen HIV entwickelt?

Forscher der Technischen Universität München haben ein Molekül entwickelt, das sich als CXCR4-Hemmer gegen HIV eignen könnte. Es wäre der erste CXCR4-Hemmer.

HIV benötigt zum Andocken an Zellen nicht nur den CD4-Rezeptor, sondern auch einen von zwei Ko-Rezeptoren, CCR5 oder CXCR4. Wähhrend es gegen CCR5 bereits ein zugelassenes Medikament auf dem Markt gibt (den CCR5-Hemmer Maraviroc, Handelsnamen Censentri®, Selzentry®), wurde gegen CXCR4 bisher kein Hemmstoff gefunden.

Das von den Forschern des Lehrstuhls für Pharmazeutische Radiochemie und am Institute for Advanced Study der TUM entwickelte modifizierte Peptid weist eine 400- bis 1.500-fach bessere Bindung an CXCR4 auf als bisher bekannte Substanzen. Sie hoffen, so einen neuen Wirkstoff-Kandidaten gegen HIV gefunden zu haben.

„Wir freuen uns, dass wir mit unserem neues Peptid-Design einen Wirkstoff entwickelt haben, den wir für die Therapie lebensbedrohender Krankheiten anwenden können“, sagt Prof. Horst Kessler, ein Senior Fellow im TUM Institute for Advanced Study und „Emeritus of Excellence“ in der Fakultät für Chemie. „Das Molekül könnte eine wirksame Waffe gegen besonders aggressive HIV-1-Stämme sein. Diese Viren finden wir häufig bei Patienten, die seit langer Zeit HIV-infiziert sind“, ergänzt Prof. Ruth Brack-Werner, Virologin am Helmholtz Zentrum München. „Verbindungen dieser Art bieten ungeahnte Möglichkeiten für die Entwicklung neuer Medikamente“, erklärt Prof. Hans-Jürgen Wester, Leiter des Lehrstuhls für Pharmazeutische Radiochemie. „Wir warten daher mit großer Spannung auf die ersten präklinischen und klinischen Tests.“

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3d-Strukturmodell des CXCR4-Rezeptors, S. Jähnichen
3d-Strukturmodell des CXCR4-Rezeptors, S. Jähnichen

3D structure model of the CXCR4 chemokine receptor in complex with the small molecule antagonist IT1t. The stucture model was rendered using PyMol 0.99 based on the X-ray crystal structure data from a CXCR4-T4 lysozyme fusion protein in complex with IT1t (PDB 3OE9; Wu B, Chien EY, Mol CD, et al. (October 2010). „Structures of the CXCR4 Chemokine GPCR with Small-Molecule and Cyclic Peptide Antagonists“. Science. DOI:10.1126/science.1194396. PMID 20929726.).
12 November 2010, S. Jähnichen

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TU München 09.08.2012: Potenzieller Wirkstoff-Kandidat gegen AIDS zeigt erhöhte Aktivität – Molekül gegen HIV: kleine Änderung, große Wirkung und Pressemitteilung
Originalpublikation:
A Conformationally Frozen Peptoid Boosts CXCR4 Affinity and Anti-HIV Activity. Oliver Demmer, Andreas O. Frank, Franz Hagn, Margret Schottelius, Luciana Marinelli, Sandro Cosconati, Ruth Brack-Werner, Stephan Kremb, Hans-Jürgen Wester, and Horst Kessler. Angewandte Chemie Int. Ed. 2012, 51, 8110-8113, DOI: 10.1002/anie.201202090

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Milzbrand : erneut Drogengebraucher in England gestorben

In Lancashire (Großbritannien) ist ein Drogengebraucher im Krankenhaus nach einer Infektion mit Anthrax ( Milzbrand ) verstorben.

In Deutschland und Gropßbritannien war es in der jüngeren Vergangenheit zu mehreren Fällen von Milzbrand bei Drogengebrauchern und mehreren daraus resultierenden Todesfällen gekommen. Experten vermuten mit Anthrax kontaminisrtes Heroin als Ursache. Der Fall in Lancashire ist einem BBC-Bericht zufolge der achte in diesem Jahr in mehreren europäischen Staaten.

Das Robert-Koch-Institut RKI hatte jüngst berichtet, dass die Erreger der deutschen und britischen Fälle aus den Jahren 2009 / 2010 sowie die aus den bayrischen Fällen 2012  “identisch bzw. zumindest sehr eng verwandt“ seien. Dies lege die Vermutung nahe, “dass dieselbe Infektionsquelle noch aktiv sein könnte.”

Bereits 2009/2010 war es zu zahlreichen Milzbrand – Fällen bei Drogengebrauchern gekommen, mit 119 Fällen in Schottland, 5 in England sowie 2 in Deutschland und darunter insgesamt 14 Todesfällen.

Aus der englischen Druguser-Community wird berichtet, dass dort auch vor dem Rauchen von Heroin (als vermeintlich vor Anthrax sicherer Konsum-Form) gewarnt wird, da die von dem Milzbrand-Erreger ausgehenden Symptome so noch wesentlich später bemerkt würden und Hilfe kaum noch möglich sei.

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BBC 17.08.2012: Drug user with anthrax infection dies in Lancashire

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siehe auch
ondamaris 05.07.2012: Dritter Fall von Milzbrand bei Drogengebraucher in Berlin – kontaminiertes Heroin im Umlauf?
ondamaris 03.07.2012: Anthrax / Milzbrand bei iv-Drogengebrauchern: Untersuchungen des RKI
ondamaris 14.06.2012: Milzbrand – ist verunreinigtes Heroin im Umlauf?
ondamaris 13.12.2010: Dritter Fall von Anthrax bei einem i. v. Heroinkonsumenten in Deutschland
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Berlin Patient nicht allein – zwei weitere HIV-Positive mit Knochenmark-Transplantation ‚geheilt‘?

Hat der ‚ Berlin Patient ‚ zwei ‚Weggefährten‘? In Boston sollen zwei weitere Personen nach Knochenmark-Transplantationen von HIV ‚geheilt‘ worden sein.

Der ‚Berlin Patient‘ machte vor einigen Jahren Geschichte, noch immer weckt er mediales Interesse. Timothy Ray Brown war an Leukämie erkrankt und gleichzeitig HIV-infiziert. Mediziner an der Berliner Charité unter Leitung von Dr. Hütter begannen 2007 mit einer innovativen Behandlung. Statt dem Patienten “nur” eine ‘normale’ Stammzelltherapie zukommen zu lassen, benutzten sie Stammzellen eines Knochenmark-Spenders, bei dem aufgrund einer seltenen Mutation (ca. 3 – 5% der Bevölkerung) ein bestimmter Korezeptor (CCR5) fehlt – den jedoch HIV wiederum zur Infektion von Zellen benötigt. Resultat der komplizierten Behandlung: Brown ist von Leukämie geheilt – und HIV-negativ. Die „erste funktionale Heilung von HIV“, für die Dr. Gero Hütter 2010 ausgezeichnet wurde.

Nun berichteten zahlreiche Medien im Rahmen der XIX. Internationalen Aids-Konferenz in Washington von zwei weiteren Fällen. Doch Beobachter mahnen zur Vorsicht.

Ein etwa 20-jähriger von Geburt an HIV-positiver Mann sowie ein etwa 50-jähriger seit den 1980er Jahren HIV-infizierter Mann sollen nach Knochenmark-Transplantationen ebenfalls frei von HIV sein. Beide Männer wurden zu unterschiedlichen Zeiten im Brigham and Women’s Hospital in Boston behandelt. Beide erhielten auch nach der Knochenmark-Transplantation weiterhin antiretrovirale Medikamente. Nach acht Monaten waren die Zellen der beiden Patienten ersetzt durch die Zellen des (HIV-negativen) Knochenmark-Spenders. Die Zahl der HIV-Antikörper ging zurück, weder HIV-DNA noch -RNA konnte nachgewiesen werden. Derzeit könnten keine Spuren von HIV nachgewiesen werden, so Forscher. Vermutlich habe die antiretrovirale Therapie in den acht Monaten verhindert, dass die neuen Zellen erneut mit HIV infiziert würden.

Einige Beobachter raten zu Vorsicht bei der Interpretation der bisherigen Ergebnisse sowie dem Vergleich mit dem ‚ Berlin Patient ‚. So sei im Gegensatz zum ‚ Berlin Patient ‚ in diesen beiden Fällen Knochenmark eines Spenders verwendet worden, das nicht die CCR5-Depletion aufweist. Zudem sei eine weniger starke Chemotherapie eingesetzt worden (so dass sie während und nach der Transplantation weiterhin ihre antiretroviralen Medikamente nehmen konnten). Zudem seien beide, anders als Brown (der seit über 5 Jahren keine Aids-Medikamente mehr nehme) derzeit weiterhin auf antiretroviraler Therapie – ein Erfolg müsse sich erst in einer Therapiepause erweisen. Noch sei es zu früh, von weiteren Fällen einer „functional cure“, einer ‚funktionellen Heilung von HIV‘ zu sprechen.

Der ‚ Berlin Patient ‚ Timothy Ray Brown äußerte sich im Mai 2011 erstmals selbst im Interview im US-Fernsehen: „Ich bin von HIV geheilt“. Später kamen allerdings wieder Zweifel auf, Spuren von HIV wurden entdeckt – der ‚Berlin patient‘ doch nicht von HIV geheilt? Nach lebhaften Debatten erklärte sein Arzt: er gilt weiterhin als von HIV geheilt, die Funde konnten zunächst nicht bestätigt werden, spätere Funde erwiesen sich als Virus-Bestandteile, nicht komplettes HIV.

Auf der XIX. Internationalen Aids-Konferenz 2012 in Washington hatten Wissenschaftler eine ‚Strategie zur Heilung von HIV‚ auf den Weg gebracht. Ko-Vorsitzende dieser Srategie ist Françoise Barré-Sinoussi, neue Präsidention der International Aids Society IAS.

Zudem hatten französische Forscher einen einen Ansatz vorgestellt. Sie hoffen, mit einer sehr frühen Behandlung direkt nach Infektion eine ‘funktionale Heilung’ erreichen zu können.

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weitere Informationen:
HIVplus 27.07.2012: Two Men Possibly Cured of HIV With Bone Marrow Transplant
POZ 28.07.2012: New Stem Cell Transplant Cases Encouraging, but Cure Buzz May be Premature
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Sex is the Question – ‚größte Befragung aller Zeiten‘ zu schwulem Sex in den USA

Sex is the Question – Um Sex geht es. Die ‚größte Befragung‘ zu schwulen Sex, die jemals in den USA von einer Bundesbehörde durchgeführt wurde, haben die US-amerikanischen Gesundheitsbehörden CDC Mitte August 2012 gestartet.

Sex is the Question - CDC-Befragung
Sex is the Question - CDC-Befragung

Die in englischer sowie spanischer Sprache durchgeführte und als vertraulich bezeichnete Befragung zielt insbesondere auf Einstellung und Umgang mit sexuell übertragbaren Krankheiten sowie HIV. Sie soll den CDC dazu dienen, die (HIV- / Aids-) Prävention in den USA zu verbessern:

„The resulting data will help the Centers for Disease Control and Prevention and state and local health departments better understand patterns of behavior- both sexual and health promoting- among men in our communities, and to make sure our prevention resources have the greatest impact.“

Besonderes Feature der Befragung: sofortiges online-Feedback während der Befragung: bereits nach dem Beantwortens der Fragen kann man sehen, wie andere Teilnehmer im Vergleich geantwortet haben.

Die Teilnahme an der Befragung erfolgt über spezielle „Invites“ (‚Einladungen‘) z.B. von Freuden (die z.B. bereits an der Befragung teilgenommen haben) sowie gezielte Verlinkung auf Internetseiten wie gay.com oder der Kampagne ‚it gets better‘.

Geleitet wird die Befragung von Patrick Sullivan, DVM, PhD von der Rollins School of Public Health, Emory University, Atlanta, früher Chef der ‚Behavioral and Clinical Surveillance Branch‘ der CDC.

Medienberichten zufolge wird für jeden ausgefüllten Fragebogen ein Betrag zugunsten des Projekts „It Gets Better“ gespendet.
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Sex is the Question
Advocate 15.08.2012: CDC Launches Largest Sex Survey Ever of Gay and Bi Men
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Versicherungen für HIV-positive Menschen in der Schweiz nach wie vor keine Selbstverständlichkeit

Versicherungen für HIV-positive Menschen in der Schweiz nach wie vor keine Selbstverständlichkeit

HIV-positive Menschen werden diskriminiert, besonders häufig bei Versicherungen am Arbeitsplatz. Das zeigt die aktuelle Diskriminierungsmeldung der Aids-Hilfe Schweiz. Die Abschaffung von unbegründeten Ausschlüssen aus Versicherungen könnte dies verhindern.

Drei von vier HIV-positive Menschen in der Schweiz gehen einer geregelten Arbeit nach. Dank der Behandlungserfolge ist HIV heute eine chronische Krankheit und HIV-positive Menschen leisten ihren Beitrag zur Wirtschaft. Und trotzdem werden sie diskriminiert.

Das zeigt die aktuelle Diskriminierungsmeldung der Aids-Hilfe Schweiz. Benachteiligungen von HIV-positiven Menschen am Arbeitsplatz und bei Versicherungen sind besonders häufig. Rund 46% der im ersten Halbjahr gemeldeten Fälle betreffen den Arbeitsplatz oder damit zusammenhängende Versicherungen – das sind nach wie vor zu viele.

Da ist der Fall von Reto M. (Name geändert). Mit der Absicht, den Betrieb seiner Eltern zu übernehmen, wollte er eine Einzeltaggeldversicherung als Absicherung abschliessen. Diese wurde ihm wegen HIV verweigert. Reto M. kam in Erklärungsnotstand, wussten doch seine Eltern nichts von seiner Infektion. Nicht nur seine berufliche Zukunft stand auf dem Spiel, er musste auch befürchten, dass seine HIV-Infektion bekannt wurde. Dank der Intervention der Aids-Hilfe Schweiz konnte eine Versicherung gefunden werden, die keinen generellen Ausschluss infolge HIV anbrachte. Doch Reto M. ist kein Einzelfall.

Die Abschaffung von unbegründeten Versicherungsausschlüssen könnte die Situation von HIV-positiven Menschen deutlich verbessern. „Wir erfahren immer wieder von HIV-positiven Menschen, dass sie aufgrund ihrer HIV-Infektion in ihrer Karriere behindert werden. Dafür besteht heute kein vernünftiger Grund. Gerade in der heutigen Wirtschaftskrise sind Benachteiligungen von HIV-positiven Arbeitnehmern schädlich und kontraproduktiv.“, sagt Harry Witzthum, Mitglied der Geschäftsleitung der Aids-Hilfe Schweiz.

Die Aids-Hilfe Schweiz ist die nationale Meldestelle für Diskriminierungen im HIV/Aids Bereich und meldet die ihr gemeldeten Fälle zweimal jährlich der Eidgenössischen Kommission für sexuelle Gesundheit. Sie interveniert bei Fällen von Diskriminierungen, berät HIV-positive Menschen in Rechtsfällen kostenlos und setzt sich dafür ein, dass politische, gesellschaftliche und gesetzliche Rahmenbedingungen geschaffen werden, die Diskriminierung verhindern.

Diskriminierungsfälle in der Schweiz

Im 2011 wurden der Aids-Hilfe Schweiz 84 Diskriminierungsfälle oder Datenschutzverletzungen im Bereich HIV/Aids gemeldet, das ist eine Zunahme von 40% gegenüber 2007, als die nationale Meldestelle eingerichtet wurde. 27 davon betrafen den Bereich der Erwerbstätigkeit, 19 Sozialversicherungen, 16 Privatversicherungen, weitere das Ausländerrecht (2), Einreise- und Aufenthalt (2), das Strafrecht (4) sowie diverse (2). 9 Fälle von Datenschutzverletzungen wurden gemeldet und 3 aus dem Gesundheitswesen.

80 – 100 Fälle werden der Aids-Hilfe Schweiz jedes Jahr gemeldet. Dies ist aber nur die Spitze des Eisberges. Eine Normalisierung im Umgang mit HIV-positiven Menschen ist noch in weiter Ferne.

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(Medienmitteilung der Aids-Hilfe Schweiz)

Fehldiagnose HIV-positiv : hoher Schadenersatz

Im Jahr 2000 wurde einem US-Bürger in einer Klinik mitgeteilt, dass er HIV-positiv getestet wurde. 2005, nachdem er sich aufgrund dieser Mitteilung fünf Jahre für HIV-positiv hielt und dann überraschend in einer anderen Klinik HIV-negativ getestet wurde, verklagte der heterosexuelle Mann die Klinik auf Zahlung von 20 Millionen US-Dollar Schadenersatz wegen der Fehldiagnose HIV-positiv und deren Folgen für ihn.

Da er keine physischen Verletzungen von der Fehldiagnose HIV-positiv  davon getragen habe, verwarf ein Richter 2006 die Klage. 2011 jedoch erklärte das Berufungsgericht von Washington, DC die Klage wegen emotionalen Stress‘ für zulässig.

Nun erzielten beiden Parteien eine Woche vor Eröffnung des Prozesses eine ‚gütliche Einigung‘. Details wurden nicht bekannt gegeben.

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Washington Post 11.08.2012: Suit over wrong HIV diagnosis settled between ex-patient, Whitman-Walker

Trailer: Aids-Doku “ How to survive a plague ”

“ How to survive a plague ” – ein weiterer Dokumentarfilm über Aids- und Therapieaktivimus kommt in den USA in die Kinos.

“ How to survive a plague ” – ein Film über Aids-Aktivismus und Aids-Therapieaktivismus in den USA Ende der 1980er und Anfang der 1990er Jahre. Beginnend beim ‘Treatment and Data Committee’ von ACT UP New York, weiter über die erregten Diskussionen und Probleme, die (auf dem Höhepunkt der Aids-Krise) zur Abspaltung der ‘Treatment Action Group’ (TAG) von ACT UP führten, bis hin zu den großen Therapie-Durchbrüchen Mitte der 1990er Jahre.

Hier der Trailer:

Parallel läuft derzeit in US-Kinos auch der Dokumentarfilm „“United in Anger: A History of ACT UP”, siehe hierzu ondamaris 26.04.2012: erstmals in Europa: “United in Anger: A History of ACT UP” sowie die Filmkritik von Manuel Schubert auf ondamaris 31.07.2012: erstmals in Europa: “United in Anger: A History of ACT UP” .

Zeitlich beginnt “ How to survive a plague “ damit etwa dort, wo „United in Anger“ aufhört – an einem Punkt, an dem wesentliche Trennlinien des Aids-Aktivismus deutlich werden.

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Inzternetseite ‚HOW TO SURVIVE A PLAGUE

HIV-Positiv im Gesundheitsbereich – aktueller HIV-Report

Menschen mit HIV berichten oft über Probleme in der Arbeitswelt aufgrund ihrer HIV-Infektion. Besonders gravierend können diese sein für HIV-Positive, die selbst im Gesundheitswesen arbeiten, ob als Krankenpflegekraft oder Arzt / Ärztin (HCW Health Care Worker).

Wie ist die Situation als Arzt HIV-positiv ? Wie als Krankenpfleger/in?
HIV-positiv im Gesundheitswesen – ein Tabu-Thema.

Der HIV-Report der Deutschen Aids-Hilfe beschäftigt sich in der aktuellen Ausgabe ausführlich mit diesem Thema sowie den „Empfehlungen der Deutschen Vereinigung zur Bekämpfung der Viruskrankheiten (DVV) und der Gesellschaft für Virologie (GfV)“, die kommentiert werden mit den Worten „Damit ist der Anfang vom Ende der Diskriminierung HIV-positiver Beschäftigter gemacht.

Die Themen:

  • Zur Situation von HIV-positiven Ärztinnen, Ärzten und Krankenpflegekräften
  • Empfehlungen der Deutschen Vereinigung zur Bekämpfung der Viruskrankheiten (DVV) und der Gesellschaft für Virologie (GfV)
  • Vergleich mit US-amerikanischen SHEA-Empfehlungen
  • Übertragungswahrscheinlichkeiten
  • Kritik der Deutschen AIDS-Hilfe
  • Zur Kündigung eines Chemisch-Technischen Assistenten

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Positiv im Gesundheitsbereich
HIV-Report 4 / 2012
Deutsche Aids-Hilfe (Hg.)
(pdf)

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siehe auch
Empfehlungen der Deutschen Vereinigung zur Bekämpfung der Viruskrankheiten (DVV) und der Gesellschaft für Virologie (GfV)
(pdf)
FAZ 15.08.2012: Neue Empfehlungen: HIV-positiv – und trotzdem Chirurg
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Mit HIV vor Gericht : 49% der HIV-Positiven in den USA glauben nicht an faire Behandlung vor Gericht

Mit HIV vor Gericht – 49% der HIV-Positiven in den USA vertrauen nicht darauf, dass sie vor Gericht eine faire Behandlung erhalten für den Fall, dass sie strafrechtlich verfolgt werden, weil sie ihre HIV-Infektion gegenüber Sexpartnern nicht offen gelegt haben. Dies ist eines der vorläufigen Ergebnisse einer Befragung von 2.076 HIV-Positiven in den USA, die im Juni und Juli 2012 stattfand.

30% der Befragten waren sich nicht sicher, wie sie vor Gericht behandelt werden würden. Nur 21% hatten volles Vertrauen in die Gerichte.

29% der Befragten hatten zudem geäußert, sie hätten sich bereits mehrfach Sorgen gemacht, ‚fälschlicherweise beschuldigt‘ zu werden.

Laurel Sprague, die die Studie durchführte, betonte gegenüber Medien, die Stigmatisierung HIV-Positiver habe ein Ausmaß angenommen, dass Menschen mit HIV vor Gericht oftmals Voreingenommenheit befürchten, dass sie die Gefahr sehen selbst wenn sie unschuldig seien im Gefängnis zu landen:

„People felt that because stigma against people with HIV is so great, that the minute they walk into a courtroom as a positive person that there is already a bias against them as not reliable or not trustworthy. And so, even if they are falsely accused, they fear they can still end up in prison.“

Die Befragung wurde durchgeführt vom ‚Sero Project‚, einer Gruppierung die sich der Bekämpfung von HIV-Stigma widmet. Direktor ist Sean Strub, Langzeit – Aids-Aktivist und Gründer des US – Magazins ‚POZ‘.

32 der US-Bundesstaaten haben den US-Gesundheitsbehörden CDC zufolge HIV-spezifische Strafgesetze.

Die vorläufigen Ergebnisse der Befragung von ‚Sero Project‘ wurden erstmals auf der XIX. Internationalen Aids-Konferenz in Washington 2012 vorgestellt.

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American Independant 09.08.2012: People with HIV fear unfair treatment in courts
Sero Preliminary Data Report Final (pdf)

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